Forum des Bundes der Energieverbraucher

Autor Thema: TEAG Thüringer Energie AG: Gewinnsteigerung um 136 % im Jahr  (Gelesen 15306 mal)

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Offline RR-E-ft

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In wirtschaftlich schwierigen Zeiten gibt es immer noch Profiteure.


Die TEAG hatte schon früher ihre behördlich genehmigten Strompreise künstlich \"aufgeblasen\", so dass ohne weiteres Preissenkungen von 25 % möglich waren.

Natürlich wurden auch nach den seinerzeitigen Preissenkungen immer noch alle Kosten gedeckt, weil es sich sonst um wettbewerbsrechtlich unzulässige Dumpingpreise gehandelt hätte:

http://stromtabelle.de/archiv/Erfurt38.html

Nunmehr erscheinen die Strompreise wiederum \"aufgeblasen\" und eine Menge Luft für Preissenkungen zu haben. Ein Abwandern der Kunden hat man kurzerhand durch sehr hohe Netznutzungsentgelte einen Riegel vorgeschoben, so dass sich ein Wechsel oft nicht mehr lohnt:


Die TEAG konnte im Jahre 2004 den Jahresüberschuss gegenüber dem Jahr 2003 von 62,3 Mio EUR auf 97,0 Mio EUR steigern.

Das Kapital erhöhte sich binnen Jahresfrist ebenfalls um stolze ca. 50 Mio EUR:

http://www.teag.de/secure/brosch/geschaeftsbericht_2004.pdf


Soweit eine Thesaurierung der 50 Mio EUR einen versteckten Gewinnn darstellt, ergibt sich der tatsächliche Gewinn im Gaschäftsjahr 2004 in Höhe von ca. 147 Mio EUR, zusammengesetzt aus dem Jahresüberschuss in Höhe von 97,0 Mio EUR und dem thesaurierten Betrag in Höhe von 50 Mio EUR.

Dies bedeutet eine tatsächliche Gewinnsteigerung im Geschäftsjahr 2004 gegenüber dem Vorjahr um 136 %.

 

Ein interessanter Rückblick:

Die Jahresüberschüsse der Vergangenheit:

1996:                         36,23 Mio DM oder 18,52 Mio EUR
1997:                         39,12 Mio DM oder 20,00 Mio EUR


Auch schon im Jahre 2002 konnte der Jahresüberschuss gegenüber dem Vorjahr trotz eines geringeren Stromabsatzes um über 16 % gesteigert werden. Der Jahresüberschuss betrug im Jahre 2002 noch 50,3 Mio EUR. Interessant dabei, woraus der Zuwachs resultierte:

http://www.stromtarife.de/archiv/02/05/2909.html

Höhere Erlöse bei den Netznutzungsentgelten konnten nur erzielt werden, wenn die Netznutzungsentgelte in dieser Zeit stiegen.

Davon ist nicht auszugehen, da das Bundeskartellamt seinerzeit schon ermittelte.

Im Übrigen können Einnahmen aus dem Netzbietrieb nicht steigen, wenn von Wettbewerbern diskrimnierungsfreie Netznutzungsentgelte gefordert werden. Diese und der entsprechende Umsatz aus diesen müssen wegen der Diskrimnierungsfreiheit gleich hoch sein, egal von welchem Versorger der Kunde über das Netz beliefert  wird.

Der Wechsel eines Kunden zu einem anderen Versorger kann also nicht zu höheren Umsätzen beim Netzbetrieb führen- wenn alles mit rechten Dingen zugeht.

Im Jahre 2002 war der Umsatz um 40 Mio EUR oder 5,2 % gegenüber 2001 gestiegen. Der Jahresüberschuss erhöhte sich hingegen um 16,3 %.

Dies ist wohl nur mit unbilligen Preiserhöhungen erklärlich, mit denen der eigene Gewinnanteil an den Preisen erhöht wurde oder aber damit, dass Kostensenkungen nicht an die Kunden weitergegeben wurden.

Somit hat sich der Jahresüberschuss von 50,3 Mio EUR im Jahre 2002 auf nunmehr 97,0 Mio EUR im Jahre 2004 auf Kosten der Energieverbraucher und des Wettbewerbs fast verdoppelt.  

Gegenüber dem Jahre 1996 hat sich der Jahresüberschuss sogar mehr als verfünffacht !!!





Eine solche Entwicklung der Jahresüberschüsse ist aus Sicht der Kunden schlicht nicht nachvollziehbar.

Insbesondere eine Verdopplung des auch schon im Jahre 2002 satten Jahresüberschusses bei Berücksichtigung der sonst zu verzeichnenden konjunkturellen Flaute erscheint schlicht nicht mehr nachvollziehbar:

Schließlich verkauft die TEAG im Wesentlichen nach wie vor nur ihren \"TEAG- Strom\", der sich vom Strom anderer Anbieter keinesfalls unterscheidet. Der Stromabsatz der TEAG unterliegt grundsätzlich nur geringen Schwankungen.


Es sieht so aus, als habe man jedwedes Maß verloren.


Jedenfalls kann von einer \"preiswürdigen\" Versorgung keine Rede sein.



Angesichts des in weiten Teilen beklagenswerten Zustandes des Stromnetzes kann wohl auch nicht von einer \"elektrizitätswirtschaftlich- rationellen Betriebsführung\" gesprochen werden.

In der TA vom 01.11.2004 war zu lesen, dass das TEAG-Netz zu 15 Prozent älter als 60 Jahre sei, mithin aus Vorkriegszeiten stamme. Viele verschiedene Spannungsebenen im Mittelspannungsnetz sollen viele teure wie verlustreiche Umspannungen erforderlich machen. Selbst in Spitzenzeiten sei das Netz nach Unternehmensangaben nur zu einem Drittel ausgelastet.

Erst ab diesem Jahr werden insbesondere in Ost- und Südthüringen Umspannwerke und Freileitungen ertüchtigt/ zurückgebaut, die noch aus der Zeit des Thüringenwerkes und somit aus den 20er Jahren des letzten Jahrtausends stammen.

Ein solcher Zustand des Stromnetzes bereitet vielen berechtigte Sorgen:

http://www.rbb-online.de/_/kontraste/beitrag_jsp/key=rbb_beitrag_1310943.html

So soll es in diesem Jahr auch schon zu weitflächigen Stromausfällen in Thüringen bis zu einer Dauer von 146 Minuten gekommen sein, wie die Thüringer Presse berichtete.




Obschon auch viele Thüringer von der schlechten Wirtschaftslage und den Auswirkungen von Hartz IV betroffen sind, steigen die Strompreise beständig.


Insbesondere auch viele mittelständische Unternehmen hatten Mitteilungen bekommen, dass die Strompreise erheblich steigen müssen.

Auf Nachfrage solcher Unternehmen beim \"Thüringer Energiedienstleister Nr. 1\" (Eigenwerbung) nach dem Grund für die aktuellen Strompreiserhöhungen hatten viele verdutzt zur Kenntnis nehmen müssen, der Wettbewerb sei Schuld daran.


Eine solche verblüffende \"Begründung\" hielt zum Beispiel der Vertriebsmitarbeiter Herr Ralph Amm  für die von ihm betreuten Sondervertragskunden am Telefon parat. Dafür konnte dieser Mitarbeiter aber vielleicht gar nichts:

Möglicherweise handelte es sich dabei um eine \"Sprachregelung/ Gesprächsskript\" des Unternehmens.

Dass Energieversorgungsunternehmen mit solchen arbeiten, wird hier ersichtlich:

http://www.bgw-kongress.de/pdf_veranst/preiskommunikation_gvu.pdf



Aus dem Geschäftsbericht der Muttergesellschaft E.ON Energie AG 2004 geht jedoch auf Seite 50 hervor, dass die Strompreiskosten nicht gestiegen waren:

http://www.eon-energie.com/Ressources/downloads/com_fac_arc_rep/GB_2004/EEA_EON_Energie_GB_2004_ger.pdf

Aus dem Geschäftsbericht der TEAG 2004 geht hervor, dass der Strombezug aufgrund langfristiger Stromlieferungsverträge durch den ostdeutschen Braunkohleverstromer Vattenfall Europe erfolgt:

http://www.teag.de/secure/brosch/geschaeftsbericht_2004.pdf
 


Die Stromerzeugung bei Vattenfall Europe kann sich jedoch wohl nicht erheblich verteuert haben, da der Braunkohlepreis seit 2000 auf annähernd konstantem Niveau blieb, auch Atomstrom hat sich nicht dramatisch verteuert.

Die Kosten der überwiegend verstromten Braunkohle blieben gegenüber 2000 stabil, so jedenfalls der Geschäftsbericht der E.ON Ruhrgas AG 2004, S. 45:

http://www.eon-ruhrgas.com/dateien/downloadarea/pdf/ERG_AG_GB04_de.pdf

Die Brennstoffkosten wirken sich auch nur wenig auf die Stromerzeugungskosten aus, vgl. Seite 60 ff. (67):

http://www.bvt.umweltbundesamt.de/archiv/feuerungsanlagen-d.pdf




Tatsächlich sollen die Strompreise des Vorlieferanten Vattenfall Europe in den letzten zwei bis drei Jahren stabil geblieben sein:


http://www.is-asp.pbc.maxblue.de/is-asp/mare0045.html?page=1&wosid=&symbol=MVV.FSE&nid=dpaafx_lite_de:1093874766



Aus dem Missbrauchsbeschluss des Bundeskartellamtes gegen TEAG auf Seite 32 ergibt sich, dass der Strombezugspreis der TEAG bei ca. 2,48 Ct/ kWh betragen haben muss:

http://www.bundeskartellamt.de/wDeutsch/download/pdf/Kartell/Kartell03/B11_45_01.pdf


Allein der TEAG wird man die Strompreise ohne ersichtlichen Grund auch nicht erhöht haben.... Durch die starke Stellung der Muttergesellschaft E.ON Energie AG dürfte sich die TEAG gegen solche Ansinnen auch gut zur Wehr setzen können.

Deshalb gab es wohl keine Steigerung  bei  den Bezugskosten des ostdeutschen  Braunkohlestroms, welchen das Unternehmen als \"TEAG-Strom\" vermarktet, in den letzten Jahren.

Anfang des Jahres 2005 soll Vattenfall Europe die Preise um bis zu sechs Prozent erhöht haben. Dies ergibt sich aus dem e´net Newsletter Netznutzung Nr. 24 vom Januar 2005 auf Seite 3 oben:

http://www.netznutzungsentgelte.de/downloads/newsletter024.pdf



Uanbhängig davon, dass die Erhöhung des Strompreises der Vattenfall Sales mit der Begründung gestiegener Preise an der Leipziger EEX wohl nicht zutreffend sein kann, da an der Börse nur geringe Strommengen gehandelt werden und Vattenfall Europe seine eigene Braunkohle (Laubag, Mibrag) verstromt, ergibt sich wohl Folgendes:


Bei einer unterstellten Preisbasis von 2,48 Ct/ kWh für den Strombezug beim Vorlieferanten Vattenfall Europe hatte dies für die TEAG eine Erhöhung des Vorlieferantenpreises von allenfalls 0,14 Ct/ kWh zur Folge, die ggf. aus dem Überschuss hätte kompensiert werden können.

Da die Preisbestandteile EEG- und KWK- Umlage nur einen sehr geringen Teil ausmachen und sich nicht wesentlich verändert haben können, die Stromsteuer seit 2003 mit 2,05 Ct/ kWh konstant ist, sind die den Kunden abverlangten Preissteigerungen wohl schlicht nicht nachvollziehbar.

Ein jeder Kunde kann selbst ersehen, wie die TEAG- Preise zwischenzeitlich durch Erhöhungen der Grundpreise und der Arbeitspreise in der Zwischenzeit gestiegen sind.

Allein beim Tarif POWERhome war im Jahre 2003 eine Erhöhung des Grundpreises um 130 % zu verzeichnen, wohl als Reaktion auf den Missbrauchsbeschluss des Bundeskartellamtes, vgl. dort auf Seite 32, 40 ff.:

 http://www.bundeskartellamt.de/wDeutsch/download/pdf/Kartell/Kartell03/B11_45_01.pdf


Vor einem Jahr galten weitere Strompreiserhöhungen bei der TEAG noch als ausgeschlossen. Nach den in 2004 erfolgten Strompreiserhöhungen wurde für 2004 ein Jahresüberschuss wie 2003 erwartet:

http://www.verivox.de/News/ArticleDetails.asp?aid=6736

Nun liegt der Jahresüberschuss 2004 nicht nur 55,7 % über dem des Vorjahres und es erfolgte eine Thesaurierung in Höhe von 50 Mio EUR, sondern die TEAG hat in 2005 sogar noch weiter die Strompreise erhöht.



Bei langfristigen Bezugsverträgen werden Preisänderungen frühzeitig mitgeteilt. Eine mittelfristige Prognose über ein Jahr ist deshalb möglich. Der hohe Jahresüberschuss war wohl schon absehbar.

Vattenfall Europe verdient immer mehr:

http://www.verivox.de/News/ArticleDetails.asp?aid=10566&g=power


Und auch für 2005 ist eine entsprechende weitere Entwicklung des Jahresüberschusses schon jetzt vollkommen absehbar:

Die Kosten für die Investitionen in das Netz liegen mit 113 Mio EUR im Jahre 2005 nur 20 % über dem Vorjahresniveau. Die Erlöse werden gegenüber 2004 höher ausgfallen, da die Strompreise auch für 2005 weiter kräftig erhöht wurden.


Offensichtlich wird Geld in Düsseldorf benötigt und muss dahin via München transferiert werden. Immer wieder aufs neue geweckte Renditeerwartungen und der Traum von einer Weltmarktführerschaft fordern ihren Tribut von den Kunden:

http://www.verivox.de/News/ArticleDetails.asp?aid=10222






Zur Situation auf dem Thüringer Energiemarkt vergleiche hier:

http://forum.energienetz.com/viewtopic.php?t=842



Es wäre wohl an der Zeit, darüber nachzudenken, ggf. etwa entsprechend des Urteils des (Thüringer) Landgerichts Mühlhausen vom 12.04.2005 gezahlte Stromentgelte für die vergangenen Jahre zurückzufordern:

http://forum.energienetz.com/viewtopic.php?t=994

Wie man an den Begründungen anderer Versorger ersehen kann, steht allein deshalb eine Unbilligkeit der letzten TEAG- Strompreiserhöhungen  zu vermuten, weil der Allgemeine Tarif stabil blieb:

http://forum.energienetz.com/viewtopic.php?t=957



In erster Linie sollten auch die Thüringer Stadtwerke daran denken, sich im Wettbewerb ggf. gemeinsam einen neuen Versorger zu suchen und die von der TEAG geforderten Netznutzungsentgelte nicht länger hinzunehmen:

Wie sich aus dem Geschäftsbericht 2004 auf Seite 42 ergibt, hatten bereits viele Kunden- wohl Thüringer Stadtwerke - ihre Zahlungen wegen des Missbrauchsverfahrens des Bundeskartellamtes nur noch unter Vorbehalt geleistet. Die deshalb gebildeten Rückstellungen in Höhe von 13 Mio EUR konnten nach der Rechtskraft der Entscheidung des OLG Düsseldorf aufgelöst werden.

Ganz anders - leider- die Stadtwerke Jena-Pößneck GmbH, die ihre Kunden praktischerweise gleich ganz an die TEAG verkauft hat, auch hierzu findet sich etwas im aktuellen Geschäftsbericht der TEAG:

Die Kunden in der Großstadt Jena sollen die hohen TEAG- Preise zahlen, wie in den abgelegensten ländlichen Gebieten in Südthüringen, die über das teilweise marode  TEAG- Netz versorgt werden, obschon das HKW Jena-Süd mitten in der Stadt Jena steht, das Stadtwerke- Netz nur über drei 110-kV- Einspeisepunkte mit dem TEAG- Netz verbunden ist und die Umspannwerke modern sind, sich im Ballungsraum Jena die Versorgungsstruktur naturgemäß viel günstiger gestaltet, weil in Wohngebieten wie Winzerla oder Lobeda viele Kunden an einem \"kurzen Stück Kabel\" hängen.

Die TEAG hatte den Kundenstamm der Stadtwerke sogar als immateriellen Vermögenswert in Höhe von 7 Mio. EUR in die eigene Bilanz eingestellt, obschon es in einem liberalisierten Markt gar keinen werthaltigen Kundenstamm geben kann, weil jeder Kunde kurzfristig den Versorger wechseln kann.

Werthaltig wird der Kundenstamm erst, wenn durch hohe Netznutzungsentgelte Wettbewerber fern gehalten und so die Kunden bei hohen Preisen gebunden werden. Fraglich auch, ob die TEAG ihren sonstigen Kundenstamm als immateriellen Vermögenswert bilanziert hat.
Dies spräche dafür, dass man die Kunden als \"Leibeigene\" betrachtet.
   

Hiergegen regt sich jedoch schon Widerstand:

http://www.swr.de/report/archiv/sendungen/050228/02/frames.html


Früher sahen die Jenaer Stadtwerke selbst noch einen Interessenkonflikt durch das Fordern zu hoher Strompreise durch den Vorlieferanten:

http://www.zfk.de/navframe/firm/98_11_jena.html


Ersichtlich wird, dass die Stadtwerke sich selbst als frechen Stromanbieter betrachten:
 
http://www.grueneliga.de/th/jena/juz/31/j31t9.htm

In Bezug auf den Vorlieferanten TEAG kann dies nun nicht mehr gelten.
Es bleiben somit nicht allzu viele Möglichkeiten, gegenüber wem diese Selbsteinschätzung noch heute zutreffen kann.

Die Stadt Jena hingegen schreibt ihren Strombedarf nun - wohl auch nach sachdienlichen Hinweisen aus der Bevölkerung -  entsprechend den Vorschriften der VOL/A öffentlich aus.
Damit ist die Zeit der freihändigen Vergaben an die TEAG beendet:

http://www.icc-hofmann.de/NewsTicker/Ausschreibung_100856-2005.html

Hiermit wird der neuen EuGH- Rechtsprechung Rechnung getragen, nach der Kommunen auch an eigene Stadtwerke keine Aüfträge mehr freihändig vergeben dürfen, wenn ein privater Minderheitsgesellschafter an diesen beteiligt ist. Dies dürfte wegen der Beteiligungsstruktur der Thüringer Stadtwerke nun alle Thüringer Kommunen betreffen:

http://www.asp.sachsen-anhalt.de/presseapp/data/olg/2005/003_2005.htm
http://vhs-dvv.server.de/servlet/is/17299/


https://extranet.wilmerhale.com/files/Publication/a83e4226-ea93-41e2-935d-124a294c149d/Presentation/PublicationAttachment/05056b31-afbc-42ba-9ae2-1d5b130b264d/updateVergaberecht_ddruck.pdf


Es steht jedoch zu besorgen, dass diese Rechtsprechung vielen Thüringer Kommunen noch nicht bekannt ist und diese sich durch weiter freihändige Vergaben Schadensersatzansprüchen aussetzen:

http://www.vks-koeln.de/presse/05-01-14%20EuGH-Stadt-Halle-Rundschreiben-VKU%20(2).pdf

Der am 31.12.2004 nach Ablauf der Befristung ausgelaufene kommunale Stromlieferungsvertrag zwischen der Stadt Jena und der TEAG soll wohl  ab 01.01.2005 noch durch freihändige Vergabe an die TEAG fortgesetzt worden sein.

Möglich erscheint insoweit, dass sich etwa übergangene Bieter mit Schadensersatzansprüchen an die Stadt Jena wenden/ gewandt haben. Die Stadt Jena war auf dieses Risiko hingewiesen und sollte sich deshalb hinsichtlich zu besorgender Schadensersatzansprüche um eine Freistellungserklärung der TEAG bemühen. Möglich erscheint auch, dass der Vertrag deshalb nichtig ist.


Insoweit zu hinterfragen ist auch das TEAG- Angebot City- Light, mit welchem die TEAG wohl den Kommunen auch die Verlängerung der Konzessionsverträge schmackhaft machen möchte:

http://www.teag.de/kommunen/index.php?sid=84

Hierbei ist auch die Vorschrift des § 3 Abs. 2 KAV zu beachten:

http://www.stromunion.de/Gesetze/KAV.htm

Es ist jedoch davon auszugehen, dass der Thüringer Energiedienstleister Nr. 1 die Thüringer Kommunen selbst auf die einschlägigen Vorschriften hingewiesen hat, insbesondere bei den vielen Vortragsrunden vor den Thüringer Bürgermeistern im letzten Herbst. Immerhin heißt es ja auf den Seiten der TEAG dazu:

\"Wir stellen sicher, daß einschlägige gesetzliche Vorschriften eingehalten werden.\"

Dann kann ja gar nichts schief gehen....


Man darf gespannt sein, ob auch Thüringer Kommunen auf die Idee kommen, den Konzessionsvertrag mit der E.ON- Tochter nicht mehr zu verlängern:

http://netzwerk-regenbogen.de/schoenau.html

http://www3.ndr.de/ndrtv_pages_std/0,3147,OID752912,00.html

Wie § 13 Abs. 2 Satz 2 EnWG 1998 zeigt, ist es hierzu nicht mehr erforderlich, das Netz entsprechend einer Endschaftsklausel dem Netzbetreiber abzukaufen. Es reicht aus, diesem für die zeitliche Überlassung des Netzes ein Entgelt, ähnlich einer Durchleitungsgebühr zu zahlen. Über deren Höhe lässt sich vortrefflich streiten:

http://www.rws-verlag.de/bgh-free/volltex/1999/vo12_9/vo63161.htm
[/color]

Interessant dazu:

http://www.verivox.de/News/ArticleDetails.asp?aid=10510




Mit den stattlichen Gewinnen des \"fest in Thüringen verwurzelten\" Unternehmens  fließen die finaziellen Mittel einmal mehr aus dem Freistaat Thüringen ab, hin zur Muttergesellschaft E.ON Energie AG München, die ihrerseits zum guten Ergebnis der E.ON AG Düsseldorf beizutragen hat.



Weil die finanziellen Mittel aus Thüringen abgeflossen sind, konnte das entsprechende Geld, welches die Verbraucher für ihre (in den letzten fünf Jahren unglaublich gestiegenen) Stromentgelte aufgewandt hatten, natürlich nicht in den sonstigen privaten Konsum fließen.

Nicht nur der Thüringer Einzelhandel wird die entsprechenden Auswirkungen seit langem spüren.

Viele Thüringer Kommunen erwägen, wegen angespannter Haushaltslage bei den Kosten der Straßenbeleuchtung zu sparen. Das Licht soll des nachts abgestellt werden. Dieser wohl in der jüngeren Geschichte einmalige Vorgang könnte wohl in Anlehnung an einen bekannten Slogan des Unternehmens überschrieben werden mit \"TEAG- Lampen ausschalten\".


Immerhin:

Hobby- Astronomen erwarten Vorteile durch weniger \"Lichtverunreinigung\".



Für die Zukunft:

Da über 72 % der Anteile von der in Bayern sitzenden E.ON Energie AG gehalten werden und das Unternehmen zudem seine wirtschaftlichen  Interessen so ersichtlich rücksichtslos gegenüber den Thüringer Energieverbrauchern durchsetzt, sollte es nach meinem Dafürhalten Thüringen nicht mehr im Namen tragen.

Soweit nach einer Fusion mit der Gasversorgung Thüringen eine Umbennung in E.ON Thüringen AG vorgesehen sein sollte, sollte der Freistaat Thüringen darüber nachdenken, ggf. unter Berufung auf sein eigenes Namensrecht eine solche Benennung zu verhindern.

Thüringer sollten sich mit einer entsprechenden Anregung an den Petitionsausschuss des Thüringer Landtages wenden. Hierzu gibt es bereits einschlägige Rechtsprechung in Sachen \"Heidelberg\".

Dass der private Energieversorger nicht mit dem Freistaat gleichgesetzt oder letzterer einer entsprechenden Verwechslungsgefahr ausgesetzt werden darf, ergibt sich allein durch das seit Jahren überaus angespannte Verhältnis mit dem Thüringer Wirtschaftsministerium wegen der Preispolitik.


\"E.ON´s Inkassostelle Ost\" wäre wohl angesichts der langjährigen Firmenpolitik eine durchaus zutreffende Bezeichnung. Jedoch wird man sich wohl so eindeutig nicht positionieren wollen und die Namensgebung ist grundsätzlich Sache des Unternehmens selbst.

In jedem Falle sollte E.ON in leuchtendem Warnrot im neuen Namen enthalten sein.

Als entsprechendes Signal an die Kunden sollte ggf. vor der Erfurter Hauptverwaltung und vor allen Gebietsdirektionen und Kundenzentren des Unternehmens eine entsprechende warnrote Fahne mit dem Schriftzug E.ON aufgezogen werden.

Das gehört sowieso zu einem ordentlichen \"Branding\":

Entsprechende Plakate werden wohl bald das ganze Land überziehen. Viele ganzseitige, warnrote Zeitungsannoncen stehen zu erwarten.



Und immerhin:

Als habe ein verantwortungsvoller TEAG- Mitarbeiter doch die Sorgen der Energieverbraucher im Blick gehabt, werden auf den Internetseiten des Unternehmens seit langem für alle möglichen Sachlagen externe Links bereitgehalten, die hilfreich sein könnten:

http://www.teag.de/privatkunden/pages/content/spassundfreizeit/thueringenlinks.htm

Link Nr. 8 erscheint bezeichnend.


Dies soll nicht vergessen werden:
 
Ich kenne viele TEAG- Mitarbeiter persönlich.
Sie arbeiten fleißig und ehrlich.

Diese Mitarbeiter sind selbst betroffen durch Kostensenkungsprogramme, eine steigende Arbeitsbelastung infolge eines erheblichen Stellenabbaus in den letzten Jahren, insbesondere schon Ende der 90er Jahre.

\"Die drei Vorgängerunternehmen hatten zusammen Mitte des Jahres 1990, ohne den damals bereits ausgegliederten Kohlehandel, ca. 8.600 Beschäftigte.\"

(RA Wolfgang Schneider, Bereichsdirektor Recht der TEAG, Vortrag \"Das Thüringer Kooperationsmodell zwischen Regionalversorger und Kommunen\" auf der Fachtagung vom 07./08.12.1994, Tagungsband S. 117 ff., (S. 118))  


Entwicklung der Mitarbeiterzahlen laut Geschäftsberichten

30.09.1992   ......       5.643 MA
30.09.1993   ......       4.991 MA
30.09.1994   ......       3.337 MA
30.09.1995   ......       2.765 MA
31.12.1996   ......       2.005 MA
31.12.1997   ......       1.791 MA


31.12.2002   ......       1.329 MA
31.12.2003   ......       1.265 MA
31.12.2004   ......       1.233 MA

Der Stellenabbau war mit vielen Widrigkeiten verbunden:

http://www.felser.de/juracity.de/db_arbeitsrecht/downloads/B11AL100_01R.pdf


Nach einer Fusion mit Thüringengas könnte wohl ggf. weiteres Personal erübrigt werden.... Möglicherweise ist weiter die Fusion mit der E.On Mitte AG (bisher EAM) Kassel vorgesehen:

http://www.udo-leuschner.de/energie-chronik/010507.htm

http://www.udo-leuschner.de/energie-chronik/001005.htm

http://www.udo-leuschner.de/basiswissen/SB115-05.htm

http://www.eam.de/inhalt/05presse/02pressespiegel/artikel/2000/982343758/

Entsprechend dem Geschäftsbericht 2004 auf Seite 42 wurde der Personalaufwand gegenüber dem Vorjahr um ca. 10 Mio EUR reduziert.

Offensichtlich werden die Personalkosten als Einsparpotential erkannt. Das war schon früher so:

http://www.dcsfm.de/dcsfmweb/cms/attach/Referenzblatt_Teag_030327.pdf

Im E.ON- Konzern ist das Kostensenkungsprogramm \"On.top\" aufgelegt.
 
   
Nur wenigen dürfte ein Einblick in die größeren Zusammenhänge vergönnt sein. Das Bild dieser Mitarbeiter von der Entwicklung auf dem Energiemarkt wird von der \"internen Kommunikation\" bestimmt.

Viele von ihnen dürften sich wohl selbst unwohl fühlen angesichts dieser Zahlen und der Firmenpolitik, die sie nach außen hin vertreten müssen.

Immerhin sind sie selbst Thüringer und leben nicht im \"luftleeren Raum\".

Allein die Führungsmannschaft muss einen zutreffenden Überblick haben.
Diese ist jedoch zumeist zugereist/ zugezogen und wird zudem wohl auch erfolgsabhängig bezahlt.

Insoweit dürften sich die Verhältnisse nicht wesentlich von anderen Energieversorgungsunternehmen, zumal in den neuen Bundesländern, unterscheiden.



Freundliche Grüße
aus Jena


Thomas Fricke
Rechtsanwalt



Anmerkung:

Vgl. auch hier:

http://www.energieverbraucher.de/index.php?pre_cat_open=41&id=89&subid=356&subsubid=1438&&org_search_str=TEAG&search_or_and=1&search_choice=1#cont_id_3639

http://www.stern.de/wirtschaft/unternehmen/536353.html?nv=cp_L1_aa

http://www.swr.de/report/archiv/sendungen/031208/04/frames.html

http://www.sat-automation.com/pdf/teagd.pdf
http://archiv.geopoint.de/premium/bit200205016.pdf


Die Meinung der Experten von Verivox:

http://www.verivox.de/news/ArticleDetails.asp?aid=8615
http://www.verivox.de/news/ArticleDetails.asp?aid=4478

Das Strom-Magazin meint:

http://anbieterwechsel.strom-magazin.de/stromanbieter/index.php?param_anbieter_id=119¶m_tarif_id=245



Auch die TLZ hält Tipps parat:

http://www.tlz.de/tlz/tlz.ratgeber.startseite.php



http://www.verivox.de/power/
http://anbieterwechsel.strom-magazin.de





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« Antwort #1 am: 03. Juni 2005, 11:28:34 »
@Thüringer


Wer schreibt an die Energiepreisaufsicht, dass geprüft werden soll, ob die bestehende Tarifgenehmigung gem. § 12 BTOElt aufgrund der außerordentlich guten Entwicklung der Kosten- und Erlöslage widerrufen werden kann?

Immerhin hat sich wohl die der Tarifgenehmigung zugrunde liegende Prognose des Energieversorgers über die Entwicklung seiner Kosten- und Erlöslage weithin als \"überraschend zu pessimistisch\" erwiesen, Abweichung des prognostizierten Jahresüberüberschusses 2004
um knappe 55,7 %:

http://www.verivox.de/News/ArticleDetails.asp?aid=6736

http://www.stern.de/wirtschaft/unternehmen/536353.html?nv=cp_L1_aa

An den Rechenkünsten sollte es bei der TEAG nicht liegen, ist doch die Vertriebschefin Frau Heidi Schulze Diplommathematikerin.


Entsprechende ausgesprochene Prognosepatzer waren ja auch schon E.ON Ruhrgas wiederfahren, welche zum 01.10.2004 zunächst Preiserhöhungen um acht Prozent angekündigt hatte, um erst nach dem Hinweis des Bundes der Energieverbraucher auf das \"Ruhrgas- Märchen\" nochmals zu rechnen und dabei festzustellen, dass die Preiserhöhung \"lediglich\" vier Prozent ausmachen wird. Hin und wieder bedarf es jemandes, der die berühmte Glaskugel entstaubt:
 
http://www.meinepolitik.de/gasprei3.htm

Auch in diesem Fall also eine Prognoseabweichung
von stattlichen 50 %

Man kann die Frage stellen, ob es sich um eine \"Methode\" handelt oder aber ob bei den E.ON Unternehmen signifikant überproportional viele Menschen beschäftigt sind, welche die Zukunft ausgesprochen \"schwarz\" sehen. Sollte letzteres der Fall sein, müsste natürlich auch einmal den Gründen dafür nachgegangen werden, etwa in einer Feldstudie.

E.ON gibt immer wieder teure Gutachten in Auftrag, zum Beispiel zum eigenen Image. Dafür bedurfte es jedoch wohl keiner teuren Studie:

http://www.verivox.de/Home/Recommender/Index.asp?page_ID=6&carrier_ID=452&action=show_all

Das keinesfalls überraschende Ergebnis ist jedenfalls wenig publik und wird wohl selbst in Mitarbeitermagazinen keine Erwähnung finden. Zu empfehlen deshalb das TAM- Journal.





Wer schreibt an den Petitionsausschuss des Thüringer Landtages und alle Landtagsfraktionen sowie den Ministerpräsidenten wegen des Namensschutzes für den Freistaat Thüringen?

Wer weist darauf hin, dass insbesondere der Staat eine Verantwortung für eine sichere und zugleich preiswürdige Versorgung der Allgemeinheit mit Elektrizität trägt?


Dass die Thüringer Presse zuweilen so wenig kritisch berichtet, liegt ggf. daran, dass man gemeinschaftlich das Projekt

www.marktplatz-thueringen.de

betreibt. Interessant dabei wieder ein Blick auf die Geschäftsführer:

http://www.marktplatz-thueringen.de/impressum/index.html



Auch ist der TEAG- Vorstandsvorsitzende Herr Dr. Bloemer schon einmal mit einem Junkers-\"Rosinenbomber\" mit Journalisten zu einem Rundflug über Thüringen abgehoben, um die \"Verspargelung\" des Freistaates mit Windkraftanlagen deutlich zu machen. Die OTZ berichtete.

Vergessen wurde dabei wohl, auf die eigenen Windkraftanlagen der TEAG im Freistaat hinzuweisen, Standorte Neukirchen (Wartburgkreis) und Forstwolfersdorf (Landkreis Greiz):

http://www.boreas.de/presse/TA_01102001.pdf

Jedenfalls dürfte der Rundflug noch heute bei vielen Journalisten in Erinnerung geblieben sein. Vielleicht hofft man auch in Zukunft auf derlei exklusive Erlebnisse, welche wohl die Stromkunden zu bezahlen haben.  




http://forum.energienetz.com/viewtopic.php?t=1046


Freundliche Grüße
aus Jena



Thomas Fricke
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TEAG Thüringer Energie AG: Gewinnsteigerung um 136 % im Jahr
« Antwort #2 am: 03. Juni 2005, 23:04:42 »
An die TEAG sollte die Aufforderung wie an alle anderen EVU gerichtet werden, die Preiskalkulation endlich offenzulegen und somit

\"Karten auf den Tisch!\"


Anders lässt sich eine - insbesondere vom E.ON- Konzern  - immer wieder angemahnte \"Versachlichung\" in der Debatte um ständig steigende Energiepreise und Unternehmensgewinne nicht erreichen.



Freundliche Grüße
aus Jena



Thomas Fricke
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TEAG Thüringer Energie AG: Gewinnsteigerung um 136 % im Jahr
« Antwort #3 am: 06. Juni 2005, 13:36:44 »
Passend zum Thema folgende Meldung:



Quelle: http://www.strom-magazin.de (Professionals)


PREISSPIRALE
06.06.2005, 09:21 Uhr

Wirtschaftsminister fürchtet weiter steigende Energiepreise


Als \"Wettbewerbsbremsen\" für Gewerbe und Industrie hat Thüringens Wirtschaftsminister Netznutzungsentgelte und Stromeinkaufspreise bezeichnet. Die Durchleitungspreise gehörten zu den höchsten in Europa. Verbraucher könnten bis zu fünf Milliarden Euro im Jahr sparen - wenn sich der Markt öffne.
   

...



Der Thüringer Wirtschaftsminister bestätigt damit die seit langem bestehende Einschätzung von Verbraucherverbänden.

http://www.aktienboard.com/vb/archive/index.php/t-85189.html


Folgendes scheint dem Minister jedoch aus dem Blick geraten zu sein:


In Thüringen steigen die Strompreise angeblich, weil das TEAG- Netz vollkommen überdimensioniert und selbst in Spitznzeiten nur zu einem Drittel ausgelastet ist.

Das haben jedoch nicht die Stromkunden zu verantworten, sondern das EVU, welches zu einer elektrizitätswirtschaftliche-rationellen Betriebsführung und preiswürdigen Versorgung verpflichtet ist.

Es mutet merkwürdig an, wenn sich die TEAG insoweit 15 Jahre nach der \"Wende\" immer noch auf teure Erblasten aus der DDR- Zeit beruft:

http://www.verivox.de/news/ArticleDetails.asp?aid=8696
 

Tatsächlich handelt es sich sogar um Erblasten aus der Zeit des Thüringenwerkes, nämlich um Anlagen aus den 1920er Jahren.


Offensichtlich wurde zugunsten des Jahresüberschusses in den vergangenen Jahren zuwenig in das Thüringer Stromnetz investiert, um marode Netzteile zu ertüchtigen und überflüssige Netzteile zurückzubauen.  

Die TEAG versucht offensichtlich, mit Werbekampagnen für \"Stromfresser\" wie Klimaanlagen gegenzusteuern, um eine höhere Netzauslastung zu erreichen. Das ist ja auch ökologisch \"sinnvoll\":

http://www.teag.de/bauherren/index.php?sid=322

Immerhin wird die Elektrizität in Großkraftwerken mit relativ geringem Nutzungsgrad erzeugt. Auf dem Weg von den Kraftwerken über das Hochspannungsnetz der VET und sodann über das Netz der TEAG treten nochmals Verluste auf, so dass nur ein Teil der Energie für den Betrieb der Klimaanlage zur Verfügung steht. Die bei der Braunkohleverstromung entstehenden CO2- Emmissionen verstärken wohl genau den Effekt, mit welchem dem geneigten Leser die Investition in eine Klimaanlage nahegelegt wird.....

http://www.energate.de/news/newsondemand.php?action=show&id=79260
http://www.ecopower.de


Auch hat die TEAG die Grundgebühren, zum Beispiel im Tarif POWERhome im Jahre 2003 um 130 % erhöht. Der sparsame Umgang mit Elektrizität wirkt sich jedoch nur auf den zu zahlenden Arbeitspreis aus.

Den absurd hohen Grundpreisen lässt sich nicht entkommen.

Es steht zu besorgen, dass die TEAG infolge von Energiesparmaßnahmen der Kunden die Grundpreise weiter drastisch verteuert. Schließlich muss die Kasse stimmen.


Der effiziente Umgang mit Elektrizität wird deshalb von der TEAG eher bestraft:

http://www.verivox.de/news/ArticleDetails.asp?aid=8615
http://www.verivox.de/news/ArticleDetails.asp?aid=3803


Freundliche Grüße
aus Jena



Thomas Fricke
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TEAG Thüringer Energie AG: Gewinnsteigerung um 136 % im Jahr
« Antwort #4 am: 30. Juli 2005, 13:08:25 »
Ausweislich des Geschäftsberichts 2004 erwirtschaftete die erfurter E.ON- Tochter TEAG bei Umsatzerlösen von 0,966 Mrd EUR einen Jahresüberschuss von 97 Mio EUR.

Es bestehen Gewinnrücklagen in Höhe von 122 Mio. EUR.
Das Eigenkapital wurde um 50 Mio. EUR erhöht.

Interessant dazu ein Blick zum Vorlieferanten und vorgelagerten Netzbetreiber Vattenfall Europe.

Dort erwirtschaftete man in selber Zeit bei einem Jahresumsatz von 10,7 Mrd EUR einen Jahresüberschuss 264 Mio EUR.

Es wird gejammert, die Einspeisevergütung nach EEG für Windstrom und der notwendige Netzausbau würde die Strompreise treiben. Man beabsichtigt aber selbst, große Windkraftanlagen zu errichten.

Milliardeninvestitionen will Vattenfall Europe aus dem cash flow, also den laufenden Einnahmen, bestreiten:


http://www.ftd.de/ub/in/12417.html

http://www.rbi-aktuell.de/cms/front_content.php?client=1&lang=1&idcat=29&idart=1411


Diese Zahlen sprechen wohl für sich.

Wohl eine kleine E.ON- Falschinformation zur Eigenstromerzeugung der TEAG, die vorrangig in Gaskraftwerken, in Jena und Bad Salzungen in GuD- Kraftwerken erfolgt:


http://www.eon-energie.com/world/html/de/eon_de_regio_teag.html

http://www.teag.de/teag/index.php (Kraftwerksstandorte)



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TEAG Thüringer Energie AG: Gewinnsteigerung um 136 % im Jahr
« Antwort #5 am: 23. August 2005, 18:53:02 »
Quelle: www.thueringer-allgemeine.de


Kommentiert: Interessen

 
Aus Blau und Orange wird Rot: EON Thüringen entsteht.


In Erfurt sollen die Anteilseigner von Teag und Thüringengas heute die Weichen für die Fusion stellen. Alles andere als eine Zustimmung zu den ausgehandelten Verträgen wäre mehr als eine Überraschung. Schließlich liegen die ersten Überlegungen für diesen Zusammenschluss bereits Jahre zurück. In dieser Zeit gab es immer wieder Vorstöße aus München und Verhandlungen, die allerdings erst in diesem Jahr konkret wurden.

Der Energieriese EON ordnet deutschlandweit sein Erscheinungsbild neu. Strom und Gas aus einer Hand und der Auftritt in Rot-Weiß sind den Konzernlenkern wichtig.

Die Thüringer haben andere Interessen. Mit der Sicherung von Arbeitsplätzen und Investitionen ist davon ein Teil berücksichtigt worden. Sinkende Gas- und Strompreise werde es dagegen nicht geben, winkte der EON-Vorstand bislang ab. Obwohl diese in Thüringen besonders happig sind. In dieser Hinsicht können die Verbraucher also nur auf das Bundeskartellamt und die Netzagentur hoffen, die jetzt kontrollieren.


22.08.2005   Von Bernd JENTSCH  

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TEAG Thüringer Energie AG: Gewinnsteigerung um 136 % im Jahr
« Antwort #6 am: 24. August 2005, 13:21:30 »
Die Fusion zur E.ON Thüringer Energie AG ist perfekt.

Diese Aussage mag aus Sicht des Unternehmens
zutreffen.

Nun stellt sich die Frage, welcher Strom bei den Kunden
des Unternehmens zukünftig aus der Steckdose kommt:

Bisher bezieht die TEAG den Strom weit überwiegend von Vattenfall.
Es handelt sich dabei um Braunkohle- und Atomstrom.

Dieser wird in Thüringen unter dem Markennamen \"TEAG-Strom\"
- wie es sich für ein Markenprodukt gehört -
zu sehr hohen Preisen vertrieben.

Wie soll der Strom nun weiter heißen?

E.ON Strom wäre wohl unzutreffend:

E.ON Strom wird bei E.ON Bayern, E.ON Mitte, E.ON Hanse, E.ON Avacon,
E.ON Westfalen Weser gehandelt, stammt zu einem überwiegenden Teil aus Atomstrom,
darüber hinaus aus viel  Wasserkraft und zeichnet sich
dadurch aus, dass er viel preiswerter zu haben ist als der \"Thüringer\" Markenstrom.

Auf den Namen kommt es ersichtlich weniger an.

Entscheidend ist der Preis.

Und da mag man erklären, warum der Strom der benachbarten
Schwesterunternehmen E.ON Bayern, E.ON Mitte,
E.ON Avacon, aber auch der E.ON Hanse und
E.ON Westfalen Weser viel preiswerter zu haben ist:

http://www.mdr.de/umschau/1655625.html


Nach der Vereinheitlichung unter dem Dach von E.ON
wollen auch die Thüringer keine teuren  Extrawürste
mehr gebraten bekommen,
sondern zumindest ein entsprechendes Preisniveau wie
in den alten Bundesländern.

Bei den Strompreisen hatte Thüringen längst überholt
ohne bei der Zuverlässigkeit des Netzes einzuholen.

Schließlich sollen Strompreise Marktpreise sein.
Ein Markt kennt keine Grenzen eines Versorgungsnetzes.

Drastische Preisgefälle an Landesgrenzen wären
nur durch entsprechende Zollgrenzen oder durch
unzulässige Demarkationen zu erklären.

Solche wurden jedoch bereits mit dem deutschen Zollverein
abgeschafft bzw. mit der Liberalisierung verboten.  

Der Thüringer Stromversorger mag sich
dabei nicht auf höhere Kosten des oft noch maroden und
vollkommen überdimensionierten Stromnetzes
berufen.


Nach einhelliger Meinung im Branchenverband VDEW
sind Strompreise Marktpreise und sollen mit den
tatsächlichen Kosten überhaupt nichts mehr zu tun
haben.

Man nehme diese Aussagen an dieser Stelle gern
beim Wort.




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TEAG Thüringer Energie AG: Gewinnsteigerung um 136 % im Jahr
« Antwort #7 am: 26. August 2005, 21:22:35 »
Quelle: www.strom-magazin.de (Professionals)


KÜNFTIGE PREISENTWICKLUNG
26.08.2005, 09:23 Uhr

Wirtschaft kritisiert Fusion der Thüringer Energie-Versorger

Der Konzern feiert noch, die restliche thüringische Wirtschaft ist nicht sonderlich begeistert: Die Fusion von TEAG und GVT stößt insbesondere beim Bundesverband der mittelständischen Wirtschaft (BVMW) auf Kritik. Grund: Es gebe es keine klare Aussage zur künftigen Preisentwicklung.

Erfurt (ddp-lth/sm) - Die Fusion der Thüringer Energie AG (Teag) und der Gasversorgung Thüringen GmbH (GVT) stößt bei der Wirtschaft auf Kritik. Trotz avisierter Einsparpotenziale durch die Zusammenlegung der beiden Versorger gebe es keine klare Aussage zur künftigen Preisentwicklung, erklärte der Bundesverband der mittelständischen Wirtschaft (BVMW) am Donnerstag in Erfurt.

Die Preiserhöhungen der vergangenen Monate hätten die Wettbewerbsfähigkeit der Thüringer Unternehmen \"bedenklich verschlechtert\". Bei den Netznutzungsentgelten liege der Freistaat inzwischen bis zu 50 Prozent über dem Durchschnitt der Europäischen Union (EU).

Die Unternehmen wollen zum 1. September als E.ON Thüringer Energie AG zusammengehen. Das neue Unternehmen soll rund 700 000 Kunden im Freistaat mit Strom, Gas und Wärme versorgen. Mit 1500 Beschäftigten erzielt der Konzern nach eigenen Angaben einen Umsatz von rund 1,2 Milliarden Euro und liefert eine Gas- beziehungsweise Strommenge von 7 Milliarden und 12 Milliarden Kilowattstunden.

 

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