3 GWp Zubau allein im Dezember.
Sapperlot.
Das durchkreuzt natürlich die Pläne der EEG-Degressionsregeln.
Über 7 GWp Zubau pro Jahr, das ist wirklich zu viel.
Das kann so nicht weitergehen.
Aber wem haben wir das unter anderem zu verdanken?
In erster Linie wohl der FDP, die gegen Ende des Jahres 2011 lauthals nach einer Deckelung von 1000 MW oder gar 500 MW und damit nach einerm Abschaffen der Investitionsicherheit gerufen hat. Dadurch wurden etliche potentielle Investoren dazu getrieben, wegen dem drohenden Förderstopp schnell noch im Jahr 2011 zu investieren.
Die FDP schafft es jedes Jahr aufs Neue in ihrer törichten Vorgehensweise, genau das Gegenteil von dem zu erreichen, was sie will: sie heizt regelmäßig immer wieder den PV-Zubau an. :tongue:
Auch die jetzigen Rufe nach einem Förderstopp oder einer drastischen Kürzung schon zum 1.4.2012 werden wohl dazu führen, dass im ersten Quartal, sofern das Wetter es zulässt, wieder große Mengen an PV installiert werden.
Also erste wichtige Maßnahme:
MAULKORB für die Solargegner der FDP und CDU!
Wie gehts jetzt weiter?
Zum 1.1. 2012 wurde ja um 15% gekürzt.
Durch den hohen Zubau im Dezember (bis dahin war man eigentlich im Fahrplan eines gebremsten Zubaus) werden nun nach der geltenden Regelung schon im Juli 2012 weitere 15% gekürzt.
Zum Ende des Jahres dann - nach einem möglichen weiteren Zubau von knapp 3,5 GWp bis September 2012 - dann nochmal um 9%, also insgesamt um die maximal möglichen 24% (sofern der Zubau nicht doch schon im Verlauf von 2012 aufgrund der zweimaligen Vergütungssenkungen zu je 15% am 1.1. und am 1.7.2012 abnimmt).
Ob das reicht, hängt von der weiteren Preisentwicklung am PV-Markt ab.
Einige Hersteller haben ja Ende 2011 schon unter Herstellungskosten abverkaufen müssen. Einige sind pleite gegangen. Viele haben die Produktion gedrosselt und ganz Fabriken stillgelegt.
Es ist also nicht anzunehmen, dass der Preisverfall in diesem Tempo weitergeht.
Die Luft, die in den PV-Modulpreise war, ist offsichtlich schon entwichen.
Es kann durchaus sein, dass die insgesamt 24% Kürzung bis zum 1.1.2013 schon ausreichen, um den PV-Zubau in Deutschland in 2013 deutlich zu senken, wenn die Modulpreise heuer nicht mehr sinken (können) - wofür es Anzeichen gibt (siehe oben).
Vielleicht aber auch nicht. Schwer zu sagen.
Mal sehen, was BUM Röttgen nun ausbrütet. Zusätzliche Kürzungen der PV-Vergütungen hat er ja ausdrücklich in Erwägung gezogen.
Ich denke, man sollte sich jetzt zu einem radikalen Förderstopp für Freiflächenanlagen durchringen - egal was die CSU sagt. Dann könnte man die Dachanlagenförderung so lassen und man hat den Zubau erst mal nur dort, wo er hingehört: auf die Dächer. Und das in einem drastisch reduzierten Ausmaß, denn ein erheblicher Teil des Zubaus geht immer noch auf große Freilandanlagen.
Auch der Vorschlag von Holger Krawinkel wäre eine Überlegung wert.
Der PV-Markt ist inzwischen so weit, dass er sich teilweise schon durch den Eigenverbrauch tragen kann.
Um dies zu begünstigen, wäre es angebracht, eine sehr einfache Regelung zum
ungeförderten Eigenverbrauch zu schaffen, so dass man als kleiner PV-Betreiber sich nicht mit der Mehrwertsteuer und dem Finanzmat so rumschlagen muss: Eigenverbrauch trotz Überschusseinspeisung steuerfrei, und im Gegenzug kein Vorsteuerabzug für die PV-Anlage. Also Umsatzsteuerbefreiung für \"private\" PV-Anlagen auch bei teilweiser Einspeisung.
Bisher hat nämlich der Umsatzsteuer-Heckmeck (Bürokratie und komplizierte Berechnung, die kaum einer verstanden hat) viele davon abgehalten, die bisherige Eigenverbrauchsregelung in Anspruch zu nehmen.
So käme der Eigenverbrauch voran, ohne noch Förderkosten zu verursachen.
Entsprechende technische Entwicklungen würden so auch forciert.
ciao,
sh