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Autor Thema: Kraftwerke werden angeblich knapp  (Gelesen 4008 mal)

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Offline Randy

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Kraftwerke werden angeblich knapp
« am: 21. Januar 2008, 18:35:12 »
Das Handelsblatt stellt das Stromangebot aus deutschen Erzeugungsanlagen der Stromnachfrage in Deutschland in einer Abbildung gegenüber

http://www.handelsblatt.com/News/ShowPic.aspx?l=1&_b=0&img=1598692&_t=spclips&_p=0&pic_width=1052&pic_height=512

und kommt zu dem Schluß:

Ab 2015 ist Deutschland auf Stromimporte angewiesen.

Man beachte die angeführten Annahmen:
1. Umsetzung des Kernenergiekonsenses
2. Geringe Projektumsetzung fossiler Großkraftwerke
3. Regenerative Energien erreichen Prognosewerte des Bundesumweltministeriums

Verschwiegen jedoch wird eine weitere Annahme dieser Auswertung:

Die Nachfrage bleibt in den nächsten 10 Jahren konstant, d.h. es gibt keine Effizienzsteigerung bei der Verwendung von Strom.

Nimmt man recht konservativ eine Effizienzsteigerung von lediglich 0,5 % pro Jahr an, dann würde die Stromnachfrage im Zeitraum 2007 bis 2015 von 600 TWh/a auf 575 TWh/a fallen. Damit ergäbe sich für 2015 ein deutlich höheres Angebot im Vergleich zur Nachfrage als noch 2007.

Ganz abgesehen von der Verlagerung stromintensiver Produktionsbetriebe ins günstigere Ausland.

Mit solchen dubiosen Aussagen unterstützt das Handelsblatt das Interview mit
Michael Feist, Präsident des Bundesverbandes der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW):

Energiebranche sagt Ausbau der Kapazitäten zu

http://www.handelsblatt.com/News/Unternehmen/Industrie/_pv/_p/200038/_t/ft/_b/1380005/default.aspx/energiebranche-sagt-ausbau-der-kapazitaeten-zu.html

Zitat
Die Energiewirtschaft kündigt umfassende Investitionen im Kraftwerksbereich an. Der Präsident des Bundesverbandes der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW), Michael Feist, sagte dem Handelsblatt, es gebe eine Reihe von Projekten. Er wies Vorwürfe zurück, die Branche verzögere Investitionen. Trotz wachsender Liquidität bei der Stromerzeugung rechnet Feist allerdings mit einem anhaltend hohen Strompreisniveau.

Randy

Offline userD0010

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Kraftwerke werden angeblich knapp
« Antwort #1 am: 25. Januar 2008, 15:49:42 »
Wer will uns denn da nun in Angst und Schrecken versetzen und wer lügt denn hier ?
Sind doch allein bis 2015 in Deutschland 22 Kohlekraftwerke im Bau oder in Planung mit fast 23.000 Megawatt Leistung. Ja, richtig gelesen, es sind Kohlekraftwerke. Wo doch Kohle unser heimischer Brennstoff bleiben wird, wenn nicht einer unserer künftigen Kanzler(innen) dann zu Kohlprom wechselt, damit wir die Kohle dann aus Sibirien importieren, natürlich zu stets günstigen Bedingungen.
Nicht die Kraftwerke werden knapp, sondern unser Geld, um die Importkohle und das Importgas noch bezahlen zu können.

Offline Cremer

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Kraftwerke werden angeblich knapp
« Antwort #2 am: 25. Januar 2008, 16:10:13 »
@h.terbeck,

Die Kohle kommt überwiegend aus Südafrika und China zu uns.
MFG
Gerd Cremer
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Offline userD0010

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Kraftwerke werden angeblich knapp
« Antwort #3 am: 25. Januar 2008, 16:28:05 »
\"\"Die Kohle kommt überwiegend aus Südafrika und China zu uns. \"\"

China wird mit Sicherheit bei dem dort künftigen eigenen Energiebedarf den Export von Kohle so weit einschränken, dass den eigenen Kohlekraftwerken jeglicher Vorrang eingeräumt wird.
Und Südafrike wird ebenfalls den eigenen Energiebedarf vermehrt aus Kohlekraftwerken decken müssen, wenn nicht dort noch weiter die Lichter ausgehen bzw. weitere Lichter angehen sollen.

Offline Tom3244

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Kraftwerke werden angeblich knapp
« Antwort #4 am: 27. Januar 2008, 19:51:47 »
Hallo,

meine letzte Information ist, das 26 Kohlekraftwerke in Planung sind  ;(

Gruß
Tom

Offline berndh

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Kraftwerke werden angeblich knapp
« Antwort #5 am: 28. Januar 2008, 09:10:57 »
Es gibt genügend Reserven!
Man muss sie nur wollen.
Jedes 3 Haus ein BHKW wenn eine Neubeschaffung einer Heizung ansteht.
Die 3 natürlich dann zu einem Nahversorgungsnetz zusammenschalten.
Schon haben wir 30% Energieeinsparung  und eine bombensichere Energieversorgung.
Wenn ein Großkraftwerk ausfällt gibt\'s Probleme, bei ein paar 1.000 MicroBHKWs merkt das keiner wenn die mal stehen.

Allerdings sind wir dann immer noch abhängig vom Gas, Mineralöl, Pflanzenöl, Holz, Biogas etc.
Wobei letzteres auch aus unseren Landen kommen kann.

Bernd

Offline Randy

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Kraftwerke werden angeblich knapp
« Antwort #6 am: 08. Februar 2008, 20:22:56 »
Droht mit dem von der Bundesregierung für 2012 geplanten Ausstieg aus der Atomenergie eine Versorgungslücke?

http://www.heute.de/ZDFheute/inhalt/25/0,3672,7157113,00.html

Zitat
....\"Die Lichter gehen nicht aus, wenn der Ausstiegsfahrplan eingehalten wird\", sagte der Präsident des Bundesamts für Strahlenschutz, Wolfram König, der \"Financial Times Deutschland\". Dies werde \"ganz klar\" durch die Branchenzahlen belegt, die von niemandem bestritten würden. Das Jahr 2007 sei durch den Stillstand mehrerer Kernkraftwerke eine Vorschau auf das geplante Ausstiegsszenario gewesen....

\"Obwohl erhebliche Reaktorkapazitäten nicht zur Verfügung gestanden haben, hat Deutschland weiter Strom ins Ausland exportiert\", sagte König. \"Insgesamt hat sich im Jahr 2007 so viel Erzeugungskapazität als verzichtbar erwiesen, wie durch den Atomausstieg bis Ende 2012, nämlich durch die Abschaltung von sechs Reaktoren, wegfallen wird. Von einer Stromlücke kann gar keine Rede sein.\"....
Auch nach 2012 wird es keine Strom-Versorgungslücke geben, wenn die Erzeuger keine Probleme provozieren.

Aber die Katastrophen-Liebhaber sehen das natürlich ganz anders.

Randy

 

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