Energiepolitik > Fossile Energie / Atomkraft
Grüne Lichter für Importkohlekraftwerke?
superhaase:
--- Zitat ---Original von nomos
Würde ausreichend und konkurrenzfähiger Strom z.B. aus PV tatsächlich in absehbarer Zeit zur Verfügung stehen, würde man überhaupt nicht in Versuchung kommen in solche Projekte noch zu investieren.
PS: Strom der mit mehr als 40 Cent/kWh in die Netze eingespeisst wird ist dauerhaft nicht konkurrenzfähig und für Verbraucher untragbar.
--- Ende Zitat ---
Aber die Crux ist doch, dass die Energiekonzerne um Ihre Marktmacht fürchten und alles tun, um den Ausbau der Erneuerbaren, und dabei insbesondere der dezentralen Kleinanlagen in den Händen der Bürger, zu behindern. Das ist kein Märchen. Es gab sogar mal in Berlin eine Stellenanzeige eines Netzbetreibers/Stromversorgers, der eine Stelle ausschrieb, zu deren Aufgaben es gehörte, an der Verhinderung von Kleinstromerzeugungsanlagen zu arbeiten. So eine Anzeige war natürlich der Unternehmensführung dann peinlich.
Ein weiteres Beispiel sind die neu gefassten Technischen Anschlussbedingungen für Stromerzeugungsanlagen. Dadurch wird in vielen Fällen die Installation stark verteuert, ohne dass es einen echten technischen Grund dafür gibt - es dient wohl nur der Behinderung des Ausbaus der EE.
Mit neuen großen Kohlekraftwerken haben sie dann ein gewichtiges Argument in der Hand, den Stopp des Ausbaus der EE zu fordern, wegen Bestandsschutz etc. pp.
Ferner: Haben Sie eigentlich schon verstanden, dass bei der PV-Stromvergütung eine Degression eingebaut ist und jedes Jahr die neuen Anlagen weniger für den Strom bekommen?
Sie tun ja gerade so, als ob auch alle zukünftigen PV-Anlagen die 40ct bekommen würden. Das ist falsch. Der PV-Strom wird jedes Jahr billiger, auch im Durchschnitt über alle bestehenden Anlagen gerechnet (allerdings von höherem Niveau ausgehend).
Langfristig wird der PV-Strom den Strompreis sogar senken, wenn die Anlagen älter als 20 Jahre weiter einspeisen können und dann zu den extrem niedrigen Gestehungskosten (Anlagen abgeschrieben und abbezahlt, kaum Instandhaltungskosten) Strom liefern können.
Das Thema Netzparität von PV-Strom hatten wir ja schon in anderen Threads. Dann wird PV-Strom zum Selbstläufer, ohne die von manchen so gehasste EEG-Umlage.
Die Zeit bis dahin ist absehbar, auch wenn Sie das nicht wahr haben wollen.
@Netznutzer:
Das Problem dabei ist, dass EON und RWE und Co. gerne mal die Abschaffung des EEG oder eine Höchstgrenze für Strom aus Erneuerbaren Energien fordern, um Ihre Investitionen zu schützen. Siehe Großbrittanien und geplante neue AKWs.
Dann ists aus mit dem Einspeisevorrang für umweltfreundlichen Strom.
Da kann ich nur sagen: Wehret den Anfängen!
Außerdem: Etwas weniger emotional und mit mehr Nachdenken sachlicher ausformuliert wäre Ihr letztes Posting auch leichter verständlich. Es ist wirklich schwer lesbar und bezüglich Knut und Glühbirnen für mich geradezu ein Rätsel.
ciao,
sh
nomos:
@sh, dezentrale Kleinstanlagen in den Händen der Bürger haben nur ein Berechtigung, wenn sie wettbewerbsfähigen Strom liefern können. Das sehe ich nicht! Die Degression gilt erst für Anlagen die ab 2010 in Betrieb gehen. Für alle anderen Anlagen zahlt der Verbraucher unverändert und dauerhaft die überhöhten Einspeisepreise.
Ihre Prognose, was in 20 Jahren ist, halte ich für sehr gewagt. Die Welt wird sich verändern, der Fortschritt und die Entwicklungen werden auf dem Gebiet der Energie nicht stehen bleiben. Ob den Strom in 20 Jahren jemand abnimmt, darauf würde ich nicht wetten. Schon gar nicht auf den Preis.
@sh, ein Selbstläufer, läuft selbst, d. h. ohne Subvention und ohne Umlagenförderung. Wann ist eine solche eigenständige Wettbewerbsfähigkeit dieser Kleinstanlagen denn absehbar? Ihre Behauptung, dass das bald eintritt, entspricht nicht den geltenden Bedingungen. Ich denke, danach is es so, dass diese Umlage die Verbraucher noch länger als zwanzig Jahre finanzieren werden. Linear und degressiv.
PS:
Hier die Konkurrenz
superhaase:
--- Zitat ---Original von nomos
dezentrale Kleinstanlagen in den Händen der Bürger haben nur ein Berechtigung, wenn sie wettbewerbsfähigen Strom liefern können. Das sehe ich nicht!
--- Ende Zitat ---
In Zukunft werden sie dies auch. Nach Erreichen der Netzparität wird die EEG-Umlage für PV-Strom wieeder sinken und langfristig gegen Null gehen.
--- Zitat ---Die Degression gilt erst für Anlagen die ab 2010 in Betrieb gehen. Für alle anderen Anlagen zahlt der Verbraucher unverändert und dauerhaft die überhöhten Einspeisepreise.
--- Ende Zitat ---
Doppelt falsch. Die Degression gibt es in EEG schon von Anfang an. Auch von dauerhafter Zahlung kann keine Rede sein. Jede neue Anlage erhält für 20 Jahre den im Errichtungsjahr geltenden Vergütungssatz.
--- Zitat ---Ihre Prognose, was in 20 Jahren ist, halte ich für sehr gewagt. Die Welt wird sich verändern, der Fortschritt und die Entwicklungen werden auf dem Gebiet der Energie nicht stehen bleiben. Ob den Strom in 20 Jahren jemand abnimmt, darauf würde ich nicht wetten. Schon gar nicht auf den Preis.
--- Ende Zitat ---
Naja, mit diesem Argument \"man kann nicht wissen, was in 20 Jahren ist\" kann man natürlich jegliches Handeln als unsinnig qualifizieren.
Das ist aber ein ausgesprochenes Scheinargument.
Man kann doch gerade als jemand, der Nachhaltigkeit fordert, wie Sie nomos, nicht solche Argumente bringen und quasi dazu auffordern, nichts zu tun und sich dem Schicksal hinzugeben oder den \"Fortschritt abzuwarten\", der selbstverständlich von ganz alleine kommen und an unsere Tür klopfen und um Eintritt flehen wird.
Wer stellt sich denn die Welt allen Ernstes so einfach vor?
Das EEG ist doch dazu da, Anreize für diesen Fortschritt zu setzen und dessen Verwirklichung zu ermöglichen. Von nix kommt nix.
Wie sich gezeigt hat, funktioniert es sehr gut.
Außerdem ist das mit der Entwicklung des PV-Stroms nicht \"meine\" Prognose, da haben sich schon sehr viele kluge Köpfe damit beschäftigt. Und das waren und sind nicht nur Leute, die selbst daran verdienen möchten, wie gerne unterstellt wird.
Aus diesem Sachverstand ist dann das EEG erwachsen. Auch diese Prognosen stammen aus versammeltem Sachverstand in entsprechenden Gremien und aus wissenschaftlichen Studien.
Ich war nicht daran beteiligt, ehrlich! ;)
--- Zitat ---Wann ist eine solche eigenständige Wettbewerbsfähigkeit dieser Kleinstanlagen denn absehbar? Ihre Behauptung, dass das bald eintritt, entspricht nicht den geltenden Bedingungen.
--- Ende Zitat ---
Doch, das entspricht den geltenden Bedingungen. Man braucht nur die jetzige Degression fortschreiben und sieht dann genau, wann der PV-Strom das Preisniveau des \"herkömmlichen\" Stroms (erst Netzparität und später Utility-Parität)erreichen wird. Wenn man noch eine Preissteigerung des herkömmlichen Strom mit einrechnet, kommt der Zeitpunkt früher. Auch wenn es jetzt oder nächstes Jahr zu einer schnelleren Senkung der PV-Stromvergütung kommt, was viele berechtigt fordern und was bestimmt auch kommen wird, dann kommt der Zeitpunkt noch früher.
Alles ganz gut überschaubar.
Ich kann nicht erkennen nicht, wo da etwas unabsehbar sein sollte.
ciao,
sh
nomos:
--- Zitat ---Original von superhaase
--- Zitat ---Original von nomos
Die Degression gilt erst für Anlagen die ab 2010 in Betrieb gehen. Für alle anderen Anlagen zahlt der Verbraucher unverändert und dauerhaft die überhöhten Einspeisepreise.
--- Ende Zitat ---
Doppelt falsch. Die Degression gibt es in EEG schon von Anfang an. Auch von dauerhafter Zahlung kann keine Rede sein. Jede neue Anlage erhält für 20 Jahre den im Errichtungsjahr geltenden Vergütungssatz.
--- Ende Zitat ---
@sh, gelten in Bayern andere Gesetze? Hier mal einfach ;) :
--- Zitat ---§ 20 Degression
(1) Die Vergütungen und Boni nach den §§ 23 bis 33 gelten unbeschadet des § 66 für Anlagen, die vor dem 1. Januar 2010 in Betrieb genommen wurden. Für Anlagen, die in den folgenden Kalenderjahren in Betrieb genommen wurden, sinken sie jährlich degressiv nach Maßgabe der Absätze 2, 2a und 3. Die sich im jeweiligen Kalenderjahr nach Satz 2 errechnenden Vergütungen und Boni gelten für die gesamte Vergütungsdauer nach § 21.
--- Ende Zitat ---
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Cremer:
@sh,
das was Sie hier in diesem Thread abgegeben, entbehrt jeder Realität.
Völlig abgedreht wollen Sie unbedingt mit aller \"Gewalt\" die erneuerbare Energien \"durchsetztbar machen\" ;)
Die Oligopole haben die Zeichen der Zeit erkannt und investieren in Windenergie (Offshore-anlagen) und andere erneuerbare Energien.
Sie \"kämpfen\" gegen Kernkraftwerke, Kohlekraftwerke und Gaskratfwerke, also alles was thermisch ist.
Dabei ist fakt, dass erneuerbare Energien auch in den nächsten20 Jahren den Energiebedarf in Deutschland nicht annähernd decken kann und wird.
Richtig ist, dass neue Kohlekraftwerrke gebaut werden müssen, um die CO2-Belastung durch den schlechten Wirkungsgrad der heutigen recht alten Kohlekraftwerke abzulösen.
Natürlich halte ich nach wie vor, das kennen wir beide aus unseren Diskusionen hier aus den vergangenen Jahren, die Kernenergie noch immer für die umweltfreundlichste.
Es wird kein CO2 in dem Maße erzeugt wie aus herkömmlichen Kraftwerken.
Natürlich halte ichdie Kohlekraftwerke auch nicht für geeignet, denn Kohle werden wir noch brauchen, wenn längst die ÖLzeit vorbei ist.
Und Gas ist ebenso wertvoll.
Klein- und Kleinstblockheizkraftwerke sind m.E. ebenso schlechter im Wirkungsgrad als Großkraftwerke.
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