Beim BDEW liest sich das so:\"Die Ölpreisbindung ist keine Einbahnstraße nach oben\", betonte Weyand. Das habe sich in der Vergangenheit oft gezeigt: Viele Versorger hätten im Jahr 2007 die Preise gesenkt, nachdem der Ölpreis über mehrere Monate hinweg gesunken war.
\"Viele\" sind sicher nicht alle. Von 2003 auf 2004 hatten sogar ausgesprochen sehr wenige Versorger die Gaspreise gesenkt, nachdem die Ölpreise deutlich gesunken und auch die Erdgasimportpreise deutlich rückläufig waren. Bei rückläufigen Erdgasimportpreisen wurden sogar die Gaspreise vorsorglich erhöht, weit stärker als die Erdgasimportpreise in absoluten Beträgen (nominal)
hiernach anstiegen.
Von 2003 auf 2004 die Gaspreise nicht gesenkt hatte etwa die Oldenburger EWE, die dafür bereits im September 2004 völlig unverkrampft die Gaspreise um 0,40 Ct/ kWh (netto) erhöhte.
(Erdgasimprtpreis Mai 2003 bei 1,30 Ct/ kWh, im Mai 2005 bei 1,45 Ct/ kWh).
Fallende Ölpreise führen eben nicht zwangsläufig zu sinkenden Gaspreisen, steigende Ölpreise hingegen sehrwohl zu steigenden Gaspreisen- zumindest für Haushalts- und Kleinkunden.
Beim BDEW klang es auch schon einmal so:Der Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) begründet die Preiserhöhungen mit der gestiegenen Nachfrage nach Energie auf den Weltmärkten. «Vor allem der Energiehunger in China und Indien erhöht den Druck auf die Preise weltweit», sagte ein BDEW-Sprecher in Berlin.
Nun sinkt wohl gerade die weltweite Nachfrage nach Energie rasant um die Hälfte, so dass der Rohlölpreis um die Hälfte sinkt und nur die Gaspreise kommen mit dieser rückläufigen Nachfrageentwicklung nicht mehr mit. Die aktuellen Gaspreise entsprechen nicht den aktuellen Ölpreisen. (Haben sich aber noch nie entsprochen).