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Autor Thema: Immer mehr Stadtwerke bauen eigene Kraftwerke  (Gelesen 2743 mal)

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Offline Fidel

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Immer mehr Stadtwerke bauen eigene Kraftwerke
« am: 25. Juli 2006, 16:29:00 »
Moin:

Eine Pressemitteilung der VDEW vom 25.07.2006:

Immer mehr Stadtwerke bauen eigene Kraftwerke

Wettbewerb in der Stromerzeugung wird stärker


Berlin, 25. Juli 2006 - Über ein Viertel der deutschen Stadtwerke plant zur Zeit, ein eigenes Kraftwerk zu bauen oder sich an einem Kraftwerks-Neubau zu beteiligen. Das ergab eine Untersuchung der Unternehmensberatung Ernst & Young und des Verbandes der Elektrizitätswirtschaft (VDEW), Berlin. "Der Stromerzeugungsmarkt ist inzwischen auch für neue Anbieter interessant geworden. Der Wettbewerb funktioniert", erklärte VDEW-Hauptgeschäftsführer Eberhard Meller. Über ein Viertel der gegenwärtig geplanten beziehungsweise im Bau befindlichen Kraftwerke gehe auf Aufträge aus dem Bereich der Stadtwerke und regionalen Energieversorger zurück.

Die Strombörse in Leipzig werde in der Zukunft eine immer wichtigere Rolle spielen. 45 Prozent der befragten Unternehmen gaben an, dass sie künftig von dort einen Teil ihres Stroms beziehen wollen. "Mit der Leipziger Strombörse haben viele Energieversorger die Möglichkeit, ihre Preise flexibler zu gestalten und ihren Kunden eine günstige Stromversorgung zu bieten", stellte Meller fest.

Gegenwärtig produzieren laut Studie elf Prozent der Stadtwerke Strom in eigenen Erzeugungsanlagen. Weitere zehn Prozent würden gemeinsam mit anderen Elektrizitätsunternehmen ein Kraftwerk betreiben. Drei Viertel der Unternehmen unterhalten dagegen nach VDEW-Angaben keine eigenen Kraftwerke oder sind an anderen Stromerzeugungsanlagen beteiligt.

Offline RR-E-ft

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Immer mehr Stadtwerke bauen eigene Kraftwerke
« Antwort #1 am: 25. Juli 2006, 16:58:46 »
Zitat
http://www.strom.de/wysstr/stromwys.nsf/WYSInfoDokumentePunkt2Lookup/E70C16D8119FDC31C12571B60038C14E?OpenDocument

Der Lobbyverband lebt halt in seiner eigenen Welt, will jedoch wohl auch anderen den Blick auf die Realitäten vernebeln:

Die Stadtwerke streben doch gerade dshalb eigene Kraftwerksbeteiligungen an, weil sie meinen, es sei auf Dauer billiger, weil die "Marktpreise" an der EEX dauerhaft deutlich über den Stromerzeugungskosten in eigenen Kraftwerken liegen ebenso wie die Großhandelspreise der konzerneigenen Stromhandelsgesellschaften.

Die EEX bildet nun aber nur 15 Prozent des Volumens des deutschen Marktes ab und die Preise sind allein deshalb so volatil. Würde man allen in D erzeugten Strom über die EEX handeln, sähe es wohl deutlich anders aus.


Dass die Preise für den Strombezug deutlich über den Stromerzeugungskosten liegen, ist gerade ein Zeichen dafür, dass der Wettbewerb nicht funktioniert.


Ca. 80 Prozent der Stromerzeugungskapazitäten konzentriert sich bei den Konzernen. Ein paar Stadtwerke- Kraftwerke können daran bis auf weiteres nichts wesentlich ändern.

Schon die Überschrift, wonach der Wettbewerb stärker wird, gemahnt an die entsprechenden Verlautbarungen des Lobbyverbandes der Gaswirtschaft, wonach der Wettbewerb seit Jahren in einem Bereich  immer stärker wird, wo es bis heute noch gar keinen gibt.


Meines Erachtens wurde mit dieser Pressemitteilung die eigentliche Information in das genaue Gegenteil verkehrt.

Wie heißt es bei E.ON Energie so sinnfällig:

Und zum Feierabend einfach einmal das Weltbild auf den Kopf gestellt....

Wer die online-Version startet, könnte meinen, er höre die Stimmen von Mitarbeitern auf der Couch bei der Gehirnwäsche:

http://www.eon-energie.com/pages/eea_de/index.htm

Offline RR-E-ft

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