Energiepreis-Protest > enercity AG

Verbrauch exorbitant erhöht???

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Blitzrocky:
Hallo!

Ich brauche Ihre Unterstützung, denn ich weiß mir keinen Rat mehr.

Es geht um das leidige Thema Heiz-/Wasserkosten und deren Abrechnungen. Wir - mein Lebensgefährte und ich - bewohnen eine Eigentumswohnung, die zu einer Eigentümergemeinschaft mit insgesamt 40 Eigentümern gehört. Diese Wohnungen werden verwaltet von der IVG, die bis zum Jahr 2006 auch die komplette Abrechnung für Heizung und Wasser vorgenommen hat. Bis dahin war alles in Ordnung und alles prima.

Seit 2007 sind die Stadtwerke Hannover (Produkt enercity) nicht nur für die Wartung unserer Heizungsanlage, sondern auch für die komplette Abrechnung zuständig. Das heißt, die Stadtwerke rechnen direkt mit uns Eigentümern ab und gehen nicht erst über die Hausverwaltung. Seit diesem Zeitpunkt herrscht bei uns nur noch Unklarheit. Als die Verträge übergingen auf die Stadtwerke und die Abschläge auseinandergerechnet wurden (ein Teil IVG für die Hausverwaltung, ein Teil Stadtwerke für Heizunge/Wasser), haben sich die Stadtwerke das erste Mal verrechnet. Hierzu gibt es Schriftverkehr. Erst wurde ein Abschlag - so wie bei der Eigentümerversammlung beschlossen - berechnet und in Rechnung gestellt, um diesen dann wenige Tage später zu korrigieren. Hiergegeben hatte ich bereits widersprochen, kam dann aber um die Zahlung doch nicht rum (errechnete Zahlung zu diesem Zeitpunkt 95,-- €). Die Korrektur nach oben wurde mit den erhöhten Energiepreisen begründet.

Übrigens wurden im Zuge der Vertragsänderung auch gleich die Heizkostenverteiler getauscht (von Verdunsterröhrchen in digitale Anzeige).

Nun, im Jahre 2008 erfolgte die Ablesung für 2007. Mal davon abgesehen, dass man zum Wasseruhrenablesen aus unerfindlichen Gründen 2 Mal kommen musste (was für Berufstätige immer gut kommt), tat sich nach der Ableserei erstmal über 1/2 Jahr gar nichts (Unsere Hausverwaltung hatte die Abrechnungen stets spätestens im März/April, doch meistens im Februar fertig)! Als nun die Abrechnung 2007 in Haus kam, hat es nicht nur mir und meinem Lebensgefährten, sondern auch einigen anderen Eigentümern schier die Sprache verschlagen! Wir sollten z.B. fast 400,-- € nachzahlen UND der Abschlag sollte von 95,-- € auf 195,-- € hinaufgesetzt werden!!! Nachdem wir gemeinschaftlich versucht haben, durch die nicht für Laien zu verstehende Abrechnung durchzusteigen, stellten wir als erstes fest, dass z.B. für einen Zähler (Küche) ein Wert geschätzt wurde, obwohl bekannt war, dass dieser Zähler auf 0 stand! Nach und nach sind noch andere Dinge aufgefallen, die nicht sein können und wo entsprechend auch von mir widersprochen wurde.

Z.B. steht auf dem Heizkostenverteilen von unserem Bürozimmer fast derselbe Wert wie im Gästezimmer, obwohl das eine Zimmer im Winter täglich mehrere Stunden und das andere im ganzen Winter nur 2-3 mal für jeweils eine Stunde beheizt wurde.

Leider lassen sich die Stadtwerke nicht auf meine Hinweise und Bitten ein. Da ich allerdings weder die Abrechnung wirklich nachvollziehen kann, noch davon überzeugt bin, dass diese richtig ist (bei den Erfahrungen), möchte ich Sie gerne bitten, mir Ihren fachlichen Rat geben.


Wissen Sie, selbst wenn - was nicht sein kann, denn unser Heizverhalten hat sich NICHT geändert, im Gegenteil spart man natürlich bei den gestiegenen Energiekosten mehr denn je - die Abrechnung stimmen würde und ich 400,--€ nachzahlen würde, komme ich BEI WEITEM nicht auf den neuen Abschlag von fast 190,--€!!! Ich weiß - wie jeder Bürger dieses Landes - dass sich die Energiekosten verteuert haben, aber doch nicht um fast 100%!!!!!!!

Leider weiß ich mir keinen Rat mehr. Gestern habe ich mich mit meiner direkten Nachbarin unterhalten, die resigniert hat und gezahlt hat. Dabei soll die arme Single-Frau für eine viel kleinere Wohnung einen fast so hohen Abschlag zahlen wie wir!! Wir haben gemeinschaftlich beschlossen, im Winter im Dunkeln zu sitzen und uns frierenderweise in unsere Wolldecke einzumummeln.

Doch was tun wir, wenn wir trotz aller Sparmaßnahmen im nächsten Jahr wieder solch eine horrende Abrechnung bekommen??? Die Stadtwerke haben uns in der Hand und wir können nicht beweisen, dass wir wirklich diese Werte, die die Heizkostenverteiler anzeigen, nicht verbraucht haben!!!!

Viele liebe, aber auch total verzweifelte Grüße

RR-E-ft:

--- Zitat ---Original von Blitzrocky

Wir haben gemeinschaftlich beschlossen, im Winter im Dunkeln zu sitzen und uns frierenderweise in unsere Wolldecke einzumummeln.

Doch was tun wir, wenn wir trotz aller Sparmaßnahmen im nächsten Jahr wieder solch eine horrende Abrechnung bekommen??? Die Stadtwerke haben uns in der Hand und wir können nicht beweisen, dass wir wirklich diese Werte, die die Heizkostenverteiler anzeigen, nicht verbraucht haben!!!!

--- Ende Zitat ---

Da darf man einen kuscheligen Winter wünschen.

Zeigen die \"Heizkostenverteiler\" falsch an?
Wenn der angezeigte Verbrauch zutrifft, stellt sich doch nur die Frage, ob dieser vertragsgemäß abgerechnet wurde. Es scheint sich um ein Contracting- Modell zu handeln, das mit den Stadtwerken vertraglich vereinbart worden sein müsste. Irgendow muss geregelt sein, wie der Energieverbrauch auf die einzelnen Parteien umgelegt wird (Heizkostenverordnung).

In der Regel erfolgt die Umlage zu einem Teil aufgrund des Verbrauchs und zu einem weiteren Teil verbrauchsunabhängig. Erfolgt aber die Umlage teilweise verbrauchsunabhängig, so muss man auch etwas zahlen, wenn man selbst gar nicht geheizt hatte, jedoch die Nachbarn ordentlich heizten.

Möglicherweise verbraucht man selbst wenig, was sich jedoch auf die zu zahlenden Rechnungsbeträge nur gering auswirkt, wenn der verbrauchsunabhängige Anteil der Umlage sehr hoch ausfällt.

Möglicherweise wurde der Umlageschlüssel zwischenzeitlich geändert, wobei zu fragen wäre, ob dies rechtens war.

Cremer:
@Blitzrocky,

die Ursache ist vielfältig

zunächst gabs einen kalten Winter 2007/2008.

Schauen Sie mal auf die Abrechnungstage, die können gegenüber dem Vorjahr groß differieren.  Sie sind nicht immer gleich.

Der Festanteil, also die zugrunde gelegten Quadratmeter, sind immer gleich.  

Der Variable Faktor der Meßröhrchen macht ggf. nicht viel aus.

Ist in der Rechnung herauslesbar.

Der Gesetzgeber schreibt den variablen Anteil über Meßröhrchen zwischen 50% und 30% vor.

Also
50% über Quadratmeter
50% über Meßröhrchen

oder
70% über Quadratmeter
30% über Meßröhrchen

jroettges:

--- Zitat ---Original von Cremer
...... Der Gesetzgeber schreibt den variablen Anteil über Meßröhrchen zwischen 50% und 30% vor.

Also
50% über Quadratmeter
50% über Meßröhrchen

oder
70% über Quadratmeter
30% über Meßröhrchen
--- Ende Zitat ---

In der Heizkostenverordnung steht aber das genaue Gegenteil!


--- Zitat ---Original von HeizkostenV
§ 7 Verteilung der Kosten der Versorgung mit Wärme
(1) Von den Kosten des Betriebs der zentralen Heizungsanlage sind mindestens 50 vom Hundert, höchstens 70 vom Hundert nach dem erfaßten Wärmeverbrauch der Nutzer zu verteilen. Die übrigen Kosten sind nach der Wohn- oder Nutzfläche oder nach dem umbauten Raum zu verteilen; es kann auch die Wohn- oder Nutzfläche oder der umbaute Raum der beheizten Räume zugrunde gelegt werden.
--- Ende Zitat ---

von
50% über Quadratmeter
50% über Meßröhrchen

bis zu
30% über Quadratmeter
70% über Meßröhrchen

Blitzrocky:
Erstmal vielen herzlichen Dank für die schnellen Antworten.

Ich habe zwar die Abrechnung gerade nicht greifbar, bin aber der Meinung, dass die Verteilung bei uns 30 (verbrauchsunabhängig)/70 % (verbrauchsabhängig) ist. Von daher wäre ja alles in Ordnung.

Allerdings verstehe ich überhaupt nicht, wie bei NICHT geänderten Heizverhalten solche Beträge entstehen können!

Und außerdem verstehe ich folgendes dreimal nicht: ein Zimmer, welches täglich beheizt wird, hat denselben Wert auf dem Heizkostenableser wie ein Zimmer, welches nur 2-3 Stunden im ganzen Winter beheizt worden ist?? Da geht doch etwas nicht mit rechten Dingen zu.

Ich bin für jeden Hinweis dankbar. Wenn die Stadtwerke mir die Rechnung wenigstens einleuchtenderweise erklären könnten, würde ich ja sagen, ok. Ich bin ja durchaus zur Zahlung bereit (schließlich verbrauche ich ja auch Energie), aber ich begebe mich nur ungern in \"Gottes Hand\".

Wie gesagt, nachher friert man den ganzen Winter, nur um nachher wieder eine solche unerklärliche Rechnung dafür zu erhalten.

Viele Grüße

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