Energiepreis-Protest > Stadtwerke Bietigheim-Bissingen

Diskussion über Gaspreise \"Bauernfängerei\"

(1/12) > >>

nomos:
Artikel in der Bietigheimer Zeitung vom 20. Mai 2009:

Mitglieder des Arbeitskreises Klima der Bietigheim-Bissinger SPD bezeichnen die von der Bürgerinitiative in den Kommunalwahlkampf eingebrachte Diskussion über die Gaspreise und die zweckfremde Verwendung von Gewinnen aus überhöhten Energiepreisen der Stadtwerke  als \"Bauernfängerei\".

hier klicken und weiterlesen

Zeus:
@ Nomos
Warum solche Vergleiche heranziehen die für viele Verbraucher kaum nachvollziehbar sind ?
Warum diesen nicht auch gleich mitteilen , dass E-ben leider keine Energie nach Bissingen- Bittigheim liefert ?  Warum die Preise vom 1.1. 2009 heranziehen und nicht die aktuelleren vom 1.4.2009?  Warum immer ein Sonderpreis (in diesem Fall \" Duo\") mit dem Grundpreis des lokalen Versorgers vergleichen? Warum, wenn man schon um eine aufklärende und objektive Darstellung bemüht ist, auch sagen , dass  E-ben ebenfalls einen \" Festpreis-Tarif\" bei Erdgas anbietet der wesentlich teuerer ist, als der \" Festpreis\" der Stadtwerke BB und der praktisch bis Ende des nächsten Winters läuft ? Warum nicht auch sagen, dass es bei unseren Vergleiche um Momentaufnahmen geht, die in wenigen Wochen schon überholt sein können ?
Ich glaube, dass es nie gut sein kann, wenn wir nicht versuchen , bei allem Ärger über Aussagen von Versorgern oder Politiker, die Energie-Verbraucher umfassend und sachlich zu informieren, unabhängig unserer eigenen politischen Einstellung.

nomos:
@Zeus, das ist ein Beispiel, das aufzeigen soll, dass der Verbraucher eben nicht wählen konnte und noch immer nicht kann. Richtig, Bietigheim-Bissingen wird von E-ben nicht beliefert, von vielen anderen Gasversorgern auch nicht, das ist der \"springend Punkt\". Der Verbraucher hat nicht die Wahl. Die wenigsten Gasversorger bieten hier an. Es gibt viele Versorger und Tarife, die irgendwo lokal oder regional angeboten werden, die aber nicht miteinander im Wettbewerb stehen. Wo ist da eine unsachliche Information? Keine Sorge, die Verbraucher werden hier umfassend und orientiert an der Sache und den Zielen der Initiative informiert.  

Bei Vergleichen geht es immer um Momentaufnahmen. Was verändert sich nicht und was ist deshalb an einem Vergleich unsachlich? Wenn man so argumentiert, wäre nie ein Vergleich zulässig.  Unsachlich ist vielleicht, wenn man sein Ergebnis schönkorrigieren möchte (siehe z.B. hier).

@Zeuss, es geht nicht um eine politische Einstellungen, sondern um falsche und unsachliche Kritik. \"Bauernfängerei\" ist mehr als unsachlich und kein Argument. So leicht lassen sich Bauern auch nicht fangen. Zu einer solchen Oberflächlichkeit und Unsachlichkeit gibt es Contra, unabhängig von der Quelle oder  politischen Farbenlehre. Überparteilich bedeutet bei einer Bürgerinitiative, dass man für die vertretene Sache gegenüber allen parteipolitischen Bewerbern, die Bürger in Kommunen und Aufsichtsgremien vertreten wollen, Position bezieht.  

Ich kann daher die Kritik nicht nachvollziehen, oder hat die Parteiergreifung weniger mit den Gaspreisen und mehr mit der Quelle zu tun?PS:
Es geht hier nicht um Tarife. Dass E-ben keine Grundpreise rechnet ist aber schon mal gut. Wenn schon Vergleiche kritisiert werden, dann sollte doch bitte selbst nicht mit Ungleichen gearbeitet werden. Wenn die Angaben stimmen, haben die letzten Festpreistarife von E-ben den Preisstand vom 1.12.2008. Neuere werden nicht angeboten. Das macht ja vielleicht aktuell auch Sinn. Die SW-BB verkaufen dagegen neue Festpreistarife z.B. seit 1. 4. 2009  mit fixem Preis bis 31.3.2010, obwohl doch ziemlich klar ist, dass weitere Preissenkungen anstehen. Das ist ja so bei dem vom Gemeinderatskandidaten als neutral gewählten und gepriesenen Vergleichsportal Verivox nachzulesen ;) .

Zeus:
@Nomos
Ich stimme Ihnen voll zu bezüglich Ihrer Definition von Überparteilichkeit einer Initiative.
Über Sinn und Unsinn von Grundpreise könnte man lange diskutieren und kann man auch verschiedener Meinung sein. Tatsache ist aber, dass man auch ohne Grundpreis, nicht unbedingt  der billigste Erdgasversorger vor Ort sein muss. Siehe das Beispiel von E-ben in Bensheim. Der Versorger kann damit werben, dass er keinen Grundpreis berechnet, aber verschweigen, dass er einen höheren Arbeitspreis berechnet. Es kann auch sein, dass er diesen Arbeitspreis länger hält und nicht so schnell Preisanpassungen nach unten vornimmt im Vergleich zu anderen  Anbieter. Siehe auch hier das Beispiel E-ben.
 Auch ich würde den Begriff \"Bauernfängerei\" hier nicht akzeptieren, weil ich Ihre Meinung über die Bauern teile. Trotzdem darf festgestellt werden, dass mit dem Begriff \" kein Grundpreis \"  der eine oder andere Anbieter versucht den Verbraucher zu ködern in der Hoffnung, dass dieser den Gesamtpreis nicht nachrechnet. Die große Mehrheit der Kunden (insbesondere ältere Menschen) können nicht - wie Sie und ich- täglich die Preisentwicklung im Internet verfolgen. Viele haben auch keinen Zugang zum Internet. Hier die Betroffenen möglichst objektiv und sachlich zu informieren und zu beraten, müßte auch eine der Stärken unserer Initiativen sein.
Darüber dürfte zwischen uns beiden keinen Dissens bestehen.

nomos:
@Zeus, mich ärgert bei der Auseinandersetzung um faire Energiepreise zuerst, dass sich die Räte und Kandidaten quer durch die Parteien, wenn überhaupt, nur oberflächlich damit beschäftigen. Selbst Ratsmitglieder, die als Stadtwerkeaufsichtsräte delegiert sind, sind kaum informiert. Das ist leider unsere Erfahrung.

Der Grundpreis wurde schon an anderer Stelle behandelt. Nur soviel;  wir fordern ökologisch- und sozialverträgliche Tarife. Dabei ist es nicht egal, ob ein Grundpreis berechnet wird oder nicht. Die Frage, ob danach ein Gesamtpreis im Vergleich billiger ist oder nicht stellt sich davon unabhängig und zusätzlich.

Tarife der Stadtwerke sind in aller Regel so gestaltet, dass für einen  niedrigeren Verbrauch ein höherer Preis bezahlt werden muss. Wer im Jahr 4000 kWh Haushaltsgas verbraucht, zahlt hier rund ein Drittel mehr für die Kilowattstunde, als bei 40000 kWh. Energiesparen, egal ob man aufgrund der Einkommensituation muß oder das aus Rücksicht auf die Umwelt tut wird nicht belohnt! Das Tarifsystem belastet insbesondere diejenigen mit geringem Einkommen. Das ist nicht sozial! Für Benzin an der Tankstelle wird auch kein unterschiedlicher Mengenpreis bezahlt! Wir sind auch bei der Haushaltsenergie für mindestens lineare Preise.

Ökologisch sinnvoll sind Tarife, welche die Kunden dazu motivieren, einen Beitrag zum Klimaschutz und zur Einsparung von Energie zu leisten und ihn dafür belohnen. Wenn Energiesparen sich nicht lohnt, entsteht dazu auch keine ausreichende Motivation. Jeder Mensch braucht im Winter eine warme Stube, das ist kein Luxus. Wir sind nicht der Meinung, dass die Energiepreise so teuer wie möglich sein sollen, damit sich die warme Stube nur noch die Betuchten leisten können.

Anbieter, wie E-ben oder der Einpreistarif von E-wie-einfach gehen daher in die richtige Richtung. Um gleich Missverständnisse auszuschliessen, auch da gibt es noch Verbesserungen. Einpreis ist ja nicht Einpreis für Alle. Über den Gesamtpreis kann und muss man dann immer noch reden.

Navigation

[0] Themen-Index

[#] Nächste Seite

Zur normalen Ansicht wechseln