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Autor Thema: Mogelpackung \"Greenwashing\"  (Gelesen 6137 mal)

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Offline nomos

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Mogelpackung \"Greenwashing\"
« am: 13. April 2009, 11:40:02 »
Greenpeace-Studie warnt vor Mogelpackungen auf dem Öko-Strommarkt

Zitat
Unter dem Namen „Ökostrom“ werden zahlreiche Produkte angeboten, die dieses Prädikat nicht verdienen. Dies ist das Ergebnis einer im Auftrag von Greenpeace erstellten Studie des Energiewissenschaftlers Uwe Leprich, Professor der Hochschule Saarbrücken.

Viele Ökostrom-Geschäftsmodelle der Energiekonzerne basieren lediglich auf dem Handel mit Herkunfts-Nachweisen wie RECS-Zertifikate (Zertifikate zur Kennzeichung von Strom aus erneuerbarer Energien). Dabei kauft ein Stromunternehmen zum Beispiel in Skandinavien billige Zertifikate für Öko-Strom aus Wasserkraft, nicht jedoch den Strom selbst. In Deutschland wird dann der konventionelle Strom mit den Zertifikaten zu Öko-Strom umdeklariert.

\"Viele Energiekonzerne betreiben nichts anderes als Greenwashing, sagt Andree Böhling, Energie-Experte von Greenpeace. Wenn ganze Städte, so wie es in Kassel, Friedrichshafen und Saarbrücken der Fall war, ohne Aufpreis über Nacht auf Öko-Strom umstellen, sollten die Kunden stutzig werden. Jedem muss bewusst sein, dass es Ökostrom nicht zum Nulltarif gibt. Schließlich ist er mit zusätzlichen Investitionen in umweltfreundliche Kraftwerke verbunden.\"
    STUDIE (PDF)[/list]

    Offline ESG-Rebell

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    Mogelpackung \"Greenwashing\"
    « Antwort #1 am: 14. April 2009, 18:23:16 »
    Zitat
    Original von nomos
    Greenpeace-Studie warnt vor Mogelpackungen auf dem Öko-Strommarkt

    Zitat
    Unter dem Namen „Ökostrom“ werden zahlreiche Produkte angeboten, die dieses Prädikat nicht verdienen.
    Na und - wen überrascht dies?

    Wenn den Bürgern von Industrie und Politik ein neuer Begriff um die Ohren gewatscht wird, dann gehe ich stets von einer Mogelpackung aus bis das Gegenteil zweifelsfrei bewiesen ist - schon seit vielen Jahren.

    Angenehme Nebeneffekte:
    1) Solche Meldungen tangieren mich emotional nur noch peripher.
    2) Die - äußerst seltenen - Momente, in denen sich eine mutmaßliche Mogelpackung nicht als solche erweist, überraschen mich dann positiv und erzeugen einen kurzen Glücksmoment ;)

    Wer keine hohen Erwartungen hat, der kann auch nicht enttäuscht werden.

    Gruss,
    ESG-Rebell.

    Offline Black

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    Mogelpackung \"Greenwashing\"
    « Antwort #2 am: 15. April 2009, 13:41:11 »
    Zitat
    Original von nomos
    Greenpeace-Studie warnt vor Mogelpackungen auf dem Öko-Strommarkt


    STUDIE (PDF)


    Zitat
    Im wissenschaftlich strengen Sinne wird „ökologisch korrekter“ Strom in Anlagen erzeugt, die wegen der Ökostrom-Nachfrage zusätzlich errichtet werden („nachfrageinduzierter Ökostrom“).

    Halte ich für abwegig, denn in diesem Falle würde man sämtlichen Kunden, die bereits ohnehin Strom aus Wasserkraft etc. beziehen (bes. Skandinavien, Island etc.) unterstellen keinen \"ökologisch korekten\" Strom zu beziehen.

    Wenn behauptet wird, dies sei \"im wissenschaftlich strengen Sinne\" begründbar, dann fehlt es an einem Nachweis, dass diese Behauptung tatsächlich allgemeiner wissenschaftlicher Standart ist.
    Ihr sollt nicht wähnen, daß ich gekommen sei, Frieden zu senden auf die Erde. Ich bin nicht gekommen, Frieden zu senden, sondern das Schwert.

    Matthäus, Kapitel 10, Vers 34

    Offline nomos

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    Mogelpackung \"Greenwashing\"
    « Antwort #3 am: 15. April 2009, 14:49:13 »
    Zitat
    Original von Black
    Zitat
    Original von nomos
    Greenpeace-Studie warnt vor Mogelpackungen auf dem Öko-Strommarkt

    STUDIE (PDF)
    Zitat
    Im wissenschaftlich strengen Sinne wird „ökologisch korrekter“ Strom in Anlagen erzeugt, die wegen der Ökostrom-Nachfrage zusätzlich errichtet werden („nachfrageinduzierter Ökostrom“).
    Halte ich für abwegig, denn in diesem Falle würde man sämtlichen Kunden, die bereits ohnehin Strom aus Wasserkraft etc. beziehen (bes. Skandinavien, Island etc.) unterstellen keinen \"ökologisch korekten\" Strom zu beziehen.

    Wenn behauptet wird, dies sei \"im wissenschaftlich strengen Sinne\" begründbar, dann fehlt es an einem Nachweis, dass diese Behauptung tatsächlich allgemeiner wissenschaftlicher Standart ist.
      @Black, man kann ja immer meckern. Wissenschaftlich hin oder her, um was es geht ist eigentlich bei gutem Willen zweifelsfrei klar.

      Wenn die Norweger heute ihren Strombedarf zu 99 % mit Wasserkraftwerken erzeugen, dann ist das so in Ordnung. Durch die vielen Berge und Flüsse sind die Voraussetzungen eben optimal. Wenn wir Deutschen diese Voraussetzungen hätten würden wir das sicher auch nutzen. Mehr geht aber nach heutigen Erkenntnssen nicht mehr.

      Es sind 99 %! Die Norweger haben per Saldo keinen Strom übrig den sie verkaufen könnten!

      @Black stellen Sie sich vor, Sie trinken Regenwasser aus einer Flasche mit Quellwasseretikett. Sie zahlen dafür einen höheren Preis. Dafür trinkt Ihr Nachbar Quellwasser aus einer Flasche ohne Etikett und der Händler kassiert die von Ihnen bezahlte Preisdifferenz. Die Menge an verkauftem Quellwasser bleibt unverändert, der einzige Effekt dabei ist, der Profit des Händlers steigt.

      Das nenne ich noch freundlich ausgedrückt einen Etikettenschwindel, ganz ohne Wissenschaft. Strom aus Wasserkraft wird in Deutschland schon seit Jahrzehnten erzeugt. Vor einigen Jahren war das noch ganz normaler Strom und wurde im Mix zum Normalpreis verkauft. Jetzt wird er getrennt  mit Aufpreis abgerechnet obwohl die meisten Wasserkraftwerke betriebswirtschaftlich längst abgeschrieben sind und damit ordentlich Profit gemacht wird.

      Ein Mehrpreis im strengen \"ökologisch korrekten\" Sinne ist, wenn überhaupt, nur gerechtfertigt, sofern der Mehrpreis nachweislich für die
    zusätzlich Erzeugung z.B. hier von Wasserkraftstorm verwendet wird (\"nachfrageinduzierter Ökostrom\"). Dafür gibt es Menschen, die der Umwelt zuliebe bereit sind, einen Aufpreis zu zahlen. Aber eben nur dafür; nicht für Etiketten! Mit der Stromqualität hat es ja nichts zu tun. Die Wissenschaft brauchts für diese Erkenntnis nicht. [/list]

    Offline Black

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    Mogelpackung \"Greenwashing\"
    « Antwort #4 am: 15. April 2009, 15:35:30 »
    Zitat
    Original von nomos
    @Black stellen Sie sich vor, Sie trinken Regenwasser aus einer Flasche mit Quellwasseretikett. Sie zahlen dafür einen höheren Preis. Dafür trinkt Ihr Nachbar Quellwasser aus einer Flasche ohne Etikett und der Händler kassiert die von Ihnen bezahlte Preisdifferenz. Die Menge an verkauftem Quellwasser bleibt unverändert, der einzige Effekt dabei ist, der Profit des Händlers steigt.

    So wie die Situation in der Studie geschildert wird, dürfte aber nur noch Wasser als \"Quellwasser\" bezeichnet werden, wenn dafür extra eine neue Quelle gebohrt wird. Quellwasser aus alten bestehenden Quellen dagegen dürfte dagegen nicht mehr als Quellwasser tituliert werden, weil es ja ohnehin sprudelt und keine neuen Anreize schafft mehr Quellwasser zu trinken...

    Noch dazu hinkt das Beispiel mit dem Regenwasser physikalisch, denn wie schon die Studie selbst richtigerweise erkennt:
    Zitat
    Der Strom, der beim Kunden physisch ankommt, ist für die angestrebte Bewertung der Ökostrom-Qualität irrelevant, da der Stromfluss stets den Kirchhoffschen Regeln folgt. Diese besagen grob, dass der Strom immer aus dem Kraftwerk kommt, das der Lastinanspruchnahme am nähesten ist.

    Der Kunde bekommt also mit großer Wahrscheinlichkeit nie direkten Ökostrom, sondern immer \"zertifizierten\" Ökostrom. Warum also soll \"zertifizierter\" Ökostrom vom Windrad besser sein als zertifizierter Ökostrom aus Schweden?
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    Offline AKW NEE

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    Mogelpackung \"Greenwashing\"
    « Antwort #5 am: 15. April 2009, 15:54:18 »
    Dies ist die Praxis:
    Zitat
    Dabei kaufe ein EVU z.B. in Skandinavien billige Zertifikate für Öko-Strom aus Wasserkraft, nicht jedoch den Strom selbst. In Deutschland werde dann der konventionelle Strom mit den Zertifikaten zu Öko-Strom umdeklariert.
    http://www.energieverbraucher.de/de/Energiebezug/Strom/Gruener-Strom__377/ContentDetail__8236/

    Hier bekommt nicht Strom aus Windenergie ein Zertifikat, sondern, welch Wunder, hier wird z.B. Atomstrom zu Öko-Strom.

    Offline Black

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    Mogelpackung \"Greenwashing\"
    « Antwort #6 am: 15. April 2009, 16:31:02 »
    Zitat
    Original von AKW NEE
    Hier bekommt nicht Strom aus Windenergie ein Zertifikat, sondern, welch Wunder, hier wird z.B. Atomstrom zu Öko-Strom.

    Sie haben es noch nicht verstanden oder? Strom ist Strom. Ob er öko oder konventionell erzeugt wurde ist im Rahmen der Belieferung immer nur über Zertifizierung möglich. Wenn Sie in der Nähe eines AKW wohnen, werden Sie z.B. faktisch immer Atomstrom bekommen. Selbst wenn sie den Strom \"ökologisch korrekt\" einkaufen. Und wenn Sie in der Nähe eines Wasserkraftweerkes wohnen, erhalten Sie praktisch immer \"Wasserstrom\" selbst wenn Sie auf Atomstrom bestehen würden.
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    Offline taxman

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    Mogelpackung \"Greenwashing\"
    « Antwort #7 am: 15. April 2009, 16:49:22 »
    Zitat
    Original von Black
    Strom ist Strom. Ob er öko oder konventionell erzeugt wurde ist im Rahmen der Belieferung immer nur über Zertifizierung möglich. Wenn Sie in der Nähe eines AKW wohnen, werden Sie z.B. faktisch immer Atomstrom bekommen. Selbst wenn sie den Strom \"ökologisch korrekt\" einkaufen. Und wenn Sie in der Nähe eines Wasserkraftweerkes wohnen, erhalten Sie praktisch immer \"Wasserstrom\" selbst wenn Sie auf Atomstrom bestehen würden.

    Sie haben vollkommen Recht.

    Was den normalen Verbrauchern ständig versprochen wird ist jedoch was völlig anderes. Teilweise werden sogar höhere Preise dem Kunden abverlangt, die dieser gerne für Öko-Strom zahlt! Diese Kunden werden schlicht und ergreifend angelogen!
    pin.energiepreise@yahoo.de

    Dort treffen sich Kunden der Stadtwerke Walldorf, Heidelberg, Hockenheim, Weinheim, Neckargemünd, MVV und Erdgas Südwest!

    Offline nomos

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    Mogelpackung \"Greenwashing\"
    « Antwort #8 am: 15. April 2009, 17:14:40 »
    Zitat
    Original von Black
    [Sie haben es noch nicht verstanden oder? Strom ist Strom.
    Noch dazu hinkt das Beispiel mit dem Regenwasser physikalisch, .....
      Aha, aber warum verlangen dann die EVUs dafür unterschiedliche Preise oder schliessen Verträge mit unterschiedlichen Konzessionsabgaben  ;) usw ...?
    Zitat
    Original von nomos
    Ein Mehrpreis im strengen \"ökologisch korrekten\" Sinne ist, wenn überhaupt, nur gerechtfertigt, sofern der Mehrpreis nachweislich für die zusätzlich Erzeugung z.B. hier von Wasserkraftstorm verwendet wird (\"nachfrageinduzierter Ökostrom\"). Dafür gibt es Menschen, die der Umwelt zuliebe bereit sind, einen Aufpreis zu zahlen. Aber eben nur dafür; nicht für Etiketten! Mit der Stromqualität hat es ja nichts zu tun. Die Wissenschaft brauchts für diese Erkenntnis nicht.
      @Black, Sie müssen nicht auch noch erklären was Strom ist. Sie haben es noch nicht verstanden, dass Menschen bereit sind, für die nach ihrer Meinung umweltgerechteren Energierzeugung einen Mehrpreis zu zahlen. Mit der Stromqualität hat das nichts zu tun. Obigen Hinweis wohl aktiv überlesen? Die Physik können Sie außen vor lassen, die spielt keine Rolle. Es geht ausschließlich um die Energieerzeugung.

      Wer Eier von freilaufenden Hühnern kauft hat dabei die freilaufenden Hühner im Blick. Am Ei wird der Käufer die \"Eigenschaft\" nicht erkennen. Umetikettierungen wären hier als Betrug wohl trotzdem strafbar. RECS-Zertifikate haben sich nur die Energieversorger einfallen lassen. Leider bisher  ungestraft.

    Offline AKW NEE

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    Mogelpackung \"Greenwashing\"
    « Antwort #9 am: 15. April 2009, 17:30:53 »
    @ Black

    Mit dem Verstehen ist es manchmal so eine Sache!

    Meinem Staubsauger ist es vollkommen egal, wie der Strom erzeugt wird, aber mir nicht. Bei der Frage was den Ökostrom ausmacht geht es und das Wissen Sie, nicht darum, was bei mir aus der Steckdose rauskommt, sondern was in meinem Auftrag in das Netz eingespeist wird.
    Zu Ihrem Beitrag fehlen mir die eigenen Worte, um es mit W.Busch zu sagen.\"Dumme Gedanken hat jeder, nur der Weise verschweigt sie.\"

    Offline Black

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    Mogelpackung \"Greenwashing\"
    « Antwort #10 am: 15. April 2009, 17:55:38 »
    Spricht davon nicht den Strom erklärt haben zu wollen und kommt dann doch wieder mit so einem Beispiel:

    Zitat
    Original von nomos
    Wer Eier von freilaufenden Hühnern kauft hat dabei die freilaufenden Hühner im Blick. Am Ei wird der Käufer die \"Eigenschaft\" nicht erkennen. Umetikettierungen wären hier als Betrug wohl trotzdem strafbar. RECS-Zertifikate haben sich nur die Energieversorger einfallen lassen. Leider bisher  ungestraft.[/list]

    Im Gegensatz zu Einern ist beim Strom eine direkte Verbindung Erzeuger --> Verbraucher unmöglich (es sei denn sie legen ein eigenes Kabel direkt zur nächsten EEG-Anlage).

    Wenn man mal bei Eiern bleibt, dann funktioniert der Strommarkt (vereinfacht) so, dass jeder Bauer seine Eier unmarkiert in einen großen Korb legt. Man weiss zwar, dass 100 Eier im Korb sind und davon 20 Eier von Ökobauern stammen. Aber man weiss nicht welches Ei konkret ein Öko-Ei ist. Um nun aber überhaupt Öko-Eier verkaufen zu können, muss  bei Entnahme aus dem Korb ein beliebiges Ei als Öko-Ei zertifiziert werden. Solange insgesamt nur 20 Eier von 100 Eiern auf diese Weise als Öko Eier verkauft werden liegt kein Betrug und kein Etikettenschwindel vor.

    Jetzt zum Strom.
    Wenn ein EVU Strom aus 100 % regenerativer Energie (Wasserkraft) verkauft und Sie als Kunde aber nicht nur regenerativen Strom, sondern ]zusätzlich erzeugte] EEG-Energie erwarten, dann stimmt Ihre erwartungshaltung nicht mit dem Produkt überein, aber das ist dann nicht die Schuld des Händlers.
    Ihr sollt nicht wähnen, daß ich gekommen sei, Frieden zu senden auf die Erde. Ich bin nicht gekommen, Frieden zu senden, sondern das Schwert.

    Matthäus, Kapitel 10, Vers 34

    Offline AKW NEE

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    Mogelpackung \"Greenwashing\"
    « Antwort #11 am: 15. April 2009, 18:16:32 »
    @ Black

    Schon das Beispiel, von Eltern angeblich gern gebraucht, mit den Blumen und den Bienen, ist nicht sehr überzeugend. Wie schon so oft, Sie wollen nicht überzeugen, Sie wollen Recht haben. Auch wenn Sie von lauter z.B Windrädern umgeben sind, könne auch Sie nicht auf Grund von Meßergebnissen an der Steckdose beweisen, wie der Strom produziert wurde.

    Wenn ich eins der Beispieleier untersuchen lasse, wird ein Nachweis der Produktionsweise möglich sein.

    Was mich nicht wundert, auch hier grüßt W.Busch!

    Offline nomos

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    Mogelpackung \"Greenwashing\"
    « Antwort #12 am: 15. April 2009, 19:00:36 »
    Zitat
    Original von Black
    ....
    Jetzt zum Strom.
    Wenn ein EVU Strom aus 100 % regenerativer Energie (Wasserkraft) verkauft und Sie als Kunde aber nicht nur regenerativen Strom, sondern zusätzlich erzeugte EEG-Energie erwarten, dann stimmt Ihre erwartungshaltung nicht mit dem Produkt überein, aber das ist dann nicht die Schuld des Händlers.
      @Black, der \"BIO\"-Bauer (Erzeuger) verkauft nur Eier die von seinen eigenen Hühnern stammen. Ihr Eierkorbbeispiel wäre strafbarer Betrug. Ihr globaler Eierkorb würde sicher nicht nur Skandinavien und die Schweiz einbeziehen, der wäre doch sicher weltweit: RECS-Eier-Deklarationen aus Neuseeland, Chile ....  

      Ihre \"Bauern\" verkaufen Eier freilaufender Hühner obwohl sie nur Hühner in Legebatterien halten. Das nächste sind dann die RECS-Zertifikate für \"BIO\"-Obst, Kartoffeln, Mais und GEN-Mais etc.. Aber lassen wir das und gehen wir mal von Ihrer Sichtweise aus.

      Was ist die Konsequenz. Der Gesetzgeber müsste diese Mogelpackungen unverzüglich unter Strafe verbieten. Es gibt ihn nicht den \"ÖKO\"-Strom. An der Steckdose kommt immer nur Strom aus unterschiedlichen und unbestimmbaren Quellen an.  \"ÖKO\" ist nur eine \"Erwartungshaltung\" von dummen Verbrauchern, eine Luftnummer quasi. Sie eignet sich hervorragend für die Profitmaximierung. Geworben wird in Hochglanz mit 100% Natur-PUR etc...  

      Solange diesem Treiben vom Gesetzgeber kein Riegel vorgeschoben wird, kann man den Verbrauchern nur raten, nur der Preis ist das Kriterium. Strom ist Strom. Also so billig wie möglich einkaufen! ;) Das ist dann wenigstens konsequent. Wenn Förderung, dann macht das nur unmittelbar bei der Erzeugung Sinn. Es geht ja da um die Art der Erzeugung und nicht um das Produkt \"Strom\". Es gibt dafür auch schon Zertifikate zum Handeln.
    @AKW NEE, Wilhelm Busch ist da kein schlechter Ratgeber:
      Das Gute - dieser Satz steht fest -
      ist stets das Böse, was man läßt!
      aus: Die fromme Helene (1872).
    Also, den \"bösen\" \"ÖKO\"-Mogelstrom einfach lassen.

    PS:
    Hier noch ein Beispiel von sauberem Strom aus den Bergen (Pure Power) der in Deutschland teuer verkauft wird. Investiert wird u.a. aber gleichzeitig in Importkohlekraftwerke in Deutschland (Brunsbüttel - Nordseehafen). Den eigenen Strom aus Wasserkraft verkauft man lieber profitorientiert. Machen die deutschen Verbraucher das einfach so mit?

     

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