Forum des Bundes der Energieverbraucher

Autor Thema: EU greift Energie-Konzerne an  (Gelesen 10366 mal)

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Offline Fidel

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Offline RR-E-ft

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EU greift Energie-Konzerne an
« Antwort #1 am: 23. August 2007, 12:38:17 »
Plan der EU- Kommissare

Gegen den Widerstand der Lobby des Energiekartells bedarf es nun sehr umfassender Verbraucherproteste an die Bundesregierung, welche die Pläne der zuständigen EU- Kommissare stützen.

Es ist darauf hinzuweisen, dass die Erdgaspreise für Haushaltskunden seit 2003 in absoluten Beträgen doppelt so stark gestiegen sind als die Erdgasimportpreise (Wert der Ware an der deutschen Grenze).

Die immer größer werdende Differenz müssen sich wohl die wenigen Importeure, die zugleich  Ferngasnetzbetreiber sind, eingesackt haben.


Allein bei EWE verfünffachte  sich das EBIT im Bereich Ferngas fast, nämlich von 50,2 Mio EUR auf 242,9 Mio EUR um 192,70 Mio EUR allein von 2005 auf 2006. Der Konzernüberschuss verdoppelte sich von von 128,4 Mio EUR auf 256,9 Mio EUR.

Siehste hier

Und trotzdem meinte EWE, die Gaspreise für Haushaltskunden  sogar noch zum 01. November 2006 deutlich erhöhen zu müssen.....

Nichts verteuerte sich so stark wie Gas für Haushalte.

Offline RR-E-ft

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EU greift Energie-Konzerne an
« Antwort #2 am: 24. August 2007, 13:12:00 »
E.ON widerspricht EU

Zitat
  Es gebe keinen Zusammenhang zwischen dem Eigentum an den Netzen und der Höhe der Energiepreise oder Netzinvestitionen. In Deutschland überwache die Bundesnetzagentur den freien Netzzugang. \"Jegliche Möglichkeit, den Wettbewerb zu behindern, ist damit heute schon ausgeschlossen\", so Bernotat.

Zitat
Mit den Plänen wecke die Kommission \"völlig falsche Erwartungen\" bei den Konsumenten. Brüssel will Versorgern die Kontrolle über ihre Netze nehmen, um den Wettbewerb bei Strom und Gas anzukurbeln. Bernotat verwies auf die regionalen Netzbetreiber als die bessere Lösung.


Man denke nur an das Gerangel um günstigere Gazprom- Gaslieferungen für Stadtwerke im  Ruhrgebiet, wo sich der Netzbetreiber E.ON Ruhrgas wohl querstellen soll, um den drohenden Kundenverlust abzuwehren.

Billiges Russengas gegen E.ON Ruhrgas

Offline Capo

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EU greift Energie-Konzerne an
« Antwort #3 am: 24. August 2007, 13:52:27 »
Politik und Wirtschaft zeigen sich bislang allerdings wenig begeistert von dem Vorschlag. Die Bundesregierung habe schon, unterstützt von Frankreich, Österreich und sechs weiteren Mitgliedstaaten, massiven Widerstand gegen eine Zerschlagung der Versorger angekündigt. Andere EU-Länder, etwa Großbritannien, befürworten eine Aufspaltung. Die Mitgliedsländer müssen dem Gesetzespaket des EU-Rates mehrheitlich zustimmen, damit es in Kraft treten kann.

Das sagt doch schon alles aus!! Ein Großteil der EU-Länder legt gar kein Wert auf Zerschlagung.

Bis dann...
Capo

Offline RR-E-ft

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EU greift Energie-Konzerne an
« Antwort #4 am: 24. August 2007, 14:02:53 »
@Capo

Mit Deutschland sind neun dagegen.
Mit GB sind elf für die Zerschlagung.

Großbritannien hat gute Erfahrungen mit der Aufspaltung gemacht.

Offline Capo

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EU greift Energie-Konzerne an
« Antwort #5 am: 24. August 2007, 17:24:10 »
Na dann schauen wir mal welche 2 Länder sich von Angie im Sinne der Versorger umstimmen lassen 8)!!

Bis dann
Capo

Offline nomos

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EU greift Energie-Konzerne an
« Antwort #6 am: 24. August 2007, 20:21:52 »
Wenn selbst die Deutsche Bank das fordert....

Deutsche Bank fordert Zerschlagung der Stromkonzerne.
    Das hat es noch nicht gegeben: Das Bollwerk des Kapitalismus stellt bestehende Eigentumsrechte in Frage. . . . .
[/URL]Die rechtsstaatliche Enteignung ist nach dem Grundgesetz ja nicht ausgeschlossen. Wenn bei fortlaufendem Missbrauch kein Ende in Sicht ist, dann ist das auch ein gangbarer Weg. Es schadet sicher nicht, wenn die EU hier Druck macht. In D geschieht sonst wohl nichts.

Offline Capo

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EU greift Energie-Konzerne an
« Antwort #7 am: 26. August 2007, 10:19:05 »
nomos@

Deutsche Bank fordert Zerschlagung der Stromkonzerne.
Hier ein Auszug aus dem Artikel:
Zitat
Allerdings räumt selbst Auer ein, dass eine Zerschlagung der Konzerne politisch kaum durchsetzbar ist. \"Realistisch ist wohl nur eine weiche Variante.\" Schließlich sei bereits abzusehen, dass der radikale Vorschlag der EU-Kommission am Widerstand Deutschlands und Frankreichs scheitern werde - beides Länder mit besonders verkrusteten \"Monopol- und Oligopolstrukturen\".
Zitat
Immerhin: Eine buchhalterische Trennung von Stromerzeugung und Netz hält Auer für machbar. Auf dem Papier blieben die Stromleitungen dann im Besitz der Unternehmen, faktisch müssten sie aber von jemand anderem betrieben werden. Ähnliche Überlegungen gibt es mittlerweile auch in der EU-Kommission.

Das sagt doch wohl alles aus!!

Bis dann...
Capo

Offline nomos

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EU greift Energie-Konzerne an
« Antwort #8 am: 27. August 2007, 10:37:46 »
@Capo

Wer sagt denn, dass das E wie einfach ist? Aber wenn selbst die Deutsche Bank, vertreten durch Herrn Josef Auer (Deutsche Bank Research), die Zerschlagung der Energiekonzerne fordert, dann ist das bemerkenswert.

.. und nichts ist unmöglich ....

Dass sich hier grundlegend etwas ändern muss, das findet zunehmend Mehrheiten und wie man sieht, nicht nur bei Bürgern und Verbrauchern.

Hier z.B. das
Gemeinsame Postitionspapier von VIK und bne zum Leitungswettbewerb bei GAS

Offline ESG-Rebell

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EU greift Energie-Konzerne an
« Antwort #9 am: 27. August 2007, 16:50:11 »
Zitat
Original von nomos
Wer sagt denn, dass das E wie einfach ist? Aber wenn selbst die Deutsche Bank, vertreten durch Herrn Josef Auer (Deutsche Bank Research), die Zerschlagung der Energiekonzerne fordert, dann ist das bemerkenswert.

.. und nichts ist unmöglich ....
Und wer glaubt nun, dieses \"Engagement für das geschundene Volk\" sei auf reine Nächstenliebe zurückzuführen?

Die Deutsche Bank hat schliesslich auch Pfründe zu verlieren, nämlich Kunden für ihre überteuerten Bankprodukte aufgrund abnehmender Kaufkraft.

Stromhungrige Industrieunternehmen leiden direkt unter hohen Energiepreisen; können sich aber auch auf gleicher Augenhöhe mit den EVU auseinandersetzen.

Diese Möglichkeit hat die Deutsche Bank nicht. Ihr bleibt quasi nichts anderes übrig, als ihre Weidegründe vor der Austrocknung zu schützen.

Merke - wenn große Löwen ein Gnu ausweiden, dann streiten sie sich um die Beute; spätenstens wenn sich die Mahlzeit dem Ende nähert.

Gruss,
ESG-Rebell.

P.S.: Kann sein, dass ich Gestern zuviel \"National Geographic\" geschaut habe  ;)

Offline RR-E-ft

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« Antwort #10 am: 28. August 2007, 13:04:09 »
Strom- Netzbetreiber lenken ein

Daraus wird zugleich ersichtlich, was bisher alles nicht in Ordnung ist und den Wettbewerb behindert.

Offline nomos

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« Antwort #11 am: 28. August 2007, 14:28:24 »
Auch der VEA fordert die Trennung.

Offline Cremer

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EU greift Energie-Konzerne an
« Antwort #12 am: 28. August 2007, 14:57:09 »
@Fricke,

heißt das nichts anderes, dass wir jetzt neben der nationalen Strombörse auch eine internationale Stromtransportbörse erhalten werden, nur auf freiwilliger Basis von Stromversorgerfirmen?
MFG
Gerd Cremer
BIFEP e.V.

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Offline RR-E-ft

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EU greift Energie-Konzerne an
« Antwort #13 am: 03. September 2007, 16:03:33 »
@Cremer

Das heißt vor allem, dass Sie den derzeitigen Zustand nicht kennen.

Zitat
Ein weiteres Problem des derzeitigen Handels mit Netzkapazitäten: Er ist nicht an die aktuellen Preise an den Strombörsen angegliedert. Wer zum Beispiel Übertragungskapazitäten an der deutsch-niederländischen Grenze ersteigern will, muss dies vor dem Börsenclearing der beteiligten Strombörsen tun. Daher ist unbekannt, ob sich die Übertragung über die Grenze überhaupt lohnt.

Offline RR-E-ft

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EU greift Energie-Konzerne an
« Antwort #14 am: 05. September 2007, 18:25:27 »

 

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