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Autor Thema: Gasbranche am Abgrund?  (Gelesen 3836 mal)

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Offline RR-E-ft

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Gasbranche am Abgrund?
« am: 14. Mai 2009, 14:55:24 »
Gasbranche am Abgrund?

Zitat
Der Marktanteil von Erdgas im Wärmebereich könnte bis zur Bedeutungslosigkeit abnehmen, warnt Hartmut Henkel von Eon Ruhrgas. \"Wir müssen aufpassen\", so der Direktor der Vertriebsdirektion West bei der Euroforumtagung Stadtwerke. Der Erdgasverbrauch in Deutschland stagniere seit Jahren. \"Das wissen viele gar nicht.\" So habe 1996 der Verbrauch 83,8 Milliarden Kubikmeter betragen, 2007 83,6 und 2008 82,7 Milliarden Kubikmeter. Der Marktanteil von Erdgas im Neubaubereich gehe seit Jahren zurück: Von 75 Prozent um die Jahrtausendwende auf 55 Prozent sei der Einbau von Gasheizungen in Neubauten zurückgegangen.

Erdgas ist offensichtlich nach Einschätzung der Branche nicht wettbewerbsfähig.

Offline t1mbo

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Gasbranche am Abgrund?
« Antwort #1 am: 29. Mai 2009, 10:41:23 »
Interessant, das war mir gar nicht so bewusst, dachte immer, das Erdgas die \"alte\" Ölheizung immer mehr verdrängen würde und der Marktanteil steigt.

Offline bjo

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Gasbranche am Abgrund?
« Antwort #2 am: 29. Mai 2009, 13:39:26 »
Zitat
Original von t1mbo
Interessant, das war mir gar nicht so bewusst, dachte immer, das Erdgas die \"alte\" Ölheizung immer mehr verdrängen würde und der Marktanteil steigt.

Im EFH Neubau rechnet sich eine Ölheizung gut kombiniert mehr als eine Gasheizung!

Wichtig ist nur!

- gute Isolierung gilt für alle Enerigeträger  
- Solar
- Brennwerttechnik!
= > bei öl = > kleiner Lagerraum keine hohen Grundgebühren
= > bei Gas = > kein Lageraum aber immer weiter steigende Grundgebühren, die auch zu zahlen sind wenn Solar im Sommer das Brauchwasser allein schaft aufzuwärmen!

EwE.. bietet zwar einen Tarif ohne Grundgebühr der ist aber sau teuer!

Offline t1mbo

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Gasbranche am Abgrund?
« Antwort #3 am: 29. Mai 2009, 13:45:35 »
Das ist leider zu spät für mich, auf Grund einer Gasheizung haben wir ohne Keller gebaut, somit ist leider im nachhinein kein Platz mehr für einen Öltank oder ähnliches  :(

Offline Sukram

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Gasbranche am Abgrund?
« Antwort #4 am: 29. Mai 2009, 13:46:52 »
Zitat
Original von bjo
Im EFH Neubau rechnet sich eine Ölheizung gut kombiniert mehr als eine Gasheizung!

DIE Rechnung möcht\' ich sehen- incl. 10 Jahren Abschreibung.

Was allerdings stimmt- die Fixkosten für\'s teure Gas- Leitungsnetz sind im Neubau überproportional hoch.
Ich fordere eine PV - Ertragssteuer!
_________________________________

LVZ: Mit was Heizen Sie Herr Minister?

BMU: Eine 40 Jahre alte Ölheizung, welche vor 10 Jahren einen neuen Brenner erhielt und in Berlin mit einer Gasheizung.

Offline t1mbo

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Gasbranche am Abgrund?
« Antwort #5 am: 29. Mai 2009, 20:53:47 »
Und ich glaube, die Schwankungsbreite beim Heizölpreis ist höher als beim Gas. Wenn du Pech hast und zum Höchstpreis tanken musst, weil dein Tank leer ist, dann rechnet sich auch der nicht vorhandene Grundpreis nicht.

Offline bjo

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Gasbranche am Abgrund?
« Antwort #6 am: 30. Mai 2009, 00:40:23 »
ein gewisses Risiko ist immer dabei !
dafür ist es selbst bestimmt und nicht fremdbestimmt!

Offline t1mbo

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Gasbranche am Abgrund?
« Antwort #7 am: 30. Mai 2009, 08:10:57 »
Stimmt schon, aber man muss sich halt immer kümmern, Preise vergleichen, Lieferanten suchen, bei der Lieferung zu Hause anwesend sein, etc.
Ich will jetzt aber keine Grundsatzdiskussion zwischen Öl oder Gas lostreten  :rolleyes:

Offline reblaus

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Gasbranche am Abgrund?
« Antwort #8 am: 31. Mai 2009, 11:20:59 »
Auf dem Heizölmarkt gab es in den vergangenen Jahren das Grundmuster, dass der Preis im Januar, Februar immer am günstigsten war. Dies liegt wohl daran, dass dieser Markt längst vom Dieselverbrauch dominiert wird, und der ist in den Sommermonaten am höchsten, weil dann viel mehr gefahren wird als im Winter.

Wer in den vergangenen Jahren konsequent im Winter getankt hat, konnte Energie viel günstiger erwerben als mit einer Gasheizung, bei der die hohen Ölpreise des Sommers zu hohen Gaspreisen im Winter geführt haben.

Nachteilig bei der Ölheizung ist, dass die Brennwerttechnik nur zu halb soviel Energieersparnis führt wie bei einer Gasheizung. Dies liegt daran, dass im Erdgas mehr Wasser vorhanden ist als im Heizöl, und die Brennwerttechnik durch Kondensation des Wasserdampfs im Rauch zusätzliche Wärme nutzbar macht.

Für Erdgas spricht auch, dass es umweltfreundlicher ist, und in viel größeren Mengen vorhanden ist als Öl. Desweiteren braucht man weniger Platz.
So muss man für den eingesparten Keller schließlich keine Bankzinsen bezahlen. Der Preisnachteil ist auch nur künstlicher Natur, und wird nur solange Bestand haben, bis der Erdgasmarkt frei funktioniert. Die Herstellung von Biogas aus Bioabfällen erscheint mir auch unkomplizierter zu sein als die Herstellung von Bioheizöl(-diesel).

Für die Zukunft würde ich Erdgas bevorzugen.

Im Neubaubereich sollte man aber konsequent auf Erdwärme setzen.

Offline t1mbo

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Gasbranche am Abgrund?
« Antwort #9 am: 31. Mai 2009, 11:24:18 »
Da kann ich dir nur zustimmen, Fernwärme gibt es leider noch nicht flächendeckend, bei uns z.B. leider auch nicht, aber für mich war immer der Platzbedarf für eine Heizung ein entscheidendes Argument, deshalb bin ich beim Neubau von Öl- auf Gasheizung umgestiegen.

 

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