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Autor Thema: Einspeisevergütung unbedingt absenken!  (Gelesen 3364 mal)

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Offline Datko

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Einspeisevergütung unbedingt absenken!
« am: 08. Oktober 2009, 22:53:24 »
Zu \"Energieverbraucher warnen vor Absenkung der PV-Vergütungen\"
Siehe:
http://energieverbraucher.de/de/start__2229/NewsDetail__9957/
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Meiner Ansicht nach hat sich da ein Subventions-Moloch in den letzten Jahren breit gemacht der seinesgleichen sucht.


Joachim Datko - Ingenieur, Physiker
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Offline Zeus

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Einspeisevergütung unbedingt absenken!
« Antwort #1 am: 09. Oktober 2009, 09:44:38 »
Der Bund der Energieverbraucher hat nur vor einer ÜBERZOGENEN Absenkung der Einspeisungsvergütung gewarnt. Allerdings haben mich die so stark zum Ausdruck gebrachten Sorgen um die Hersteller von PV-Anlagen auch schon seltsam berührt. Wer die freie Marktwirtschaft beführwortet, muss akzeptieren, dass auch Unternehmen der erneuerbaren Energien untergehen, wenn Sie nicht Wettbewerbsfähig sind. Was mit den Anlagenhersteller in China passiert, ist für die Argumentation überflüssig und absolut kontraprodukiv.
Dass in der Warnung kein Wort darüber verloren wird, dass in der Vergangenheit einige Hersteller die Gunst der Stunde genutzt haben, um satte Gewinne abzukassiern, und dass der VERBRAUCHER nicht weiterhin durch die zu hohen Vergütungen mit steigenden Strompreise belastet werden darf, ist für einen VERBRAUCHERVEREIN schon erstaunlich.

Offline nomos

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Einspeisevergütung unbedingt absenken!
« Antwort #2 am: 09. Oktober 2009, 10:21:45 »
Zitat
Original von Zeus
...
Dass in der Warnung kein Wort darüber verloren wird, dass in der Vergangenheit einige Hersteller die Gunst der Stunde genutzt haben, um satte Gewinne abzukassiern, und dass der VERBRAUCHER nicht weiterhin durch die zu hohen Vergütungen mit steigenden Strompreise belastet werden darf, ist für einen VERBRAUCHERVEREIN schon erstaunlich.
    @Zeus, es wird nicht überraschen, dass ich das auch sehr kritisch sehe. Wessen Interessen werden hier wirklich vertreten?

    Die Solarnähe des BdEV ist unverkennbar. Zu den Nachteilen der überzogenen Förderung für die Verbraucher finden man wenig. Auch der mehr als bescheidene sündhaft teuere Solarstrombeitrag  zur Stromversorgung von deutschen Dächern wird nicht kritisiert.

    Aber alles was aus der Solarecke kommt wird herausragend gelobt und wenig hinterfragt z.B.

Zitat
In seinem phantastischen Buch \"Sonnenstrategie\" (Piper-Verlag) bringt Hermann Scheer es auf den Punkt, was uns bevorsteht mit der Sonnen-Energie. Man möchte diese Zeilen jedem Politiker über das Bett gerahmt aufhängen. Wer diese Gedanken gelesen hat, kann nicht wie bisher weiterleben.
[/URL]
 
Vertritt hier der BdEV die Verbraucher? Die kritiklose Solarlastigkeit ist im Vergleich zu anderen Verbrauchervertretern  schon auffallend und bemerkenswert. Andere Verbraucherschützer sehen die deutsche Solarförderung deutlich kritischer:
 
Verbraucherschützer nehmen Solarförderung ins Visier:

Der Bundesverband der Verbraucherzentralen hat die Bundesregierung \"dringend\" aufgefordert, die Milliarden teure Solarstromförderung zu kürzen. \"Für die bis zum Jahr 2013 installierten Solaranlagen werden die Stromabnehmer nach Schätzungen 77 Milliarden Euro an Einspeisevergütung während der 20-jährigen Förderzeit zu zahlen haben\", kritisierte der Präsident des Bundesverbands der Verbraucherzentralen, Gerd Billen, laut Focus in einem Brief an Bundesumweltminister Sigmar Gabriel (SPD) und Wirtschaftsminister Karl-Theodor zu Guttenberg (CSU).
 
Die Einspeisevergütung für Solarstrom wird harsch kritisiert, die mit bis zu 43 Cent pro Kilowattstunde rund sechsmal höher als der durchschnittliche Börsenpreis für Strom liege. \"Es ist daher dringend geboten, bereits für das Jahr 2010 die Einspeisevergütung für neue Solaranlagen um 30 Prozent zu reduzieren\", mahnte Billen. Die aktuellen Vergütungssätze waren Ende Mai des vergangenen Jahres in einer Novelle des Erneuerbare-Energien-Gesetzes festgesetzt worden.
 
Manfred Panitz, Geschäftsführendes Vorstandsmitglied des Bundesverbands der Energie-Abnehmer e. V. (VEA), forderte die neue Bundesregierung nach der Bundestagswahl zum sofortigen Handeln auf: Deutscher Solarstrom sei teurer als Wüstenstrom von Desertec. Mit Hilfe von Solarkraftwerken werden zurzeit rund 4,5 Milliarden Kilowattstunden Strom pro Jahr erzeugt. 23 Milliarden Euro wurden dafür seit Mitte der neunziger Jahre investiert. Dieser Summe stehen Investitionen von 60 Milliarden Euro gegenüber. Sie sind laut Desertec-Plan der Versorgung Deutschlands mit Wüstenstrom zuzurechnen. Bei Desertec geht es jedoch um 100 Milliarden Kilowattstunden. \"Die Kosten für Desertec könnten sich vervielfachen. Dennoch würde der Aufwand für Wüstenstrom immer noch weit hinter dem Aufwand für die Förderung von Fotovoltaik in Deutschland liegen\", stellt Manfred Panitz fest.

...

und das kann man ruhig auch als Folge der überzogenen Förderung ansehen. Man hat sich an den übbigen Fördertöpfen bequem gemacht. Das rächt sich jetzt:

Die deutsche und europäische Solarindustrie ist gegenüber der chinesischen Branche offenbar kaum noch wettbewerbsfähig. Die dortigen Produzenten hätten sich enorme Kosten- und Effizienzvorteile erarbeitet, berichtete die \"Berliner Zeitung\" unter Berufung auf eine nichtöffentliche Studie der Landesbank Baden-Württemberg (LBBW). Insgesamt belaufe sich der Kostenvorteil auf allen Produktionsstufen auf rund 44 Prozent. Damit könnten die Hersteller in China ihre Fertigungsschritte etwa zum halben Preis im Vergleich zum besten europäischen Hersteller erbringen.
 
\"Der immense Preisverfall im Modulsektor scheint den europäischen Solarherstellern keine Krume mehr übrigzulassen\", heiße es in der Analyse weiter. Besonders dramatisch sei, dass die chinesischen Hersteller die Europäer vor allem technisch weit hinter sich ließen. Die LBBW-Fachleute erwarteten dem Bericht zufolge nun, dass die chinesischen Firmen ihren Marktanteil schnell ausbauen. Dies werde einen \"vernichtenden\" Druck auf die Gewinnmargen der Europäer ausüben. Wer überleben wolle, müsse seine Produktivität erheblich steigern, innovativ sein und seine Produktionsstätten in Billiglohnländer auslagern. [/list]PS:
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