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Original von h.terbeckRussland strebt Mitgliedschaft in der OPEC an.Da werden die derzeitigen Mitglieder ja begeistert sein, denn endlich tritt jemand bei, der den Produzenten nachweislich zeigen kann, wie man mit aufmüpfigen Abnehmern umzuspringen hat.
Eugen Weinberg: Derzeit fielen die Preise unter die Grenzkosten der Ölproduktion, d.h. die Investitionen in die neuen Projekte lohnen sich nicht mehr. Deswegen wird die Produktion in den kommenden Monaten auch nicht weiter zunehmen... Die Produktion außerhalb der OPEC dürfte aus anderen Gründen nicht steigen. So zahlen beispielsweise in Russland die Ölexporteure einen Großteil der Erlöse in Form einer Exportsteuer an den Staat zurück, wobei die Ausfuhren nicht einmal kostendeckend werden, was zu einem Exportrückgang führen wird. Wie beurteilen Sie die Meldungen, dass bisherige Nicht-OPEC-Länder, wie Russland, stärker mit dem Kartell zusammenarbeiten wollen?Eugen Weinberg: Diese Meldungen, wobei der russische Präsident Medwedew, dieses Anstreben sogar offiziell bestätigt hat, dienen aus meiner Sicht der Einschüchterung der Marktteilnehmer, wobei die Rhetorik die Preise wieder beflügeln sollte. In Wirklichkeit würden Russland und die anderen Nicht- OPEC-Länder am liebsten die Produktion auf Kosten der OPEC-Staaten erhöhen und von den Produktionskürzungen der OPEC profitieren. Für Russland bringt die Mitgliedschaft im Kartell außer dem psychologischen Effekt auf die Preise keine strategischen Vorteile. Schließlich können sie die Informationen auch so austauschen und die Produktion unabhängig von der OPEC reduzieren. Deswegen halte ich eine echte Zusammenarbeit für unwahrscheinlich, auch im Hinblick auf die führende Rolle Saudi Arabiens bei der OPEC. Nach den erfolgten Kürzungen ist Russland mittlerweile der größte Ölproduzent der Welt. Eine Doppeltspitze mit unterschiedlichen Zielsetzungen und politischen Prioritäten kann ich mir beim besten Willen nicht vorstellen.
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