@NN
Meinen Sie eine weitere Privilegierung für Indsutriestrom bei der Stromsteuer, die den Bundeshaushalt treffen würde?
Die Idee der Stromsteuer war, den Faktor Energie zu Gunsten des Faktor Arbeit für die Unternehmen zu verteuern. Mit den Stromsteuereinnehmen sollten die Lohnnebenkosten entlastet werden. Man versprach sich davon neben Energieeinsparungen infolge des Kostendrucks auf den Energieverbrauch postive Auswirkungen auf den Arbeitsmarkt.
Die Idee der rot-grünen Bundesregierung:
Über Steuern das Verhalten steuern.
Eine weitere Entlastung der Industrie bei der EEG- Umlage würde das zu finanzierende EEG- Förderaufkommen nicht verringern, so dass dann eben allein die Haushaltskunden noch stärker durch die EEG- Umlage belastet würden. Mittelbar würden die Haushaltskunden die Industriestrompreise noch stärker subventionieren als heute schon.
Die Industriekunden profitieren heute schon davon, dass die zunehmende EEG- Strommenge die Großhandelspreise zunehmend preisdäpfend beeinflusst, ohne die EEG- Strommenge die Großhandelspreise höher lägen.
Von diesem Effekt profitieren die Haushaltskunden nicht, weil bei diesen der Wettbewerbsdruck für die Lieferanten zu gering ist, gesunkene Großhandelspreise an die Haushaltskunden weiterzugeben. Deshalb sanken die Strompreise infolge drastisch gesunkener Großhandelspreise 2008/09 für Industriekunden, nicht jedoch entsprechend für Haushaltskunden.
Zudem ist doch bei den Industriestrompreisen vollkommen unklar, ob und in welchem Umfang EEG- Umlage bisher überhaupt eingepreist ist. Bei hohem Wettbewerbsdruck, der insbesondere bei der Belieferung energieintensiver industrieller Großkunden angenommen werden kann, werden nicht nur gesunkene Großhandelspreise weitergegeben, sondern kommt es bereits jetzt schon dazu, dass die Umlage nicht oder nicht vollständig eingepreist wird, sie insoweit vom Lieferanten getragen wird, der den Großkunden nicht verlieren will. Dafür hält man sich wieder bei den Haushaltskunden schadlos...