Original von nomos
Man hat sich ja im Beispiel auch eigenprofitorientiert für PV und nicht für Wasserkraft entschieden. @sh, das hat gesamtwirtschaftlich langfristige Auswirkungen, die Sie doch immer aufzeigen über 2050 hinaus! Das Auge hat man aber wohl wie man sieht vielfach nur auf den eigenen Nutzen. Die Förderung verstärkt diese Fehlentwicklungen noch.
Ihre \"Kosten-Nutzen-Analyse\" bezieht sich auf den egoistischen Nutzen der Betreiber.
Sicher ist hier ein Eigennutz nicht zu verneinen. Der ist aber auch nichts Verwerfliches, solange er sich an Recht und Gesetz hält, und das ist hier der Fall.
Eine Fehlentwicklung ist dabei nicht zu sehen, denn der gewollte \"eigennützliche\" Vorteil der Investoren in PV (mittels EEG) wurde doch geschaffen, um die Photovoltaik mittels Anschubfinanzierung in Gang zu bringen und marktfähig zu machen.
Wie die derzeit purzelnden Preise für Solarmodule zeigen, funktioniert das ja auch.
Dieses höhere und langfristige Ziel rechtfertigt solche \"eigennützlichen\" und scheinbar kurzfristigen Entscheidungen durchaus - ja sie sind sogar Bestandteil der Strategie des EEG. Die wirtschaftliche Gesamtrechnung ist bei PV aus deutschen Dächern negativ. Wer da von Wirtschaftlichkeit und Kosten-Nutzen-Analysen redet verschweigt die ganze Wahrheit. Wer heute sein Dach mit Solarzellen bepflanzt macht sicher ein gutes und risikoloses Geschäft. Das aber auf Kosten der Stromverbraucher die diesen überteuerten Strom unter Zwang mindestens für die nächsten 20 Jahre bezahlen sollen. Ja, das ist bekannt und das muss weiter deutlich bekannt gemacht werden. Das Märchen der Wirtschaftlichkeit darf nicht weiter verbreitet werden.
Offensichtlich ist das mit der aktuell hohen Vergütung und den 20 Jahren Vergütungsgarantie allgemein bekannt, ich wundere mich nur, warum Sie es dann dauernd noch bekannt machen wollen. Offene Türen einzurennen, ist doch kein wirklich ausfüllendes Hobby.

Die wirtschaftliche Gesamtrechnung ist kurzfristig bis mittelfristig betrachtet im Vergleich zur konventionellen Stromerzeugung sicher negativ.
Auch wäre es kurzfristig sicher billiger, alles EEG-Geld nur in die billigere Windkraft zu stecken - aber allein mit Windkraft ist eine Vollversorgung mit Ökostrom schwer machbar. Das wird dann durch die erforderlichen höheren Netzkosten und vor allem Speicher- und Regelenergiekosten letztendlich doch wieder sehr teuer. Für 100% Okostrom ist die PV ein wichtiger Bestandteil (langfristig auch ein kostengünstiger).
Das EEG ist nicht kurzfristig oder mittelfristig angelegt, sondern langfristig.
Das ist Ihr immer wiederkehrender Denkfehler.
Nachhaltigkeit bedeutet langfristig zu denken!Sie reden doch selbst immer von Nachhaltigkeit.
Kommen Sie mir jetzt bitte nicht wieder mit der hohlen Phrase, dass Nachhaltigkeit auch etwas mit heute \"bezahlbaren\" Strompreisen zu tun hätte. Das ist Quatsch mit Soße. Nachhaltigkeit kostet die aktuelle Generation nun mal etwas, damit der nachfolgenden Generation nicht Kosten und Probleme aufgehalst werden. Andernfalls fordern Sie billigen Strom auf Kosten der nachfolgenden Generationen.
Langfristig haben sich alle Investitionen der Verbraucher in die PV dann bezahlt gemacht, sobald die Technik markfähig ist (Netzparität bzw. wie von mir beschrieben billiger PV-Strom aus alten PV-Anlagen). Danach wird die EEG-Umlage für PV-Strom wieder sinken - ab ca. 2024 sehr schnell, wenn die alten Anlagen seit dem beginnenden PV-Boom 2004 nach und nach aus der hohen Förderung fallen. Spätestens in dieser Phase nach 2024 hat es sich auch für den Stromverbraucher massiv gelohnt, in die Photovoltaik zu investieren, weil dann eine extrem zuverlässige, umweltfreundliche, billige und überall leicht einsetzbare Stromerzeugungstechnik zur Verfügung stehen wird. Volkswirtschaftlich wird es sich wohl schon deutlich früher gelohnt haben, was sich aber nur schwer zeitlich fixieren lässt.
Die PV-Investition wurde im Beispiel der Investition in Wasserkraft vorgezogen. Geld kann man nur einmal ausgeben. Die schädliche Bevorzugung von PV-Investitionen aufgrund dieser Förderung ist ja kein Einzelfall.
Nebenbei bemerkt: \"Geld kann man nur einmal ausgeben\" ist so nicht ganz richtig. Schon mal was von mehrfacher Wertschöpfung und Geldkreislauf gehört? Die Leute, die an der PV verdienen, können ihr Geld ja z.B. in Wasserkraft stecken. Aber lassen wir das. Zurück zum Thema:
Es wurde nicht der Neubau eines Wasserkraftwerks verhindert, sondern nur der Ankauf eines bestehenden. Die Wasserkraft hat keinen Schaden erlitten.
Auch die Wasserkraft wird übrigens mit dem EEG gefördert.
Eine direkte Konkurrenz im Sinne einer Entweder-Oder-Entscheidung ist wohl eher selten der Fall. Und wenn, dann wirkt sich das in der Gesamtheit nicht negativ aus, weil es vielmehr auf die geeigneten Standorte ankommt . Gibt es geeignete Potenziale, und können diese umweltverträglich und anliegerverträglich genutzt werden, dann findet sich auch in Investor. Machts nicht der eine, weil er kein Geld mehr hat, dann machts ein anderer - wenn nicht sofort, dann etwas später.
Ihre Gretchenfrage dürfen Sie sich selbst beantworten. Zeigen Sie uns den 20%igen Strombeitrag von deutschen Solardachanlagen - konkurrenzfähig - bezahlbar und nicht mit einer Einspeisung von über 40 cent/kWh! Aber bitte nicht erst 2050!
Ich hatte dargelegt und begründet, warum es langfristig billigen PV-Strom geben wird (sogar unter den Durchschnittspreisen von 100% Ökostrom, also nicht für \"40ct\" nach heutigen Maßstäben).
Freilich erst in weiterer Zukunft wie z.B. 2050 (plusminus x Jahre).
Darum geht es: um eine zukunftssichere und nachhaltige Stromversorgung.
Ich sag ja immer, Sie denken zu kurzfristig. Das EEG ist keine Sache für 10 oder 20 Jahre, so war es nie gedacht.
Sie bleiben also jegliches Argument schuldig, warum es z.B. 2050 bei 100% EE-Strom nicht mehr als 20% PV-Strom in Deutschland zu Preisen unter dem Markdurchschnitt des Gesamtstroms (also billiger als z.B. Windstrom oder Biogasstrom) geben soll.
Gut, dann könnte wir das ja mal abhaken und die ständigen Wiederholungen, das sei unmöglich, bleiben lassen.

Auch wenn Sie immmer wieder dieselben Zitate vom RWI (das der RWE hörig ist) reinstellen, wird das nicht wahrer. Das RWI ist bekanntermaßen voreingeneommen gegen alle Erneuerbaren Energien. Die haben schon immer dagegen angeschrieben. Sind vom RWE finanziert.
Da erscheint mir eine Studie der LBBW doch wesentlich vertrauenswürdiger, weil unabhängiger.
Was soll außerdem \"ein kleiner Passus im EEG\" heißen?
Es wird im weiteren Text dieser angebliche kleine und suggestiv \"in unerhörter Weise unentdeckt durchgerutschte bösartige\" Passus nicht genannt.
Typisch voreingenommene Stimmungsmache.
Der Schmarrn am Ende des Artikels (\"bei dichter Bewölkung liefert PV keinen Strom und es müssen teuere Ersatzkapazitäten bereitgehalten werden\") ist die alte und längst widerlegte Mähr von den Schattenkraftwerken für den Ökostrom. Derselbe Schmarrn wird bei der Windkraft auch immer erzählt. Dabei sind es ja gerade Windkraft und Sonnenkraft, die sich weitgehend antizyklisch ergänzen (Winter-Sommer, Hochdruck-Tiefdruck-Wetter). Auch gibt es nie europaweit flächendeckend gleichzeitig Windstille (oder dichte Bewölkung).
Eine lokale und isolierte Betrachtung der einzelnen erneuerbaren Energiearten ist Unfug - es kommt auf die großflächige Kombination und gegenseitige Ergänzung an.
Dies zeigt, dass die Verfasser entweder keine Ahnung von der Materie haben, oder aber wider besseres Wissen Stimmung machen wollen.
Ihr Link zu den giftigen Stoffen in Solarmodulen ist auch nichts, was die PV-Industrie unannehmbar macht. Wie bei allen Indusriezweigen muss umweltverträglich produziert und entsorgt werden. Das ist ohne Probleme möglich. Wenn alle Erzeugnisse so einfach und sicher und umweltverträglich zu handhaben wären, auch gerade was die giftigen Stoffe betrifft, hätten wir einige Probleme weniger.
Es hat auch noch keiner ein Verbot von Computern gefordert, weil wie in dem Artikel erwähnt bei der Chipherstellung schon Menschen durch einen Unfall vergiftet wurden.
Vor \"giftigem Elektroschrott\" auf unseren Dächern zu warnen, ist schon eine arge Übertreibung. Keiner soll die Dinger essen.

In jedem Wohnzimmer steht ein Fernseher, den man dann erst recht als giftigen Elektroschrott bezeichnen müsste - und der ist uns täglich wesentlich näher.
Eine Recycling von PV-Modulen sollte aufgebaut werden. Das ist finanzierbar (die Dinger enthalten ja wiederverwertbare teuere Materialien).
Gesetzliche Vorschriften dazu sollten erlassen werden.
In dem Artikel werden Vorschriften nach europäischem Vorbild gefordert. Die Lebenszyklen von PV-Modulen sind außerdem im Vergleich zu anderen Produkten (Fernseher) recht lang.
Ich sehe hier keine unlösbaren Probleme.
ciao,
sh