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Autor Thema: Ökostrom-Umlage steigt ungebremst weiter  (Gelesen 10507 mal)

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Offline Netznutzer

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Ökostrom-Umlage steigt ungebremst weiter
« am: 14. März 2013, 10:09:35 »
auf voraussichtlich 6 ct/kWh.

http://www.welt.de/wirtschaft/energie/article114414096/Oekostrom-Umlage-steigt-ungebremst-weiter.html

Und das wäre der nächste (traurige) Rekord. Aufschlag pro kWh 50% höher als der kWh Preis. Ganz wichtig ist und bleibt, dass die grün-rot-blutrote Opposition im Bundesrat weiterhin mit allen Mitteln verhindert, dass etwas zur Preisreduktion unternommen wird. Das ist nämlich verbraucherfreundlich, gerade für die sozial Schwachen.

Erfolgsstory EEG, immer dran denken!!!

Gruß

NN

Offline RR-E-ft

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Re: Ökostrom-Umlage steigt ungebremst weiter
« Antwort #1 am: 14. März 2013, 10:48:33 »
Die EEG- Umlagekosten steigen in erster Linie ungebremst weiter, weil die Zunahme der über die Strombörse vermarkteten EEG- Strommengen zu einem ungebremsten Preisverfall der Strom- Großhandelspreise führt.

Weil die Börsenstrompreise wegen des größreren Angebots an EEG-Strom von 51 EUR/ MWh auf 40 EUR/MWh um 11 EUR/ MWh bzw. 1,10 Ct/kWh weiter sinken, erwartet Netzbetreiber 50Hertz einen weiteren Anstieg der EEG- Umlage von 5,28 Ct/kWh um 0,72 Ct/ kWh auf 6 Ct/kWh. Würden diese gegenläufigen Kostenentwicklungen (sinkende Großhandelspreise, steigende EEG- Umlage) an die Kunden weitergegeben, stünde bei den Strompreisen trotz steigender EEG- Umlage c.p. wohl eine leichte Entlastung zu erwarten.

http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/wirtschaftspolitik/energiepolitik/energiewende-neues-milliardendefizit-in-eeg-kasse-erwartet-12113325.html


Zitat
Es dürfte abermals ein Fehlbetrag auflaufen von bis zu 2,5 Milliarden Euro, sagte der Vorstandschef des Netzbetreibers 50 Hertz, Boris Schucht, am Mittwoch. Damit müsste die EEG-Umlage von 5,28 auf etwa 6 Cent je Kilowattstunde (kWh) im nächsten Jahr steigen, ein Plus von rund 14 Prozent. Einen Haushalt, der 3500 kWh verbraucht, würde das 25 Euro im Jahr zusätzlich kosten.

Zitat
Grund für die Zusatzkosten seien die sinkenden Preise an der Strombörse. Statt mit 51 Euro für eine Megawattstunde rechne man nun übers Jahr nur noch mit einem Preis von etwa 40 Euro, sagte Schucht. Weil der zu festen Vergütungen erzeugte Ökostrom an der Börse verkauft werden muss, führen sinkende Börsenpreise wegen der buchhalterischen Mechanik zu einer höheren Umlage.

Problematisch escheint, dass die Stromlieferanten die steigenden EEG- Umlagekosten auf die Kunden weiterzuwälzen versuchen, ohne auch die Vorteile aus den ständig sinkenden Grohandelspreise an die Kunden weiterzugeben.

Ohne die EEG- Strommengen, die über die Börse vermarktet werden, lägen wohl die Großhandelspreise für Strom weit höher.

Mit dem Angebot sog. eingeschränkter Preisgarantien planen die Energieversorger, die steigenden Kosten u.a. der EEG- Umlage auf die hinreichend verunsicherten Kunden vollständig weiterzugeben, ohne diese auch an den sinkenden Beschaffungskosten infolge sinkender Großhandelspreise zu beteiligen.

Bei Berücksichtigung sinkender Beschaffungskosten infolge ständig sinkender Großhandelspreise wären die Strompreise zwischenzeitlich wohl weit geringer gestiegen als die Kosten der EEG- Umlage. 

Nach Recherchen der VZ NRW sollen Grundversorger die Strompreise sogar stärker erhöht haben, als die sog. staatlichen Umlagen am Strompreis  überhaupt gestiegen sind.
Demnach werden steigende Kosten aus sog. staatlichen Umlagen wohl oftmals als Vorwand genommen, um den Gewinnateil am Strompreis deutlich zu erhöhen. 



http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/wirtschaftspolitik/energiepolitik/energiewende-strom-an-der-boerse-billig-wie-seit-jahren-nicht-12051137.html



« Letzte Änderung: 14. März 2013, 11:31:06 von RR-E-ft »

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Das EEG, eine Sammlung grundlegender Systemfehler
« Antwort #2 am: 14. März 2013, 11:28:36 »
Problematisch escheint, dass die Stromlieferanten die steigenden EEG- Umlagekosten auf die Kunden weiterzuwälzen versuchen, ohne auch die Vorteile aus den ständig sinkenden Grohandelspreise an die Kunden weiterzugeben.
Man darf das schon beim Namen nennen. Es ist längst problematisch, es scheint nicht nur so. Das "System" funktioniert nicht und wird auch nicht mehr funktionieren. Das EEG besteht aus grundlegenden Systemfehlern, aber wem sagt man das. Der Staat partizipiert dabei, auch deshalb wird wohl nichts dagegen unternommen. Es ist wie bei einer Insolvenzverschleppung, es wird immer schlimmer. Dabei wäre die geordnete "EEG-Insolvenz" wenigstens der Schrecken mit einem Ende.

Offline RR-E-ft

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Re: Ökostrom-Umlage steigt ungebremst weiter
« Antwort #3 am: 14. März 2013, 11:54:36 »
Wenn die Großhandelspreise nach Angaben von 50Hertz vornehmlich wegen der Vermarktung der EEG- Strommengen über die Börse um 1,10 Ct/ kWh sinken und deshalb die EEG- Umlagekosten um 0,72  Ct/kWh steigen, so zeigt dies wohl anschaulich, dass die Strompreise für die Letztverbraucher hierdurch nicht zwangsläufig steigen müssen, sondern wohl sogar sinken können.

Dass die Stromvesorger gesunkene Beschaffungskosten infolge gesunkener Goßhandelspreise nicht oder nicht hineichend an die Stromkunden weitergeben, liegt nicht am EEG,
sondern vielmehr daran, dass die Versorger entgegen bestender gesetzlicher Verpflichtung nicht auch gesunkene Kosten nach mindestens gleichen Maßstäben preiswirksam werden lassen (vgl. BGH, B. v. 18.05.11 Az. VIII ZR 71/10, juris Rn. 11).

Zitat
Aus dieser gesetzlichen Bindung des allgemeinen Tarifs an den Maßstab der Billigkeit folgt nicht nur die Rechtspflicht des Versorgers, bei einer
Preisänderung Kostensenkungen ebenso zu berücksichtigen wie Kostenerhöhungen.
Der Versorger ist vielmehr auch verpflichtet, die jeweiligen Zeitpunkte
einer Preisänderung so zu wählen, dass Kostensenkungen nicht nach für den
Kunden ungünstigeren Maßstäben Rechnung getragen wird als Kostenerhöhungen,
so dass Kostensenkungen mindestens in gleichem Umfang preiswirksam werden müssen wie Kostenerhöhungen.

Die gesetzliche Regelung umfasst daher neben dem Recht des Versorgers zur Preisänderung auch die Pflicht
hierzu, wenn die Änderung für den Kunden günstig ist (BGH, Urteile vom 29. April 2008 - KZR 2/07, aaO;
vom 13. Januar 2010 - VIII ZR 81/08, WM 2010, 481 Rn. 18 mwN)
 

Dass eine solche - gesetzwidrge - Praxis bei der Preisbildung  überhaupt möglich ist,
liegt wiederum an der mangelnden Transparenz,
weil der Stromkunde die preisbildenden Kostenfaktoren und deren zwischenzeitliche Enwicklung regelmäßig nicht kennt.

Ohne die notwendige Transparenz wird es den betroffenen Kunden fast unmöglich, die gesetzlich geforderte preiswirksame Weitergabe gesunkener Kosten einzufordern und durchzusetzen.
« Letzte Änderung: 14. März 2013, 12:01:10 von RR-E-ft »

Offline khh

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Re: Ökostrom-Umlage steigt ungebremst weiter
« Antwort #4 am: 14. März 2013, 12:09:45 »
Ohne die notwendige Transparenz wird es den betroffenen Kunden fast unmöglich, die gesetzlich geforderte preiswirksame Weitergabe gesunkener Kosten einzufordern und durchzusetzen.

Bzgl. der bisher fehlenden Transparenz können die besonders betroffenen Haushaltskunden wohl nur auf die für den 21.03.2013 avisierte Veröffentlichung der 1. EuGH-Entscheidung zu den BGH-Vorlagen hoffen !?  :-\
Aussagen zu Rechtsfragen sind als persönliche Einschätzung/Meinung zu verstehen.
Rechtliche Beratung ist allein gesetzlich befugten Personen/Institutionen vorbehalten.

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Re: Ökostrom-Umlage steigt ungebremst weiter
« Antwort #5 am: 14. März 2013, 12:26:19 »
Dass eine solche - gesetzwidrge - Praxis bei der Preisbildung  überhaupt möglich ist,
liegt wiederum an der mangelnden Transparenz,
weil der Stromkunde die preisbildenden Kostenfaktoren und deren zwischenzeitliche Enwicklung regelmäßig nicht kennt.

Ohne die notwendige Transparenz wird es den betroffenen Kunden fast unmöglich, die gesetzlich geforderte preiswirksame Weitergabe gesunkener Kosten einzufordern und durchzusetzen.
@RR-E-ft, Ja, klar! Aber das EEG und die Intransparenz entwickeln sich doch bald zu bedeutungsgleichen Synonymen. Wer hat denn da je durchgeblickt. Nicht einmal die Macher, von den interessengeleiteten Entscheidern schon gar keiner. Das EEG begünstigt die ohnehin vorhandene Intransparenz mindestens zusätzlich.

@kkh, ja, vielleicht. Mal sehen was der EuGH insbesondere für die grundversorgten Haushaltskunden bringt. Hoffnung besteht. Von dieser Entscheidung ist das wohl abhängig - Zur Erinnerung Termin 21.03.13

Offline RR-E-ft

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Re: Ökostrom-Umlage steigt ungebremst weiter
« Antwort #6 am: 14. März 2013, 12:32:34 »
Wr sollten an dieser Stelle vielleicht nicht die Diskussion um die fehlende Transparenz bei den Grundversorgungspreisen vertiefen, die übrigends Gegenstand eines anderen am EuGH anhängigen Verfahrens ist, nämlich C- 359/11 (vgl. BGH, B. v. 19.02.13 Az. VIII ZR 208/12). Die Entscheidung, die beim EuGH am 21.03. verkündet werden soll, betrifft die Frage der Wirksamkeit von Preisänderungsklauseln in Sonderverträgen, die sich auch nach der Vereinbarkeit mit der sog. Klauselrichtlinie bemisst, welche wiederum für die bei der Grundversorgung  in Frage stehenden gesetzlichen Preisänderungsrechte keine Anwendung findet.

Wenn in der Presse Milliardenbeträge aus den EEG- Umlagekosten kolportiert werden, so fehlt jedenfalls ein Hinweis auf die Milliardenbeträge, die bei den Beschaffungskosten infolge gesunkener Großhandelspreise eingespart werden. Ersehen lassen  sich solche allenfalls  mittelbar, wenn die konventionellen Stromerzeuger über ihre Belastungen klagen, die sich aus den zunehmenden EEG- Strommengen am Markt ergeben, so dass ihre Stromerzeugung nicht mehr oder nur noch zu deutlich geringeren Preisen abgesetzt werden kann (etwa E.ON Irsching 5).

Wer hat denn da je durchgeblickt.


@PLUS 

Dafür, dass Ihnen wohl der Durchblick dabei  fehlt, verfassen Sie  recht viele Beiträge, in denen Sie bestimmte Auffassungen vehement ständig wiederholen.

Wie die EEG- Umlagekosten zustande kommen, ist mittlerweile recht transparent:

http://www.eeg-kwk.net/de/index.htm
« Letzte Änderung: 14. März 2013, 12:42:05 von RR-E-ft »

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Re: Ökostrom-Umlage steigt ungebremst weiter
« Antwort #7 am: 14. März 2013, 12:41:32 »
Wr sollten an dieser Stelle vielleicht nicht die Diskussion um die fehlende Transparenz bei den Grundversorgungspreisen vertiefen, die übrigends Gegenstand eines anderen am EuGH anhängigen Verfahrens ist, nämlich C- 359/11 (vgl. BGH, B. v. 19.02.13 Az. VIII ZR 208/12). Die Entscheidung, die beim EuGH am 21.03. verkündet werden soll, betrifft die Frage der Wirksamkeit von Preisänderungsklauseln in Sonderverträgen, die sich auch nach der Vereinbarkeit mit der sog. Klauselrichtlinie bemisst, welche wiederum für die bei der Grundversorgung  in Frage stehenden gesetzlichen Preisänderungsrechte keine Anwendung findet.

Wenn in der Presse Milliardenbeträge aus den EEG- Umlagekosten kolportiert werden, so fehlt jedenfalls ein Hinweis auf die Milliardenbeträge, die bei den Beschaffungskosten infolge gesunkener Großhandelspreise eingespart werden. Ersehen lassen  sich solche allenfalls  mittelbar, wenn die konventionellen Stromerzeuger über ihre Belastungen klagen, die sich aus den zunehmenden EEG- Strommengen am Markt ergeben, so dass ihre Stromerzeugung nicht mehr oder nur noch zu deutlich geringeren Preisen abgesetzt werden kann (etwa E.ON Irsching 5).

Wer hat denn da je durchgeblickt.

@PLUS 
Dafür, dass Ihnen wohl der Durchblick dabei  fehlt, verfassen Sie  recht viele Beiträge, in denen Sie bestimmte Auffassungen vehement ständig wiederholen.
Danke für die Blumen ;). PS - Ergänzung: Es ist mir bekannt, dass der Gerichtshof  ja die Verfahren C-359/11 bis nach der Urteilsverkündung in den Rechtssachen C-8/11 und C-92/11 ausgesetzt hat. siehe hier: http://www.energieverbraucher.de/de/site/Preisprotest/site/site__2851/

ansonsten gerne ...

Offline RR-E-ft

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Re: Ökostrom-Umlage steigt ungebremst weiter
« Antwort #8 am: 14. März 2013, 14:02:10 »
Legt man die von 50Hertz prognostizierte Kostenentwicklung zu Grunde,
sinken die Großhandelspreise und mit ihnen die Beschaffungskosten um 1,10 cent/ kWh.

Eine solche Kostensenkung erreicht mit einiger Wahrscheinlichkeit die Großkunden,
zu denen ja neben Industriekunden auch Stromversoger wie Stadtwerke zählen.
Kleinkunden sollte sie ebenso erreichen.

Im Gegenzug sollen nach jener Prognose die EEG- Umlagekosten um 0,72 Ct/ kWh steigen.
Nicht alle Stromkunden zahlen EEG- Umlage. Einige sind befreit.

Wenn alles mit rechten Dingen zugeht, Kostensenkungen wie Kostensteigerungen über die Preise weitergegeben werden,
dürfte es ceteris paribus für die Gesamtheit der Stromkunden folglich sogar günstiger werden.

Die "WELT" stellt in dem von Netznutzer verlinkten Artikel allein auf die steigenden EEG- Umlagekosten ab
und sieht deshalb schon weitere Strompreiserhöhungen auf die Stromkunden zukommen.

Wem die Vorteile aus gesunkenen Börsenpreisen und somit Großhandelspreisen und Beschaffungskosten,
- welche als maßgebliche Ursache genannt werden-  zufließen werden,
bleibt in dieser Berichterstattung vollkommen ausgespart.

Das dadurch vermittelte Bild kann jedenfalls nicht vollständig sein.

Die industriellen Großkunden dürften sich nicht darüber beschweren,
wenn Strom im Großhandel nochmals um 11 EUR/ MWh günstiger wird,
woran nach Aussage der konventionellen Stromerzeuger
vor allem die an der Börse gehandelten EEG- Strommengen schuld sein sollen. 

Es gibt unter den Akteuren interessierte Kreise,
die dringend an einer Strompreisbremse interessiert sind,
welche verhindert, dass die Großhandelspreise weiter ungebremst sinken.   

http://www.welt.de/print/die_welt/wirtschaft/article114421399/Der-E-on-Chef-hadert-mit-der-Energiewende.html

Zitat
" E.on kämpft allerdings nicht nur mit den stark gesunkenen Strom-Großhandelspreisen. Dem Konzern macht vor allem zu schaffen, dass seine konventionellen Kraftwerke durch den in Deutschland vorrangig eingespeisten Ökostrom aus Wind und Sonne verdrängt werden. Diese Anlagen werden im Zuge des Atomausstiegs deutlich ausgebaut.
« Letzte Änderung: 14. März 2013, 14:44:00 von RR-E-ft »

Offline egn

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Re: Ökostrom-Umlage steigt ungebremst weiter
« Antwort #9 am: 15. März 2013, 11:06:41 »
Das Problem ist doch, dass die Stromkunden quasi doppelt zur Kasse gebeten werden.

Einmal profitieren sie nicht von den Strompreissenkungen, gleichzeitig wird durch das sogenannt EEG-Paradoxon - sinkende Preise an der Strombörse führen zu einer höheren EEG-Umlage - die EEG-Umlage erhöht.

Solange man den Wert der eingespeisten regenerativen Energie nicht an der Differenz zwischen dem Merit-Order Preis ohne EEG Einspeisung und dem Preis mit EEG-Einspeisung bemisst, stecken sich die Käufer an der Strombörse die Differenz ein, oder nutzen sie um für bestimmte Kundengruppen im Wettbewerb besonders niedrige Preise zu bieten. Wenn dann diese Kundengruppen dann auch noch privilegiert werden, dann kommt es zu der Preisspirale für nicht-privilegierte Verbraucher, die wir jetzt sehen.

Was ich nicht verstehe ist warum es nicht vermehrt Anbieter gibt, die sich ausschließlich auf die Versorgung von nichtprivilegierten Verbraucher konzentrieren und die niedrigen Preise im Einkauf für günstige Angebote an Endverbraucher nutzen. Denn wenn konventionelle Anbieter, die ihren Industriekunden günstige Preise bieten und dies über die Privatkunden quer subventionieren, auch noch Gewinne machen, dann müsste es doch auch im reinen Geschäft mit nichtpriveligierten Kunden möglich sein günstigere Angebote zu machen. Aber vermutlich behindert die mangelnde Wechselbereitschaft der nicht-privilegierten Kunden hier den Wettbewerb.

Offline Energiesparer51

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Re: Ökostrom-Umlage steigt ungebremst weiter
« Antwort #10 am: 15. März 2013, 17:37:08 »
http://forum.energienetz.de/index.php/topic,18072.0.html

Hier gibt es das erste mir bekannte Preismodell, das günsige Börsenpreise zeitnah weitergeben soll.
Trau keinem Pseudowissenschaftler!

Offline Fahrdraht

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Re: Ökostrom-Umlage steigt ungebremst weiter
« Antwort #11 am: 26. März 2013, 02:51:00 »
Hier gibt es das erste mir bekannte Preismodell, das günsige Börsenpreise zeitnah weitergeben soll.

Ich kenn da noch ganz andere "Preismodelle" deutscher Stromkonzerne oder mit deren Beteiligung:

https://www.eonenergy.com/for-your-home/products-and-services/best-deal-for-you/quote
In 27, Buckingham Grove, DY6 9EA, UK, verlangt E.ON

nur ~17 Cent/kWh >:(

oder erst
http://www.direct-energie.com/

... ~7 Cent !  :o

Hat E.ON sich hier vor der Energiewende mit 17 Cent für Strom aus ihren abgeschriebenen Schrottreaktoren begnügt?
Haben wir was verpasst?

Was machen unsere 4 Oligopolisten eigentlich mit der ganzen extra abgezockten Kohle von uns Deutschen
ausser K***** und R***** damit zu schmieren?

Beim "Russischen Roulet" in Zypern verzocken?

Das ist doch nicht zu fassen!  >:(
« Letzte Änderung: 26. März 2013, 05:40:28 von Fahrdraht »
Wir haben viele Nicknamen - aber unser Name ist Mensch.

Offline Netznutzer

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Re: Ökostrom-Umlage steigt ungebremst weiter
« Antwort #12 am: 23. April 2013, 10:38:37 »
Strom wird noch mal drastisch teurer

Ein weiterer Versuch der Einschätzung: http://www.welt.de/wirtschaft/article115517516/Strom-wird-noch-mal-drastisch-teurer.html

Es zeigt sich, was bereits thematisiert wurde. Den Ländern sind die zahlenden Verbraucher furzegal, am Wichtigsten ist der Investitionsschutz des potentiellen Wählerclientels "Einspeisevergütungsabgreifer".

Gruß

NN

Offline Energiesparer51

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Re: Ökostrom-Umlage steigt ungebremst weiter
« Antwort #13 am: 23. April 2013, 10:52:21 »
Strom wird noch mal drastisch teurer

Ein weiterer Versuch der Einschätzung: http://www.welt.de/wirtschaft/article115517516/Strom-wird-noch-mal-drastisch-teurer.html

Es zeigt sich, was bereits thematisiert wurde. Den Ländern sind die zahlenden Verbraucher furzegal, am Wichtigsten ist der Investitionsschutz des potentiellen Wählerclientels "Einspeisevergütungsabgreifer".

Gruß

NN

Ob der genannte 1 cent reichen wird? Wir haben doch allein schon 1,25 niedrigere Strompreise an der EEX, die kompensiert werden müssen. Da ist doch ein Zuwachs an zu fördernden Anlagen mit 1 cent pro kWh mehr nicht abzudecken. Wieviel da ein Wegfall an einigen privilegierten Verbrauchern kompensiert, wird man sehen.
Trau keinem Pseudowissenschaftler!

Offline RR-E-ft

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Re: Ökostrom-Umlage steigt ungebremst weiter
« Antwort #14 am: 23. April 2013, 12:32:17 »
Der Strompreis wäre wohl schon gebremst, wenn die sog. Versorger nicht ihre Margen im Umfange der gesunkenen Großhandelspreise erhöhen.
Schließlich sinken die Großhandelspreise wegen des vielen EEG- Stroms.
Gesunkene Kohle- und Zertifikatepreise erreichen die Stromverbraucher auch nicht.
Nur in die andere Richtung soll immer etwas gehen, Opportunitätskosten. 

 

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