Petrobras vermeldet neue Ölfunde
Rio de Janeiro - Nachdem der weltweit tätige Ölkonzern Petrobras bereits am 11. Februar einen 25 Mio. Barrel Fund in der erdölreichen Offshore-Region des \"Campos Basin\" verkündete, wurden am gestrigen Donnerstag zwei neu Ölfunde des Unternehmens vermeldet.
100 Kilometer vor der Küste des Bundesstaates Rio de Janeiro wurde bei Erkundungsarbeiten des \"Barracuda Field\" ein Ölfeld mit Reserven von 25 Mio. Barrel gefunden. Die Wassertiefe an dieser Stelle beträgt ca. 860 Meter. Ein weiteres Ölfeld mit 40 Mio. Barrel Ölreserven wurde in einem Tiefseegebiet geortet in dem die Wassertiefe bei 4.340 Metern liegt.
http://comcenture.com/Einzelansicht.374+M57d5398437e.0.html?&tx_ttnews%5Btt_news%5D=885Die Rettung:
Mal theoretisch ngenommen, sämtliches Öl könnte auch gefördert werden (Entölungsgrade von 20% sind keien Seltenheit),
deckte das den (derzeitigen) Weltbedarf von <19 Stunden ab.
Zu welchen Ölpreis die Förderung wirtschaftlich wäre- darüber schweigt man allerdings ;-)
Gleichzeitig:
Shell-Chef Voser: „Ein gewisser Ölpreis ist nötig, um zu investieren“
...
Handelsblatt: Herr Voser, Shell investiert enorme Summen, um neue Ölfelder zu erschließen und die Produktion zu steigern. Insgesamt 60 Mrd. Dollar 2009 und 2010. Shell tritt dennoch auf der Stelle. Die Produktionsmenge ist unverändert. Ist das nicht frustrierend?
Peter Voser: Nein, das kann ich nicht sagen. Es stimmt natürlich, dass Jahr für Jahr die Ölmenge, die wir aus bestehenden Feldern fördern, um vier bis sechs Prozent zurückgeht. Man muss daher schon viel investieren, um auf der Stelle zu bleiben...
...
http://www.handelsblatt.com/unternehmen/industrie/shell-chef-voser-ein-gewisser-oelpreis-ist-noetig-um-zu-investieren;2538706&
Shell will Ölfelder in der Nordsee verkaufen & aus einem Börsenbrief:
Royal Dutch Shell’s Ormen Lange field in Norway is expected to hold 24% less natural gas in place than originally estimated. Appraisal wells to the north of the field were disappointing.
& Ölsandprojekte in Kanada haben sie auch wegen Unrentabilität gestrichen.
Shell wurde ja bereits einmal dabei erwischt, bei den Rerven zu ...schummeln;
Diesmal haben sie behauptet, 110% der Förderung durch Neufunde ersetzt zu haben:
http://www.reuters.com/article/pressRelease/idUS140778+16-Feb-2009+BW20090216ABER: Als Bezugsmenge wurden dabei BOE (Barrel of Oil Equivalent) gewählt. Damit werden Gasvorkommen auf Öl umgerechnet. Und zwar in einem Verhältnis 6:1. Das ist eine historische Größe, die leider noch immer verbreitet ist. Aber sie stimmt schon seit letztem Jahr nicht mehr. Wir haben in den letzten 12 Monaten (geschätzt) einen durchschnittlichen Umrechnungswert von 15:1 gehabt. Und eine Trendwende ist nicht in Sicht.
Hier ein Rechenbeispiel:
Angenommen ein Öl/Gasproduzent weist 50 Mill Barrel Öl und 50 Mill BOE in Gas aus. Auf der Basis von 6:1. Dann ist der Wert des Gases bei 15:1 nur noch 20 Mill BOE. Das sind 30% Unterschied zum angegebenen Gesamtwert auf der Basis 6:1.
***
Die Schummelei wird behördlicherseits sogar noch unterstützt- Wenn man ein wenig Zeit hat und einigermaßen Englisch versteht, dann sollte man mal hier lesen:
http://seekingalpha.com/article/...or-monte-carlo-part-i?source=hp_wcIn dem Artikel wird eindrucksvolll aufgezeigt, wie die US-SEC dazu beiträgt, Anleger und Konsumenten zu betrügen. Das geht ganz einfach:
Man definiert den Begriff der Reserven um.
Neuerdings reicht ein
Computermodell (ohne eine einzige Bohrung) aus um Reserven zu definieren. Damit wird eine Firma, die Bohrrechte besitzt in die Lage versetzt, Anlegern vorzugaukeln, sie säßen auf riesigen Ölvorkommen. Dabei haben wir in der Vergangenheit oft genug erlebt wie Reserven (ohne Förderung) in den Büchern schrumpften. Alan von Altendorf liefert in seinem Artikel eindrucksvolle Beispiele:
Er zeigt zum Beispiel, wie
211 Mill \"potential barrels\" (P4) über 62 Mill \"Possible barrels\" (P3) und 14 Mill. \"Probable barrels (P2) zu 5.5 Mill proved barrels (P1) werden. Aus diesen nachgewiesenen Reserven werden dann
tatsächlich 400.000 barrels gefördert.
Das mag ein Extremfall sein; zeigt aber, dass man bei Fundmeldungen & Reserveangaben nicht nur bei der OPEC sehr misstrauisch sein muss.
Die IEA aber- die nimmt die Angaben wohl für voll :-( zumindest weiß kein (externer) Mensch, wie sie diese Faktoren berücksichtigen.
Flasche leer...