@Biene
Danke, der exakte Link:
http://www.heute.de/ZDFheute/inhalt/8/0,3672,3255368,00.htmlEs ist bezeichnend, wenn steigende Strompreise mit gestiegenen Großhandelspreisen begründet werden, welche der VDEW in der Vergangenheit maßgeblich auf den Zertifikatehandel für Verschmutzungsrechte zurückführte und somit mit windfall profits für die großen Stromerzeuger....
Der Vertreter eines Hessischen Stadtwerkes dachte nicht etwa über die Abschmelzung zu hoher Gewinne nach, bringt aber zum Ausdruck, dass gestiegene Strombeschaffungskosten durch Kostensenkungen kompensiert werden müssten und könnten....
Und genau dazu sind die Versorger gem. §§ 1, 2 Abs. 1 EnWG durch die Verpflichtung zu persigünstiger Versorgung gesetzlich verpflichtet.
Es geht also, wenn man nur dazu gezwungen wird, indem beantragte Strompreiserhöhungen nicht genehmigt werden.....
Und auch EWE hat unter Beweis gestellt, dass durch vorausschauendes Agieren Strompreiserhöhungen vermieden werden können, man musste nur frühzeitig große Strommengen kaufen:
http://www.ewe.de/363_5547.php?navpoint=1.1Nun mag der EWE- Vorstandsvorsitzende Herr Dr. Brinker auch einen Vorteil durch bessere \"Markt\"- Kenntnisse haben, ist er doch zugleich VDEW- Präsident.
Man könnte jedoch auch schließen, wer jetzt die Preise erhöhen muss, hat einfach schlecht gewirtschaftet und die Zeichen der Zeit am Markt - anders als EWE - nicht erkannt.
Die Stadtwerke, die nicht über eigene Kraftwerke verfügen und deshalb noch den geringsten Einfluss auf das Spiel haben - mal abgesehen vom Unbilligkeitseinwand gegenüber begehrlichen Vorlieferanten - stehen demgegenüber wieder als die \"Dummen\" da.
Nach der Darstellung des VDEW, wie sich der Strompreis für Haushalte zusammensetzt, machen die Netzentgelte, die jeder Verbraucher mit den Strompreisen zu zahlen hat ca. 6,69 Cent/ kWh aus.
Wenn dort nach der Aussage des Präsidenten des Bundeskartellamtes bis zu 50 Prozent Luft drin wäre, ergäbe sich
allein aus diesem Bereich ein Preissenkungspotential von 3,3 Cent/ kWh netto.
Allein schon dieses Potential wäre also in jedem Falle geeignet , die jetzigen Strompreiserhöhungen mehr als zu kompensieren.
Deshalb hat Hessen recht, jetzt keine Preiserhöhungen zu genehmigen, wenn zu erwarten steht, dass die Netzentgelte und damit die wesentlichen Kosten innerhalb der Strompreise (60 Prozent Anteil am Preisanteil der Versorger am Strompreis) durch die Tätigkeit der Bundesnetzagentur sinken werden.
Immerhin hatte selbst RWE schon Preissenkungen bei den Netzentgelten bis zu 50 Prozent in Aussicht gestellt.
Freundliche Grüße
aus Jena
Thomas Fricke
Rechtsanwalt