E.ON Ruhrgas: anhaltender Preisverfall bei Erdgas

[RR-E-ft]

E.ON Ruhrgas: anhaltender Preisverfall bei Erdgas

Der Ruhrgas-Chef meint, wegen des Preisverfalls müssten die Gas- Lieferverträge angepasst werden.
Nur wenige Gasversorger passen indes die Lieferverträge den neuen Gegebenheiten auf dem Markt an.

[Steven]

Könnte Herr Schäfer nicht mal bei Spreegas anrufen, die wissen das wahrscheinlich noch nicht und erhöhen zum 01.11., weil ja

unsere Einkaufspreise für Erdgas sind in den letzten Monaten wieder  gestiegen und auch zum IV. Quartal 2010 setzt sich dies fort.

Gruß Steven

[RR-E-ft]

Es gibt wohl leider immer noch Gasversorger, die mit ihren Vorlieferanten eine HEL- Peisbindung vereinbart haben, die jedoch - nach wie vor - nicht zur Anpassung an den Marktpreis für Erdgas taugt (BGH VIII ZR 178/08, VIII ZR 304/08, VIII ZR 138/07 Rn. 43).

Der Marktpreis für Erdgas - gebildet unter anderem an den Spotmärkten über Angebot und Nachfrage - hat mit der Preisentwicklung von leichtem Heizöl (HEL) wenig zu tun.

Gasversorger, die solche beliebigen Preisänderungsklauseln in Vorlieferantenverträgen akzeptieren, sollen daraus resultierende Bezgskostensteigerungen laut BGH gerade nicht aufgrund eines einseitigen Leistungsbestimmungsrecht über Preiserhöhungen weiterwälzen können (BGH VIII ZR 138/07 Rn. 43).

Wer als Gasversorger einen stärkeren Bezugskostenanstieg akzeptiert, als er zur Anpassung an die Marktverhältnisse auf dem Erdgasmarkt erforderlich ist, soll die Mehrkosten insoweit folglich selbst zu tragen haben und kann/ darf sie gerade nicht zur Begründung einseitig bestimmter Preiserhöhungen heranziehen.

Etwa an der European Energy Exchange (EEX) Leipzig wird Erdgas derzeit für unter 19 EUR/ MWh bzw. 1,9 Cent/ kWh gehandelt.
Dieser Preis für Erdgas hat mit dem Preis für leichtes Heizöl nichts zu tun.

Gaspreise Terminmarkt
Gaspreise Spotmarkt


Möglicherweise ein Beleg:

Stadtwerke mit neuem Bezugsvertrag, Ersparnis 9 Mio EUR, Preissenkung zum 1.10.10 um 11 Prozent

E.ON senkt Gaspreis zum 01.10.10 - Noch mehr sparen durch Lieferantenwechsel

[RR-E-ft]

Ruhrgas vor Teilverkauf?

Für 2011 erwartet Ruhrgas Verluste, die eine Milliarde Euro erreichen könnten. Für 2012 wagt das Unternehmen keine Prognose. Grund: Das Geschäftsmodell der Essener funktioniert zurzeit nicht. Ruhrgas hat langfristige Lieferverträge mit Gazprom, die dem Lieferanten auf Grund der Ölpreisbindung hohe Abnahmepreise garantieren. Da die Gaspreise wegen eines Überangebots gesunken sind, kauft Ruhrgas teuer ein und muss billig verkaufen.

Vorbei die Zeiten, in denen Ruhrgas der Gaswelt hierzulande einreden konnte, die Ölpreisbindung sei sinnsvoll und führe zu marktgerechten Preisen.

Es sind aber wohl immer noch - insbesondere viele Stadtwerke - dumm genug, sich auf eine solche Preisbindung einzulassen.

[RR-E-ft]

Ruhrgas erwartet Überangebot an Gas in den kommenden Jahren

Der grösste deutsche Ferngaslieferant Eon Ruhrgas erwartet auch in den kommenden Jahren ein anhaltendes Überangebot an Erdgas.

Ruhrgas sieht kein schnelles Ende des Gasüberangebots

Die Gastochter des Energiekonzerns E.ON geht nicht von einem kurzfristigen Ende des Überangebots am Markt für Erdgas aus. \"Das wird noch einige Jahre anhalten\", sagte Klaus Schäfer, der Vorstandsvorsitzende der Essener E.ON Ruhrgas AG, am Dienstag vor Pressevertretern.

Der Höhepunkt des Überangebots soll Schäfer zufolge \"in wenigen Jahren\" vorbei sein. Danach werde sich die Lage entspannen, prognostizierte der Manager.

Der Gaspreis ist mit der in der Wirtschaftskrise gesunkenen Nachfrage unter Druck geraten. Zusätzlich auf den Markt kommende Mengen aus verflüssigtem Erdgas und so genannten unkonventionellen Vorkommen verhindern eine Erholung des Preises, der sich am Spotmarkt vom Ölpreis abgekoppelt hat. Das sorgt insbesondere bei Unternehmen mit langfristigen Bezugsverträgen wie Ruhrgas für Ertragsprobleme.

[RR-E-ft]

Gas- Überangebot (Gasschwenmme) drückt mächtig auf die Großhandelspreise

Eon Ruhrgas sitzt dadurch in der Klemme: Die Lieferanten können auf die alten Verträge pochen, die eigenen Kunden wollen aber nur die billigen Spotpreise bezahlen. Im vergangenen Jahr erreichte Schäfers Vorgänger Bernhard Reutersberg, der inzwischen im Konzernvorstand sitzt, bereits einige Zugeständnisse von Gazprom. So orientiert sich der Preis in einem Teil der Verträge inzwischen nicht mehr am Öl-, sondern am Spotpreis. Aber das reicht nach Schäfers Ausführungen noch nicht aus.

Für Eon Ruhrgas sind die Folgen dramatisch: Im kommenden Jahr droht im Großhandel ein Verlust von einer Milliarde Euro, wenn die Verhandlungen nicht erfolgreich sind.

Ruhrgas ist offensichtlich nicht in der Lage, gestiegene Importpreise (Langfristverträge mit Ölpreisbindung) im Markt auf die nächste Handelsstufe weiterzuwälzen.
Fraglich, wie es dann überhaupt dazu kommen kann, dass auf den nachgelagerten Gasmärkten für Haushaltskunden gestiegene Gaspreise ankommen sollen. Irgendwo dazwischen muss der Marktmechanismus versagen. Die Gasschwemme muss sich auch auf die Gaspreise für Haushaltskunden auswirken.

Möglich erscheint, dass regionale Gasversorger Gas (ohne Not) immer noch mit Ölpreisbindung beziehen, obschon eine solche zur Anpassung an die Marktpreise für Gas offensichtlich vollkommen untauglich ist (so schon BGH VIII ZR 178/08 und VIII ZR 304/08].

Geschäftsmodell der Ruhrgas zusammengebrochen