Der Verband kann gar nicht klagen, sondern nur die einzelnen Versorger gegen ihre Kunden.
Es geht wohl vollkommen an der Sache vorbei zu behaupten, die wehrhaften Kunden hätten die Absicht, ihre Versorger sittenwidrig zu schädigen.
Umgekehrt wird vielleicht ein Schuh draus.
Ich habe jedenfalls bisher von noch keiner einzigen Gewinnwarnung eines deutschen Gasversorgers gehört....
Um die Versorger braucht man sich wohl keine Sorgen machen, wie die bald zu veröffentlichen neuen Geschäftsberichte für 2004 wohl zeigen werden.
Auch wenn es vollkommen absurd ist, dass der Verbraucherprotest Stadtwerke kaputt machen könnte, wird wohl vor einem Insolvenzverfahren die Solidarität der Gesellschafter, oftmals der Konzerne, dafür Sorge zu tragen haben, dass es nicht zum Schlimmsten kommt.
Die Vorlieferanten könnten sich zum Beispiel solidarisch zeigen und ihre Preise nicht mehr weiter erhöhen, wenn die Stadtwerke sich schon nicht selbst zur Wehr setzen.
Keine Woche nachdem die zweite drastische Preiserhöhung in Folge in Kraft treten sollte, wird da schon die Dritte in Aussicht gestellt.
Das ist nicht nur unsensibel, sondern wohl auch vollkommen verantwortungslos.
Schließlich haben die Kartellbehörden jetzt erst auf breiter Front begonnen, sich die Erdgaspreise unter die Lupe zu nehmen.
Nach dem Bundeskartellamt werden nun auch die Kartellbehörden vieler Bundesländer tätig.
Dieses Tätigwerden ist ein erstes Ergebnis der umfangreichen Verbraucherproteste.
Auf die Klagen und vor allem die Preiskalkulationen darf man gespannt sein.
Aber sicher ist es wieder nur ein lautes Säbelrasseln.
Es macht eher den Eindruck von Hilflosigkeit:
Womit soll man denn auch noch drohen, wenn der Gashahn bei den Kunden nicht abgesperrt werden darf?
Freundliche Grüße
aus Jena
Thomas Fricke
Rechtsanwalt
Thema: PREISERHÖHUNGEN: Verband droht renitenten Erdgas-Kunden (Gelesen 4831 mal)