Original von Cremer
Ich möchte mal wissen, wo Sie diese Behauptung her haben.
siehe z.B.:
Studie: Kernkraft - too hot to handleEnergiepolitik am Scheideweg : Zeit für dezentrale ErzeugungKlimaschutz auch ohne Kernenergie möglichFakt ist doch, dass ein Ersatz der Kernkraftwerke nur durch herkömmliche Kraftwerke erfolgen kann.
Das ist eben der von mir kritisierte Irrglaube.
Ein sehr großes und relativ schnell erschließbares Potenzial steckt in der Kraft-Wärme-Kopplung. Andere Länder sind da viel weiter als Deutschland.
Die Zeit, die während des beschlossenen Atomausstiegs zur Verfügung steht, reicht aus, um die Energieversorgung entsprechend umzubauen. Kein vernünftiger Mensch fordert die Abschaltung aller Atomkraftwerke von jetzt auf gleich.
Ich weiß nicht wie Sie vermeintlich glauben zu wollen, dass alles mit Windenergie und Sonnenkarftwerken ersetzt werden könnte.
Glaub ich auch nicht - hab ich auch nicht behauptet.
Im Zusammenspiel aller erneuerbaren Energien und der Kraft-Wärme-Kopplung, sowie mit Steigerung der Energieeffizienz durch Anreizprogramme und gesetzliche Vorgaben ist das aber möglich. Es muss halt sofort und vehement genug angegangen werden.
Die Realität hat begonnen:
Die Versorger werden in den nächsten Jahren laut Spiegel bis zu 32 neue Kohlekraftwerke bauen. Und das wird die Co2 Bilanz in Deutschland deutlich verschlechtern !!!
Das wird hoffentlich zum Teil noch verhindert werden. Ein Ersatz alter ineffizienter Dreckschleudern durch moderne Kohlekraftwerke (vor allem in KWK) ist zum Teil erforderlich und wünschenswert. Eine Erhöhung der Kohlestromanteils dagegen nicht. Inzwischen hat auch die Politik das scheinbar verstanden und steuert schon dagegen:
Hamburg: Vattenfall soll kleineres Kraftwerk bauenBis zu Kernfusionskraftwerken ist noch ein langer Weg. Den zu überbrücken wäre mit Kernenergie möglich.
Eine mittelfristige (reicht das zeitlich aus?) Überbrückung mit Kernenergie wäre vielleicht möglich, aber sicher nicht bei gleichzeitigem Klimaschutz - siehe obige Studie \"too hot to handle\". Ferner ist die Kernenergie in unserer Gesellschaft (und nicht nur in dieser) mehrheitlich nicht erwünscht - aus guten Gründen.
Es hat auch wenig Sinn, immer darauf hinzuweisen, dass ja woanders (in Frankreich) noch viel mehr KKWs weiterbetrieben werden, und es deshalb eh keinen Sinn macht, in Deutschland aus der Atomkraft auszusteigen. Das wird auch hier im Forum immer wieder gerne vorgetragen.
Eine solche Argumentationsweise ist aber offensichtlich recht hanebüchen - muss ich jetzt nicht erklären, oder?
Die Kernfusion scheint die Lösung aller Energieprobleme der Menschheit zu bringen. Zumindest glauben viele daran. Wenns denn so kommt, schön.
Aber wann? Der Weg scheint mir noch sehr, sehr weit - vielleicht zu weit?
Wenn sich die erneuerbaren Energien und ein sparsamerer, effizienterer Umgang mit Energie bis zur Einsatzbereitschaft der Kernfusion (erzwungenermaßen wegen Ölmangel und Klimaschutz) etabliert haben, ist die doch recht aufwändige Kernfusion vielleicht gar nicht mehr wirtschaftlich konkurrenzfähig, da genügend preiswertere erneuerbare Energien und entsprechende Erzeugungs- und Verteilungsstrukturen zur Verfügung stehen. Wer weiß?
ciao,
sh