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Autor Thema: Die Ökostrom-Lüge (Umetikettierung von Kohle- und Atomstrom)  (Gelesen 21370 mal)

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Offline RR-E-ft

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Offline egn

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Die Ökostrom-Lüge (Umetikettierung von Kohle- und Atomstrom)
« Antwort #1 am: 27. April 2011, 15:37:21 »
Greenpiss Energy gehört auch nicht zu den Ökostromanbietern

Strom aus alten österreichischen Wasserkraftwerken als Ökostrom zu verkaufen, während Österreich Nettoimporteur von AKW und Kohlestrom ist, ist schon sehr dreisst.

Die neueste Strategie um die genügend \"Öko\"-Strom verkaufen zu können ist den Leuten Strom aus fossilen Gaskraftwerken anzudrehen. Auch wenn es KWK-Anlagen sind, so werden sie doch mit fossilen Brennstoffen befeuert. Es hat anscheinend jeder eine andere Vorstellung was Öko ist.


Bei Naturstrom sieht es auch nicht viel besser aus. Naturstrom hat angeblich rund 150.000 Kunden und insgesamt eine Erzeugungskapazität von 57.020.101 kWh/a gefördert. Wenn jeder der 150.000 Kunden nur 1.000 kWh/a verbraucht sind das schon fast das 3-fache. In der Realität wird aber wohl der Gesamtverbrauch deutlich höher liegen.

Aus welchen Kraftwerken kommt denn der Rest des Stromes her?

Darüber ist nichts auf der Webseite zu finden. Der kommt wohl wie auch bei den anderen Anbietern von Kraftwerken im Ausland und von alten Wasserkraftwerken in D.

Offline RR-E-ft

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Die Ökostrom-Lüge (Umetikettierung von Kohle- und Atomstrom)
« Antwort #2 am: 27. April 2011, 15:49:38 »
Vielleicht hängt es einfach damit zusammen, dass die Nachfrage nach Ökostrom das Angebot deutlich übersteigt, es angesichts der Nachfrage viel zu wenig richtigen Ökostrom auf dem Markt gibt.

Offline Black

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Die Ökostrom-Lüge (Umetikettierung von Kohle- und Atomstrom)
« Antwort #3 am: 27. April 2011, 17:29:28 »
Zitat
Original von egn
Strom aus alten österreichischen Wasserkraftwerken als Ökostrom zu verkaufen, während Österreich Nettoimporteur von AKW und Kohlestrom ist, ist schon sehr dreisst.

Strom aus Wasserkraftwerken ist unabhängig vom Alter der Kraftwerke Ökostrom. Und warum soll der eigene Einkauf von Ökostrom davon abhängig gemacht werden, ob jemand anderes Atomstrom importiert?
Ihr sollt nicht wähnen, daß ich gekommen sei, Frieden zu senden auf die Erde. Ich bin nicht gekommen, Frieden zu senden, sondern das Schwert.

Matthäus, Kapitel 10, Vers 34

Offline PLUS

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Die Ökostrom-Lüge (Umetikettierung von Kohle- und Atomstrom)
« Antwort #4 am: 27. April 2011, 17:54:43 »
Zitat
Original von Black
Strom aus Wasserkraftwerken ist unabhängig vom Alter der Kraftwerke Ökostrom.
    Das kann man oberflächlich so sehen. Dann muß man Ökostrom aber von \"ÖKO\"-Strom unterscheiden. \"ÖKO\"-Strom kaufen aufgeklärte Verbraucher nicht. Dieser Strom stammt in aller Regel von alten längst abgeschriebenen Kraftwerken. Der Strom wurde vor wenigen Jahren noch als Normalstrom im Mix verkauft. Heute wird er separat mit Aufpreis angeboten. Für die Umwelt, das Klima hat sich nichts verändert, der Profit der Stromerzeuger schon.
Zitat
Original von Black
Und warum soll der eigene Einkauf von Ökostrom davon abhängig gemacht werden, ob jemand anderes Atomstrom importiert?
    Weil das unter dem Strich  an der Atomstromproduktion nichts ändert. Auch hier wird nur der Profit befördert. \"ÖKO\"-Strom wird teuer exportiert, dann wird die Stormbadewanne wieder mit importiertem Atomstrom günstig gefüllt.

    Beispiel:
Import-Export lohnt sich für die Schweiz

Aufgeklärte Verbraucher machen diese falschen Spiele nicht mit![/list]

Offline egn

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Die Ökostrom-Lüge (Umetikettierung von Kohle- und Atomstrom)
« Antwort #5 am: 27. April 2011, 18:01:46 »
Weil den Leuten damit vorgegaukelt wird dass sie damit dass sie Ökostrom kaufen was Gutes tun. Tatsächlich ändert sich durch den Kauf überhaupt nichts gegenüber dem Kauf normalem Strom aus dem Energiemix. Der Strom aus den österreichischen Wasserkraftwerken könnte auch durch die Österreicher selbst ohne Mehrpreis verbraucht werden, und die Welt wäre genauso Öko.

Es wird nur ein Ablass verkauft der allein dazu dient das Ökogewissen der Kunden zu beruhigen, und damit einen überhöhten Strompreis zu rechtfertigen. Es ist reine Abzocke sonst nichts.

Offline Black

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Die Ökostrom-Lüge (Umetikettierung von Kohle- und Atomstrom)
« Antwort #6 am: 27. April 2011, 18:04:20 »
Zitat
Original von egn
Weil den Leuten damit vorgegaukelt wird dass sie damit dass sie Ökostrom kaufen was Gutes tun. Tatsächlich ändert sich durch den Kauf überhaupt nichts gegenüber dem Kauf normalem Strom aus dem Energiemix. Der Strom aus den österreichischen Wasserkraftwerken könnte auch durch die Österreicher selbst ohne Mehrpreis verbraucht werden, und die Welt wäre genauso Öko.

Es wird nur ein Ablass verkauft der allein dazu dient das Ökogewissen der Kunden zu beruhigen, und damit einen überhöhten Strompreis zu rechtfertigen. Es ist reine Abzocke sonst nichts.

Aha. Und wo ist der Unterschied im Vergleich zum Kauf von \"echtem\" Ökostrom?
Ihr sollt nicht wähnen, daß ich gekommen sei, Frieden zu senden auf die Erde. Ich bin nicht gekommen, Frieden zu senden, sondern das Schwert.

Matthäus, Kapitel 10, Vers 34

Offline egn

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Die Ökostrom-Lüge (Umetikettierung von Kohle- und Atomstrom)
« Antwort #7 am: 27. April 2011, 18:38:04 »
Ich halte überhaupt nichts vom Ökostrom. Allenfalls würde ich nur solchen Strom so nennen der direkt aus neugebauten Anlagen kommt, und nicht nur umettiketierter Strom aus schon lange existierenden Anlagen kommt, die auch so schon im Energiemix enthalten waren. Am nächsten kommt meiner Meinung nach noch der im Energiemix vorhandene regenerative EEG-Strom. Denn dieser verdrängt direkt Erzeugung aus den konventionellen Kraftwerken. Aber um diesen zu erhalten braucht man nur herkömmlichen Strom kaufen. Und jeder Verbraucher erhält automatisch dann seinen Anteil.

Wer wirklich was für die regenerative Energieversorgung tun will, der investiert direkt in EEG-Anlagen. Der damit erzeugte Strom verdrängt unmittelbar konventionelle Erzeugung in D. Und wenn es dann auch keine Idioten mehr gibt die im Ausland grün angestrichenen Atom- und Kohlestrom aus D als Ökostrom kaufen, dann gibt es auch keinen Exportmarkt mehr für diesen Strom.

Offline Wolfgang_AW

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Die Ökostrom-Lüge (Umetikettierung von Kohle- und Atomstrom)
« Antwort #8 am: 28. April 2011, 00:06:55 »
Zitat
Original von RR-E-ft
Die Ökostrom- Lüge (Umetikettierung von Atom- und Kohlestrom)

Es ist sicher richtig, dass Sie nochmal einen Beitrag einführen, der in anschaulicher Weise aufzeigt, dass der Verbraucher auch auf das richtige Label achten sollte, um den entsprechenden Zusatznutzen zu erzeugen.

Allerdings macht mich das Erscheinungsdatum des Artikels (27.04.2007) etwas mißtrauisch, ob alle darin angeführten Fakten, auch hinsichtlich des Umlabelns, so noch ihre Richtigkeit haben.

Auch der damalige Hinweis auf die Stadtwerke Flensburg am Schluss des Artikels ist nicht mehr zeitgemäß. Die Stadtwerke Flensburg erhalten inzwischen von den Verbraucherschützern, als auch von Stiftung Warentest gute Kritiken, der Tarif Flensburg extra öko beinhaltet Strom aus norwegischer Wasserkraft und ist nicht RECS gelabelt.


Bei energie-vision, Zertifizierer des ok-Power-Labels heißt es zu den RECS:

Zitat
Einige Stromanbieter bewerben eigene Stromprodukte als \"Ökostrom mit RECS-Zertifikaten\", womit die ökologische Qualität des Angebots nachgewiesen werden soll (RECS: Renewable Energy Certification Scheme). Entgegen der Darstellung einiger Anbieter handelt es sich bei RECS-Zertifikaten jedoch nicht um ein Gütesiegel, welches den ökologischen Zusatznutzen eines Stromprodukts sicherstellen kann. RECS-Zertifikate sowie andere handelbare Herkunftsnachweise aus dem European Energy Certificate System (EECS) dienen lediglich als Nachweis, dass in einem bestimmten Kraftwerk eine bestimmte Menge an Strom aus erneuerbaren Energien produziert wurde. Damit ist das EECS-System nicht mehr als ein zuverlässiges Bilanzierungsverfahren für Strom aus erneuerbaren Energien. Im Rahmen einer Gütezertifizierung von Ökostrom können die EECS-Herkunftsnachweise dementsprechend als Nachweis für die Herkunft des Stroms dienen und damit auch die Überprüfbarkeit zusätzlicher Kriterien wie bspw. Neuanlagenkriterien unterstützen. Die Nutzung von EECS-Herkunftsnachweisen allein ist aber noch kein Beleg dafür, dass mit der damit verbundenen Stromerzeugung ein Zusatznutzen - z.B. in Form eines Zubaus an Kraftwerken zur Stromproduktion aus Erneuerbaren - verbunden ist. EECS-Herkunftsnachweisen fehlt darüber hinaus ein Hinweis, ob ein Kraftwerk (z.B. eine Biomasseanlage) besonderen ökologischen Anforderungen genügt. EECS-Herkunftsnachweise haben aber den großen Vorteil, dass sie über ein transparentes Verfahren eine direkte Verbindung zwischen einer speziellen Stromerzeugung und einem bestimmten Verbraucher ermöglichen und somit Doppelvermarktung von Ökostrom ausschließen.

Wenn man davon ausgeht, dass die meisten Verbraucher nach wie vor bei den großen Vier ihren Strom als Energiemix beziehen, liegt der Schluss nahe, dass von Produktionsseite genügend Ökostrom vorhanden wäre um die vielen Wechselwilligen zu befriedigen. Aber schließlich konnte Fukushima und damit der Run auf Ökostrom ja nicht geplant werden und so ist einfach zu wenig eingekauft worden.


Mit freundlichen Grüßen

Wolfgang_AW
„Es hat sich bewährt, an das Gute im Menschen zu glauben, aber sich auf das Schlechte zu verlassen.“

(Alfred Polgar)

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Die Ökostrom-Lüge (Umetikettierung von Kohle- und Atomstrom)
« Antwort #9 am: 28. April 2011, 09:20:50 »
Zitat
Original von Wolfgang_AW
Wenn man davon ausgeht, dass die meisten Verbraucher nach wie vor bei den großen Vier ihren Strom als Energiemix beziehen, liegt der Schluss nahe, dass von Produktionsseite genügend Ökostrom vorhanden wäre um die vielen Wechselwilligen zu befriedigen.
    @Wolfgang_AW, das zeigt doch den Kern der \"ÖKO\"-Strom-Lüge. Was ist denn gewonnen, wenn der Energiemix aufgeteilt wird? Ok, die \"Wechselwilligen\" sind vielleicht befriedigt, aber was ist für das Klima, die Umwelt, die Versorgungssicherheit etc. gewonnen? Es wird doch nur Strom aus unveränderter Produktion zu unterschiedlichen Preisen verkauft. Gerade bei der Wasserkraft sind es oft alte längst abgeschriebene Kraftwerke. Dieses Spiel kann noch lange ohne jeden echten Ökoeffekt so weiter betrieben werden. Es wird damit auch beim nördlichsten Stromanbieter, den Stadtwerken Flensburg, nur der Profit optimiert. @egn hat recht, es kommt alleine auf die veränderte ökologische Erzeugung an! Die Ökonomie kann aber nicht ausgeblendet werden. Als Verbraucher lege ich Wert auf Effizienz und eine effektive Nutzung. Die deutsche PV-Weltmeisterschaft zähle ich als bisher größte Geldverschwendung in der EE-Geschichte ausdrücklich nicht dazu!

Offline superhaase

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Die Ökostrom-Lüge (Umetikettierung von Kohle- und Atomstrom)
« Antwort #10 am: 28. April 2011, 09:52:53 »
Bis auf den letzten Satz möchte PLUS hier mal ausdrücklich zustimmen.  ;)

Einfachen Ökostrom zu beziehen, ob mit oder ohne RECS, ändert praktisch nichts. Man erhöht seinen eigenen Ökostromanteil auf Kosten des Ökostromanteils anderer Verbraucher, die sich keinen Ökostrom kaufen (welche die weit überwiegende Mehrheit darstellen).

Ökostrom mit einem \"Neuanlageninvestitionszuschlag\" zu beziehen, ändert was. Aber man bezahlt damit nur die Investition anderer, die dann damit eine Rendite einfahren.
Wenn man das so machen möchte - gut.
Immer hin hat man so die Sicherheit, dass nur der freiwillige Preisaufschlag \"weg\" ist. Man hat also kein weiteres Risiko. Aber auch keine Gewinn.

Andererseits:
Es gibt genügend Möglichkeiten, sich selbst direkt als Investor zu betätigen.
Das ändert was, und man hat als Investor (neben einem gewissen wirtschaftlichen Risiko) auch noch einen Gewinn daraus.
Warum sollte man die Gewinne im Stromerzeugungssektor ausschließlich anderen überlassen?

ciao,
sh
8) solar power rules

Offline RR-E-ft

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Offline RR-E-ft

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Die Ökostrom-Lüge (Umetikettierung von Kohle- und Atomstrom)
« Antwort #12 am: 28. April 2011, 11:27:20 »
Grün ist noch lange nicht sauber

Zitat
Gekauft haben sich die Brühler Stadtwerke das Etikett Grünstrom mit Hilfe von so genannten RECS-Zertifikaten, einem Handelssystem, bei dem Atom- und Kohlestrom zu grünem Strom deklariert wird und umgekehrt. „Die RECS-Zertifikate sind nichts anderes als ein Herkunftsnachweis für den Strom“, sagt Anke Hering von der Verbraucherzentrale NRW. Mit 50.000 Euro konnten die Brühler Stadtwerke so viele Zertifikate von einem norwegischen Wasserkraftwerksbetreiber erwerben, dass der Brühler Strom, der vornehmlich aus dem Braunkohlekraftwerk Niederaußem kommt, nun als ökologischer Strom firmieren darf.

Offline Wolfgang_AW

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Die Ökostrom-Lüge (Umetikettierung von Kohle- und Atomstrom)
« Antwort #13 am: 28. April 2011, 13:13:45 »
Zitat
Original von RR-E-ft
Grün ist noch lange nicht sauber

Zitat
Gekauft haben sich die Brühler Stadtwerke das Etikett Grünstrom mit Hilfe von so genannten RECS-Zertifikaten, einem Handelssystem, bei dem Atom- und Kohlestrom zu grünem Strom deklariert wird und umgekehrt. „Die RECS-Zertifikate sind nichts anderes als ein Herkunftsnachweis für den Strom“, sagt Anke Hering von der Verbraucherzentrale NRW. Mit 50.000 Euro konnten die Brühler Stadtwerke so viele Zertifikate von einem norwegischen Wasserkraftwerksbetreiber erwerben, dass der Brühler Strom, der vornehmlich aus dem Braunkohlekraftwerk Niederaußem kommt, nun als ökologischer Strom firmieren darf.

Nichts anderes wurde in meinen Ausführungen bestätigt, dass das RECS-Label eben kein entsprechendes Gütesiegel ist und keinen ökologischen Zusatznutzen bringt, wie es auch in den vorigen postings kritisiert wird.

Hier die ausführlichen Kriterien des ok-Power-Labels welche eben auch u.a. auf den ökologischen Nutzen abheben.

Zitat
Original von superhaase
Andererseits:
Es gibt genügend Möglichkeiten, sich selbst direkt als Investor zu betätigen.
Das ändert was, und man hat als Investor (neben einem gewissen wirtschaftlichen Risiko) auch noch einen Gewinn daraus.

Sicher gibt es genügend Möglichkeiten, nur - dann wird der schnellere Umschwung über das Verbraucherverhalten sicher nichts, denn das Gros der Stromkunden kann sich vermutl. kein Investment leisten.

Dazu kommt, dass die Trägheit das Hauptmoment beim (Nicht)Wechsel des Stromversorgers ist, werden sich auch nur die eh engagierten aufgerufen fühlen.

Dann schon lieber ein vernünftig gelabelter Öko-Strom, mit einfach und zügig durchgeführtem Wechsel, als gar kein Wechsel.

Mit freundlichen Grüßen

Wolfgang_AW
„Es hat sich bewährt, an das Gute im Menschen zu glauben, aber sich auf das Schlechte zu verlassen.“

(Alfred Polgar)

Offline egn

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Die Ökostrom-Lüge (Umetikettierung von Kohle- und Atomstrom)
« Antwort #14 am: 28. April 2011, 13:50:10 »
Zitat
Original von Wolfgang_AW
Hier die ausführlichen Kriterien des ok-Power-Labels welche eben auch u.a. auf den ökologischen Nutzen abheben.

Das folgende bestätigt dass auch dieses Label nichts wert ist:
Zitat
Importe von Strom aus erneuerbaren Energien bzw. aus KWK können anerkannt werden. Voraussetzung ist dabei, dass die Anforderungen, die an eine inländische Ökostrom-Erzeugung gestellt werden, bei der ausländischen Produktion sinngemäß ebenfalls eingehalten werden.
Dazu werden evtl. Einzelfallprüfungen erforderlich sein.

Im Zusammenhang mit
Zitat
Strom aus Wasserkraft soll primär aus reaktivierten oder sanierten Anlagen stammen, da hierbei die Eingriffe in den Naturhaushalt vergleichsweise gering bleiben.
ergibt sich dass auch hier Strom aus alten lange abgeschriebenen Wasserkraftwerken verkauft werden darf.

Würde man dies ausschließen würde es nur sehr begrenzte Mengen an \"Öko\"-Strom geben.

Zitat
Sicher gibt es genügend Möglichkeiten, nur - dann wird der schnellere Umschwung über das Verbraucherverhalten sicher nichts, denn das Gros der Stromkunden kann sich vermutl. kein Investment leisten.

Das Verbraucherverhalten braucht man für den Umschwung nicht. In der Form wie Ökostrom bisher verkauft wird, überwiegend Strom aus dem Ausland, behindert es mehr als es hilft. Man braucht mehr neue Ökostromerzeugung diese Erhält man nicht durch Ökostromanbieter die nur den Bruchteil ihrer Einnahmen in Neuanlagen investieren. Man bedenke nur, die geförderten Anlagen von Naturstrom kommen gerade mal auf 57 GWh/a. Die gesamte Erzeugung war mehr als 100.000 GWh im Jahr 2010. Alleine der Zuwachs in der Erzeugung von 2009 auf 2010 lag bei etwa 8.000 GWh.

Bei den anderen Anbieter ist es auch nicht anders. Insofern kann man das Modell Finanzierung von Neuanlagen durch Ökostromanbieter als gänzlich gescheitert betrachten, und sollte diesem Unsinn im Interesse der Kunden ein Ende bereiten. Insbesondere deswegen weil immer nur Versprechen verkauft werden, dass dann in 5-10 Jahren für das Geld das man heute bezahlt, der Strom aus Anlagen kommt die (vielleicht) neu gebaut werden. Hier ist dem Betrug Tür und Tor geöffnet. Nur die Gewinne der Schlangenölverkäufer sind gesichert.

Zitat
Dann schon lieber ein vernünftig gelabelter Öko-Strom, mit einfach und zügig durchgeführtem Wechsel, als gar kein Wechsel.

Es gibt keinen vernünftig gelabelten oder zertifizierten Strom. Und der Wechsel sollte zum günstigen Anbieter mit vernünftigen Bedingungen erfolgen und nicht zu teurerem Ökostrom. Dieser teuere Ökostrom führt auch letztlich dazu dass die anderen Anbieter ihren Normalstrom auf das gleiche Niveau anheben, da sowieso die wenigsten wechseln. Langfristig führt auch das zu überhöhten Verbraucherpreisen.

 

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