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Autor Thema: Atomdealer in Deutschland aktiv  (Gelesen 3558 mal)

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Offline RR-E-ft

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Atomdealer in Deutschland aktiv
« am: 24. Mai 2007, 16:50:31 »
http://www.faz.net/s/Rub560251485DC24AF181BBEF83E12CA16E/Doc~E3DAF3E3A5373426D9FE220EBF9BAD49B~ATpl~Ecommon~Scontent.html

Atomkraftwerke sollen wohl billigen Ökostrom produzieren. Gleichzeitig soll aber an der klimaschädlichen Braunkohleverstromung festgehalten werden. Vielleicht vermarktet man diesen regionalen Strom als "Ostprodukt" und "Revieroriginal". Es ist doch kaum zu glauben.

Langfristige Energiepolitik bedeutet:

Die CO2- Emissionen von heute sparen den Energieverbrauch für Heizzwecke von morgen.

Der minimal verbleibende Rest an Wärmebedarf in der Zukunft könnte vielleicht  durch Castoren abgedeckt werden.

http://www.handelsblatt.com/news/Unternehmen/Industrie/_pv/_p/200038/_t/ft/_b/1272612/default.aspx/energieversorger-kuendigen-kurswechsel-an.html

Wer braucht noch Hallenbäder, wo doch Atomkraftwerke die Flüsse aufheizen und so energieeffizient eine ganzjährige Badesaison ermöglichen könnten?

Jeder könnte wissen, dass Großkraftwerke nicht energieeffizient arbeiten können und es statt dessen einer dezentralen Stromerzeugung in den Haushalten und bei den Unternehmen bedarf. Netze müssen für virtuelle Kraftwerke ertüchtigt werden.

Das ist aber mit den Konzernen wohl nicht zu machen.

Schließlich haben die traditionell das Geld bei den Kunden  eingesammelt und wollen auch weiter frei entscheiden, ob, wo, wann, wofür dieses Geld wieder investiert wird.

Und sei es in Russlands Weiten, weil es dort noch profitabler ist.

Offline RR-E-ft

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Atomdealer in Deutschland aktiv
« Antwort #1 am: 24. Mai 2007, 17:45:26 »
Alles schon vergessen?

http://www.berlinonline.de/berliner-zeitung/archiv/.bin/dump.fcgi/2005/0813/politik/0021/index.html

http://www.freitag.de/2000/06/00060502.htm

Die Möglichkeit der politische Geiselnahmen muss beendet werden:

http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,436862,00.html

Vielleicht sollte sich Glos noch einmal die Preisbildung an der EEX über merit order erklären lassen:

So lange längst abgeschriebene Kraftwerke hochprofitabel Strom produzieren, bis sie auseinanderfallen, dürfte kein demgegenüber teurer produzierter Strom aus neuen Kraftwerken am Markt nachgefragt werden mit dem Ergebnis, dass sich Investitionen in neue Kraftwerke weder für die Konzerne noch für Dritte rechnen.

Das Angebot wird noch weiter verknappt, die Großhandelspreise steigen durch die Verknappung weiter und alte Dreckschleudern werden nochmals profitabler....

http://de.biz.yahoo.com/15052007/336/rwe-konzern-unter-strom.html

"Die Stromerzeugung sank den Angaben zufolge dagegen um elf Prozent, dennoch verbesserte sich das operative Ergebnis um 65 Prozent auf 1,36 Milliarden Euro. Hauptgrund waren laut RWE die höheren Preise für Strommengen im Stromhandel. Belastend wirkte dagegen erneut der Ausfall des Kernkraftwerks Biblis, der das Ergebnis im Quartal um 260 Millionen Euro gedrückt habe."

Warum sollte man also investieren ?!

Das Katastrophen - Szenario das Vattenfall- Chef Rauscher und andere aufzeigen, könnte sich also realisieren, wenn alte Kraftwerke weiter hochprofitabel am Netz sind. Kalifornische Verhältnisse.

Verlängerung der Laufzeiten alter Kraftwerke hat also zur Folge, dass der Karftwerkspark weiter verottet, während die Konzerne Milliardenbeträge im Ausland investieren und dort ganze Märkte einkaufen.

Offline RR-E-ft

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Atomdealer in Deutschland aktiv
« Antwort #2 am: 24. Mai 2007, 19:48:05 »
http://www.manager-magazin.de/unternehmen/vwdnews/0,2828,ticker-27108259,00.html

"Es ist in der Öffentlichkeit zu wenig bekannt, dass die Stromproduktion aus den abgeschriebenen Kernkraftwerken massive Überschüsse erwirtschaftet",sagte Leprich in diesem Zusammenhang. Er verwies auf einschlägige Berechnungen, wonach eine Laufzeitverlängerung um acht Jahre den Betreibern Sondereinnahmen von 25 Mrd bis 30 Mrd Euro bescheren würde. Solange diese Gelder bei den Unternehmen verblieben, könnten diese kaum glaubhaft machen, dass ihre Motivation der Klimaschutz sei.

Seinerzeit interessante Gedanken zur Frage der Entschädigung im Falle eines gesetzlich verordneten Atomausstigs hatte sich Prof. Paffenberger gemacht, dessen Zahlen aufzeigen, wie hochprofitabel die abgeschriebenen Anlagen bereits in einem Wettbewerbsmarkt mit Grenzkostenpreisbildung liegen:

http://www.bei.uni-bremen.de/download/atwapril.pdf

Bei einer merit- order- Preisbildung, stellt sich die Lage für die Konzerne noch viel erfreuerlicher da.


1999 lag der Großhandelspreis für Strom bei 2,9 Pf/ kWh, also 1,48 Cent/ kWh.

Heute  liegt der Großhandelspreis an der EEX nicht unter 5 Cent/ kWh.


An den Kosten der Stromerzeugung hat sich nicht viel geändert.

Die Umweltfreunde von E.ON/ RWE/ EnBW und Vattenfall sollen ruhig sagen, was sie alles für die Umwelt tun, indem sie die Flüsse aufheizen usw. usf.

Möglicherweise müsste sich auch der Bundesinnenminister noch einmal in die Debatte einmischen, da er ja die allseits bestehende Terrorgefahr am besten kennen sollte und die damit verbundenen besonderen Gefahren, die sich für Atomanlangen ergeben könnten. Es gibt wohl keinen wirksamen Schutz vor Anschlägen.


 

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