@Wolfgang_AW
Wie willfährig die EU-Kommission im Umgang mit den USA agiert (hat) findet sich doch nicht nur im sog. Safe-Harbour-Abkommen, sondern auch in der aktuellen Frage des TTIP - Abkomens, das von der Kommission zunächt für prächtig befunden wurde.
Erst wenn sich Widerstand gegen das teilweise unselige Treiben der EU-Kommission regt, scheint man dort zu erwachen und zu beginnen, nachzudenken, allerdings mit enormer Geschwindigkeit.
Gleiches gilt doch für das derzeitige Geplänkel um die Flüchtlings-Situation.
Die EU-Verfahren sind ja deutlich komplizierter, jedenfalls hat die Kommission nicht das alleinige sagen. In aller Regel sind der Rat und das Parlament beteiligt.
Wesentlicher erscheint mir im Dschungel der EU-Bürokratie, dass der Lobbyismus dort noch viel größere Blüten treibt, als es bei den nationalen Parlamenten schon geschieht.
Es ist ein selbsterhaltendes System geworden, daher wird sicher vieles direkt aus der Feder der Lobbyisten einfließen. In Sachen TTIP waren sie offenbar besonders fleißig, vor allem wenn suggeriert wird, dass der Freihandel doch wirklich ALLEN gut tut. Dass dabei Bürger der Nationalstaaten auf der Strecke bleiben - Shit happens. Glücklicherweise wachen immer mehr auf und wehren sich. Da ist TTIP ein gutes Beispiel.
Anders bei den Kriegsflüchtlingen. Da bauen ja die nationalen Regierungen enormen Druck auf, da der Blick in die Zukunft sich 1. nur am nächsten Wahltag und 2. am Geld festmacht. Gut und sinnvoll sind keine gebräuchlichen Adjektive, wenn einem die Partei ständig in die Kniekehlen haut.
Schlimm daran ist, dass Europa sich erst findet und gegenüber Amerika keine stringente (einheitliche) Aussenpolitik betreibt. So bringt sich der "große Bruder" häufig nur militärisch ein und hinterlässt jedesmal einen fürchterlichen Scherbenhaufen, den meistens Andere auffegen müssen - falls das überhaupt noch geht.
Fast alle Kriegsgebiete sind heute Failed States oder auf dem Weg dahin.
Die Hegemonen kümmern sich eben ausschließlich um ihre Interessen, siehe dazu, neben Amerika das wieder erstarkende Russland im Nahen Osten. In diesem Fall müssen, neben den Kriegsflüchtlingen, europäische Staaten das dort angerichtete, fürchterliche Leid ausbaden. Solange Europa sich nicht einig ist, läßt sich gut auf dessen Nase herumtanzen und sich Einer gegen den Anderen ausspielen.
Mit freundlichen Grüßen
Wolfgang_AW