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Autor Thema: Ökonomische Aspekte eines neuen Stromsystemdesigns, neues Strommarktdesign  (Gelesen 11411 mal)

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Offline superhaase

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Wenn dem so ist, dann ergibt sich die Frage: Für wen oder was ist das Merit-Order-System sinnvoller?
Ist doch ganz offensichtlich:
Die Kraftwerke mit sehr niedrigen Grenzkosten (Braunkohle- und Atomkraftwerke) können im Merit-Order-System ihren Strom meistens zu Preisen weit über ihren Kosten verkaufen und fetten Reibach machen.
Das galt zumindest für die Anfangszeiten des Merit-Order Systems.
Man muss also nicht fragen, wer sich für die Einführung dieses Merit-Order-Börsensystems stark gemacht hat.

Inzwischen hat sich die Situation ja etwas geändert, denn die Braunkohlekraftwerke sind heute sehr oft preisbestimmend und die durchschnittlichen Börsenpreise sind stark gesunken.
8) solar power rules

Offline Stromfraß

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Zitat
Inzwischen hat sich die Situation ja etwas geändert, denn die Braunkohlekraftwerke sind heute sehr oft preisbestimmend und die durchschnittlichen Börsenpreise sind stark gesunken.
Da wird wohl bald Schluss sein mit Merit-Order.

Offline superhaase

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Ja, nun da die Merit-Order keine üppigen Gewinne mehr für die konventionellen Kraftwerks-Portfolios garantiert, ist ja schon der Ruf nach einer Kapazuitätsprämie bzw. einem Kapazitätsmarkt laut geworden.

Wie aber egn schon so schön treffend festgestellt hat, hat spätestens dann das Merit-Order-Modell jegliche Berechtigung verloren, sofern sie diese je gehabt hat - was ich bestreite.
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Offline Black

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Eine Kapazitätsvergütung bzw. Kapazitätsumlage wäre schon bizarr denn:

Man führt eine EEG Förderung ein, die den Anteil konventioneller Energie zurückdrängt und weiter zurückdrängen soll (bis auf 20 % lt. EEG). Die Kosten hierfür trägt der Stromkunde.

Mit wachsendem EEG Anteil wird plötzlich die "gesicherte Kapazität" die früher selbstverständlich war zu einem relevanten geldwerten Faktor. Plötzlich soll für etwas, dass früher selbstverständlich war gesondert Geld gezahlt werden.

Der Verbraucher zahlt also eine EEG Umlage, die EEG Strom fördert und dann zusätzlich noch eine Kapazitätsumlage, weil durch die EEG Förderung die Kapazität plötzlich nicht mehr gesichert sein soll. Der Verbraucher subventioniert also gleichzeitig die erneuerbaren Energien und die konventionellen Energien über eine eigene Umlage. Beide Abgaben schaukeln sich dabei auch noch hoch.
Ihr sollt nicht wähnen, daß ich gekommen sei, Frieden zu senden auf die Erde. Ich bin nicht gekommen, Frieden zu senden, sondern das Schwert.

Matthäus, Kapitel 10, Vers 34

Offline Stromfraß

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Zitat
Der Verbraucher zahlt also eine EEG Umlage, die EEG Strom fördert und dann zusätzlich noch eine Kapazitätsumlage, weil durch die EEG Förderung die Kapazität plötzlich nicht mehr gesichert sein soll. Der Verbraucher subventioniert also gleichzeitig die erneuerbaren Energien und die konventionellen Energien über eine eigene Umlage. Beide Abgaben schaukeln sich dabei auch noch hoch.
So lange es Verbraucher gibt, die zahlen, ist das doch eine wunderbare Sache.
Davon lebt das EEG und vielleicht bald auch noch andere.
Mittlerweile sind die Kosten, die durch das EEG verursacht sind, bei manchen schon ein Drittel des Gesamtstrompreises -allen anderslautenden Versprechen der Politik zum Trotz. Es wird zwar behauptet, die Schmerzgrenze ist erreicht, aber ist sie es tatsächlich? Vielleicht lässt sich noch 1 Ct. oder auch 2 Ct. herausquetschen? Wen es ganz arg trifft, der Herr Altmaier bietet auch kostenlose Energieberatungen an! :o

Offline superhaase

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Eine Kapazitätsvergütung bzw. Kapazitätsumlage wäre schon bizarr denn:

Man führt eine EEG Förderung ein, die den Anteil konventioneller Energie zurückdrängt und weiter zurückdrängen soll (bis auf 20 % lt. EEG). Die Kosten hierfür trägt der Stromkunde.

Mit wachsendem EEG Anteil wird plötzlich die "gesicherte Kapazität" die früher selbstverständlich war zu einem relevanten geldwerten Faktor. Plötzlich soll für etwas, dass früher selbstverständlich war gesondert Geld gezahlt werden.
Ich erachte das nicht als bizarr, sondern als eine logische Entwicklung.

Zitat
Der Verbraucher zahlt also eine EEG Umlage, die EEG Strom fördert und dann zusätzlich noch eine Kapazitätsumlage, weil durch die EEG Förderung die Kapazität plötzlich nicht mehr gesichert sein soll. Der Verbraucher subventioniert also gleichzeitig die erneuerbaren Energien und die konventionellen Energien über eine eigene Umlage. Beide Abgaben schaukeln sich dabei auch noch hoch.
Ein gegenseitiges Hochschaukeln erschließt sich mir nicht.

Und was heißt hier "Subventionieren der konv. Energien"?
Es wird für eine Dienstleistung, nämlich die Bereitstellung einer abrufbaren Kraftwerksleistung, ein Preis geboten.
Das gibt es auch schon heute auf dem Regelenergiemarkt, den der Verbraucher über die Netzentgelte vergütet.
Dies wird marktwirtschaftlich über Auktionen geregelt. Der günstigste kommt zu Zug.
Wo kann man da eine Subvention sehen?

Das alles ist also gar nicht so abstrus, wie es manchem auf den ersten Blick erscheinen mag.

Das ganze muss auch nicht unbedingt zu insgesamt höheren Kosten für den Verbraucher führen, wenn man es richtig anpackt und - wie von egn schon angesprochen - gleichzeitig das Merit-Order-Prinzip mit Einheitspreis an der Strombörse abschafft und so die Strommengen insgesamt billiger macht, während man für die früher über die Windfall-Profite der Merit-Order-Preisbildung finanzierte Bereitstellung der Kraftwerkskapazitäten nun halt getrennt (in Auktionen ermittelte) Preise zahlen muss.
Es sollten natürlich die zum Zuge kommenden Kraftwerke auch nur die Kapazitätsprämie erhalten, die sie geboten haben. Auch hier bitte kein Merit-Order-Einheitspreis mit erheblichen Windfall-Profiten. Ferner sollten mehrere Auktionen getrennt nach Flexibilität der Kraftwerksleistung durchgeführt werden, so dass Gaskraftwerke nicht mit Braunkohlekraftwerken konkurrieren müssen. Schließlich gibt es auch unterschiedliche Flexibilitätsanforderungen an die Reservekapazitäten.

Wenn man bedenkt, dass sich an solchen Auktionen auch alle bestehenden Kraftwerke beteiligen können, die bereits abgeschrieben sind und somit nur noch relativ geringe Fixkosten und keine großen Investitionskosten mehr decken müssen, dann können solche Kapazitätsprämien relativ preiswert sein.
Das könnte durch Abschaffung der Windfall-Profite der Merit-Order-Preisbildung bei der Strommengenbörse mehr als kompensiert werden, denke ich (dabei gehe ich davon aus, dass die derzeitige Praxis des schwankenden Braunkohlestromexports zur Abbildung der Residuallastkurve nicht dauerhaft bestand haben kann, sondern in Zukunft sowieso auch wieder höhere Börsenstrompreise nach Merit-Order entstehen würden).

Es würden dann hauptsächlich die bereits bestehenden Kraftwerke einfach noch solange vorgehalten, wie es nötig ist, wobei sie dabei mit fortschreitender Zeit immer seltener zu Einsatz kommen und immer weniger Kohle oder Gas verbrennen müssen. Das würde auch mit den Zielen der Energiewende gut zusammenpassen.
Kraftwerksneubauten wären wohl kaum nötig.
Es ist m.E. sowieso fraglich, ob man alte und ineffiziente fossile Kraftwerke wegen des Umweltschutzes unbedingt durch neue Kraftwerke ersetzen muss, wenn deren Einsatzzeiten sowieso mehr und mehr zurückgehen werden und diese alten Kraftwerke diese Reservekraftwerks-Dienstleistung technisch noch gut erfüllen können. Neue Kraftwerke erfordern hingegen erhebliche Investitionskosten, die möglicherweise gar nicht mehr eingespielt werden können, wenn man diese nicht gleich auf die Kapazitätsprämie umlegt.
Eine Kapazitätsauktion hätte den Vorteil, dass die alten Kraftwerke eben ihre Kapazität kostengünstiger anbieten könnten.
Dies gilt für Braunkohlekraferke ebenso wie für Steinkohle- und Gaskraftwerke.
Volkswirtschaftlich kommt dies wohl insgesamt erheblich günstiger.
« Letzte Änderung: 24. Juli 2013, 16:38:39 von superhaase »
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Offline Stromfraß

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Also, superhaase, wenn ich das so lese, so kann das alles so sein, muss es aber nicht.
Für eine tatsächlich seriöse Beurteilung ist es mit vagen Behauptungen und Mutmaßungen nicht getan. Da müssten schon belastbare Zahlen her. Es macht ja keinen Sinn, ein offensichtlich nicht mehr für die Zukunft taugliches System einfach abzulösen und nach einer gewissen Zeit stellt man fest: oje, das ist es auch nicht. Wenn ich als Verbraucher zur Kasse gebeten werde, ist es mir letztlich egal, ob sich das EEG-Umlage, Netzentgelt oder anders nennt. Ich will wissen, was ich mit meinem Geld finanziere und ob ich das richtig finde. Wenn dem nicht so ist, dann ist was nicht in Ordnung.
Wenn ich die Energiewende will, weil ich sie richtig finde, bin ich auch bereit, dafür meinen Obulus zu zahlen. Allerdings nicht in beliebiger Höhe. Da hat jeder seine Schmerzgrenze und bei manchen ist sie bereits überschritten.

Offline superhaase

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Also, superhaase, wenn ich das so lese, so kann das alles so sein, muss es aber nicht.
Für eine tatsächlich seriöse Beurteilung ist es mit vagen Behauptungen und Mutmaßungen nicht getan. Da müssten schon belastbare Zahlen her.
Ja, sicher.
Das wäre Aufgabe der Bundesregierung.
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Offline Black

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Und was heißt hier "Subventionieren der konv. Energien"?
Es wird für eine Dienstleistung, nämlich die Bereitstellung einer abrufbaren Kraftwerksleistung, ein Preis geboten.

Eine Dienstleistung, die früher kostenlos bereits im Produkt inbegriffen war. Sie zahlen also künftig eine Summe X für den bezogenen Strom + einem Aufschlag für die "besondere Dienstleistung", dass dieser Strom "gesichert bereitsgestellt" wurde.

Abrufbare Kraftwerksleistung haben derzeit nur Biomasseanlagen (wo beim Zuwachs bereits das Ende der Fahnenstange erreicht scheint) und eben die konventionellen Kraftwerke. Diese können nun eine besondere Vergütung für die "Bereitstellung" verlangen.

Ein gegenseitiges Hochschaukeln erschließt sich mir nicht.
Das geht so: Der Anteil an EEG Strom am Strommix nimmt zu. Dies führt zu einer Verteuerung des Endkundenpreises (steigende EEG Umlage). Der höhere EEG Anteil führt zu einer Verringerung an Strom aus Erzeugung mit gesicherter Kapazität. Da gesicherte Kapazität abnimmt, aber einen Marktwert besitzt steigt der Wert und damit die Kapazitätsvergütung an. Diese wird umgelegt über eine Kapazitätsumlage, die den Strompreis noch einmal verteuert.
« Letzte Änderung: 25. Juli 2013, 11:34:15 von Black »
Ihr sollt nicht wähnen, daß ich gekommen sei, Frieden zu senden auf die Erde. Ich bin nicht gekommen, Frieden zu senden, sondern das Schwert.

Matthäus, Kapitel 10, Vers 34

Offline superhaase

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Eine Dienstleistung, die früher kostenlos bereits im Produkt inbegriffen war.
Inbegriffen aufgrund der überhöhten Windfall-Profite die sich bei der Merit-Order-Einheitspreisbildung ergeben.

Wie aber egn schon so schön treffend festgestellt hat, hat spätestens bei Einführung eines Kapazitätsmarktes das Merit-Order-Modell jegliche Berechtigung verloren, sofern sie diese je gehabt hat - was ich bestreite.

Zitat
Sie zahlen also künftig eine Summe X für den bezogenen Strom + einem Aufschlag für die "besondere Dienstleistung", dass dieser Strom "gesichert bereitsgestellt" wurde.
Wenn der Merit-order-Einheitspreis mit seinen Windfall-Profiten abgeschafft würde, würden die Strombezugspreise als Durchschnittspreise der angebotenen Stromerzeuger (jeweils etwas über deren Grenzkosten) insgesamt wohl deutlich billiger im Vergleich zu früher (die jetzige Situation mit dem schwankenden Braunkohlestromexport zur Abbildung der Residuallastkurve kann nicht bestand haben - die Börsenstrompreise werden wieder steigen und mit ihnen die Windfall-Profite).
Ich denke, es könnte sich insgesamt sogar eine Verbilligung ergeben.

Zitat
Das geht so: Der Anteil an EEG Strom am Strommix nimmt zu. Dies führt zu einer Verteuerung des Endkundenpreises (steigende EEG Umlage). Der höhere EEG Anteil führt zu einer Verringerung an Strom aus Erzeugung mit gesicherter Kapazität. Da gesicherte Kapazität abnimmt, aber einen Marktwert besitzt steigt der Wert und damit die Kapazitätsvergütung an. Diese wird umgelegt über eine Kapazitätsumlage, die den Strompreis noch einmal verteuert.
Das sind ganz einfach zwei parallele Effekte der Preissteigerung. Ein gegenseitiges Hochschaukeln, also eine positive Rückkopplung, wie ein Elektrotechniker wie ich sagen würde ;), ist das nicht.

Ein Hochschaukeln wäre erst dann gegeben, wenn die erhobene Kapazitätsumlage ihrerseits wieder eine Steigerung der EEG-Umlage zur Folge hätte, und dann die gestiegene EEG-Umlage ihrerseits wieder eine steigende Kapazitätsumlage erzwingen würde.
Beides ist aber nicht ersichtlich.
« Letzte Änderung: 25. Juli 2013, 12:00:05 von superhaase »
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Offline Stromfraß

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Ein Hochschaukeln wäre erst dann gegeben, wenn die erhobene Kapazitätsumlage ihrerseits wieder eine Steigerung der EEG-Umlage zur Folge hätte, und dann die gestiegene EEG-Umlage ihrerseits wieder eine steigende Kapazitätsumlage erzwingen würde.
Das ist aber nicht ersichtlich.
Das kann man so oder so sehen.
Black hat es in seinem Beispiel so gesehen.
Zitat
Das geht so: Der Anteil an EEG Strom am Strommix nimmt zu. Dies führt zu einer Verteuerung des Endkundenpreises (steigende EEG Umlage). Der höhere EEG Anteil führt zu einer Verringerung an Strom aus Erzeugung mit gesicherter Kapazität. Da gesicherte Kapazität abnimmt, aber einen Marktwert besitzt steigt der Wert und damit die Kapazitätsvergütung an. Diese wird umgelegt über eine Kapazitätsumlage, die den Strompreis noch einmal verteuert.
Wenn der Strompreis sich verteuert, bspw. durch eine Kapazitätsumlage, wird man versuchen, dem zu entgehen. Eine Alternative bilden die Erneuerbaren. Das heißt, der Anteil des EEG-Strom am Strommix nimmt zu und weiter wie oben.

Offline superhaase

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Wenn der Strompreis sich verteuert, bspw. durch eine Kapazitätsumlage, wird man versuchen, dem zu entgehen. Eine Alternative bilden die Erneuerbaren. Das heißt, der Anteil des EEG-Strom am Strommix nimmt zu und weiter wie oben.
Ok, über diesen Zwischenschritt des Ausweichverhaltens der Stromverbraucher kann sich eine positive Rückkopplung ergeben. Das sehe ich jetzt auch.
Aber der Anteil der Erneuerbaren nimmt so oder so zu.
Es ist das Ziel der Energiewende, dass ihr Anteil zunimmt.
Wie stark sich wohl so eine zusätzliche Rückkopplung sich auswirken könnte?
Zu bedenken ist, dass der Anreiz zur Ausweichbewegung mittels Eigenerzeugung, auf die Sie hier anspielen, auch heute schon gegeben ist und auch ohne eine Kapazitätsumlage die nächsten Jahre stark steigen wird. Spätestens dann, wenn auch wieder die Börsenstrompreise steigen werden (tiefer können sie ja schon gar nicht mehr gehen, denn sie befinden sich praktisch schon auf Höhe der Braunkohlestrom-Grenzkosten).

Außerdem:
Wenn immer weniger fossile Kraftwerke zur dauerhaften Stromerzegung gebraucht werden, dann stehen auch immer mehr fossile Kraftwerke für den Kapazitätsmarkt zur Verfügung. Man kann daher auch annehmen, dass dann aufgrund des großen Angebots die Kapazitätspreise sinken werden.
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Offline Black

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Aber der Anteil der Erneuerbaren nimmt so oder so zu.
Es ist das Ziel der Energiewende, dass ihr Anteil zunimmt.

Dann erklären Sie politisch aber mal folgendes:

"Lieber Verbraucher, wir wollen konventionellen Kraftwerksstrom durch EEG Strom verdrängen. EEG Strom ist leider teurer, deswegen musst Du auch mehr dafür bezahlen. Für den konventionellen Kraftwerksstrom, den wir gerade verdrängen musst Du künftig dann aber auch mehr zahlen, denn durch die Verdrängung mit EEG Strom wird dieser Strom (gesicherte Kapazität) nun plötzlich sehr wertvoll und damit auch teurer. Du zahlst nun also zwei Umlagen. Eine Umlage soll den EEG Strom gegenüber dem Kraftwerksstrom stärken. Nunja und die andere Umlage soll den Kraftwerksstrom gegenüber dem EEG Strom stärken, damit die Betreiber nicht die Kraftwerke abschalten"
Ihr sollt nicht wähnen, daß ich gekommen sei, Frieden zu senden auf die Erde. Ich bin nicht gekommen, Frieden zu senden, sondern das Schwert.

Matthäus, Kapitel 10, Vers 34

Offline Energiesparer51

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Bei den zwei genannten "Umlagen" wird es aber nicht bleiben. Wir haben ja sogar schon einige weitere.
Trau keinem Pseudowissenschaftler!

Offline Stromfraß

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Zitat
Bei den zwei genannten "Umlagen" wird es aber nicht bleiben. Wir haben ja sogar schon einige weitere.
Es ist zwar nicht die Anzahl der "Umlagen" entscheidend, sondern mehr deren Höhe.
Fakt ist aber, dass das EEG und daraus resultierende Aufgaben fömlich danach schreien, weitere zu erfinden.
Wenn jedes Unternehmen und jeder Einzelne sein wirtschaftliches Risiko auf die Allgemeinheit abwälzt (solidarisiert) und nur den Profit abfassen möchte, ist das eben so.
Was ist das nur für eine Zeit, wo jeder sein Risiko quasi versichern möchte, ansonsten passiert nichts?
Richtig ist, der Anteil der Erneuerbaren am Strommix wird zunehmen.
Eine andere Frage ist es aber doch, warum man das übers Knie brechen muss.
Die seinerzeitige Begründung, nach Fukushima aus der Kernenergie auszusteigen, war ja nun wirklich nur ein politischer Schnellschuss - Kehrtwende um 180 Grad. Die KKW bleiben uns noch einige Zeit erhalten und erst recht die Kohlekraftwerke.
Energiewende ja, aber nicht um jeden Preis und sofort geht ohnehin nicht!
Es ist ein Unterschied, ob ich dem Verbraucher in 3 Jahren 6 Ct. zumute oder aber in 6 Hahren 3 Ct.

 

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