In solchen Artikeln wird oft gerne mit extrem großen und gleichzeitig mit extrem kleinen Zahlen operiert um den Leser zu manipulieren.
Da wird geschrieben von 35 Mrd in 20 Jahren. Das ist pro Jahr gerade mal 2 Mrd €. Gleichzeitig wird geschrieben von weniger als 1 % Anteil an der Stromversorgung.
Dass dies schon im Jahr 2008 nicht mehr stimmte, und dass der Anteil in 20 Jahren bei weiterlaufen der Förderung voraussichtlich eher im Bereich von 20-30 % liegt, davon wird nichts geschrieben.
Richtig ist, dass der Solarstrom weder in der Nachtzeit, noch in den Wintermonaten zur Verfügung steht. Aber das ist doch nicht der Punkt. Entscheidend ist, dass der Solarstrom wenn er zur Verfügung steht, sehr gut mit dem Verbrauch korreliert.
Keine der heutigen Stromerzeuger liefert 100 % seiner Lebensdauer Strom. Selbst die als Rekordmeister bei der Auslastung gefeierten Atomkraftwerke liefern nur während der verfügbaren Zeit einen hohen Prozentanteil an Energie, weil sie als Grundlastkraftwerke betrieben werden. Was aber verschwiegen wird ist, dass die verfügbare Zeit nicht 100 % der Lebenszeit ist. Auch bei AKWs gibt es wegen Wartungen, Reparaturen und Umrüstungen, teilweise Anteile bis zu 30 % der Lebenszeit, in denen sie keinen Strom produziert haben.
Wenn die Netzparität ab etwa 2015 erreicht ist, dann wird die Dynamik des Ausbaus nochmal zunehmen, ohne dass die EEG-Vergütung im wesentlichen steigt.
Und was Subventionen, was die EEG-Umlage laut Urteil EU-Gericht eigentlich nicht ist, so ist die Solarenergie nicht alleine. Ob
AKWs oder Kohlekraftwerke, alle haben über Jahrzehnte weit mehr als 350 Mrd. Euro an Subventionen kassiert, und kassieren sie immer noch. Und über die Folgekosten brauchen wir gar nicht reden. Man denke nur an die Endlagerung und die Ewigkeitskosten des Bergbaus.
Also was motiviert die Energieversorger und deren Lobbyisten über die Solarförderung und das EEG generell zu jammern?
Einmal ist es die Beschneidung ihrer Marktanteile. Man stelle sich vor, dass mittlerweile fast 20 % der Stromerzeugung aus regenerativen Energien kommt. Ein Großteil davon sind kleine und mittlere Produzenten, die völlig unabhängig von den Stromkonzernen sind. Man will sich also die Konkurrenz vom Hals halten. Der Anteil der regenerativen Energieerzeugung kann in den nächsten Jahrzehnten durchaus 50 % erreichen.
Und zum Anderen wollen sie von ihren eigenen Subventionen, die sie kassiert haben, jährlich kassieren und auch in Zukunft kassieren werden, ablenken. Wenn man alleine an die Kosten einer Endlagerung der radioaktiven Abfälle denkt, dann wird einem von den Kosten schwindlig. Dabei gibt es ja noch nicht mal eine Lösung, obwohl schon seit Jahrzehnten daran geforscht wird und sich die Energieversorger auch unter dem Deckmantel der Forschung des radioaktiven Mülls über den Forschungshaushalt entledigt haben. Von den illegalen Verklappungen in den Weltmeeren wollen wir gar nicht erst reden.
Gerade die Solarenergie hat wegen ihrer dezentralen Natur und der massenhaften Installation durch von den Stromversorgern unabhängen Betreibern, die Chance einen wesentlichen Anteil an der Stromversorgung zu erreichen. Das EEG ist eine Anschubfinanzierung, die mit der eingebauten Degression die Entwicklung und die Produktion mit marktwirtschaftlichen Mechanismen voran treibt, und dies schon seit Anfang der 90er Jahre als Stromeinspeisegesetz sehr erfolgreich. Das es manchmal überförderung aber auch manchmal Unterförderung gibt, liegt in der Natur der Dinge. Dies lässt sich aber sehr leicht vom Gesetzgeber korrigieren, und wird auch immer wieder korrigiert.