Original von nomos
Nochmal, damit Klarheit besteht, hier geht es um Endverbraucherpreise (Haushaltskunden ...) und nicht um Industrie- oder Gewerbepreise.
Auch bei Haushaltskunden gibt es eine riesige Spanne zwischen den Haushalten die Gas nur zum Kochen verwenden und deshalb mit wenigen 100 kWh auskommen. Und es gibt diejenigen die einige 10.000 KWh für das Heizen und Warmwasser brauchen. Möglicherweise wird ein BHWK betrieben und man hat noch wesentlich höheren Verbrauch.
Welches Produkte oder welche Dienstleistungen haben denn keine Fixkosten?
Die meisten haben Fixkosten. Aber bei manchen ist es einfach diese Kosten zuzuordnen, bei manchen nicht, und bei manchen hat der Wettbewerb dafür gesorgt dass diese für die Geringverbraucher pauschal einkalkuliert werden, und bei größeren Mengen ein Rabatt eingeräumt wird.
Hat denn die Tankstelle keine Fixkosten? Warum bezahlen Sie nicht bei jedem Tankvorgang zunächst einen Grundpreis für diese Fixkosten, bevor die getankten Liter abgerechnet werden?
Weil der Markt eine solche Eintrittsgebühr nicht zugelassen hat. Deshalb hat man für die Kleinverbraucher erhöhte pauschale Preise eingeführt und gibt den Großverbrauchern (das können auch Privatleute sein) über Tankkarten entsprechende Rabatte.
Bei Übernahme der üblichen Haushaltsgastarife auf die Tankpreise sollte man dann noch die Literpreise anpassen. Der Literpreis gilt nur ab 100 Liter. Je 10 Liter weniger erfolgt ein Preisaufschlag von 5 %.
Das ist im Prinzip tatsächlich so, nur bemerken Sie das nicht. Sie Zahlen im Prinzip an der Tankstelle auch einen erhöhten Preis damit dann Rabatte für Großverbraucher über Tankkarten oder Rahmenverträge gegeben werdne können.
Das macht dann beim geforderten Drei-Liter-Auto so richtig Sinn.
Wie man sieht hat die Lösung über den Treibstoffpreis praktisch kaum was gebracht. Nur die ordnungspolitischen Vorgaben zum Energieverbrauch und zu den Schadstoffen haben zu einer Verminderung von beidem geführt. Auch die KFz-Steuer hat eine starke Wirkung.
Vorgaben über den CO2-Ausstoß verbunden mit Grenzwerten für die Schadstoffe sind die Lösung, nicht teuere Energie.
Wo ist da jetzt die Begründung für die Unterschiede beim Auto oder beim Heizen?
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Es gibt tatsächlich keine Unterschiede.
Verbrauch runter Preis rauf = Ziel verfehlt! Das gilt in beiden Fällen.
Nein, in beiden Fällen wird das Ziel dann nicht verfehlt wenn der Energieverbrauch durch ordnungspolitische Maßnahmen gesenkt wird. Und das ist in beiden Fällen der Fall.
Wo sind Eintrittsgebühren für die Deckung der Fixkosten sonst noch üblich?
Telekommunikation, Strom, Wasser, Abwasser, Müll, jede gebührenbehaftete Rabattkarte, ...
Energieversorger müssen keine Ausnahme bilden. Sie können selbstverständlich wie andere Kaufleute auch mit linearen Preisen rechnen. Lineare Tarife stehen der Betriebswirtschaft nicht im Wege.
Sie benachteiligen aber die Verbraucher die viel Verbrauchen müssen. Diese Subventionieren dann die Fixkosten der Kleinverbraucher.
Es ist eine Frage der Kalkulation und diese würde sich bei linearen Energiepreisen für Haushaltskunden erheblich vereinfachen. Kosten würden gespart und die Transparenz wäre mit Sicherheit eine bessere.
Genau das Gegenteil ist der Fall. Die Transparenz ist bei einem Pauschalpreis viel schlechter.
Außerdem geht es nicht nur um Mikro sondern auch um Makro und die Ökologie nicht vergessen. Nochmal, lineare Energiepreise entsprechen und fördern das verfolgte Ziel \"Energiesparen\".
Das ist richtig. Es ist aber eine Ungleichbehandlung der Kunden. Jeder Kunde soll die Kosten tragen die er verursacht.
Die Ökologie kann man problemlos und völlig unabhängig von den Preisschwankungen am Markt und viel wirkungsvoller durch ordnungspolitische Maßnahmen erreichen. Der Hebel der Energiepreise ist viel zu gering und unzuverlässig um das Sparpotential zu erschließen das tatsächlich vorhanden ist und genutzt werden muss.
Warum nicht einfach vorschreiben dass alle Neubauten und bei Renovierungen von Altbauten der Passivhausstandard erfüllt werden muss?
Dies verbunden mit Fördermaßnahmen über Zuschüsse und/oder zinsgünstige Finanzierung ist viel wirkungsvoller als Leute dafür zu bestrafen dass sie gar keine Möglichkeit haben ihren Energieverbrauch wesentlich zu beeinflussen. Man denke nur an die vielen Miethaushalte.
Es hat sich schon imemr gezeigt dass Motivation besser ist als Strafe.