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Autor Thema: Eon Hanse: Brief vom Amtsgericht XXX  (Gelesen 3345 mal)

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Offline CASTOR_OIL

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Eon Hanse: Brief vom Amtsgericht XXX
« am: 07. März 2010, 20:15:44 »
Nach meinem Widerspruch und der Erläuterung hat jetzt der/die
Richter(in) am Amtsgericht Eon Hanse darauf hingewiesen, dass
mehr als der Betrag vor meinem Widerspruch Eon Hanse nicht
zusteht.  :D
Eon Hanse soll jetzt vor der mündlichen Verhandlung eine Aufstellung
der empfangenen Zahlungen mit Grundlage der Preise vor dem
Widerspruch machen  :tongue:

Im Ernst: Warum macht Eon das ?
Ich kann es mir außer Idiotie nur so vorstellen, dass wirklich bei jeder
weiteren Eskalationsstufe genug Leute abspringen und einlenken,
dass der Gewinn den Verlust gegenüber dem harten Kern
aufwiegt.
Leider muß ich sagen, dass viele Leute im Bekanntenkreis unglaublich
ahnungslos und ängstlich sind, was Ihre Rechte angeht. Es scheint
wirklich so etwas wie ein \"Gericht ?! Oh, bitte nicht\" Syndrom zu geben.
Wie sind eure Erfahrungen ?

Anyway, sollte Eon Hanse wirklich in Berufung gehen, nehme ich mir
einen *guten* und *teuren* Anwalt.  Und ich hole mir auch
sämtliche Beiträge zurück (Mein Widerspruch hat erst nach der
zweiten Erhöhung stattgefunden). Ich bin es echt leid.


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Wer kämpft, kann verlieren.
Wer nicht kämpft, hat schon verloren.

Offline userD0010

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Eon Hanse: Brief vom Amtsgericht XXX
« Antwort #1 am: 08. März 2010, 09:30:09 »
@CASTOR_OIL

\"\"Leider muß ich sagen, dass viele Leute im Bekanntenkreis unglaublich
ahnungslos und ängstlich sind, was Ihre Rechte angeht. Es scheint
wirklich so etwas wie ein \"Gericht ?! Oh, bitte nicht\" Syndrom zu geben.
Wie sind eure Erfahrungen ?\"\"

So lange die Zahl der konsequenten Protestler so gering ist und bleibt, wird es diese Spielchen der Versorger immer wieder und immer häufiger geben.
Und der Grund liegt nach meiner Erfahrung darin, dass die Mehrzahl der Energieverbraucher Angst vor Liefereinstellung hat (zwar unbegründet), aber doch aus der Angsthasenmentalität glaubt, dass die Energieversroger die Stärkeren seien und man dagegen machtlos wäre.
Und die Energieversorger fahren mit dieser Strategie doch recht erfolgreich.
Allgemeiner Verbrauch ging zwar zurück, aber die Gewinne der EVU marschierten auch immer weiter in die eine Richtung.
Das Monopol der EVU ist doch ungebrochen. Wenn´s nicht mehr an der eigentlichen Grundpreis-Schraube zu drehen ist, werden halt die Netzdurchleitungskosten entsprechend angepasst. Denn, wie man ja wohl weiß, sind das Vorkosten, die \"nur\" weitergegeben werden.

Offline bolli

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Eon Hanse: Brief vom Amtsgericht XXX
« Antwort #2 am: 08. März 2010, 10:13:17 »
Zitat
Original von CASTOR_OIL
Anyway, sollte Eon Hanse wirklich in Berufung gehen, nehme ich mir
einen *guten* und *teuren* Anwalt.  
Vielleicht hilft Ihnen das bei Ihren Erfolgsaussichten. (Leider) muss E.ON aber nur die Gebühren nach RVG (Gesetz über die Vergütung der Rechtsanwältinnen und Rechtsanwälte) bezahlen, die sich nach dem Streitwert richten. Sollte Ihr Anwalt teurer sein (was bei Streitigkeiten im Energierecht insbesondere in \"kleinen\" Verfahren mit geringen Streitwerten durchaus passieren kann) muss nicht E.ON den Rest bezahlen sondern Sie müssen mit dem Anwalt einen Privatvertrag abschließen, damit dieser überhaupt tätig wird.
Auch nicht besonders motivierend für unbedarfte Kunden und auch ein Grund, warum selbst beim Klageverfahren noch Leute mit sehr guten (theoretischen) Erfolgschancen abspringen.  :evil:

Offline 0tt0lgel

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Eon Hanse: Brief vom Amtsgericht XXX
« Antwort #3 am: 15. April 2010, 21:10:36 »
sieht wohl so aus, als ob der Stralsunder Anwalt, der Egon Hanse in vielen Fällen vertritt, auf jeden Fall in Berufung zu gehen hat, angeblich sollen schon 80 Berufungsverfahren zusammengekommen sein

Offline Hella

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Eon Hanse: Brief vom Amtsgericht XXX
« Antwort #4 am: 16. April 2010, 11:02:18 »
Es ist meistens wirklich so, dass viele betroffene E.ON-Kunden aus Kostengründen
eine gerichtliche Auseinandersetzung scheuen und viele Anwälte - verständlicherweise -
mit den gesetzlichen Gebühren nicht kostendeckend arbeiten können. Die Rechtsschutz-
versicherung übernimmt aber lediglich die gesetzlichen Gebühren, der Rest ist \"reiner Spaßfaktor\".

Was ich allerdings nicht verstehe ist, dass diese Kunden dann trotzdem noch
bei E.ON Hanse bleiben....; reiner Masochismus (?) oder was....; es gibt
zwischenzeitlich enorm viele Mitbewerber, darunter sollte doch wohl ein
anderer zu finden sein. Oder ist das reine Bequemlichkeit, das wäre dann
aber nur noch dämlich.

 

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