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Autor Thema: EWE erhöht den Bilanzgewinn 2009 erneut  (Gelesen 2727 mal)

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Offline uwes

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EWE erhöht den Bilanzgewinn 2009 erneut
« am: 08. Juli 2010, 00:25:08 »
Trotz Aufkauf der Bremer Stadtwerke und geringerem Gasumsatz macht die EWE immer noch auf Kosten ihrer Kunden jedes Jahr deutliche Gewinnsprünge.

--------------------2009   2008
Bilanzgewinn in MDE       139,0    104,1

Mehr als 30 %

Man sieht, wo die Preiserhöhungen hinführen.
Mit freundlichen Grüßen

Uwes
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Offline husky

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EWE erhöht den Bilanzgewinn 2009 erneut
« Antwort #1 am: 11. Juli 2010, 15:48:07 »
Wie blendend es der EWE AG geht, macht ein Sonderbericht der F.A.Z. vom 07. Juli 2010, über \"Die 100 Größten\" (Unternehmen in Deutschland) deutlich.

Laut F.A.Z. hat sich die EWE AG im Jahr 2009 gleich um 12 Tabellenplätze nach oben geschoben, nämlich vom 83. Platz auf Platz 71. Damit hat die EWE AG u.a. so bekannte Größen wie Beiersdorf, Südzucker, Hapag-Lloyd, Strabag, Klöckner, Novartis, Kali + Salz, Rheinmetall, Springer, Ikea D´land, Nestle D´land, Renault D´land, IBM D`land hinter sich gelassen.

Beim Jahresüberschuss läßt die EWE AG sogar eine Reihe von DAX Unternehmen schlechter aussehen: Daimler, Commerzbank, Lufthansa, MAN, Salzgitter, Thyssen-Krupp.

Vor Gericht stellt sich dagegen die EWE AG so dar, als sei sie die Außenstelle der Caritas. Sie behauptet Unterdeckung bei den Gaspreisen und tut so als ob sie zu Gunsten ihrer Kunden auf Hunderte von Millionen Euro verzichten würde.

Angesichts der realen Finanzdaten lese ich das Kürzel EWE inzwischen für mich als Auffoderung, nämlich als: Energie Wucher Eindämmen

Husky

Offline uwes

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EWE erhöht den Bilanzgewinn 2009 erneut
« Antwort #2 am: 13. August 2010, 16:38:54 »
Aus dem Lagebericht der EWE für das Geschäftsjahr 2009 wird deutlich, wie gut es der EWE wirklich geht. Trotz einer nahezu Verdopplung der Investitionen wird wieder der Gewinn um mehr als 30 % gesteigert.

Im Lagebericht heißt es:

EWE bezieht das Gas von sieben Hauptlieferanten auf der Basis von Vertragsvereinbarungen, deren Laufzeiten zum Teil bis zum Jahr 2025 reichen. Das Erdgas stammt zu rund 47,0 Prozent aus dem Inland, zu 33,0 Prozent aus Gasfeldern in den Niederlanden und zu 19,0 Prozent aus der Gemeinschaft Unabhängiger Staaten (GUS). Zu den größten Lieferanten zählt die VNG AG mit einem Anteil von 16,2 Prozent an der Gesamtmenge. Die EWE AG betreibt 26 Kavernen in Salzstöcken als Erdgasspeicher. Die Kavernen ermöglichen einen annähernd konstanten Erdgasbezug von inländischen und ausländischen Lieferanten, so dass je nach Jahreszeit der stark schwankende Erdgasbedarf der Kunden zuverlässig und preisgünstig gedeckt werden kann.  Ertragslage  Der Umsatz der EWE AG ist in 2009 mit 4 218,7 Mio. Euro leicht gesunken. Im Vergleich zum Vorjahr entspricht dies einem Rückgang von rund 41,2 Mio. Euro oder -1,0 Prozent, was im Wesentlichen aus einer Reduzierung der Umsatzerlöse im Gasgeschäft resultiert.  Die Umsatzerlöse im Strombereich sind leicht um 1,8 Prozent angestiegen. Ursächlich für die höheren Umsatzerlöse sind vor allem die bezugskostenbedingten Preismaßnahmen im Bereich der Sondervertragskunden und Verteilerwerke. Kompensierend wirken Mengenverluste in allen Kundengruppen. Aufgrund der um 8,8 Prozent gestiegenen Strombezugspreise für den Wareneinkauf, die vor allem aus gestiegenen Einkaufspreisen und der zunehmenden Kostenbelastung aus der EEG-Umlage resultieren, sowie der um 0,9 Prozent leicht erhöhten Netznutzungsentgelte ist das Stromergebnis gegenüber dem Vorjahr deutlich belastet. Nach zwei Jahren Preisstabilität hat EWE am 18. November 2009 eine Preiserhöhung im Tarifkundenbereich zum 1. Januar 2010 bekannt gegeben. Diese ist durch die oben genannten ergebnisbelastenden Gründe für die gestiegenen Bezugskosten in 2009 und die zu erwartende Entwicklung auf den Beschaffungsmärkten notwendig geworden.  Die Umsatzerlöse im Gasbereich sind um 4,6 Prozent gesunken. Der konjunkturbedingte Rückgang des Absatzes führt zu einer Reduzierung der Umsatzerlöse, welche durch Kundenverluste im Bereich der Sondervertragskunden und die Preisentwicklung auf der Absatzseite noch verstärkt wird. Die Preisentwicklung für den Strom- und Gasabsatz und damit die Entwicklung der Strom- und Gasumsatzerlöse folgt der Entwicklung der Bezugskosten im Materialaufwand. Auf die Entwicklung der Weltmarktpreise für Heizenergie, die im Zeitraum von Juli 2008 bis März 2009 kontinuierlich gesunken sind, hat die EWE AG auf der Absatzseite mit drei Preissenkungsmaßnahmen für die Tarifkunden im Gasbereich reagiert. Zum 1. Februar 2009, zum 1. April 2009 und zum 1. Juli 2009 wurden die Tarifkundenpreise um 0,3 Cent/kWh, um 0,7 Cent/kWh und um 0,6 Cent/kWh gesenkt. Bei den Sondervertragskunden und den Verteilerwerken wurde der Entwicklung durch entsprechende Preismaßnahmen ebenfalls Rechnung getragen. Der Rückgang der Gasbezugskosten für den Wareneinkauf um 13,2 Prozent ist neben einem Mengeneffekt vor allem auf die beschriebene Entwicklung der Marktpreise für Heizenergie zurückzuführen. Dem entgegen wirken die um 6,9 Prozent gestiegenen Netznutzungsentgelte. Die ab April 2009 einsetzende gegenläufige Entwicklung der Heizölpreise führte aufgrund der zeitlichen Verzögerung der daran gekoppelten Gasbezugspreise zu anziehenden Bezugskosten im zweiten Halbjahr 2009. Da EWE dies nicht durch entsprechende Preismaßnahmen an die Tarifkunden weitergegeben hat, steht das Gasergebnis weiter unter Druck, konnte jedoch im Vergleich zum stark belasteten Vorjahresergebnis verbessert werden.
Mit freundlichen Grüßen

Uwes
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