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Autor Thema: MAINOVA erhöht die Preise \"nur\" noch um bis zu 15%  (Gelesen 5223 mal)

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Offline Fabio

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MAINOVA erhöht die Preise \"nur\" noch um bis zu 15%
« am: 20. September 2005, 21:50:14 »
Neuigkeiten aus MAINOVA-Land. Das ist ja fast so, als fielen Weihnachten und Ostern auf einen Tag. Wir MAINOVA-Kunden wissen gar nicht wohin mit unserem Glück! Warum?

Nun, das hessische Wirtschaftsministerium und die MAINOVA einigten sich heute, nach Einleitung eines Kartellverfahrens gegen den Energieversorger. Die jetzt angekündigten Preissteigerungen um bis zu 15% sollen im Vergleich zu den geplanten bis zu 24,3% wie ein Evangelium in den Ohren der Verbraucher klingen. Schlechte Nachrichten lassen sich eben in der Relation zu Horrorankündigungen fast wie eine \"Frohe Botschaft\" verkaufen.

Zitat aus der gemeinsamen Presseerklärung des hessischen Wirtschaftsministers Dr. Rhiel und MAINOVA:

20.09.2005
Gas-Kartellverfahren gegen Mainova beendet: 14 statt 23 Prozent Preisanstieg - Durchschnittlich 92 bis 150 Euro an Belastung vermieden
Mainova verzichtet auf 9,5 Mio. Euro - Höhere Bezugskosten werden nicht voll weiter gegeben.
\"Das regionale Gasversorgungsunternehmen Mainova AG verzichtet auf eine vollständige Weitergabe der stark gestiegenen Beschaffungskosten für Erdgas an seine Kunden im Zeitraum 1. Januar 2005 bis 31. März 2006: Die zum 1. Oktober 2005 von der Mainova AG vorgesehene Gaspreiserhöhung um 21,6 bis 24,3 Prozent wird aufgrund von Preisabschlägen in Höhe von 6,6 bis 9,5 Prozent, auf die sich das Hessische Wirtschaftsministerium mit Mainova geeinigt hat, verringert. Der Vorstand der Mainova AG hat eine Preisanhebung zum 1. Oktober 2005 um 13,1 bis 15,0 Prozent sowie danach Preisstabilität bis zum Ende der Heizperiode am 31. März 2006 beschlossen. Dabei spart ein Durchschnittshaushalt pro Jahr 92 Euro inkl. MwSt. an Belastung bei einem Gasverbrauch eines Reihenhauses. Beim Verbrauch eines Einfamilienhauses wird eine Belastung von 150 Euro pro Jahr inkl. MwSt. vermieden. Das Hessische Wirtschaftsministerium stellt das Kartellverfahren mit sofortiger Wirkung ein.\" Das erklärten heute gemeinsam Hessens Wirtschaftsminister Dr. Alois Rhiel und der Vorstandsvorsitzende der Mainova AG, Ewald Woste.
[Zitatende]

Die MAINOVA, so Woste, würde diese Einigung mit 9,5 Mio. Euro \"belasten\". Ich weiß nun nicht, ob wir evtl. ein Spendenkonto für den so schwer belasteten Gasversorger einrichten sollten, denn ich erinnere mich an die Ad-hoc-Meldung nach § 15 WpHG
vom 03.05.2005. Darin erklärte die MAINOVA folgendes:

\"Bereits in der letzten Hauptversammlung am 27. August 2004 und in dem Zwischenbericht (Aktionärsbrief) vom November 2004 hat der Vorstand erklärt, dass er für 2004 ein gegenüber dem Vorjahr verbessertes, über dem Plan liegendes Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit erwartet.
Der am 2.5.2005 vom Vorstand aufgestellte Jahresabschluss der Mainova AG für das Geschäftsjahr 2004 weist einen, wegen des Gewinnabführungsvertrages an die Stadtwerke Frankfurt am Main Holding GmbH abzuführenden Gewinn von 47,3 Mio. EUR aus.
Aufgrund eines im Jahr 2004 geschlossenen Steuerumlagevertrages hat die Mainova AG die ihr aufgrund des Gewinnabführungsvertrages entstehenden Steuervorteile in Höhe von 42 Mio. EUR im Wege von Vorauszahlungen auf die Gewinnabführung der Stadtwerke Frankfurt am Main Holding GmbH zugeführt.
Mit der Ausschüttung von insgesamt 89,3 Mio. EUR (Ausschüttung für das Geschäftsjahr 2003 65,7 Mio. EUR) und einer unveränderten Ausgleichszahlung von 9,48 EUR je Stückaktie an die außenstehenden Aktionäre im Jahr 2004 wird das Niveau der Ausschüttung für das Geschäftsjahr 2002 (89,0 Mio. EUR) wieder erreicht.\" [Zitatende]

Angesichts dieser beiden Meldungen fühle ich mich ermutigt weder das Spendenkonto für die MAINOVA einrichten zu müssen, noch die jetzt \"geringere Preissteigerung\" mitzumachen, sondern auch weiterhin wie bisher die Billigkeit, selbst dieser \"fast unbedeutenden Steigerung\" von 15%, schriftlich einzufordern und auch weiterhin nur die alten Preise zu zahlen. Ich hoffe, dass sich immer mehr MAINOVA-Kunden diesem Vorgehen anschliessen, denn eines steht fest: die nächste Preissteigerung kommt bestimmt!

Freundliche Grüße
Fabio

Offline Thorsten

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MAINOVA erhöht die Preise \"nur\" noch um bis zu 15%
« Antwort #1 am: 28. September 2005, 21:26:53 »
Zitat von: \"Fabio\"
Ich hoffe, dass sich immer mehr MAINOVA-Kunden diesem Vorgehen anschliessen, denn eines steht fest: die nächste Preissteigerung kommt bestimmt!

Fabio


Hallo Fabio


Unter anderem geht es darum, wie sich die protestwilligen Gaskunden im Rhein-Main-Gebiet finden und auch absprechen können.

Da die Verbraucherzentralen in Hamburg und Berlin die Bürger bei ihren Protesten unterstützen, habe ich bei der Verbraucherzentrale Hessen nachgefragt, ob die auch eine Aktion der Gaskunden unterstützen würden.

Die lapidare Antwort eines Mitarbeiters, Herr Ridder, war: Nein! Ohne Kommentar, ohne Erklärung.

Wird in Hessen Verbraucherschutz nach Gutsherrenart gemacht?

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Wie kann man denn sonst den Kontakt unter den Gaskunden im Rhein-Main-Gebiet herstellen? Denn, noch werden nicht alle beim \"Bund der Energieverbraucher\" Mitglied sein.



Nette Grüsse
Thorsten
Thorsten

Offline RR-E-ft

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MAINOVA erhöht die Preise \"nur\" noch um bis zu 15%
« Antwort #2 am: 28. September 2005, 21:33:35 »
@Thorsten

Selbst einen Artikel in die Zeitung setzen, Gleichgesinnte suchen, Infoveranstaltung vorbereiten...

Die Paderborner konnten sich auch nicht auf ihre VZ verlassen und haben allein etwas auf die Beine gestellt, das sich durchaus sehen lassen kann.

Lassen Sie sich also auf den Seiten der Paderborner Bürgerinitiative \"Gaspreise-runter OWL\" inspirieren:

http://www.gaspreise-runter-owl.de/

Nehmen Sie zu den dortigen Aktivisten Kontakt auf und tauschen Sie Erfahrungen aus.

Deren Anwalt wird voraussichtlich bei der Fernsehdiskusion Morgen Abend im HR3 aus Rüsselsheim \"Stadtgespräch\" mit Minister Riehl dabeisein:

http://forum.energienetz.de/viewtopic.php?t=1497

Keiner muss darauf warten, dass eine VZ sich endlich dazu bequemt, etwas zu unternehmen. Schöner ist es natürlich schon, wenn man eine engagierte VZ an seiner Seite hat, die nicht darauf hinweist, dass man kampfesmutig unter Vorbehalt zahlen kann.


Freundliche Grüße
aus Jena


Thomas Fricke
Rechtsanwalt

Offline Cremer

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MAINOVA erhöht die Preise \"nur\" noch um bis zu 15%
« Antwort #3 am: 28. September 2005, 22:11:16 »
Hallo Thorsten,

die Verbraucherzentralen sind auch mit vielen Themen überlastet. bei unserer VZ in Rheinland-Pfalz macht dies auch nur eine Person.

Holewn Sie sich die Tagespresse auf Ihre Seite, lassen Sie einen Bericht abdrucken in dem Sie zu einer Bürgerversammlung aufrufen und gründen Sie eine Bürgerinitiative, so habe ich das gemacht.

Gestern war ich in der SWR Landesschau um 19.15 als Studiogast

Nehmen Sie mal Kontakt auf zu Frau Rau vom Hessischen Rundfunk
http://www.energiepreise-runter-kh.de/termine.php

Vielleicht läßt sich da was machen.
Bin gerne dabei Sie zu unterstützen
MFG
Gerd Cremer
BIFEP e.V.

info@bifep-kh.de
www.bifep-kh.de
gerd@cremer-kreuznach.de

 

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