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Autor Thema: Schock: SW Leipzig bis über 20 % Erhöhung  (Gelesen 6724 mal)

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Offline RR-E-ft

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Schock: SW Leipzig bis über 20 % Erhöhung
« am: 06. Oktober 2005, 16:27:05 »
Laut Medienberichten sind über 18 Prozent Preiserhöhung aufgerufen.

http://www.verivox.de/News/ArticleDetails.asp?aid=11512

Wir wissen doch schon, dass Brennstoffkosten für die Fernwärmeerzeugung sich fast nicht erhöht haben, zudem Einsparungen bei der Mineralölsteuer in Haus stehen, weshalb die drastische Erhöhung der Fernwärmepreise schlicht unerklärlich scheint:

http://www.daserste.de/plusminus/beitrag_dyn~uid,qb1rr9dieuiw8h3m~cm.asp

Da denkt wohl jemand, wo ein Wille, da sei auch immer ein Weg, das Betriebsergebnis zu verbessern.


Man will seine Kunden wohl wieder auf dem Leipziger Stadtring marschieren sehen.

Leipzig hatte schon bisher Spitzenpreise in Deutschland:

http://www.mdr.de/umschau/2142209.html

Hoffentlich schönes Wetter für die bevorstehenden Herbstspaziergänge.



Freundliche Grüße
aus Jena



Thomas Fricke
Rechtsanwalt

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Schock: SW Leipzig bis über 20 % Erhöhung
« Antwort #1 am: 06. Oktober 2005, 18:12:45 »
@ Fricke,

ich mag es ja fast nicht glauben.

Flippen die jetzt alle aus mit den Preisteigerungen??

Hier 7 bis 18%,  E.ON für Nachstrom üplus 28%

Ich glaube die Versorger treiben es auf die Palme nach dem Motto: Jetzt erst recht!!!
MFG
Gerd Cremer
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Offline RR-E-ft

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Schock: SW Leipzig bis über 20 % Erhöhung
« Antwort #2 am: 06. Oktober 2005, 18:27:32 »
@Cremer

Vielleicht nur Torschlusspanik, bevor es vorbei ist mit der Preistreiberei, weil der Wettbewerb kommt. Reine Gier, die kopflos macht.

Vielleicht auch die Überlegung:

Wenn wir hoch ansetzen, belässt uns die Kartellbehörde die Hälft und alle sind zufrieden, vgl. Mainova.

Wenn die Preise in Leipzig schon die höchsten deutschlandweit sind, dann führt eine zwanzigprozentige Erhöhung derselben natürlich dazu, dass der Preisabstand zu den günstigsten Versorgern noch größer wird.


Hier ist die \"dramatische\" Entwicklung der Erdgasimportpreise nominal in Cent/ kWh abgebildet, welcher sicher auch die Stadtwerke Leipzig über ihre günstigen Vorlieferanten nur eins zu eins an die Kunden weitergeben:


http://www.vng.de/content/deutsch/Erdgasmarkt/Gaspreise/hel_gasimportpreise/index.html

Anscheinend hat sich jedoch das Erdgas für Kunden der Stadtwerke -warum auch immer - weit mehr verteuert. Anscheinend hat man doch nicht den günstigsten Lieferanten gewählt.

Wahrscheinlich ist das leichte Heizöl in Leipzig auch so dramatisch teurer als andernorts in Deutschland.

Vielleicht hat Leipzig ja eine eigene kommunale Heizölsteuer, die das Phänomen erklären könnte.


Ich bin mir jedoch sicher, dass die Sachsen sich das jetzt nicht mehr bieten lassen so schamlos zur Kasse gebeten zu werden, wo doch das Einkommen geringer liegt als andernorts.

Die Rundfunkmeldungen zu diesen Preiserhöhungen überschlagen sich.

Alle Zeichen stehen auf Sturm.
Dann gibt es wohl gehörig Wind von vorn.
Die Leipziger wissen, wie man so etwas macht.

Die haben vor 15 Jahren auch nicht stille gehalten, sondern sind schon mal losgelaufen, um \"denen da oben\" Bescheid zu sagen.

Meinung eines Kommunalpolitikers:

http://www.fdp-leipzig.de/index.php?bereich=01_aktuelles_details&msg_id=81


\"Begründung\" beim letzten mal:

http://www.swl.de/de/presse/2004/presse-15.htm

Diesmal liegt es daran, dass Leipzig Weltstadt ist. Weltmännisch kaufen die Stadtwerke Leipzig Energie \"auf dem internationalen Energiemarkt\", statt wie bisher aufgrund langfristiger Verträge von den selben Vorlieferanten wie immer.

Auf dem \"internationalen Energiemarkt\" (gemeint ist wohl die Vattenfall- Anschlussklemme frei Kupferplatte auf der 330/ 110- KV- Spannungsebene für die Stromlieferungen und die Gasübergabestation der VNG Verbundnetz Gas AG Leipzig)  haben es die kleinen Stadtwerke Leipzig so gar nicht leicht:

Chinesen und Inder kaufen alles weg!
Woher die bloß das Geld dafür nehmen?

http://www.swl.de/de/presse/2005/presse-49.htm

Das ganze nennt sich \"asiatischer Energiehunger\" und wird von den Stadtwerken wie folgt beschrieben:

http://swl.micrositeweb.de/html/energiehunger.php

Interessant dabei die Aussage zur angeblichen Entwicklung der Kohlepreise, nach denen die Kohle- Preise am dramatischsten gestiegen sein sollen.

Bei der E.ON Ruhrgas liest sich das indes ganz anders:

Leichtes Heizöl verteuerte sich viel dramatischer als Kohle. Im Geschäftsbericht der E.ON Ruhrgas 2004 auf Seite 45 kann man sogar erfahren, dass die rund um Leipzig geförderte Braunkohle (verstromt von Vattenfall Europe) bereits seit 2000 im Preis annähernd stabil ist.

E.ON Ruhrgas gibt dazu aktuell zu Protokoll:
 
http://www.daserste.de/plusminus/beitrag_dyn~uid,qb1rr9dieuiw8h3m~cm.asp

Deutschland ist keinesfalls abhängig von Stromimporten.


Ist der \"Asiatische Energiehunger\" also vielleicht nur ein Sündenbock, zumal mit ausländerfeindlichem Touch? Wenn man schon einen Sündenbock braucht, hätte man doch zunächst an einen \"Essener oder Düsseldorfer Profithunger\" denken können.

Ich glaube nicht, dass die Asiaten hier auf die hausgemachten Energiepreiserhöhungen Einfluss nehmen.

Es handelt sich wohl eher um wohlfeile Legendenbildung.

Wie man Erdgas im Sommer zu günstigeren Preisen beziehen kann, um es zu speichern und dann erst in der Heizperiode zu hohen HEL- Notierungen zu verkaufen, zeigt die Leipziger VNG:

http://www.vng.de/content/deutsch/Leistungen/index.html


Würden die Stadtwerke Leipzig tatsächlich Energie auf dem internationalen Energiemarkt zu dort üblichen Preisen einkaufen, wäre diese wohl weit billiger.

Schließlich liegen die Energiepreise in Deutschland im europäischen wie  internationalen Vergleich steuer- und abgabenbereinigt besonders hoch, insbesondere in Sachsen, insbesondere in Leipzig.


Es wird Zeit, dass sich die Justiz mit der tatsächlichen Kostenentwicklung, insbesondere hinsichtlich der Fernwärmeerzeugung in Leipzig befasst.

Sollten etwa kommunale Wohnungsgesellschaften Großkunden sein, wird man wohl erwarten, dass diese sich nicht zur Wehr setzen, sondern den Mietern die Rechnung präsentieren wollen.

Wirtschaftlich schwache Mieter wird man auf die öffentlichen Haushalte für Zuschüsse verweisen, die dann wieder zu unberechtigt höheren Gewinnen beitragen, als wenn die Lage der öffentlichen Hasuhalte nicht schon angespannt wäre.

Sollten Verbraucher ggf. durch entsprechende Erkärungen der Geschäftsführung getäuscht worden sein, um ungerechtfertigte Preiserhöhungen durchzusetzen, müsste wohl ggf. auch die zuständige Staatsanwaltschaft befasst werden.

Und auch der mittelbare Griff in die Sozialkassen sollte dabei ggf. gründlich unter die Lupe genommen werden.

Schließlich handelt es sich dabei nicht etwa um ein Spiel \"linke Tasche, rechte Tasche\".



Freundliche Grüße
aus Jena



Thomas Fricke
Rechtsanwalt

 

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