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Autor Thema: Exportierter Ökostrom  (Gelesen 3860 mal)

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Offline Ben

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Offline userD0010

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Re: Exportierter Ökostrom
« Antwort #1 am: 03. Januar 2015, 18:19:48 »
Warum auch nicht?
Wir sind doch in Allem die Vorreiter in Europa, im Land wird Strom immer teuerer und wenn zuviel produziert wird, erfolgt halt der Export. Zu äußerst günstigen Konditionen.  Und wenn´s bei uns mal etwas knapp werden sollte, wird halt Atomstrom von den Nachbarn eingekauft. Natürlich nur mit der allseits bekannten Umlage.

Offline superhaase

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Re: Exportierter Ökostrom
« Antwort #2 am: 04. Januar 2015, 19:09:37 »
Lassen wir mal dahingestellt, ob es nun der EE-Strom ist, der exportiert wird, oder nicht doch der Braunkohlestrom. Jedenfalls gibt es ganz einfache Lösungen für das genannte "Problem".

Eine Lösung wäre zum Beispiel, auch auf exportierten Strom einen EEG-Umlage zu erheben.

Dies würde gleich mehrere Probleme lösen:
1. Die EEG-Umlage würde sinken, weil die Kosten auf mehr Schultern verteilt würden.
2. Die Braunkohleverstromnung würde reduziert (der Export lohnt nicht mehr so oft) - folglich würde der CO2-Ausstoß deutlich reduziert.
3. Dadurch würde der Börsenstrompreis steigen und Gaskraftwerke würden wieder rentabel - was einen weitere CO2-Reduzierung zur Folge hätte und eine weitere Senkung der EEG-Umlage nach sich zieht.
4. Die Nachbarn (Niederlande, Tschechien, Polen) wären nicht mehr sauer auf die Deutschen, die mit ihrem exorbitanten Billigstromexport den dortigen Strommarkt kaputt machen und ausländische Netze belasten.
5. Der Bedarf an Netzausbau würde reduziert, weil der "Bedarf" bzw. Wunsch von Atom- und Braunkohlestromexport bei innerdeutscher Netzauslastung (z.B. bei Starkwindphasen) größtenteils wegfällt.

Aber leider hat Frau Merkel den großen Stromkonzernen RWE und EON etc. wohl versprochen, sie noch möglichst lange zu schützen und ihnen möglichst lange gute Einnahmen (z.B. durch Braunkohlestromexport) zu ermöglichen, als Wiedergutmachung für den verkorksten Austieg aus dem Ausstieg aus dem Atomausstieg, dem die Stromkonzerne auf dem Leim gegangen sind und durch den sie versäumt haben, sich auf die energiepolitische Zukunft einzustellen, weil CDU und FDP ihnen lange eine Rückkkehr zur energiepolitischen Vergangenheit versprochen hatten.

Außerdem wird durch die Quersubventionierung der Industrie mittels des EEG durch die Kleinverbraucher auch eine gewollte, verdeckte Industrieförderung erreicht, auf die Merkel und Co. so schnell nicht verzichten wollen.

Der kleine Mann lässt es sich gefallen und ist damit offenbar sehr zufrieden, denn Frau Merkel ist nach wie vor die beliebsteste Politikerin und die Bevölkerung kann sich keine(n) bessere(n) Kanzler/in vorstellen.
Das Volk will es also so!
« Letzte Änderung: 06. Januar 2015, 20:04:23 von superhaase »
8) solar power rules

Offline Netznutzer

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Re: Exportierter Ökostrom
« Antwort #3 am: 04. Januar 2015, 21:52:29 »
Wie soll Ökostrom exportiert werden, wenn zu jeder 1/4 Stunde der Strombedarf höher als die Ökostromproduktion war, und alle Beteiligten die Verpflichtung haben, als erstes Ökostrom aufzunehmen, und dann konventionellen? Somit muss es sich um konventionellen Strom aus Kraftwerken handeln, die nicht heruntergefahren wurden, obwohl ihr Strom zum Produktionszeitpunkt nicht in D gebraucht wurde. Nur wer macht sich die Gedanken, wenn wir in D wirklich mal mehr Ökostrom als Abnahme produzieren? Dies wird sich auf Dauer nicht verhindern lassen, da die EE extrem volatil sind, und diejenigen, die etwas dagegen steuern könnten (Biomasse in erster Linie), niemals ohne exorbitante Subventionen auskommen werden. Man braucht sich nichts vorzumachen, mit Wind und Sonne wird das nichts, aber die Politik will den Leuten das verkaufen. Wer mit dem tollen Speicher argumentiert, dem muss natürlich auch klar sein, dass man mindestens die erforderliche Leistung mit dem Faktor 4-8 vorhalten muss, um die Netze stabil zu halten.

Hauptsache, dich nipris finanzieren die geamte Energiewende, wohlgemerkt, Energiewende, nicht Stromwende, und es weiterhin unseren armen EE-Einspeisern und unserer Industrie gut geht, denn mit Klimaschutz hat das ganze Spektakel weiterhin nichts zu tun.

Erfolgsstory EEG, immer dran denken.

Gruß

NN

Offline userD0010

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Re: Exportierter Ökostrom
« Antwort #4 am: 05. Januar 2015, 07:35:27 »
["i]Der kleine Mann lässt es sich gefallen und ist damit offenbar sehr zufrieden, denn Frau Merkel ist nach wie vor die beliebsteste Politikerin und die Bevölkerung kann sich keine(n) bessere(n) Kanzler/in vorstellen.[/i]"

Das mag wohl stimmen, wenn man die Anzahl der "kleinen Männer" ins Verhältnis setzt zur sog. Wahlbeteiligung. Allerdings im Gegenzug wäre unsere gewichtige Kanzlerin im Umkehrschluss wohl doch nicht mehr so beliebt.
Aber,  welche Alternativen hätten wir denn? Der Vize wäre eine noch schlechtere Wahl.

Offline Christian Guhl

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Re: Exportierter Ökostrom
« Antwort #5 am: 05. Januar 2015, 10:43:30 »
Wie sagte Volker Pispers : Der Zug rast auf einen Abgrund zu. Wir können ihn nicht stoppen und wir können nicht die Richtung ändern. Aber wir dürfen alle vier Jahre einen Lokführer wählen.

 

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