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Autor Thema: Studie zu Gaspreisen der Grünen-Bundestagsfraktion  (Gelesen 8605 mal)

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Offline nomos

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Studie zu Gaspreisen der Grünen-Bundestagsfraktion
« Antwort #15 am: 18. April 2009, 20:22:01 »
@Zeuss, ok, ich bin vom Arbeitspreis zum 1.12.08 ausgegangen. Die Rechnung der Gasanstalt ging vom November-Arbeitspreis aus. Insofern haben Sie recht.

Wenn Sie bei den Fakten bleiben möchten, dann ist auch Fakt, dass Verbraucher den Gesamtpreis bezahlen müssen. Nur dieser ist letztendlich relevant; bei der Frage der Billigkeit und auch sonst. Es gibt in der Zwischenzeit sogar Tarife ohne  Grundpreis, danach ist die Vielfalt groß. Kennen Sie denn die getrennte Kalkulation der \"Verbrauchspreise\" wie sie hier genannt werden und des Grundpreises? Mich interessiert dieser Verschiebebahnhof wenig, mich interessiert nur die Gesamtpreiskalkulation.

@Zeuss, nichts für ungut, aber Sie argumentieren fast so wie der Vertreter eines EVU. Die Kalkulation werde ich Ihnen nicht liefern. Aber die Empfehlung von RR-E-ft bleibt grundsätzlich richtig. Gehen Sie von den veröffentlichten BAFA-Erdgasimportpreisen aus und lassen Sie sich die Differenz zum jeweiligen Gesamtpreis von der Gasanstalt aufschlüsseln. Bei soviel gezeigtem Verständnis kommt man Ihnen vielleicht entgegen. Wenn das für Sie interessant ist, lassen Sie  sich die Kalkulation von Arbeitspreis und Grundpreis zusätzlich getrennt aufführen.

Sie können hilfsweise auch mal die Zahl der Haushaltsgasanschlüsse ermitteln und diese mit dem durchschnittlichen Grundpreis hochrechnen.  Dann können Sie prüfen, ob das Ergebnis dem überhöhten Gewinn der Gasanstalt nahekommt; wenn überhaupt vorhanden  ;) .

Offline Zeus

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Studie zu Gaspreisen der Grünen-Bundestagsfraktion
« Antwort #16 am: 19. April 2009, 01:04:15 »
@Nomos

Es fällt offensichtlich schwer zuzugeben, dass man sich verannt hat. Niemand hat je behauptet, dass der Verbraucher nicht den Gesamtpreis zahlen muss. Sie haben behauptet, dass  \" bei der Gesamtpreisbetrachtung die Absenkung gerade einmal 17% betrug\" und ich habe Ihnen bewiesen, dass Sie sich verrechnet haben. Es wird niemandem geholfen wenn man mit falschen Zahlen oder falschen Behauptungen argumentiert. Vielmehr werden zwangsläufig solche Schwächen gnadenlos von den Versorger genutzt um Argumentationen als unseriös anzuprangern.
Im Gegensatz zu den vielen anderen lokalen Versorger, ist die Gasanstalt ein an der Börse notiertes Unternehmen, das jährlich einen entsprechenden Geschäftsbericht veröffentlichen muss, aus dem  u.a.Einnahmen und Ausgaben (auch die Gewinnauschüttungen) detailliert zu entnehmen sind.  Dadurch liegt uns auch die Gewinn und Verlustrechnung detailliert vor. Zahlen von deren Kenntnis  Sie, bei Ihrem Versorger, wahrscheinlich nur träumen können.
Zur Empfehlung von RR-E-ft bezüglich der BAFA-Importpreise habe ich nicht Stellung bezogen, darf Ihnen aber mitteilen, dass auch diese von uns, schon länger, monatlich registriert werden und auch in die Überlegungen der Initiative über ihre Vorgehensweise miteinbezogen werden.
Unfundierte Behauptungen und unsachliche Argumente führen nicht zur Stärkung der Initiativen für faire Energiepreise, im Gegenteil sie schwächen sie. Ausdrücklich betone ich, dass sich diese Bemerkung  nicht auf die vielen Beiträge von RR-E-ft bezieht, die auch für uns schon sehr hilfreich waren.
Trotzdem muss es erlaubt sein  das eine oder andere richtig zu stellen  ohne, dass gleich unterstellt wird man \" argumentiere wie der Vertreter eines EVU\". Dies ist die allerletzte Schublade!

Offline nomos

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Studie zu Gaspreisen der Grünen-Bundestagsfraktion
« Antwort #17 am: 19. April 2009, 11:04:57 »
Zitat
Original von Zeus
Es fällt offensichtlich schwer zuzugeben, dass man sich verannt hat.
Es wird niemandem geholfen wenn man mit falschen Zahlen oder falschen Behauptungen argumentiert.
Im Gegensatz zu den vielen anderen lokalen Versorger, ist die Gasanstalt ein an der Börse notiertes Unternehmen, das jährlich einen entsprechenden Geschäftsbericht veröffentlichen muss, aus dem  u.a.Einnahmen und Ausgaben (auch die Gewinnauschüttungen) detailliert zu entnehmen sind. Dadurch liegt uns auch die Gewinn und Verlustrechnung detailliert vor. Zahlen von deren Kenntnis  Sie, bei Ihrem Versorger, wahrscheinlich nur träumen können.
Unfundierte Behauptungen und unsachliche Argumente ........
    @Zeus, bitte auf dem Teppich bleiben, mir fällt nichts schwer und ich will mich mit Ihnen nicht streiten. Ich sehe auch kein Verbot, Fehler richtigzustellen.  Es ging mir in der Sache um den Grundpreis. Ich habe mich bei meiner Rechnung im Ausgangspreis geirrt, das habe ich bereits geschrieben. An der generellen Bewertung ändert das für mich nichts. Ob sich da jetzt wer \"verrennt\" und über die \"unsachlichen und unfundierten Behauptungen\" würde ich nochmals nachdenken.

    Was ist da an der Gasanstalt so exclusiv? Das ist eher typisch für viele kommunale Stadtwerke mit Mehrheitsbeteiligung der Kommune. Ob es sich dabei um die Rechtsform der AG oder der GmbH handelt ändert daran auch nichts. Hier ist Kaiserslautern Merheitsaktionär, die Thüga hält 42 %. Sie erfahren nicht mehr aus den Geschäftsberichten wie in vielen anderen Fällen auch.

    Wenn ich das richtig gelesen habe, betrug bei einem gezeichneten Kapital von 13,8 Mio EURO der Vorsteuergewinn 2006 5,7 Mio EURO und 2007 4,9 Mio EURO. Nicht schlecht!  Nochmal, jetzt können Sie sich ganz sachlich und fundiert fragen ob da doch noch etwas viel Grundpreis enthalten ist.

Offline Zeus

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Studie zu Gaspreisen der Grünen-Bundestagsfraktion
« Antwort #18 am: 19. April 2009, 17:55:16 »
@ Nomos

Ich verstehe nicht warum Sie sich an der Frage des Grundpreises so festbeißen. Vielleicht lokal bedingt ? Sie haben doch selbst erklärt, dass für Sie nur der Gesamtpreis, den der Kunde zahlen muss, relevant ist. Diese Auffassung teile ich mit Ihnen.
Sie haben den \" EinPreisTarif\" von \" E wie einfach \" erwähnt bei dem, als eine der wenigen Ausnahmen, kein Grundpreis erhoben wird. Gerade an diesem Beispiel läßt sich demonstrieren, dass die Nichterhebung  eines Grundpreises nicht zwangsläufig zu einem billigeren Preis für den Kunden oder im Vergleich zu anderen Versorger führt. Sowohl in Kaiserslautern als auch in Bietigheim-Bissingen  ist das Angebot \"Ein PreisTarif\" bis zu einem Verbrauch von 5000 kWh teuerer als beim lokalen Versorger. In Kaiserslautern wird \"Goldgas Stadtwerke\" mit  ihrem Angebot \"Goldgastrend\" ab 1.5. 2009  bei einer Abnahme von mehr als 10000 kWh wesentlich billiger sein als der \"EinPreisTarif\", und dies obwohl  ein Grundpreis von 17,15 € monatlich erhoben wird.
Ich meine, dass es zum jetzigen Zeitpunkt absolut kontraproduktiv ist über die Zweckmässigkeit der Erhebung eines Grundpreises zu diskutieren. Vielmehr sollten wir uns darauf konzentrieren, dass unsere lokale Versorger die niedrigere Bezugskosten zeitnah an die Verbraucher weitergeben, und sich nicht durch überregionale Anbieter den Rang ablaufen lassen. Die Notwendigkeit der Schaffung und der Erhaltung  vernünftig strukturierter lokaler Versorgungsstrukturen, dürfte zwischen uns beiden unstrittig sein. Mit daraufhinzuwirken gehört meines Erachtens auch zur Aufgabe sachlich orientierter Initiativen.

Offline RR-E-ft

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Studie zu Gaspreisen der Grünen-Bundestagsfraktion
« Antwort #19 am: 19. April 2009, 22:34:20 »
@Zeus

Nachdem die Netzentgelte veröffentlicht sind, in den Verbrauchsabrechnungen neuerdings gem. § 40 EnWG auch die Kosten der Messung in den Verbrauchsabrechnungen gesondert auszuweisen sind, die Höhe der Konzessionsabgabe angegeben werden muss (bei Sonderverträgen 0,03 Ct/ kWh), die Höhe der Energiesteuer mit 0,55 Ct/ kWh bekannt ist, kann man doch halbwegs nachvollziehen, ob die Angaben zur Zusammensetzung des Gaspreises plausibel sind oder nicht.

Mir ging es eigentlich nur darum, dass EID die Behauptung aufgestellt hat, die Gasbezugskosten hätten am gesamten Gaspreis nur einen Anteil von einem Drittel. Der Anteil liegt aber nach allen Verlautbarungen der Energieversorger deutlich höher. Gemessen an der gesamten Gassparte eines einzelnen Versorgers (einschließlich HuK- und Großkunden) sollen die Beschaffungskosten oft einen Anteil von ca. 90 Prozent an den Gesamtkosten der Gassparte haben. Da liegt also ein entscheidender Widerspruch.  Ich selbst habe keine Veranlassung, mich vertieft mit der Gaspreisgestaltung der Gasanstalt zu befassen. Das ist hier auch nicht der Thread zu einem einzelnen Lieblingsversorger. Ich bin weder Sprecher des Vereins, noch jedweder Initiativen.

Offline Pedro

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Studie zu Gaspreisen der Grünen-Bundestagsfraktion
« Antwort #20 am: 20. April 2009, 10:31:56 »
Dann halten wir es doch mit der Stellungnahme von \"Radio Eriwan\" (der Link zum WDR ist wieder erreichbar!):
http://www.wdr.de/radio/wdr4/wort/zur_sache/2009_0415.phtml

Auszug: Verdammt, warum müssen wir immer recht haben: Eine heute veröffentlichte Studie zeigt, dass die Gasversorger nur etwa die Hälfte der fälligen Preissenkungen an die Verbraucher weitergeben. Für das jetzt laufende zweite Quartal seien Preissenkungen von durchschnittlich 12 Prozent angekündigt, richtig wären aber 24 Prozent! Was soll man dazu sagen, falls einem die Worte nicht ganz wegbleiben? Abzocke? Unverschämtheit? Oder gar: \"Kriminelle Energie\"?

Offline userD0010

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Studie zu Gaspreisen der Grünen-Bundestagsfraktion
« Antwort #21 am: 20. April 2009, 20:31:09 »
Pedro:
Nur Geduld. So schnell können die Gasversorger doch gar nicht kalkulieren.
Das braucht seine Zeit. Aber vermutlich wird im nächsten Quartal wegen der besonderen Nachfrage der Gaspreis noch einmal \"drastisch\" gesenkt, damit er dann im 3., spätestens aber im 4. Quartal wieder der gestiegenen Nachfrage angepasst werden kann.
Und warum sollte Politik daran etwas ändern? Steinbrück & Co. werden doch einen Teufel tun, die auf dieser Basis mit hohem Niveau fließenden Steuereinnahmen zu torpedieren.

Offline AKW NEE

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Studie zu Gaspreisen der Grünen-Bundestagsfraktion
« Antwort #22 am: 23. April 2009, 08:54:00 »
Grundsätzlich ist die Frage was ergibt sich neues aus der Studie?
Nichts!

Das die Preissenkungen unzureichend sind, ist seit langem bekannt und wurde vom BdE ausreichend verbreitet.

Warum diese Studie von der Bundestagsfraktion der Grünen?
Es wird 2009 ein neuer Bundestag gewählt. Alles nur Wahlkampf. Jeder sollte bedenken, wenn er diese Studie zur Öffentlichkeitsarbeit nutzt, dass er Wahlkampf für die Grünen macht.

 

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