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Autor Thema: Eigener Tank, aber Tyczka will knebeln  (Gelesen 11744 mal)

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Offline HJS

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Eigener Tank, aber Tyczka will knebeln
« am: 07. Oktober 2006, 12:51:34 »
Wir haben ein Problem, das scheinbar noch nicht gelöst wurde: Wir haben vor neun Jahren (1997) von Veba einen Tank gemietet und ihn nach drei Jahren (2000) gekauft. Dummerweise habe ich damals mit der Restschuld auch noch einen Vertrag unterschrieben, der den Nutzungskauf vorsieht. Jetzt, also fast neun Jahre später, kommt Tyczka daher, und will uns Gas liefern. Wir haben immer von einem Freien befüllen lassen, außer in der Mietzeit. Es geht aber denen aber um die "Angebote".

Sollen wir das ignorieren? Warum muss ich einen Tank kaufen, den ich schon bezahlt habe?

Da ich mit Tyczka bis jetzt keine Lieferbeziehung habe, müsste der Vertrag doch eigentlich nichtig sein, oder?

Offline Watzl

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Eigener Tank, aber Tyczka will knebeln
« Antwort #1 am: 08. Oktober 2006, 20:58:35 »
"Dummerweise habe ich damals mit der Restschuld auch noch einen Vertrag unterschrieben, der den Nutzungskauf vorsieht"


Könnte man das bitte noch etwas genauer haben. Wie lautet der Vertragstext?
Es geht aber denen aber um die "Angebote".

Wie ist das gemeint?

Man kann dann mehr dazu sagen.

 H. Watzl

Offline HJS

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Eigener Tank, aber Tyczka will knebeln
« Antwort #2 am: 09. Oktober 2006, 09:16:21 »
...hier der Vertragstext: "Vereinbarung über den Bezug von Flüssiggas

Der Kunde zahlt an Veba für die Überlassung des Flüssiggas-Behälters nach seiner Wahl eine einmalige Nutzungsntschädigung von DM 232.

Punkt 6. ...Sollte der Kunde während der Laufzeit dieser Vereinbarung an ihn gerichtete günstigere Angebote erhalten, so kann er von Veba eine Preisanpassung verlangen, wenn er durch Vorlage von an ihn gerichteten schriftlichen Angeboten nachweist, daß die Veba-Preise nicht marktgerecht sind. Veba behält sich vor, entweder einen neuen Preis für Flüssiggas zu vereinbaren oder für die jeweilige Lieferung vom Vertrag zurückzutreten."

Das war der zweite Vertrag, den wir nach dem Mietkauf unseres Tanks geschlossen haben.

Im ersten Vertrag stand der handschriftliche Passus "Die Miete wird nach 2 Jahren zu 100 %an den Nutzungspreis von 2000 DM + MwSt. angerechnet." Das haben wir auch brav abgestottert.

Offline Watzl

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Eigener Tank, aber Tyczka will knebeln
« Antwort #3 am: 09. Oktober 2006, 12:18:00 »
Aus den ersten Zeiel ist zu entnehmen, dass sie einen normalen Mietkaufgetätigt haben. Das betrifft den Gastank und dessen Nutzung. Sie sind nicht Eigentümer des Tanks geworden.

Im Pkt 6 berichten sie von einem Liefervertrag mit dem üblichen Blablabla Preisanpassungsklausel etc.

Was bedeutet dann aber dieser Satz: "Die Miete wird nach 2 Jahren zu 100 %an den Nutzungspreis von 2000 DM + MwSt. angerechnet."?

Daraus geht doch nicht hervor, dass sie den Tank in ihr Eigentum übernommen haben (gekauft).

Vielleicht können sie noch etwas ausführllicher beschreiben, was da passiert ist und wie der Stand der Dinge jetzt ist.

Bisher ist nict ersichtlich, dass die den Tank erworben haben (Eigentum).
Sind sie im Besitz des Tankprüfbuches?


H. Watzl

Offline HJS

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Eigener Tank, aber Tyczka will knebeln
« Antwort #4 am: 09. Oktober 2006, 12:24:34 »
...nein, wir haben kein Tankbuch, wir haben auch keinen dedizierten Kaufvertrag. Ich dachte, dass die bezahlten 2.300 DM ausreichend für den Besitz des Tanks waren. Einige Beiträge auf diesem Forum zeigen, dass es nicht so ist.

Müssen wir unseren bezahlten Tank also auf unsere Kosten ausbuddeln und zurückschicken?

Offline Watzl

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Eigener Tank, aber Tyczka will knebeln
« Antwort #5 am: 09. Oktober 2006, 12:33:55 »
Allein der Mietkaufpreis von 232,- DM hat mich zum Geanken verleitet, dass sie den Tank nicht wirklich gekauft haben. Auch die via Miete bezahlten 2300,- DM sind eben nur Miete und kein Kaufpreis. Der Wohnungsmieter bezahlt im Laufe seines Lebens den Wert der Wohnung mehrfach ist dadurch allein nie Eigentümer geworden.
Kein Prüfbuch und kein Kaufvertrag -- also doch ein Mietkauf.
Für meinen Mietkauf hatte ich seinerzeit 1200,- DM bezahlt. Der Tank ging dann durch weitere 1200,- in mein Eigentum über.

Versuchen sie den Tank nun doch zu kaufen. Der Restwerd dürfte nicht sonderlich hoch sein. Aber! Es kann gut sein, dass man ihnen den Tank überhaupt nicht verkaufen will. Ausbuddeln etc. und vor all das alleine bezahlen, das wird sie hoffentlich doch abschrecken, diesen Schritt tun zu wollen und sie bleiben dann doch wieder bei der Firma, beim Vertrag und beim stolzen Gaspreis.
Eine traurige Wahrheit!

Berichten sie bitte weiter.


H. Watzl

Offline HJS

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Eigener Tank, aber Tyczka will knebeln
« Antwort #6 am: 09. Oktober 2006, 15:03:31 »
...wir haben es genauso gemacht wie Sie: Wir haben die 2300 DM in zwei Jahren abbezahlt -- den Wert des Tanks. Allerdings kannte ich die Finessen nicht. Wir haben noch nie einen Liter Gas von Tyczka bezogen, sondern immer von einem Freien.

Ich versuche es, meinen Tank zurückzukaufen, auch wenn mich das an Catch22 erinnert. Ansonsten geht es an den Anwalt. Ich berichte weiter.

Danke für Ihre Antworten!

Offline Watzl

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Eigener Tank, aber Tyczka will knebeln
« Antwort #7 am: 10. Oktober 2006, 21:28:43 »
Seinerzeit hatte ich als Mietkaufpreis ca. 1200 DM bezahlt. Beim Kauf (Erwerb des Tankes in mein Eigentum) habe ich dann noch einma etwa die gleiche Summe bezahlt. Der Mietkauf erlaubt es lediglich, den Tank zu nutzen, wogegen der Kauf einem alle Möglichkeiten öffnet.

Trotz allem eine seltsame Geschichte: Mietkauf ohne Liefervertrag. Wahrscheinlich haben sie den Außendienstler schon entlassen.

H,. Watzl

Offline HJS

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Eigener Tank, aber Tyczka will knebeln
« Antwort #8 am: 14. Oktober 2006, 11:37:49 »
Die Geschichte geht heute zum Anwalt. Ich kann nicht mal den Vetrag kündigen, da ich ja sonst den Vertrag anerkenne. Ich berichte weiter. Vielleicht wird es ja auch eine Erfolgsstory.

Offline HJS

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Eigener Tank, aber Tyczka will knebeln
« Antwort #9 am: 28. Oktober 2006, 15:30:04 »
Mein Anwalt hat mir geraten, mit dem alten Besitzer Kontakt aufgenommen. Den habe ich auch ausfindig gemacht. Allerdings konnte der Restabwicklung nur die Übergabe an Tyczka bestätigen. Jetzt greift Teil zwei des Plans: Den zehn Jahre alten Tank, den ich schon bezahlt habe, zurückzukaufen. Aber mit rechtlicher Unterstützung sollte sich das Unternehmen nicht quer legen. Schließlich wollen die mich vielleicht irgendwann als freien Kunden haben.

Drückt mir die Daumen. Ich berichte über das Happy-End.

Offline Watzl

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Eigener Tank, aber Tyczka will knebeln
« Antwort #10 am: 29. Oktober 2006, 22:04:39 »
".....Schließlich wollen die mich vielleicht irgendwann als freien Kunden haben."



Das sollte man sich aber keine Illusionen machen. Eine Verragsfirma macht keine GEschäfte mit freien Tankbesitzers. Da paßt schon allein der Preis nicht und außerdem wollen die erst einen Vertrag haben und dann liefern.

Trotzdem, eine gute Hand in dieser Sache.

Berichten sie bitte weiter

H. Watzl

Offline HJS

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Eigener Tank, aber Tyczka will knebeln
« Antwort #11 am: 25. November 2006, 17:33:52 »
...wir sind am verhandeln. Das erste Angebot war exorbitant teuer, fast die Hälfte vom Neupreis. Jetzt geht es ans eingemachte. Ich berichte detaillierter, wenn die Kuh vom Eis ist.

Offline HJS

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Eigener Tank, aber Tyczka will knebeln
« Antwort #12 am: 19. Januar 2007, 11:38:28 »
Mittlerweile hat sich die Sache in Wohlgefallen aufgelöst: Tankbuch und Prüfbescheinigung sind in unserem Besitz, Tyczka ist um einige Euro reicher und auch der Anwalt freut sich über sein Honorar.

Abschließend möchte ich zwei Tipps los werden:
1. Niemals einen Miet-, Mietkauf oder sonstigen Vertrag mir einem Gaslieferanten abschließen.
2. Falls doch ein Knebelvertrag existiert, dann sollten Sie schleunigst für eine Auflösung sorgen. Schalten Sie sofort einen spezialisierten Anwalt ein. Reden Sie nicht direkt mit den Lieferanten, dort werden Sie nicht Ernst genommen. In unserem Fall hat sich die Ablösesumme fast um die Hälfte reduziert. Mit Anwalt und Ablöse dürften wir den Tank doppelt bezahlt haben. Das möchte ich allen ins Stammbuch schreiben, die sich vertraglich binden wollen.

Offline Watzl

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Eigener Tank, aber Tyczka will knebeln
« Antwort #13 am: 23. Januar 2007, 20:50:06 »
Sie haben es durchgezogen. Prima!  

Das macht anderen Mut, sich auch einen eigenen Tank anzuschaffen.

Langsam aber stetig werden wir mehr.


H. Watzl

 

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