Original von Pölator
Aber dass ein Thermostat auf eine eigene Therme schliessen läßt, ist ein Trugschluss.
Beispiel:
1 Therme, 3 Heizkreise, 3 Thermostate, 3 Wohnungen, 3 Referenzräume... .
In der Tat ist das möglich.
Insofern wäre es wichtig zu wissen, welches Heizsystem installiert ist: Radiatoren, Wandheizungen, Fußbodenheizungen oder ....
Ich ging einfach mal von Radiatoren aus - dem klassischen Fall einer \"Etagenheizung\" mit Führungsraum.
Wozu dient bei mehreren Heizkreisen überhaupt ein Führungsraum, wenn ein Außentemperaturfühler die Vorlauftemperatur bestimmt? Was hat das für einen Sinn?
Würde mich interessieren. Man lernt ja nie aus.
Dies ist keine Regelung die Sinn macht, wenn sie sie weiterdenken. Die Heizung kennt dann nur zwei Zustände: voll Power oder aus. Dies ist genau genommen keine Regelung, sondern eine Steuerung, die zusätzlich Energie verschwendet...
Das ist falsch. Der Gasbrenner wird sehr wohl stufenlos geregelt, so dass er die eingestellte Vorlauftemperatur konstant hält. Somit gibt es auch kein ständiges \"Voll Power / Aus\" und keine häufigeren Brennerstarts. Erst wenn man die Vorlauftemperatur manuell tiefer einstellt, und dann die minimale Heizleistung für den Heizkreis zu groß ist, ergeben sich häufige Brennerstarts - aber das hatte ich anfangs ja beschrieben.
Die Vorlauftemperatur wird hauptsächlich durch denn Außentemperaturfühler bestimmt, so dieser vorhanden ist.
Wenn ein Außentemperaturfühler vorhanden ist und die Vorlauftemperatur bestimmt, dann ist meine Methode sowieso völlig unproblematisch, da sie dann auf die Brennerstarts und den Wirkungsgrad des Brenners gar keinen nachteiligen Einfluss hat.
Bleibt die Frage, wozu dann überhaupt ein wohnungseigener Regelkreis mit Führungsraumregler installiert sein soll (siehe oben).
Ebenfalls erfasst das Raumthermostat Störgrößen, wie z.B. Sonneneinstrahlung oder die Wärmeabgabe der unteren Wohnung (wenn vorhanden).
Um nun bei Ihrem Vorschlag zu bleiben:
Es kann durchaus sein, dass der Raum trotz geschlossener Thermostate daher gar nicht soweit auskühlt, dass der von Ihnen gewünscht Effekt eintritt.
Die Störgrößen spielen hier keine Rolle, darauf reagiert ein einfaches Thermostatventil am Heizkörper auch.
Das mit der geringen Abkühlung ist natürlich zu beachten, das stimmt. Wenn die Wohnung (das Haus) sehr gut isoliert ist, oder wenn der Führungsraum wenig Außenwände hat und durch die Nachbarräume (untere Wohnung) gut mitgeheizt wird, dann ist der Einspareffekt durch die Heizkörperdeaktivierung im Führungsraum wohl recht gering.
Wenn also über den Tagesverlauf (vielleicht 18 Stunden?) bis unmittelbar vor der Aktivierung der Heizung im Wohnzimmer die Raumtemperatur dort nur langsam und allmählich um weniger als 2 oder 3 Grad sinkt, kann man es wirklich lassen, dann ist die Einsparung so gering, dass eine Erhöhung der Vorlauftemperatur das wahrscheinlich wieder egalisiert oder sogar überkompensiert (sprich: man verbraucht sogar mehr Gas).
Normalerweise ist der Führungsraum der Raum mit dem größten Heizenergiebedarf (wenn die Anlage richtig installiert ist). Bei mir ist das so, und bei bambu wohl auch, denn das Wohnzimmer nimmt 1/3 der Wohnfläche ein (25m²). Daher sinkt bei mäßig oder schlecht isolierten Häusern die Führungsraumtemperatur relativ schnell deutlich ab. Bei mir (Erdgeschoss) sinkt sie derzeit (draußen um die 0°C) innerhalb von etwa 8 Stunden bei vollständigem Zudrehen des Ventils von 20°C auf etwa 14°C ab und bleibt dort dann ungefähr konstant (Mitheizung durch Nachbarräume etc.). Da ich den Raum dann nur etwa 6-8 Stunden heize (ich halte mich nur max. 3-4 Stunden darin auf), sind die Einsparungen erheblich.
Bei bambu käme es also auf einen Versuch an, wie weit und wie schnell der Raum abkühlt.
Hier im Forum wird viel über sparsame Umwälzpumpen diskutiert. Nach Ihrer Vorgehensweise, wenn sie den gewünschten Effekt erzielen sollte, werden die Pumpenlaufzeit und Brennerstarts steigen, somit der auch der Stromverbrauch und Verschleiß.
Das schließt sich wohl gegenseitig aus.
Entweder ist die Pumpenlaufzeit lang (angestrebter Normalfall), weil der Brenner den Heizbedarf innerhalb seines Regelbereichs ausregeln kann (egal welche Vorlauftemperatur sich ergibt), oder es sinkt die Pumpenlaufzeit und es steigt die Häufigkeit der Brennerstarts stark an, weil er es nicht ausregeln kann - was bei manueller Tieferstellung der max. Vorlauftemperatur bevorzugt auftreten kann und vermieden werden sollte. Darauf hatte ich anfangs bei der Erläuterung \"meiner Methode\" hingewiesen. Bleibt die Möglichkeit der Senkung der eingestellten max. Heizleistung des Brenners, wie ich beschrieben hatte.
Das mit dem funkgesteuerten Referenzthermostat ist wie gesagt die beste Lösung - wenn es ein kompatibles gibt und wenn es ohne Basteln an der Heizungelektronik benutzt werden kann. Eine Änderung der Installation (Austausch des montierten Fühlers) ist Vermietersache. Auch das Umsetzen des vorhandenen Fühlers ist Vermietersache.
Ich möchte hier niemandem (dessen handwerkliches Selbstvertrauen ich nicht kenne ) zum heimlichen Rumbasteln raten.Es stellt sich insgesamt die Frage, welcher Aufwand als lohnend angesehen wird, um ein paar kWh zu sparen, da die Wohnzimmertemperatur einen bestimmten Wert wohl nicht unterschreiten soll... .
Meine Methode hat wohl den geringsten Aufwand, den man sich vorstellen kann: Am Heizkörper das Ventil zudrehen oder das einfache Thermostatventil (evtl. besorgen) auf eine niedrigere Stufe stellen.
@Pölator:
Verstehen Sie mich bitte nicht falsch, aber meine regelungstechnischen Kenntnisse aus meinem Studium, gepaart mit einigen Raumkonditionierungsvorlesungen und den Erfahrungen mit meiner eigenen Gastherme in meiner Wohnung sagen mir, dass Ihre Zweifel an der Ersparnis bei meiner Methode unangebracht sind.
Richtig ist, dass zur genaueren Beurteilung von bambus Einsparmöglichkeiten die Information fehlt, wie schnell und wie weit der Führungsraum abkühlt.
Dass er eine gewöhnliche Etagengasheizung mit Radiatorheizkörpern hat, nehme ich mal an - ist einfach das wahrscheinlichste. (Hoffentlich blamiert er mich jetzt nicht
)
@bambu:
Wenn Sie, wie ich annehme, eine eigene Gastherme haben, dann sollten Sie ausprobieren, ob die Raumtemperatur im Wohnzimmer schnell und weit genug absinkt. Bei starkem und schnellem Absinken ist meine Methode einfach und gut (evtl. ein zu starkes Auskühlen unter 15°C durch ein Thermostatventil im Wohnzimmer verhindern). Ein Absinken um nur 2 oder 3°C ist nur gewinnbringend, wenn es in kurzer Zeit stattfindet und die niedrigere Temperatur dann mehrere Stunden andauert. Ansonsten sind die Einsparungen wahrscheinlich zu gering, um die Verluste durch die Vorlauftemperaturerhöhung durch Abkühlen des Führungsraums zu übertreffen.
Funkthermostate oder Versetzen des vorhandenen nur dann, wenn es wenig kostet und der Vermieter evtl. Umbauten an der Heizungsregelanlage zustimmt.
ciao,
sh