Gaskunden weichgekocht und abkassiert

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Gaskunden weichgekocht und abkassiert

Freie Wahl der Energieversorger? Für Karl-Georg Imke und sein Frau Hella ist das nur ein schlechter Scherz. \"Ich bin stinksauer\", sagt der Großhansdorfer, der von E.on Hanse zur Gasversorgung Ahrensburg (GAG) wechseln wollte - vergebens. Nach mehr als sechs Monaten hat er das Handtuch geworfen. Imke: \"Vor einer Woche haben wir einen Antrag beim Gasversorger Teldafax gestellt.\"

Der Anfang der Geschichte reicht bis zum Mai 2005 zurück. Damals war der Ärger über die Preiserhöhungen der E.on so groß, dass die Imkes Widerspruch einlegten und fortan ihre Abschlagszahlungen nach dem alten Tarif leisteten. \"Dann kam 2008 das Urteil des Bundesgerichtshofes, nach dem die Energieversorger ihre Preiskalkulation nicht offenlegen müssen\", erinnert sich der Großhansdorfer. Jetzt wollte er zur GAG.

Alles schien seinen Gang zu gehen. Von E.on kam die Forderung, das einbehaltene Geld nachzuzahlen. Imke: \"1800 Euro. Ich hab\' die auch sofort bezahlt. Ich wollte ja raus aus dem Vertrag.\" Dass er zwei Wochen später eine Mahnung erhielt, obwohl er bereits bezahlt hatte, ist nur eine Petitesse im Vergleich zu dem, was noch folgen sollte.

Imke: \"Ich bekam von E.on die Nachricht, dass wir nun im Grundversorgungstarif sind. Statt 144 Euro mussten wir 380 Euro bezahlen.\"

Die meisten Gaskunden, die mit Gas heizen, werden von E.ON Hanse aufgrund von Sonderverträgen beliefert, in denen es schon keine wirksame Preisänderungsklausel gibt. Wer aus vermeintlicher Verzweiflung einen solchen Sondervertrag selbst kündigt, findet oft keinen neuen Lieferanten und landet in der teuren Grundversorgung.