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Autor Thema: Oettinger schönt Subventionsbericht  (Gelesen 6589 mal)

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Offline berndh

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Oettinger schönt Subventionsbericht
« am: 14. Oktober 2013, 11:59:02 »
Wie immer,
Zahlen die nicht ins Weltbild passen werden entsprechend ausgeblendet.
sz.de/1.1793957

Offline Wolfgang_AW

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Re: Oettinger schönt Subventionsbericht
« Antwort #1 am: 14. Oktober 2013, 14:05:24 »
Und er kommt zu dem Ergebnis:
 Nur ein Traum war das Erlebnis.
 Weil, so schließt er messerscharf,
 nicht sein k a n n, was nicht sein d a r f.
Christian Morgenstern


Mit freundlichen Grüßen

Wolfgang_AW
„Es hat sich bewährt, an das Gute im Menschen zu glauben, aber sich auf das Schlechte zu verlassen.“

(Alfred Polgar)

Offline Stromfraß

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Re: Oettinger schönt Subventionsbericht
« Antwort #2 am: 14. Oktober 2013, 19:38:00 »
Ohne die Milliarden genau zu kennen, steht doch wohl außer Frage, dass auch die herkömmlichen Energien satt gefördert wurden.
Zitat
Der EU-Kommissar hatte stets angeführt, erneuerbare Energien würden viel zu hoch gefördert, weshalb die Kosten für die Bürger ins Unermessliche stiegen. In dem Papier aus der eigenen Generaldirektion muss Oettinger plötzlich nachlesen, dass nicht erneuerbare Energien das meiste Geld erhalten, sondern Kohle- und Gaskraftwerke sowie die Atombranche.
Mit diesen allgemeinen Aussagen lässt sich wenig anfangen, da sie einer genaueren Untersuchung bedürften.
Fakt ist doch wohl aber, dass die Strompreise immer gestiegen sind, aber nicht in dem Ausmaß, wie wir es seit Einführung des EEG gesehen haben.
Außer der "normalen" Erhöhung sind es dieses Jahr zusätzlich 5,27 Ct. / kWh und nächstes Jahr 6,3 Ct. / kWh + MWSt.

Offline superhaase

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Re: Oettinger schönt Subventionsbericht
« Antwort #3 am: 15. Oktober 2013, 07:23:02 »
Ohne die Milliarden genau zu kennen, steht doch wohl außer Frage, dass auch die herkömmlichen Energien satt gefördert wurden.
Es geht nicht ums "wurden", sondern ums "werden".
Und das ist den meisten Leuten (auch Politikern) eben nicht klar.
8) solar power rules

Offline berndh

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Re: Oettinger schönt Subventionsbericht
« Antwort #4 am: 15. Oktober 2013, 09:27:53 »

Offline Agnitio

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Re: Oettinger schönt Subventionsbericht
« Antwort #5 am: 15. Oktober 2013, 10:12:02 »
Das tragische ist: Die Zahlen der erneuerbaren liegen transparent vor und sind zu einem nicht unerheblichen Teil nicht mal den erneuerbaren geschuldet.

Zitat
Es habe „nie gesicherte Zahlen“ gegeben, sagte eine Sprecherin Oettingers

Offline PLUS

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Re: Oettinger schönt Subventionsbericht
« Antwort #6 am: 15. Oktober 2013, 12:11:13 »
Wie immer, Zahlen die nicht ins Weltbild passen werden entsprechend ausgeblendet.
sz.de/1.1793957
Die Zahlen sollten nicht nur ins Weltbild passen, sondern nachvollziebar sein. Es fehlt wie immer an der Transparenz. Jacke wie Hose, jeder macht sich hier sein eigenes Zahlen- und Weltbild. Wenn die EE in Europa (nur) mit 30 Mrd € gefördert werden, dann sind das wohl (nur) die Gelder aus den staatlichen Haushalten. Deutschland ist nicht die EU; die Deutschen bezahlen alleine 20 Mrd € jährlich an EEG-Umlage.

Da wird mehr umverteilt als beim Länderfinanzausgleich. 20 Jahre wird die Einspeisung zu Wucherpreisen garantiert. Das ist nicht alles. Die Verbraucher werden u.a. auch für die Infrastruktur und die Reserve für den wetterabhängigen Strom mehrfach belastet. Dazu werden Landschaft und Umwelt geschädigt, Grundwasser, Monokulturen, Bienensterben, ... Das ist das EEG= Von Nachhaltigkeit keine Spur - Kosten und Risiken den Verbrauchern, Garantierenditen den Profiteuren!

Was das Weltbild angeht: Weltweit steht Deutschland mit dieser EEG-Wende einsam in der Landschaft.

Offline Agnitio

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Re: Oettinger schönt Subventionsbericht
« Antwort #7 am: 15. Oktober 2013, 13:23:17 »
Zitat
Was das Weltbild angeht: Weltweit steht Deutschland mit dieser EEG-Wende einsam in der Landschaft.

Bislang steht Deutschland damit einsam weit oben. Natürlich gibt es seit Jahren Propheten die das Gegenteil behaupten. Den Nachweis blieben sie bisher schuldig. Deutschland als typisches Produktionsland ist sowieso auf dem absteigenden Ast. Und zwar nicht weil der Strom so teuer ist, sondern weil es andere deutlich günstiger können. Deutschlands Zukunft liegt im KnowHow-Transfer und der wird damit sogar deutlich verbessert.

Offline tabula rasa

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Re: Oettinger schönt Subventionsbericht
« Antwort #8 am: 15. Oktober 2013, 13:27:58 »
Was das Weltbild angeht: Weltweit steht Deutschland mit dieser EEG-Wende einsam in der Landschaft.

Möglicherweise hilft gegen diese doch sehr einseitige Sicht der Dinge ein weiter Blick über den Tellerrand.
Speziell was den reinen Anteil im EEG an der Förderung der EE betrifft und wieviel "Huckepack" als Belastung obendrauf liegen, die als Förderung eigentlich rein garnichts mit den EE zu tun haben.
Hierbei auch interessant, wie und in welcher Höhe andere Ländern ihre EE fördern. Sehr schnell staunt man und wundert sich.
Insofern hierzu überhaupt der Wille vorhanden ist. Leider neigt das Volk der sogenannten "Dichter und Denker" immer öfter zum undifferenzierten Meckern und schnellen Draufhauhen.
Erst schießen dann fragen.

Es stimmt natürlich, dass Deutschland mit seiner Subventionierung des Strompreises der Industrie (Selbst Braunkohletagebaue, Golfklubs etc. pp.stehen mit einem mal im
internationalen Wettbewerb) bei einem gleichzeitigen Mechanismus, der die Umlage auch steigen lässt auch wenn 0 EE zugebaut wird, ziehmlich einsam auf dieser Welt ist.
Da ist dem Behaupter dieser Aussage natürlich ungeschränkt zuzustimmen.

Gleichzeitig partizipieren die so geförderten im harten Wettbewerb stehenden am immer weiter sinkenden Strompreis. Der Michel konsumiert Meinung, meckert, beschimpft die EE und versteht eigentlich nicht, wo der Fisch wirklich stinkt. Schon amüsant, das Volk der Dichter und Denker.

Zurück zum EU Kommissar Öttinger, natürlich kann er nur "so" reagieren. Stellt es doch seine komplette bisherige Argumentationskette ad absurdum!


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Re: Oettinger schönt Subventionsbericht
« Antwort #9 am: 15. Oktober 2013, 13:58:04 »
Bislang steht Deutschland damit einsam weit oben. Natürlich gibt es seit Jahren Propheten die das Gegenteil behaupten. Den Nachweis blieben sie bisher schuldig. Deutschland als typisches Produktionsland ist sowieso auf dem absteigenden Ast. Und zwar nicht weil der Strom so teuer ist, sondern weil es andere deutlich günstiger können. Deutschlands Zukunft liegt im KnowHow-Transfer und der wird damit sogar deutlich verbessert.
Sorry, das ist grober Unfug. Deutschland ist eher auf dem Weg wieder Exportweltmeister zu werden. Gäbe es das produzierende Gewerbe nicht, hätten wir noch ganz andere Probleme und wären bisher nicht so durch die Krisen gekommen. Es gibt nach wie vor eine starke Nachfrage nach deutschen Waren und Dienstleistungen. Wer allerdings glaubt das auf dem Altar der EE-Ideologien opfen zu können,  setzt die Zukunft Deutschlands aufs Spiel. KnowHow-Transfer gibt es heute und in Zukunft auch und nicht nur als Einbahnstrasse, damit  werden sich aber keine 42 Millionen Erwerbstätige in Deutschland beschäftigen lassen.
Zitat
Auf der Weltenergiekonferenz findet die deutsche Energiewende kaum Beachtung. Kein deutscher Politiker hat den Weg überhaupt erst auf sich genommen. Dabei würde der Blick über die eigenen Grenzen vieles relativieren.
....
"Die meisten hier verstehen gar nicht richtig, was bei uns vor sich geht" , sagt Eon-Vorstand Leonhard Birnbaum. "Und wenn man es ihnen erklärt, können sie es kaum glauben. Erzählen Sie einmal einem Afrikaner, mit wie viel Geld wir die erneuerbaren Energien fördern!"....
Handelsblatt zur aktuellen Weltenergiekonferenz

Offline Agnitio

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Re: Oettinger schönt Subventionsbericht
« Antwort #10 am: 15. Oktober 2013, 14:51:53 »
Zitat
Sorry, das ist grober Unfug. Deutschland ist eher auf dem Weg wieder Exportweltmeister zu werden. Gäbe es das produzierende Gewerbe nicht, hätten wir noch ganz andere Probleme und wären bisher nicht so durch die Krisen gekommen. Es gibt nach wie vor eine starke Nachfrage nach deutschen Waren und Dienstleistungen.

Es geht dabei aber um hochspezialisierte Waren, wie Spezialmaschinen oder die Automobilindustrie, Arzneimittel usw. Diese bekommt ihre Geschenke doch nach wie vor und kann sogar von den sinkenden Kosten profitieren.

Zitat
"Und wenn man es ihnen erklärt, können sie es kaum glauben. Erzählen Sie einmal einem Afrikaner, mit wie viel Geld wir die erneuerbaren Energien fördern!"
Das ist einer der überflüssigsten Sätze, die ich seit langem gehört habe. Erzählen Sie mal einem Afrikaner, dass er mittels PV zumindest am Tag plötzlich Strom haben kann, in Regionen in denen es keine Netzanbindung gibt, weil keiner es bezahlen will.

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Re: Oettinger schönt Subventionsbericht
« Antwort #11 am: 15. Oktober 2013, 15:19:54 »
... Erzählen Sie mal einem Afrikaner, dass er mittels PV zumindest am Tag plötzlich Strom haben kann, in Regionen in denen es keine Netzanbindung gibt, weil keiner es bezahlen will.
@Agnitio, Glückwunsch, Sie haben es kapiert! Das sollte man "dem Afrikaner" erzählen. Da macht PV wirklich Sinn! Ganz ohne EEG-Umlage, Netzentgelte, Konzessionsabgabe, Stromsteuer, KWK-Umlage, Offshore-Haftungsumlage, StromNEV-Umlage *)!  Man muss kapieren, dass die sinnvolle Nutzung der sogenannten EE nichts mit EEG & Co zu tun hat. Das ist schon mal gar keine Voraussetzung, im Gegenteil, EEG ist geradezu ein Widerspruch zu SINNVOLL.

PS: *) Mehrwertsteuer nicht vergessen! ;)

Offline Wolfgang_AW

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Ertragsoptimierung von Kraftwerken durch EEG-Regelungen
« Antwort #12 am: 15. Oktober 2013, 16:42:35 »
Ertragsoptimierung von Kraftwerken durch EEG-Regelungen

Zitat
Die vorliegende Studie sollte einerseits die These überprüfen, ob und inwiefern konventionelle Kraftwerke durch Preisdifferenzen zwischen den Termin- und Spotmärkten ihre Gewinne signifikant erhöhen können. Andererseits sollte die These untersucht werden, ob und wie konventionelle Kraftwerke letztlich indirekt vom EEG profitieren.
...
Bei den Strategien handelt es sich erstens um die Terminkontrakterfüllung durch die Stromerzeugung im eigenen Kraftwerk und Lieferung des vorverkauften Stroms. Zweitens besteht die Möglichkeit, den Terminkontrakt zu erfüllen, indem der zu liefernde Strom über die Spotmärkte fremdbeschafft und das Kraftwerk abgeschaltet wird. Die dritte Strategie besteht aus einem Mix der beiden vorherigen Strategien, indem die zu liefernde Strommenge zum Teil im eigenen Kraftwerk erzeugt wird und zum Teil über die Spotmärkte fremdbeschafft wird. Die Ertragsoptimierung dieser Kraftwerke wurde schließlich für das Jahr 2012 anhand des entwickelten Modells sowie der Termin- und Day-Ahead-Spotmarktpreise simuliert und errechnet.
Die Simulationsergebnisse dieser Studie stützen beide Thesen stark. Demnach konnten konventionelle Kraftwerke für das Jahr 2012 ihre Erträge durch diese Strategie insgesamt um einen Betrag in Höhe von 722,2 Mio. EUR (schätzungsweise sogar von 775,4 Mio. EUR) verbessern.
...
Es ist zu erwarten, dass vor allem der zweite Effekt mit steigendem Anteil von fluktuierendem EEG-Strom stark zunehmen wird. Dadurch ist zu erwarten, dass konventionelle Kraftwerksbetreiber auch in Zukunft von erneuerbarem Strom auf den Elektrizitätsmärkten in einem zunehmend größeren Umfang profitieren werden.
Hervorh. durch Wolfgang_AW

Unter diesem Aspekt stellt sich die Frage nach der Sinnhaftigkeit des EEGs nochmal ganz anders  :D

Mit freundlichen Grüßen

Wolfgang_AW
„Es hat sich bewährt, an das Gute im Menschen zu glauben, aber sich auf das Schlechte zu verlassen.“

(Alfred Polgar)

Offline superhaase

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Re: Oettinger schönt Subventionsbericht
« Antwort #13 am: 15. Oktober 2013, 19:31:18 »
Zitat
"Und wenn man es ihnen erklärt, können sie es kaum glauben. Erzählen Sie einmal einem Afrikaner, mit wie viel Geld wir die erneuerbaren Energien fördern!"
Das ist nun wirklich erbärmlich dämlich.

Soll er doch mal den Afrikanern erzählen, mit wieviel Geld wir den Atom- und Kohlestrom in Europa auch heute noch fördern: 3 mal so viel wie die erneuerbaren Energien!

Jetzt kann sich jeder denken, was ein Afrikaner da als sinnvoller erachtet ...

Rwe geht es derzeit richtig dreckig, und in der Finanzwelt wird RWE langsam als bald nicht mehr kreditwürdig eingeschätzt.
RWE wird es wohl bald in dieser Form nicht mehr geben.

Und wenn EON nicht noch die Kurve kriegt: viel mehr Zeit haben die auch nicht. Und mit "Kurve kriegen" meine ich jetzt nicht, die Energiewende stoppen wollen oder noch höhere Subventionen für die konv. Energien herausschlagen wollen. Das wird nicht oder zumindest nicht mehr lange funktionieren.
Darum sollte sich der Herr Brinbaum mal kümmern, da täte er etwas sinnvolles.
8) solar power rules

 

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