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Autor Thema: BKartA: Mehr als 800.000 Sperrandrohungen gestoppt  (Gelesen 3433 mal)

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Offline RR-E-ft

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BKartA: Mehr als 800.000 Sperrandrohungen gestoppt
« am: 05. Oktober 2006, 17:37:40 »
Die Meldung:

http://www.energate.de/news/85915

Geht man davon aus, dass nur ein Bruchteil derer, die sich auf die Unbilligkeit berufen haben, ihre Zahlungen auch gekürzt haben und von diesen wiederum nur ein Bruchteil eine Grenze erreicht haben werden, ab der die Versorger eine Sperrandrohung ausgebracht haben, so scheint sich der Protest der Verbraucher gegen die erhöhten Energiepreise unter Berufung auf § 315 BGB sehr stark ausgebreitet zu haben.

Schließlich hatten einige Versorger von Anfang an auf kluges Anraten ihrer Anwälte und auch des BGW auf Sperrandrohungen nach Unbilligkeitseinwand verzichtet.

Offline taxman

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BKartA: Mehr als 800.000 Sperrandrohungen gestoppt
« Antwort #1 am: 05. Oktober 2006, 17:47:15 »
aus dem energate-Beitrag:
Zitat
Als einen Ansatz zur Lösung der Gaspreisklagen nannte der Referent des Kartellamtes ein effektives Beschwerdemanagement und eine Transparenzoffensive in den Unternehmen.!

Das Kartellamt macht sich Gedanken um die Handlungsweise der Gasversorger? :!:

aus dem energate-Beitrag:
Zitat
In vielen Fällen seien die "§-315-Kandidaten" schon vorher durch geringe Zahlungsmoral aufgefallen.

Gleich mal ne Pauschalverurteilung hinterhergeworfen!  :evil:

Noch was gelernt: Ich bin eine §-315-Kandidat !  :D

aus dem energate-Beitrag:
Zitat
Somit habe es der Gesetzgeber darauf angelegt, dass EVUs ihre Außenstände einklagen müssten.

Na, dann mal los !  :twisted:

aus dem energate-Beitrag:
Zitat
Grundsätzlich riet er, wie Brauser-Jung, zu mehr Presse- und Aufklärungsarbeit beispielsweise durch Wirtschaftstestate.

Also doch wieder Toilette&Dusche !  :D

Aufklärungsarbeit ist grundsätzlich sehr zu befürworten. Nur, wir schauen nach! 8)

Grüße
pin.energiepreise@yahoo.de

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Offline RR-E-ft

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BKartA: Mehr als 800.000 Sperrandrohungen gestoppt
« Antwort #2 am: 05. Oktober 2006, 18:18:22 »
@taxman


Es ist doch wohl vollkommen normal, dass EVU - wie andere Unternehmen auch - ihre Außenstände einzuklagen haben.

Es handelt sich wohl um ein Eingeständnis, dass man bisher die Außenstände vor allem mit dem Druckmittel der Versorgungseinstellung durchgesetzt hat und somit den normalen Rechtsweg umgangen hat.

Die Wirtschaftsprüfer wird´s freuen.

Allerdings konnte durch Testate noch nie Aufklärungsarbeit geleistet werden.

Solche reichen den Gerichten regelmäßig auch nicht aus.

Offline taxman

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BKartA: Mehr als 800.000 Sperrandrohungen gestoppt
« Antwort #3 am: 05. Oktober 2006, 22:05:05 »
Sicherlich wird das Widerspruchsverfahren von Vielen schlicht aus Geldnot gemacht.

Aber auch Diese machen nur von ihren bürgerlichen Rechten Gebrauch.

Nicht mehr und auch nicht weniger !

Grüße und gutsnächtle
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Offline DieAdmin

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BKartA: Mehr als 800.000 Sperrandrohungen gestoppt
« Antwort #4 am: 06. Oktober 2006, 12:33:09 »
Zitat von Friedhelm Rieke, Geschäftsführer der Stadtwerke Bielefeld
Zitat
sieht in dem Trittbrettfahren keine Ausnahmeerscheinung, sondern ein generelles Problem. In vielen Fällen seien die "§-315-Kandidaten" schon vorher durch geringe Zahlungsmoral aufgefallen. Damit hätten Versorger in strukturschwachen Gebieten mit hoher Arbeitslosigkeit ein großes Problem.


Find ich ganz schön  :evil: , so eine allgemeine Aussage. Für mich hat derjenige eine schlechte Zahlungsmoral, der nicht zahlen will und Geld für irgendwelchen unnützen Schnickschnack ausgibt, während sich wichtige Rechnungen stapeln.

Denn bei einem können sich die EVU\'s bei uns "§-315-Kandidaten" sicher sein: Das Geld, das wir bis zur Klärung unter Vorbehalt zahlen -  Das kommt pünktlich. Mit Garantie. Denn wer will schon eine berechtigte Sperre riskieren.

Offline Schwalmtaler

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BKartA: Mehr als 800.000 Sperrandrohungen gestoppt
« Antwort #5 am: 06. Oktober 2006, 12:43:57 »
Und nicht nur das, sondern wir zahlen wenigstens einen Teil des Geldes.

Wenn ich wirklich zahlungsunwillig wäre, würde ich - wie einige Hartgesottene (oder Anwälte *fg) - nach dem Widerspruch die Zahlung komplett einstellen! Rechtlich auch zulässig, aber der "billige" Preis muss dann eben nachgezahlt werden, was u.a. nicht jedem leicht fällt (das Geld entsprechend zurücklegen und evtl. sogar anzulegen).

Gruß
Schwalmtaler

Offline RR-E-ft

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BKartA: Mehr als 800.000 Sperrandrohungen gestoppt
« Antwort #6 am: 06. Oktober 2006, 17:12:58 »
Es ist immer wieder herzerfrischend, die Jammerei der Versorger zu hören, wenn man weiß, wo sie ihr Geld wirklich lassen.


Mehr als Zahlungskürzungen der Verbraucher unter Berufung auf § 315 BGB dürften die Stadtwerke Bielefeld ganz andere Probleme drücken:

http://www.handelsblatt.com/news/Recht-Steuern/Meldungen/_pv/doc_page/2/_p/204886/_t/ft/_b/1140892/default.aspx/die-groessen-steuerverschwender.html

Wenn man in der Lage ist, solche Verluste einfach abzuschreiben und dadurch nicht selbst in die Verlustzone gerät, sind die Preise wohl zu hoch.

Bestimmte "Kandidaten" gehen eben mit dem Geld der Gesellschaft ggf. etwas sorglos um.

Es lag bestimmt nicht an der Zahlungsmoral der Stadtwerke Cottbus....

Dazu hat der Herr Geschäftsführer aber wohl geschwiegen.....

http://focus.msn.de/finanzen/steuern/schwarzbuch/das-geld-ist-weg_aid_24918.html

Möglicherweise fehlt es mancherorts an einer Regelung, Schadensersatzansprüche gegen die Geschäftsführung mit dem Druckmittel der Versorgungseinstellung durchzusetzen ?

http://www.rainer-lux.de/Archiv/FOCUS_Stadtwerke.html

 

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