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Autor Thema: Geheimer Prüfkatalog  (Gelesen 4168 mal)

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Offline Wolfgang_AW

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Geheimer Prüfkatalog
« am: 17. März 2011, 23:57:41 »
Internes Papier aus dem BMU zu Sicherheitsüberprüfungen.

Kontraste brachte einen Beitrag in dem ein Katalog vorgestellt wurde, in dem die Grundlagen aufgezeigt werden, nach denen nun eigentlich überprüft werden sollte.

http://rbb-online.de/kontraste/archiv/kontraste_17_03_2011/geheimer_pruefkatalog.html   (edit 18.03. 1140 Uhr Neuer Link - Seite war ins Archiv verschwunden)

Sicher kann man davon ausgehen, dass da noch eine gewisse Verwässerung stattfindet; aber selbst wenn davon ein Gerüst übrigbleibt, ist es immer noch so tief greifend, dass selbst bei den neueren Meilern vermutlich ein erheblicher Nachrüstbedarf besteht. Inwieweit sich solche Nachrüstungen wirtschaftlich rechnen sollen, erschließt sich mir nicht.

Internes Papier BMU zu Sicherheitsüberprüfungen

Es bleibt spannend, ob man davon nochmal etwas hört und auf welcher Grundlage tatsächlich gepfüft wird.

Die Lobbyisten werden sich bereits heftig warmlaufen um die Politiker aller Coleur heftig zu umwerben.
Mal sehen wie viele wieder einknicken.

Mit freundlichen Grüßen

Wolfgang_AW
„Es hat sich bewährt, an das Gute im Menschen zu glauben, aber sich auf das Schlechte zu verlassen.“

(Alfred Polgar)

Offline RR-E-ft

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Geheimer Prüfkatalog
« Antwort #1 am: 18. März 2011, 09:44:08 »
Die rbb- Seite ist vom Netz.


Gestern bei Maybritt Illner im ZDF sagte E.ON - Chef Theyssen, dass der Konzern an einem transparenten Verfahren zu Prüfungsmaßstäben und Prüfungsergebnissen interessiert sei.
Die gebotene Überprüfung aller Anlagen stehe außer Frage.
Dass eine solche nicht geboten wäre, wenn es keinerlei Zweifel gäbe, versteht sich wohl von selbst.  

\"Wir tragen Verantwortung\"

Die Betroffenheit und Nachdenklichkeit des wichtigsten Atom-Managers der Repubklik erschien jedenfalls nicht gespielt.
Dass er zwischendurch sagte, alle Anlagen, auch die jetzt abgeschalteten, seien sicher, war ein alter Reflex, der daran wohl nichts ändert.

Es besteht eine Chance zu Besinnung, Neubewertung der Risiken und eine gesellschaftliche Neubewertung der Frage, welche Risiken man weiter bereit ist, zu tragen. Unzweifelhaft wird man vorübergehend Risiken weiter tragen müssen, weil man auf die Grundlastkapazität aller Anlagen wohl nicht auf der Stelle verzichten kann. Diese Einsicht besteht wohl bei allen politischen Parteien, soweit man es nicht mit reinen Populisten zu tun hat. Schließlich ist die black out- Gefahr durchaus auch eine ernst zu nehmende Gefahr, wie die Ereignisse um den von E.ON verursachten europäischen black out 2006 zeigte.

Dass man schon weiter sein könnte, wenn die Konzerne die Energiewende nicht jahrelang nach Kräften verzögert hätten, ist ein Umstand, auf den es jetzt nicht ankommen kann, wenn es darum geht, für die Zukunft die Weichen richtig zu stellen.

Es wird sich wohl ergeben, dass jedenfalls Nachrüstungen erforderlich sind und es kann sich ergeben, dass solche entweder technisch nicht realisierbar oder wirtschaftlich nicht vertretbar sind.
Und dann wird man die entsprechenden  Konsequenzen daraus zu ziehen haben. Dass man nicht einfach so weiter machen kann, wie bisher, ist allen klar.

Die vielzitierte Denkpause muss jedenfalls zum Denken benutzt werden und nicht etwa dafür, dass man vom Denken eine Pause macht.

Offline RR-E-ft

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Geheimer Prüfkatalog
« Antwort #3 am: 18. März 2011, 14:03:52 »
Geheimer Prüfkatalog - Alle AKW vor dem Aus?


Sehenswert:

Beitrag von \"Kontraste\"

Was man dabei mit Erschrecken sieht:

Man muss bisher viel zu viele mögliche Risiken ausblenden, um zu der Überzeugung zu gelangen, dass die Anlagen sicher seien.

Zitat
Auch das AKW Brokdorf bekommt nun Probleme – wegen der Hochwassergefahr. Der Reaktor steht direkt an der Nordsee.

Wolfgang Renneberg, ehem. Leiter Bundesatomaufsicht
„Es gibt auch an der Nordsee die Gefahr von Tsunamis, ja. Und zwar deshalb, - nicht, weil es da Erdbeben gibt -, sondern weil es in Schottland und in Norwegen gefährdete Fjorde und Felsabhänge gibt, wo man festgestellt hat, dass über kurz oder lang ganze Berge in die Nordsee rutschen. Da können Wellen entstehen von dreißig Meter Höhe.\"

Der Katalog fordert auch den konsequenten Schutz zentraler Anlagenteile gegen Flugzeugabstürze und Terrorattacken. Deswegen sind die Rohrsysteme und auch „sämtliche Notstromdiesel zu verbunkern“, heißt es in dem Papier. Bisher eine große Sicherheitslücke.

Wolfgang Renneberg, ehem. Leiter Bundesatomaufsicht
„Wenn ich Terrorist wäre, ich würde die Leitungen außen kappen und dann würde ich mit ‘ner Rakete die Notstromdiesel wegschießen. Und dann war’s das.“

Offline RR-E-ft

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Geheimer Prüfkatalog
« Antwort #4 am: 21. März 2011, 14:53:02 »

Offline Cremer

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Geheimer Prüfkatalog
« Antwort #5 am: 21. März 2011, 15:17:39 »
Beitrag zurückgezogen
MFG
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Offline Wolfgang_AW

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Geheimer Prüfkatalog
« Antwort #6 am: 23. März 2011, 18:15:58 »
Zum Schutzniveau des Atomgesetzes


Nach dem Lesen dieses sehr empfehlenswerten juristischen Aufsatzes von Frau RA\'in Dr. Cornelia Ziehm, insbesondere hinsichtlich des 2010 neu eingefügten § 7d kräuseln sich mir doch leicht die Nackenhaare, wobei dieser 7d ja stringent zur Regierung und Laufzeitverlängerung passt.

Der Schlußsatz ihres Fazits lautet: \"Entgegen anderslautenden Behauptungen führt der neue § 7d AtG zu einem Weniger statt zu einem Mehr an Sicherheit.\"

Nicht nur in Talkshows, nein auch in der Bundestagsdebatte zur Stilllegung der Kernkraftwerke wurde vor allem durch Herrn Röttgen gebetsmühlenhaft vorgetragen, dass es der Schwarz-Gelben Koalition, entgegen der damaligen Rot-Grünen Bundesregierung, gelungen sei, endlich mehr Sicherheit im Atomgesetz zu verankern.

Wer den Aufsatz gelesen hat kann darüber nur den Kopf schütteln, da der 7d gerade die hohen Anforderungen einmal des § 7 Abs.2 Nr.3 als auch § 6 Abs.2 Nr.4 AtG schwächt.

RA\'in Dr. Corneliea Ziehm führt dazu aus: \"Eine durch das Urteil des Bundesverwaltungsgerichtes vom 10.04.2008 eingeleitete, aber offenbar teils unerwünschte Entwicklung im Hinblick auf Schutzrechte Dritter wird umgekehrt. Maßnahmen beispielsweise zum Schutz vor terroristischen Angriffen sollen nicht einklagbar sein.\"
Bundesverwaltungsgericht 7 C 39.07 vom 10.04.2008


Mir drängt sich die Vermutung auf, dass beim Verfassen dieses Paragrafen 7d der Griffel einmal mehr durch die Juristen der Energieversorger geführt wurde.


Mit freundlichen Grüßen

Wolfgang_AW
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(Alfred Polgar)

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Geheimer Prüfkatalog
« Antwort #7 am: 31. März 2011, 21:11:52 »

Offline Wolfgang_AW

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Geheimer Prüfkatalog
« Antwort #8 am: 31. März 2011, 22:05:41 »
Wenn Flugzeuge auf AKW stürzen

Zitat
Die 17 deutschen Atomkraftwerke müssen ihre Widerstandsfähigkeit gegen Flugzeugabstürze, Erdbeben und Hochwasser unter Beweis stellen. Umweltminister Röttgen stellte dazu einen Prüfkatalog vor.


AKW-Tests als Spielball der Politik

Zitat
Neue Sicherheitsprüfungen bei Atomkraftwerken sind sinnvoll. Aber Umweltminister Röttgen hat offenbar kaum Interesse, dass sie jemand besteht.


Mit freundlichen Grüßen

Wolfgang_AW
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