Original von RR-E-ft
Dass durch Kündigung von Sonderverträgen immer höhere Preise im Markt durchgesetzt werden könnten, hat zur Voraussetzung, dass dem gekündigten Kunden keine preiswerteren Alternativen am Markt zur Verfügung stehen. Das war bis etwa 2007 tatsächlich der Fall.
Es ist jedoch (etwa bei http://www.verivox. de) zu beobachten, dass in vielen Netzgebieten auch den Haushaltskunden in einem zunehmenden Maße Alternativen zur Verfügung stehen.
Wenn man sich den Strommarkt, in dem dieser sogenannte freie Wettbewerb ja schon deutlich länger funktionieren sollte, anschaut, kommt man (leider) unweigerlich zu der Erkenntnis, dass es leider nicht so funktioniert, wie die Theorie es haben möchte.
Es ist wie bei den Preiserhöhungen an der Tankstelle. Erstauinlicherweise sind sich die großen Lieferanten immer mehr oder weniger einig, wann erhöht wird und wann nicht. Mal fängt der eine an, diesen Prozess in Gang zu setzen, mal der andere. Absprachen werden NATÜRLICH nicht getroffen.
Die kleinen Lieferanten können meist nur sehr begrenzt ihre Energie deutlich günstiger abgeben, da sie von den Großen dazukaufen müssen, die die Masse an Energie erzeugen.
Ich gebe Ihnen allerdings Recht, dass viel zu wenige Kunden wenigstens das Minimum der Möglichkeiten probieren, um ihre Kosten zu senken (Lieferantenwechsel).Original von RR-E-ft
Das können auch Angebote von Energiegenossenschaften sein, die auch aus der Protestbewegung hervorgegangen sind. Wer solche unterstützen möchte, schließt sich diesen an und bezieht dort seine Energie. Gerade diese Genossnschaften sind auf entsprechende Nachfrage durch informierte Verbraucher angewiesen.
Viele träge Verbraucher sind ja schon froh, überhaupt einen Wechsel hinzubekommen. Wenn sie dann aber die üblichen Verbrauchervergleichsportale abfragen, tauchen diese Genossenschaften wonirgends auf (da sie die Provisionen, die die Portale erheben, (was vielen übrigens nicht bekannt ist

) bezahlen wollen und somit ist die Information über solche Genossenschaften sehr mühselig. Dieses gilt auch über den \"Zustand\" solcher Initiativen, die oft jahrelang brauchen, um in die Gänge zu kommen. Sie sind schließlich meist ehrenamtlich geführt. Das verdient Respekt, lässt aber eine Bearbeitung eines größeren Ansturms schnell an die Kapazitätsgrenzen gelangen. Man hört gelegentlich von Fällen, in denen es Monate dauert, bis die Aufnahme in den Kreis der Mitglieder und der Energie denn dann endlich vollzogen ist. Für den unbedarften Verbraucher ist das dann oft nervig.
Original von RR-E-ft
Kein einziger Energieversorger ist verpflichtet, überhaupt im Rahmen der Vertragsfreiheit Sonderverträge anzubieten.
LichtBlick ebenso wenig wie E.ON oder RWE bzw. deren Töchter.
Wenn also ein Lieferant allen seinen Sondervertragskunden ordnungsgemäß kündigt und danach gar keine neuen Sonderverträge oder nur soche mit schlechteren Konditionen anbietet, so kann und muss man ggf. zu einem anderen Lieferanten wechseln.
Rechtlich stimme ich Ihnen zu. Jedoch ist diese Vertragsart für viele Versorger deutlich angenehmer als die Grundversorgungsvariante, da man im SV die Vertragsbedingungen selbst aushandeln kann. Das dieses in der Vergangenheit, insbesondere bei den Preisanpassungsklauseln leider \"in die Hose\" ging, war sicher so nicht geplant

, heisst aber nicht, dass es für alle Zukunft so bleibt (wenn auch derzeit einige Versorger wohl immer noch unwirksame oder nicht wirksam einbezogene Klauseln \"im Angebot\" haben, selbst bei neuen Verträgen

) Das muss aber nicht so bleiben.
Ebenfalls muss (hoffentlich) die Sockelpreistheorie des VIII. BGH-Senats nicht für alle Ewigkeit bestand haben und dann stehen die Versorger mit den Grundversorgungsverträgen deutlich mehr im Rechtfertigungsdruck als in den SV. Daher glaube ich, dass viele Versorger durchaus gerne diese SV verwenden.