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Autor Thema: Trendstudie Strom 2022  (Gelesen 6233 mal)

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Offline Wolfgang_AW

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Trendstudie Strom 2022
« am: 29. April 2013, 18:59:39 »
Auszug Inhaltsangabe Trendstudie Strom 2022

Zitat
Dabei beschränkt sich die Energiewende in der öffentlichen Diskussion häufig auf zwei Themen: Atomausstieg und Ausbau der erneuerbaren Energien. Das Energiesystem besteht allerdings aus wesentlich mehr Teilgebieten, die sich gegenseitig stark beeinflussen und nicht ohne Berücksichtigung der Wechselwirkungen beurteilt werden können.

Ziel der „Trendstudie Strom 2022“ war es, die Auswirkungen unterschiedlicher Entwicklungen auf die Zielsetzungen der Energiewende zu untersuchen und darauf aufbauend politische Handlungsempfehlungen zur Umsetzung einer erfolgreichen Energiewende abzuleiten. Die Erarbeitung erfolgte von Juli 2012 bis Februar 2013 in Zusammenarbeit der dena mit dem Energiewirtschaftlichen Institut an der Universität zu Köln (EWI) und der ef. Ruhr- Forschungs-GmbH (ef.Ruhr). Beauftragt wurde die Studie vom Bundesverband der deutschen Industrie (BDI).

Dokument: Trendstudie Strom 2022 - Dena Berichtsteil

Zitat
Im Rahmen der (Meta-)Studienanalyse [Dena Berichtsteil]erfolgt eine Untersuchung und Auswerung der wichtigsten aktuellen energiewirtschaftlichen Studien, untertitelt nach den Handlungsfeldern "Energienachfrage und Energieeffizienz", "erneuerbare Energien", "Stromnetze", Strommarktdesign" und europäische Aspekte". Neben der Bedeutung des jeweiligen Handlungsfelds werden die größten Einflussparameter betrachtet, ein zum Erreichen der politischen Energiewendeziele notwendiger Zielpfad entwickelt und mit der aktuellen Entwicklung verglichen.

Die Ergebnisse der Modellierung [EWI Berichtsteil] unterstützen und ergänzen die Aussagen der Studienanalyse, indem sie Auswirkungen der Änderung einzelner Parameter auf das Stromsystem explizit ausweisen und über die Ergebnisse der analysierten Studien hinausgehen.



Dokument: Trendstudie Strom 2022 - EWI Berichtsteil



Mit freundlichen Grüßen

Wolfgang_AW
„Es hat sich bewährt, an das Gute im Menschen zu glauben, aber sich auf das Schlechte zu verlassen.“

(Alfred Polgar)

Offline Wolfgang_AW

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Energiewende auf Kurs bringen
« Antwort #1 am: 30. April 2013, 15:42:48 »
Die oben angeführten Studien hat der Bundesverband der Deutschen Industrie e.V. (BDI) in Auftrag gegeben und daraus seine Handlungsempfehlungen an die Politik abgeleitet.

Zitat
Die vorliegende Broschüre fasst wesentliche Ergebnisse der Studien zusammen, aus denen der BDI eine Reihe
eigener politischer Handlungsempfehlungen ableitet. Dazu schlagen wir auch kurzfristig kostenrelevante Maßnahmen
bis zur Bundestagswahl vor.


Mit freundlichen Grüßen

Wolfgang_AW
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(Alfred Polgar)

Offline superhaase

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Re: Trendstudie Strom 2022
« Antwort #2 am: 30. April 2013, 16:35:10 »
Ein kluger Ansatz in dem Papier ist folgender:

Zitat
Kostenbelastung durch eine systemische Verknüpfung von erneuerbaren Energien und konventionellen Kraftwerken begrenzen und rasch zurückführen!
Das derzeitige Marktdesign integriert die erneuerbaren Energien noch nicht in den Strommarkt – hohe unnötige Systemkosten sind die Folge. Diese sind für die Stromverbraucher eine hohe Belastung. Steigende Strompreise belasten die Wirtschaft bereits jetzt in ihrer internationalen Wettbewerbsfähigkeit erheblich. Daher muss die derzeitige Kostenbelastung durch eine systematische Überarbeitung des EEG begrenzt und rasch auf ein erträgliches Maß zurückgeführt werden. Diese Anpassung muss verstärkt Angebots- und Nachfragemechanismen enthalten. Dabei sind volatile erneuerbare Kraftwerke und steuerbare konventionelle Kraftwerke systemisch und kosteneffizient miteinander zu verknüpfen.
Dieser Vorschlag sollte schnell aufgegriffen werden und eine systemische Verknüpfung z.B. des Braunkohle- und Atomstroms mit der volatilen Erzeugung der erneuerbaren Energien gesetzlich geregelt werden.
Allerdings nicht nur beim EEG, wie der BDI hier mutmaßt.
Das heißt, dass z.B. Braunkohlekraftwerke gedrosselt oder für mehrere Tage ganz abgeschaltet werden müssen, wenn viel EE-Strom im Netz ist.
Die konventionellen Kraftwerke dürfen in Erwartung eines hohen EE-Stromertrags nicht mehr so starke Exportverpflichtungen eingehen, dass eine Mindestreserve an Netzkapazitäten (für unvorhergesehene Abweichungen oder Ausfälle) unterschritten wird.
Folglich müssen sich in Zukunft die Stromhändler bzw. die konv. Stromerzeuger für den Stromexport die erforderlichen Netzkapazitäten von den Netzbetreibern als verfügbar bestätigen lassen und auch bezahlen.

Allein dadurch wird der angeblich erforderliche Ausbau des Übertragungsnetzes erheblich reduziert und es werden erhebliche Kosten eingespart.
Die Maxime muss lauten:
Netzausbau nur soweit wie es für den innerdeutschen Stromtransport oder für den internationalen Ausgleich fluktuierender EE-Stromerzeugung erforderlich ist!
Kein Netzausbau für auslaufende Stromerzeugungstechniken wie Atomkraft und Kohle!

Außerdem sollte eine EEG-Umlage auf exportierten Strom erhoben werden, vielleicht anfangs in der Höhe von wenigstens 0,5 ct/kWh. Alle ausländischen Abnehmer, die deutschen Strom benötigen, sollen sich auch an den Systemkosten der deutschen Stromversorgung beteiligen.
Warum sollen die Franzosen im Winter regelmäßig billigen deutschen Strom zum Heizen bekommen, weil sie selbst die Systemkosten für eine ausreichende und sichere eigene Stromversorgung nicht tragen können/wollen?
Sie können "unseren" Strom gerne kaufen, wenn sie dafür den kostenadäquaten Preis zahlen, der selbstverständlich auch die Energiewendekosten und somit auch einen Beitrag zum deutschen Netz und zur EEG-Umlage beinhaltet.
« Letzte Änderung: 30. April 2013, 16:44:43 von superhaase »
8) solar power rules

Offline Wolfgang_AW

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Re: Trendstudie Strom 2022
« Antwort #3 am: 05. Mai 2017, 19:16:16 »
Das heißt, dass z.B. Braunkohlekraftwerke gedrosselt oder für mehrere Tage ganz abgeschaltet werden müssen, wenn viel EE-Strom im Netz ist.
Die konventionellen Kraftwerke dürfen in Erwartung eines hohen EE-Stromertrags nicht mehr so starke Exportverpflichtungen eingehen, dass eine Mindestreserve an Netzkapazitäten (für unvorhergesehene Abweichungen oder Ausfälle) unterschritten wird.
Folglich müssen sich in Zukunft die Stromhändler bzw. die konv. Stromerzeuger für den Stromexport die erforderlichen Netzkapazitäten von den Netzbetreibern als verfügbar bestätigen lassen und auch bezahlen.

Allein dadurch wird der angeblich erforderliche Ausbau des Übertragungsnetzes erheblich reduziert und es werden erhebliche Kosten eingespart.
Die Maxime muss lauten:
Netzausbau nur soweit wie es für den innerdeutschen Stromtransport oder für den internationalen Ausgleich fluktuierender EE-Stromerzeugung erforderlich ist!
Kein Netzausbau für auslaufende Stromerzeugungstechniken wie Atomkraft und Kohle!

Das scheint allerdings derzeit noch nicht zu funktionieren denn die

Stromnetze brauchen mehr Reserven für den Winter

Zitat
Im windreichen Winter kommen die Stromnetze unter Druck: Sie müssen von den Windparks im Norden massenhaft Strom nach Süden schaffen. Wenn das System hakt, springen Reservekraftwerke an. Der Bedarf schießt nach oben
...
Der voraussichtliche Reservebedarf steige von den bereits eingeplanten und gesicherten knapp 9000 Megawatt auf 10.400 Megawatt, teilte die Bundesnetzagentur am Dienstag [02.05.] mit.
...
„Es wird nach wie vor Netzreserve benötigt, um das deutsche Stromnetz in kritischen Situationen stabil zu halten - vorübergehend auch in nennenswertem Umfang. Dies verdeutlicht einmal mehr die Bedeutung eines zügigen Netzausbaus“, sagte Jochen Homann, Präsident der Bundesnetzagentur. Im übernächsten Winter (2018/2019) werde der Reservebedarf voraussichtlich aber deutlich auf 3.700 Megawatt sinken, betonte Homann.
...
Abhilfe schafft nach Überzeugung der Bundesnetzagentur nur ein deutlicher Ausbau der Stromnetze: „Eine echte Trendwende ist jedoch erst zu erwarten, wenn nach Abschaltung der letzten Kernkraftwerke der erforderliche Netzausbau realisiert worden ist“, sagte Homann. Diese Abschaltung ist bis 2022 geplant.

Mit freundlichen Grüßen

Wolfgang_AW
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