Forum des Bundes der Energieverbraucher

Autor Thema: Brand und Kurzschluss, Abschaltung der AKW Brunsbüttel und Krümmel  (Gelesen 36879 mal)

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Offline superhaase

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Brand und Kurzschluss, Abschaltung der AKW Brunsbüttel und Krümmel
« Antwort #90 am: 16. Juli 2007, 09:28:10 »
Zitat
Original von Cremer
Ich möchte mal wissen, wo Sie diese Behauptung her haben.
siehe z.B.:
Studie: Kernkraft - too hot to handle
Energiepolitik am Scheideweg : Zeit für dezentrale Erzeugung
Klimaschutz auch ohne Kernenergie möglich

Zitat
Fakt ist doch, dass ein Ersatz der Kernkraftwerke nur durch herkömmliche Kraftwerke erfolgen kann.
Das ist eben der von mir kritisierte Irrglaube.
Ein sehr großes und relativ schnell erschließbares Potenzial steckt in der Kraft-Wärme-Kopplung. Andere Länder sind da viel weiter als Deutschland.
Die Zeit, die während des beschlossenen Atomausstiegs zur Verfügung steht, reicht aus, um die Energieversorgung entsprechend umzubauen. Kein vernünftiger Mensch fordert die Abschaltung aller Atomkraftwerke von jetzt auf gleich.

Zitat
Ich weiß nicht wie Sie vermeintlich glauben zu wollen, dass alles mit Windenergie und Sonnenkarftwerken ersetzt werden könnte.
Glaub ich auch nicht - hab ich auch nicht behauptet.
Im Zusammenspiel aller erneuerbaren Energien und der Kraft-Wärme-Kopplung, sowie mit Steigerung der Energieeffizienz durch Anreizprogramme und gesetzliche Vorgaben ist das aber möglich. Es muss halt sofort und vehement genug angegangen werden.

Zitat
Die Realität hat begonnen:
Die Versorger werden in den nächsten Jahren laut Spiegel bis zu 32 neue Kohlekraftwerke bauen. Und das wird die Co2 Bilanz in Deutschland deutlich verschlechtern !!!
Das wird hoffentlich zum Teil noch verhindert werden. Ein Ersatz alter ineffizienter Dreckschleudern durch moderne Kohlekraftwerke (vor allem in KWK) ist zum Teil erforderlich und wünschenswert. Eine Erhöhung der Kohlestromanteils dagegen nicht. Inzwischen hat auch die Politik das scheinbar verstanden und steuert schon dagegen:
Hamburg: Vattenfall soll kleineres Kraftwerk bauen

Zitat
Bis zu Kernfusionskraftwerken ist noch ein langer Weg. Den zu überbrücken wäre mit Kernenergie möglich.
Eine mittelfristige (reicht das zeitlich aus?) Überbrückung mit Kernenergie wäre vielleicht möglich, aber sicher nicht bei gleichzeitigem Klimaschutz - siehe obige Studie \"too hot to handle\". Ferner ist die Kernenergie in unserer Gesellschaft (und nicht nur in dieser) mehrheitlich nicht erwünscht - aus guten Gründen.

Es hat auch wenig Sinn, immer darauf hinzuweisen, dass ja woanders (in Frankreich) noch viel mehr KKWs weiterbetrieben werden, und es deshalb eh keinen Sinn macht, in Deutschland aus der Atomkraft auszusteigen. Das wird auch hier im Forum immer wieder gerne vorgetragen.
Eine solche Argumentationsweise ist aber offensichtlich recht hanebüchen - muss ich jetzt nicht erklären, oder?

Die Kernfusion scheint die Lösung aller Energieprobleme der Menschheit zu bringen. Zumindest glauben viele daran. Wenns denn so kommt, schön.
Aber wann? Der Weg scheint mir noch sehr, sehr weit - vielleicht zu weit?
Wenn sich die erneuerbaren Energien und ein sparsamerer, effizienterer Umgang mit Energie bis zur Einsatzbereitschaft der Kernfusion (erzwungenermaßen wegen Ölmangel und Klimaschutz) etabliert haben, ist die doch recht aufwändige Kernfusion vielleicht gar nicht mehr wirtschaftlich konkurrenzfähig, da genügend preiswertere erneuerbare Energien und entsprechende Erzeugungs- und Verteilungsstrukturen zur Verfügung stehen. Wer weiß?

ciao,
sh
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Offline nomos

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Brand und Kurzschluss, Abschaltung der AKW Brunsbüttel und Krümmel
« Antwort #91 am: 16. Juli 2007, 10:42:57 »
@superhaase,
Behauptungen von Herrn Gabriel sind noch keine Wissenschaft.
Die gesammelten Links sind nicht überzeugend. Eben habe ich einen in Deutschland entwickelten Rektortyp vorgestellt, für das diese verlinkte Schlagzeile \"Britische Experten warnen vor Bombenstoff für alle\" nicht zutrifft.
Und sehen Sie da eine Gefahr bei deutschen AKWs?

Dazu passt auch diese Argumentation:
Zitat
Original von RR-E-ft
Die Probleme der Kernenergienutzung sind neben den Altanlagen und deren spezifischen Problemen, die bei Reaktoren der neusten Generation ggf. so nicht mehr auftreten,  Proliferation und Endlagerung, ggf. Gefährdung durch terroristische Angriffe. Statt einer Nuklearbombe reicht vielleicht eine konventionelle Rakete auf ein AKW in dichtbesiedeltem Raum. Diese Probleme sind nicht gelöst.
@RR-E-ft
    Da ist vieles noch nicht gelöst. Die Gefahr der Nuklearbombe ist auch nach dem Abschalten der AKWs in Deutschland nicht beseitigt! Sollten wir uns nicht zuerst darum mit mindestens gleicher Intentsität bemühen? Aber sorry, das ist hier ja ein Energieforum. Terror findet immer einen Weg, da sind andere Mittel gefragt um ihn zu bekämpfen oder abzuwehren.
     
    Aber wenn bei Reaktoren der neusten Generation die \"spezifischen Probleme\" so nicht mehr auftreten, warum verabschieden wir uns dann von dieser Technologie im Ganzen?

Zitat
Original von Fidel
Lesene Sie doch mal, was Herr Aribert Peters dazu geschrieben hat:
Regierung plant „Klima-Cent“
Ich kan dem nur voll und ganz zustimmen!
    Wir können ja mal eine Umfrage machen, ob das die Mitglieder auch so sehen.

    Vorschlag:
    Sollen die europaweit teuerste Energie, bei denen der deutsche Staat mit den höchsten Steuern und Abgaben wie z.B. Mehrwertsteuer, Erdgassteuer, Stromsteuer, \"Öko\"-Steuer, Konzessionsabgaben beteiligt ist, nochmals mit einem sogenannten \"Klima-Cent\" verteuert werden?  JA/NEIN

    Ich denke, das wird eine eindeutige Angelegenheit.
Zitat
Original von Fidel
Es hat auch wenig Sinn, immer darauf hinzuweisen, dass ja woanders (in Frankreich) noch viel mehr KKWs weiterbetrieben werden, und es deshalb eh keinen Sinn macht, in Deutschland aus der Atomkraft auszusteigen. Das wird auch hier im Forum immer wieder gerne vorgetragen.
Eine solche Argumentationsweise ist aber offensichtlich recht hanebüchen - muss ich jetzt nicht erklären, oder?
    So ist die \"Argumentationsweise\" nicht! Nicht deshalb, sondern weil es für sich Sinn machen kann! Trotzdem, die Erklärung, was da \"offensichtlich recht hanebüchen\" ist, wäre interessant. Nur zu.

Offline superhaase

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Brand und Kurzschluss, Abschaltung der AKW Brunsbüttel und Krümmel
« Antwort #92 am: 16. Juli 2007, 11:11:33 »
Zitat
Original von nomos
Behauptungen von Herrn Gabriel sind noch keine Wissenschaft.
Die gesammelten Links sind nicht überzeugend. Eben habe ich einen in Deutschland entwickelten Rektortyp vorgestellt, für das diese verlinkte Schlagzeile \"Britische Experten warnen vor Bombenstoff für alle\" nicht zutrifft.
Und sehen Sie da eine Gefahr bei deutschen AKWs?
Sie müssen schon den ganzen Artikel lesen. Er ist auch durchaus kritisch gegenüber den erneuerbaren Energien. Darin wird auf die von der Bundesregierung in Auftrag gegebene Studie verwiesen. Diese habe ich gemeint.
Es waren nur die Beispiele, die ich hier im Forum auf die Schnelle gefunden hab. Es gibt mehr davon.
Wenn Sie diese Links nicht überzeugen - bitte schön. Ihre Behauptungen überzeugen halt auch nicht.
Wer heute noch an den Segen der Kernenergie glaubt, ist wohl mit Argumenten auch nicht zu beeinflussen, sondern trägt ideologische Scheuklappen.

Zitat
Aber wenn bei Reaktoren der neusten Generation die \"spezifischen Probleme\" so nicht mehr auftreten, warum verabschieden wir uns dann von dieser Technologie im Ganzen?
Ah! Dass dieser neue Reaktortyp keinen Atommüll erzeugt, wusste ich nicht, sehr interessant! ;)
Zitat
Original von Wikipedia
Hochtemperaturreaktoren verwenden im Gegensatz zu wassergekühlten und wassermoderierten Reaktoren Graphit als Moderator und Helium als Kühlmittel. Der primäre Spaltstoff ist 235U. Daneben tragen erbrütete Spaltstoffe zur Energieerzeugung bei. Beim Hochtemperaturreaktor ist aus neutronenphysikalischen Gründen der Einsatz von Thorium als Brutstoff vorteilhaft. Aus dem Thoriumisotop 232Th entsteht das spaltbare Uranisotop 233U.

Ursprünglich sollte dieser Reaktortyp bei seinem Betrieb aus 232Thorium durch Neutroneneinfang das spaltbare 233Uran erbrüten. Allerdings stellte sich heraus, dass es aufwendig ist, das erbrütete Uran aus seinem Einschluss zu befreien; letztendlich ist diese Methode der Uranherstellung nicht wirtschaftlich.
Also nix mit: \"reichlich vorhandenes Thorium als Brennstoff\" etc.pp. Ohne U235, das der Hauptbrennstoff ist, keine Erbrütung.

Erinnert mich stark an den Schnellen Brüter, der versprach seiner Zeit auch die Lösung aller Probleme der Kernenergie.......

Zitat
Vorschlag:
Sollen die europaweit teuerste Energie, bei denen der deutsche Staat mit den höchsten Steuern und Abgaben wie z.B. Mehrwertsteuer, Erdgassteuer, Stromsteuer, \"Öko\"-Steuer, Konzessionsabgaben beteiligt ist, nochmals mit einem sogenannten \"Klima-Cent\" verteuert werden?  JA/NEIN
Ich denke, das wird eine eindeutige Angelegenheit.
Ja natürlich würde das ein eindeutiges NEIN ergeben, wenn man so suggestiv und irreführend fragt.
Das ist typisch für viele Kernkraftbefürworter......

Zitat
Trotzdem, die Erklärung, was da \"offensichtlich recht hanebüchen\" ist, wäre interessant. Nur zu.
:baby:-Modus an:
Es waren mal zwei Nachbarn, die beide den Wein liebten und denen einfaches Wasser aus unerfindlichen Gründen nicht schmeckte. Sie löschten ihren Durst ausschließlich mit Wein. Als ihnen die Ärtzte sagten, das würde auf Dauer ihre Gesundheit ruinieren, sagte der eine, das ist mir egal, ich sauf weiter Wein, Wasser ist mir einfach zu fad, außerdem kann man mit den leeren Flaschen schön auf böse Buben werfen - oder zumindest damit drohen. Der andere sagt daraufhin, wenn mein Nachbar weiterhin Wein trinkt, dann hat es wohl keinen Sinn, wenn ich damit aufhöre....
 :baby:-Modus aus.
Nix für ungut.

ciao,
sh
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Offline nomos

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Brand und Kurzschluss, Abschaltung der AKW Brunsbüttel und Krümmel
« Antwort #93 am: 16. Juli 2007, 14:17:54 »
Zitat
Original von superhaase
Zitat
Original von nomos
Vorschlag:
Sollen die europaweit teuerste Energie, bei denen der deutsche Staat mit den höchsten Steuern und Abgaben wie z.B. Mehrwertsteuer, Erdgassteuer, Stromsteuer, \"Öko\"-Steuer, Konzessionsabgaben beteiligt ist, nochmals mit einem sogenannten \"Klima-Cent\" verteuert werden?  JA/NEIN
Ich denke, das wird eine eindeutige Angelegenheit.
Ja natürlich würde das ein eindeutiges NEIN ergeben, wenn man so suggestiv und irreführend fragt.

Das ist typisch für viele Kernkraftbefürworter......
    Was ist an der Frage nicht richtig, was ist irreführend? So sehen nun mal die Fakten aus! Man kann das auch einfacher machen, wie zum Beispiel die  Augsburger Allgemeine, sie hat gefragt:

    Regierung will Klima-Cent kassieren:

    Finde ich gut, Finde ich nicht gut, Kann ich nicht beurteilen.

    77,69 Prozent fanden das nicht gut.

    Auch wieder nur typische Kernkraftbefürworter?

    @superhaase, nur zur Info, das Ergebnis lässt sich nicht mehr ändern, die Umfrage ist abgeschlossen.

    Den Rest schenke ich mir jetzt. Zum Schluss vielleicht noch eine Frage:

    Was wurde aus denn zwei Nachbarn, drinken sie noch Wein oder nur noch Wasser, bewerfen sie sich gegenseitig mit Flaschen oder sind sie gar vernünftig geworden?

    Das ist eine nette Geschichte, aber in diesem Zusammenhang völlig unbrauchbar und ungeeignet. Ich hätte da jetzt bei diesem tollen Vorwurf eigentlich sachliche Argumente und eine saubere Begründung erwartet.

    Aber um bei dem Beispiel zu bleiben, Wein und Wasser wäre für Beide die richtige Entscheidung und vernünftig wäre
Drinken statt Saufen, finden Sie nicht auch?.  ;)
... ohne Modus[/list]

Offline superhaase

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Brand und Kurzschluss, Abschaltung der AKW Brunsbüttel und Krümmel
« Antwort #94 am: 16. Juli 2007, 14:42:21 »
Zitat
Original von nomos
Was ist an der Frage nicht richtig, was ist irreführend? So sehen nun mal die Fakten aus!
Quatsch Fakten.....
Wenn man diejenige Hälfte der Informationen in der Fragestellung weglässt, die einen Teil der Leute dazu bewegen könnte, in der nicht gewünschten Weise zu antworten (nämlich Sinn, Zweck, Funktionsweise und Wirkungen des Klimacents: die Senkung der Energiekosten für jeden einzelnen Verbraucher), dann ist das zutiefst suggestiv und irreführend.
Muss man so etwas wirklich erklären?

Ob die  Augsburger Allgemeine in dem Artikel zur Umfrage die notwendigen Informationen mitgeliefert hat, möchte ich mal bezweifeln.

Zitat
Das ist eine nette Geschichte, aber in diesem Zusammenhang völlig unbrauchbar und ungeeignet. Ich hätte da jetzt bei diesem tollen Vorwurf eigentlich sachliche Argumente und eine saubere Begründung erwartet.
Ich denke, die nette Geschichte hat jeder verstanden.....  auch Sie :)

ciao,
sh
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Offline Fidel

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Brand und Kurzschluss, Abschaltung der AKW Brunsbüttel und Krümmel
« Antwort #103 am: 18. Juli 2007, 19:25:52 »
\"Prüfung ist sicheres Risiko\"

Atomaufsicht: Öffentlichkeit wurde im Fall Krümmel belogen

Schwer wiegt, dass viele den Aussagen des Konzerns Glauben und Vertrauen schenkten, nicht wahr, Herr Cremer.

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Brand und Kurzschluss, Abschaltung der AKW Brunsbüttel und Krümmel
« Antwort #104 am: 19. Juli 2007, 10:57:18 »
Alterungsprozesse in  den Anlagen als Problem

Diese Probleme sind ernster als Probleme mit der Informationsppolitik.

 

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