Original von ESG-Rebell
Original von Generver Kunde
1. Gier .... 2. Neid .... 3. Rache
All dies sind Emotionen.
Vorzeigekapitalisten wie z.B. Wulf Bernotat jedoch führen ihr Geschäft - man könnte zynischerweise sagen vorbildlich - ohne jegliche Emotion; insbesondere auch ohne Skrupel - nach rein betriebswirtschaftlichen Grundsätzen.
Dazu gehört dann wohl auch das Abschalten der Intelligenz, so dass niedere Triebe, wie ich sie nannte, das Verhalten der Personen übernehmen. Wären Leute wie Herr Bernotat wirklich intelligent, dann würde sie folgende ganz simplen Sachverhalte begreifen:
1. Wachtum wächst exponentiellWeder eine Firma noch eine Volkswirtschaft als Ganzes kann auf Dauer ein gleichbleibendes Wachtum an den Tag legen. Das hat ganz einfache mathematische Gründe, die jeder Fünftklässler beherrscht, der in Bruchrechnung aufgepasst hat:
Angenommen, ich habe einen Ballon mit 100 Litern Luft darin und möchte ein Wachstum von 10%. Dann muss ich 10 weitere Liter hineinpumpen.
Möchte ich dann ein erneutes Wachstum von 10%, muss ich dieses Mal aber schon 10% von (100+10) Litern hinzupumpen, also 11 Liter Luft.
Jetzt sind also 121 Liter Luft in dem Ballon. Beim folgenden Wachstum muss ich daher bereits 10% von 121 Litern Luft hinzufügen.
Danach sind es 10% von 133,1 Liter Luft, usw, usw.
Auf eine Wirtschaft oder eine Firma übertragen heißt dies, dass es unmöglich ist, immer ein gleichbleibendes Wachstum zu haben, da die benötigte Menge, die jedesmal hinzukommen soll, ständig wächst. Und wo soll das, was hinzugefügt werden soll, herkommen? Irgendjemand muss willens und vor allem in der Lage sein, das, was hinzuwachsen soll, auch bereitzustellen und zu geben.
Im Falle der Volkswirtschaft ist es die Arbeitskraft des Volkes, die diesen Zuwachs bereitstellen muss. Und auch die ist irgendwann am Ende, dann ist kein Zuwachs mehr möglich. Selbst, wenn sich ein Volk noch so sehr ins Zeug legt und alle arbeitsfähigen Bewohner des Landes rund um die Uhr, nur von Schlafpausen unterbrochen, Waren produziert wie bekloppt: wo sollen diese Waren hin?
Ah ja, richtig: Export!
Und dann? Selbst, wenn ein Land den Rest der Welt mit Exportgütern überschwemmt: irgendwann ist auch hier die Sättigung erreicht. Und das wird schneller gehen, als man gucken kann, denn auch der Rest der Welt legt die Hände nicht in den Schoß, sondern produziert mehr, als dort gebraucht wird.
Wer soll all die Güter kaufen, die produziert werden? Und vor allem: wovon, wenn die Löhne ständig sinken und die Arbeitszeiten steigen? Auch im 21. Jahrhundert kaufen Autos immer noch keine Autos.
Für eine Volkswirtschaft ist ein Wachstum von Null absolut keine Schande. Es bedeutet nämlich nichts anderes, als dass nicht mehr produziert wird, als benötigt wird. Umgekehrt heißt das aber auch, dass alles, was produziert wird, auch gebraucht wird: es gibt keine Berge von Gütern, die irgendwann eingestampft werden müssen, weil sie veraltet, verrottet oder technisch überholt sind.
Ein Volk und ein Land geht nicht dann kaputt, wenn es ein Wirtschaftswachstum von Null hat. Es sind die Wirtschaftsbonzen und Politiker, die immer jammern \"Wir brauchen mehr Wachstum!\", die ein Land kaputtmachen.
Auch eine Firma kann nicht ständig wachsen und ständig mehr Gewinn machen. Wo soll der Zuwachs herkommen? Eine Firma kann nur dann Gewinn machen, wenn sie Waren teurer verkauft als sie sie einkauft oder selber produziert. Das lernt man in der ersten Stunde Wirtschaftsunterricht. Will eine Firma also immer mehr Gewinn machen, dann kann sie dieses tun, indem sie entweder den Einkauf oder die Herstellung der Waren immer billiger macht, oder den Verkauf immer teuer, oder beides.
Was aber dabei gerne vergessen wird: es muss auch Abnehmer für diese Waren oder Dienstleistungen geben. Und die müssen bereit und fähig sein, die Waren zu kaufen. Wenn jedoch die Waren immer teurer werden, dann ist irgendwann ein Punkt erreicht, an dem die Abnehmer nicht mehr in der Lage sind, sich die Waren zu leisten. Dann beziehen sie die Waren von einem anderen Anbieter, der nicht so gierig ist und sich mit weniger Wachstum zufrieden gibt.
Eine Firma, deren Wachstum Null beträgt, ist eine sehr gut funktionierende Firma: alle anfallenden Kosten, also auch alle Löhne, sind gedeckt, und alle produzierten Waren werden verkauft. Also eigentlich ein idealer Zustand, der aber nur solange anhält, bis der Faktor Gier hinzukommt.
Eine Volkswirtschaft ist wie ein Organismus: nur, wenn alle Organe im Einklang miteinander funktionieren, ist der Organismus lebens- und leistungsfähig. Wenn plötzlich einzelne Organe beginnen, übermäßig zu wachsen und übermäßig Resourcen an sich zu binden, erkrankt der Organismus und ist irgendwann nicht mehr lebensfähig.
Und auch eine Wirtschaft kann zusammenbrechen, wenn einzelne Unternehmen ein unkontrolliertes Wachstum an den Tag legen.
2. Entzug der KaufkraftWenn eine Firma als Monopolist (oder, um genau zu sein: als Oligopolist) Waren und Dienstleistungen produziert, die alle anderen benötigen, und die Preise dafür unnötig¹ erhöht, entzieht diese Firma dem Volk und damit der gesamten Volkswirtschaft Kaufkraft.
Wenn ca. 20 Mio Haushalte in Deutschland für Strom und Gas im Jahr jeweils nur 50 Euro mehr bezahlen als noch vor 2 Jahren, sind dies ca. 1 Milliarde Euro, die nicht mehr für andere Dinge ausgegeben werden können.
Auch im Jahre 2008 kann nämlich jeder Euro nur einmal ausgegeben werden!
Das Geld, das ungerechtfertigt¹ auf den Konten der Energiekonzerne landet, steht für andere Ausgaben nicht mehr zur Verfügung. Dies schadet nicht nur den einzelnen Haushalten, sondern der Volkswirtschaft allgemein und jedem anderen Unternehmen, egal wie groß.
(¹ Wenn eine Firma steigende Gewinne verkündet und gleichzeitig die Preise anhebt, sind die Preiserhöhungen unnötig.)
Wären diese Herren zu Emotionen fähig, dann hätten sie eventuell auch ein Gewissen, in das man ihnen reden könnte.
Nicht vergessen: Gier schaltet das Gewissen ebenfalls aus.