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Klima- und Gesundheitsschädlich: Verbrennung von Biomasse ist Schuld am Feinstaub
nomos:
Universität Bern
Klima- und gesundheitsschädlich:
Die Verbrennung von Biomasse trägt mehr zur Luftverschmutzung bei als bisher bekannt. Alle Jahre wieder im Winterhalbjahr hängt über Südasien und dem Indischen Ozean eine mächtige braune Wolke, die auf Satellitenaufnahmen deutlich zu sehen ist. Dass sie viel Ruß und Staub enthält, ist lange bekannt. Und bisher sind die meisten Wissenschaftler einfach davon ausgegangen, dass diese Partikel vor allem aus Auspuffrohren und aus den Schloten von Kohlekraftwerken stammen. Jetzt aber zeigen neue Messungen, dass eine weitere wichtige Quelle bislang viel zu wenig beachtet worden ist. Klaus Herbst hat darüber mit einem der beteiligten Forscher, mit Doktor Sönke Szidát, von der Universität Bern gesprochen.
SWR-Campus zum Nachhören
MaLena:
Ich finde auch, dass Biomasse nicht die Lösung des Klimaproblems sein kann.
Wir brauchen einfach effektivere Kraftwerke, dann reduziert sich auch der CO2-Ausstoß von alleine.
Nur damit ist die Versorgerproblematik nicht geklärt.
superhaase:
--- Zitat ---Original von nomos
Klima- und Gesundheitsschädlich: Verbrennung von Biomasse ist Schuld am Feinstaub
--- Ende Zitat ---
Dies so allgemein zu formulieren ist falsch.
Wenn man den Beitrag anhört, wird klar:
Das gilt nur für die unkontrollierte Verbrennung und vor allem auch für die Brandrodung, was beides hauptsächlich in den armen Ländern (Südasien) vorkommt.
Moderne Biomassenutzung mit modernen Öfen oder mit Biogasanlagen verursacht kaum Emissionen.
Es wird im Beitrag auch angedeutet, dass z.B. in Europa trotz der nun höheren Einschätzung des Biomasseanteils an den problematischen Emissionen der Hauptanteil aus dem Ruß von Dieselfahrzeugen stammt. Viele weitere Quellen kommen hinzu. Der Anteil der Biomasseverbrennung geht dann vor allem auf die unkontrollierte Biomasseverbrennung zurück (und was die Leute sonst noch so alles in ihren Kaminöfen verschüren, von Pappe über Plastik bis sonst was). Moderne Holzheizungen dürften wohl den kleinsten Anteil haben.
Ferner wird im Beitrag auch gefordert, die vorhandenen modernen Techniken in Europa konsequenter umzusetzen (z.B. Kfz-Rußfilter), um die Feinstaubbelastung zu reduzieren.
Auch die Verbreitung moderner europäischer Techniken und Standards in die armen Länder kann die dortigen Giftwolken vermindern. Dafür gibt es schon positive Beispiele: Im indischen Raum werden jetzt einfache, von den dortigen Handwerkern zu bauende und zu wartende Kleinst-Biogasanlagen für Bauern verbreitet, die nicht nur die nutzlose Methanabgabe (Treibhausgas) aus ungenutzen Dung in die Atmosphäre verhindern, sondern auch noch umweltschädliche offene Holzfeuer zum Heizen und Kochen verdrängen (wobei auch noch der \"Verbrauch\" an Vegetation reduziert wird, was auch von Bedeutung ist).
Die ineffiziente und umweltschädliche Biomasseverbrennung geschieht weltweit seit Jahrtausenden. Problematisch wurde sie mit der rasant zunehmenden Bevölkerung (Übervölkerung) und damit der immensen Zunahme der Emissionen. Daher muss man nun danach streben, dass sich hier was ändert.
Es ist aber unsinnig, wenn man daraus pauschal ableitet, die Verbrennung von Biomasse sei Schuld am Feinstaub. Dies trifft nur regional und für die unkontrollierte Verbrennung zu.
Moderne Biomassenutzung (auch Holzverbrennung) ist damit nicht gemeint.
ciao,
sh
nomos:
--- Zitat ---Original von superhaase
Es ist aber unsinnig, wenn man daraus pauschal ableitet, die Verbrennung von Biomasse sei Schuld am Feinstaub. Dies trifft nur regional und für die unkontrollierte Verbrennung zu.
Moderne Biomassenutzung (auch Holzverbrennung) ist damit nicht gemeint.
--- Ende Zitat ---
Nein, @sh, das ist nicht unsinnig, weil die unsinnige und unkontollierte Nutzung und Verbrennung von Biomasse zunehmende Realität ist. Das ist ein globales und ein erstrangiges regionales Problem! Bei der Verbrennung von Biomasse in Einzelöfen gehört Deutschland zu den Boom-Regionen.
Ich habe auch nichts \"pauschal abgeleitet\"! Sie verniedlichen dagegen mit Ihrem üblichen Einwand das Problem. Feinstaub wirkt unmittelbar vor Ort und beeinträchtigt die Gesundheit. Hier haben wir im Gegensatz zu CO2 allerdings einen unmittelbaren Einfluss auf das Klima vor Ort.
Manche Landratsämter haben schon erkannt, dass die Feinstaubquellen nicht nur aus dem Verkehr stammen. Trotz Feinstaubkleber auf allen Auto-Windschutzscheiben haben sich viele Werte weiter verschlechtert.
Wir sind hier \"Umweltweltmeister\" im Kleben von Plaketen und Ausstellen von tollen Zertifikaten. Das reicht nicht!
Eine kontrollierte effektive und umweltgerechte Energieerzeugung aus Biomasse ist förderwürdig (KWK). Ich denke, ich habe das hier im Forum schon mehrfach zum Ausdruck gebracht! Das Verbrennen in Baumarktöfen etc. ist wegen der Umweltbelastung und der unbefriedigenden Effizienz in aller Regel auch in Deutschland abzulehnen![/list]PS
Manche finden das noch \"Unglaublich\" siehe hier
superhaase:
--- Zitat ---Original von nomos
Eine kontrollierte effektive und umweltgerechte Energieerzeugung aus Biomasse ist förderwürdig (KWK). Ich denke, ich habe das hier im Forum schon mehrfach zum Ausdruck gebracht! Das Verbrennen in Baumarktöfen etc. ist wegen der Umweltbelastung und der unbefriedigenden Effizienz in aller Regel auch in Deutschland abzulehnen![/list]
--- Ende Zitat ---
Das ist genau der springende Punkt:
Schon die Überschrift des Threads suggeriert, dass ganz generell \"die Verbrennung von Biomasse schuld am Feinstaub ist\".
Von Baumarktöfen steht da nichts. Auch in Ihrem weiteren Text nicht. Sie schreiben ganz allgemein \"Die Verbrennung von Biomasse trägt mehr zur Luftverschmutzung bei als bisher bekannt.\"
Ich habe auch nichts verniedlicht. Wenn Sie meinen Beitrag genau lesen, werden Sie das erkennen, dass ich differenziert habe. Ich habe eben gerade von moderner Technik und emissionsarmen Heizungen geredet, nicht die Verwendung von Baumarktöfchen propagiert.
ciao,
sh
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