Forum des Bundes der Energieverbraucher

Autor Thema: Stadtwerke Pirmasens  (Gelesen 10768 mal)

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Offline RR-E-ft

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Offline Macinally

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Stadtwerke Pirmasens
« Antwort #2 am: 28. September 2006, 20:59:59 »
Der Bericht ist wohl eher ein Wunschdenken der Energieabzockerähhversorger, seit wann ist vom Gesetzgeber der Gaspreis an den Ölpreis gekoppelt? Das hätten sie wohl gerne ;-)

Gruß
Mac

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Stadtwerke Pirmasens
« Antwort #3 am: 28. September 2006, 21:45:42 »
Hallo zusammen,

wenn der Gaspreis früher nicht am Ölpreis gekoppelt worden wäre, dann würden heute noch 80% der Deutschen mit dem Kohleofen in der Küche sitzen!! Erst die Kopplung hat dazu beigetragen, dass der Rohstoff Erdgas zu einem akzeptalen Preis angeboten werden konnte!!

Natürlich ist es für viele unverständlich das nun ein Anstieg des Gaspreises kommt, obwohl die Treibstoffekosten im 15 Monats-tief hängen!!
Dies hängt jedoch, wie jedem bekannt sein müsste, mit der Ermittlung des Gaspreises im 6 Monatsdurchschnitt zusammen.

Aber ich denke das hören einige nicht so gerne.
Die kaufen sich lieber zur WM (oder wofür auch immer) einen Plasmafernseher, der in China produziert wurde, die auf der Welt die meiste Energieverpulvern und wir tragen zum hohen Energieverbrauch nochmal mit dem Plasmaferseher dazu, aber legen dann Einspruch gegen $ 315 BGB ein. *hurra*

Tolle Leistung. *applaus*

Vielleicht wäre das Geld besser in die Dämmung des Haus bzw. in einer bessere Heizung investiert worden??

Naja, das muss wohl jeder selber wissen!

P.S.: Für unsere §315 ér
Ich habe eine Wärmepumpe
150m² beheizt = ca. 350 € Heizkosten   :idea:
Da lohnt es sich nicht wirklich mit dem Einspruch  :wink:

Gruß
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Offline RR-E-ft

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Stadtwerke Pirmasens
« Antwort #4 am: 28. September 2006, 22:15:03 »
@Lastprofil

Die Aussage zur "gesetzlichen" Ölpreisbindung zeigt doch zunächst nur die Unkenntnis des Versorgers in rechtlichen Dingen.

Warum sollte er im Übrigen mit seinen Rechtskenntnissen besser liegen.

Ölpreisbindung gab es anfangs nur, weil es keinen eigenen Markt und keinen eigenen Marktpreis für Erdgas gab.

Die Kopplung an HEL reicht dabei nicht bis in die 60er Jahre zurück, sonderen besteht oft erst seit ca. 1973 (Ölkrise), nachzulesen bei Schneider/ Theobald, Handbuch des Energierechts.

Nunmehr besteht ein eigenständiger Erdgasmarkt und dazu gehört dann auch eine eigenständige Preisbildung - ohne Kopplung.

Zudem sind ja die Erdgasimportpreise gerade nicht an HEL gekoppelt- wie ein jeder weiß.

Es ist auch schlicht falsch, dass alle Erdgaspreise HEL- gekoppelt wären.

Wie jeder weiß gibt es zudem spätestens seit etwa September 2005 Freimengen und einen sog. AP2.


Zitat
Dies hängt jedoch, wie jedem bekannt sein müsste, mit der Ermittlung des Gaspreises im 6 Monatsdurchschnitt zusammen.


Woher das ?!!

Ich habe sehr viele Auszüge aus aktuellen Gasbezugsverträgen auch den Import aus dem Ausland betreffend  gesehen, wo die Bezugspreise gerade nicht an HEL gekoppelt sind. Auch die Referenzzeiten betrugen dabei keine sechs Monate.

Deshalb ist es unsinnig darauf zu verweisen, dass angeblich ein jeder wüsste/ wissen könnte/ wissen müsste, dass die Erdgaspreise generell  mit sechsmonatiger Verzögerung an HEL gekoppelt wären.

Wer entsprechendes behauptet, hat selbst keine Kenntnis von den wesntlichen Verträgen, sondern plappert vielleicht nur etwas nach, was er für ein Allgemeingut hält, weil er es selbst gar nicht besser weiß.

Es gibt auch vollkommen andere Indexierungen und vollständig andere Anpassungszeiträume.....


Dämmung ist immer o. k. und kann nie schaden, ebenso wie Energiesparen überhaupt.

Das alles kann jedoch die überteuerten Erdgaspreise in Deutschland nicht rechtfertigen.

Die werden auch nicht dadurch angemessener, dass sich Leute vor der Mehrwertsteuererhöhung noch Haushaltselektronik oder was auch immer gekauft haben. Die Gaspreise sind ja nicht erst dann unangemessen, wenn den Leuten gar kein Geld mehr für den privaten Konsum übrig bleibt, oder?

Viele kaufen jetzt Heizöl zum alten Mehrwertsteuersatz.

Eine solche Möglichkeit haben die meisten Erdgaskunden wohl nicht.

Man sollte sachlich beim Thema bleiben.

Dann kann eine Diskussion durchaus auch für beide Seiten ergibig sein.



Freundliche Grüße
aus Jena




Thomas Fricke
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Stadtwerke Pirmasens
« Antwort #5 am: 28. September 2006, 22:33:55 »
Hallo,

es ist richtig das Erdgaskunden keinen Einfluß auf den Einkaufszeitpunkt Ihrer Enerige haben, wie z.B. Kunden mit Ölheizung.

Man kann das jedoch nicht alleine auf den EVU schieben und sich fein aus der Sache raus tun. Aus meiner Sicht der Dinge, ist die Gelbeleitung für die meisten einfach nur Bequemlickeit.
Das beste Beispiel habe ich jetzt vor ca. 1 Jahr wieder Erfahren.

Ich wohne auf einer Straße wo 8 Häuser neugebaut wurden und ich bin der einzige, der eine Wärmepumpe als Heizungssystem genommen hat.
Dabei hätte ich es mir ja auch so einfach !!!erstmal günstige in der Anschaffung!!! machen können.

Man hat sich somit für eine "sichere Versorgung" entschieden, ohne ständig den aktuellen Ölpreis im Auge halten zu müssen und dementsprechend einzukaufen. Und ich bin der Meinung eine "sichere Versorung" muss auch in einem gewissen Umfang entlohnt werden.

Dann möchte ich noch zu eurer Forderung kommen.
"Die Kalkulation offen zu legen"
Frage: Macht Ihr das auch beim Bäcker?; Tankstelle bzw. beim Mutterkonzern? ; Supermarkt? Fahrzeughersteller bzw. Händler beim einkauf eines Gebrauchtswagens?
Alle diese werden euch auch keine Kalkulation vorlegen und sagen z.B. ich verdiene jetzt an dem Gebrauchtwagen ca. 3000 € !!
Das würde ein Verkäufer eines Autohauses niemals preisgeben!

Selbstverständlich ist man dort nicht gebunden, ganz klar, jedoch ist es das beim Strom auch nicht oder?

Ich sehe darin nur Streitsucht.

Tut mir Leid es ist jedoch so.

Gruß
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Stadtwerke Pirmasens
« Antwort #6 am: 28. September 2006, 22:48:28 »
@Lastprofil

Streitsucht im Sinne eines Querulantentums ist es sicher nicht.

Dafür beteiligen sich einfach zu große Bevölkerungskreise.

Es ist eher eine grundsätzliche Frage.

Es gibt Bereiche, da lässt sich ein die Billigkeit entsprechender Preis (der einseitig festgelegt wurde !) nur durch die Offenlegung der Preiskalkulation nachweisen.

Es ist doch nicht die Regel, sondern die Ausnahme, dass ein Vertragspartner den zu zahlenden Preis selbst festlegt....

Normalerweise ist es so, dass man sich in Verhandlungen auf einen Preis einigt und dieser hat dann aus dieser Einigung eine "Richtigkeitsgewähr" für sich.

Nun mag man denken, auch im Supermarkt sei schon alles ausgepreist, wenn man den Laden betritt und an der Kasse ließe sich über den Preis für den Becher Senf oder sonstigen Wageninhalt  schlecht verhandeln, zumal in der rush hour. :D

Bei genauer Betrachtung kann man indes woanders den Senf oder einen anderen kaufen oder ganz auf diesen verzichten.

Wer eine Erdgasheizung hat, ist nun aber einmal wohl oder übel auf das Erdgas angewiesen, zumal wenn auch der Platz für ein Tanklager fehlt, man in einer Trinkwasserschutzzone lebt oder man Mieter bei Gasetagenheizung ist.....

Und der einzige Erdgasversorger legt den Preis einseitig fest, ohne jemanden zu fragen.

Er nimmt sogar für sich in Anspruch zu bestimmen, was der Kunde für den Komfort mehr zu zahlen bereit sein sollte als für andere Energieträger... Gefragt wurde indes kein Kunde, ob diese Einschätzung wohl auch zutrifft. Es wird schlicht gar nicht darüber geredet, wie der Gaspreis zustande kommt.

Bis auf die allseits bekannten Floskeln...


Transparenz ist das Schlüsselwort.


Freundliche Grüße
aus Jena




Thomas Fricke
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Stadtwerke Pirmasens
« Antwort #7 am: 28. September 2006, 23:10:29 »
Hallo nochmal,

sicherlicht ist es so, dass man überlegen kann ob ich das Glas Senf nun kaufe für den Preis oder nicht!! Soweit kein Thema, nur sind wir hier nicht aufm dem türkischen Markt wo man um ein Stück Teppich verhandelt.

Ich meinen Augen sind viel zu viel Kunden in der Vergangenheit auf den Energieträger Gas gelockt worden, weil es ja "so Günstig ist!" Die Radiowerbung läuft heute noch!!!!
Wie heißt es so schön : "Meine Enerigeart Nummer 1 - Gas"

Ist die Frage, wo ist man am Gas gebunden??
Die vielzahl der Neubauten in der Schweiz sind bereits mit Wärmepumpe ausgerüstet!! Da braucht man auch keinen Tank, man braucht noch nichtmals einen Kamin!! Man hat ca. 20 bis 25 Jahre mit nichts mehr was zu tun!!

Warum wird der Enerigeträger den so wenig genutzt??
Da ist für mich die einzige Schlussfolgerung - Gas ist noch zu günstig!

Gruß
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Stadtwerke Pirmasens
« Antwort #8 am: 28. September 2006, 23:26:22 »
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Kann sein, dass Erdgas gar nicht das Günstigste ist und die Leute nur zu dämlich sind, das zu erkennen und immer noch an der Leitung hängen, eine besondere Art von Anhänglichkeit, Gewohnheitstiere eben.

Das spricht indes nicht dafür, dass Erdgas so preiswert ist, wie es sein könnte und nach dem Gesetz sein müsste.

Lassen Sie sich bitte  einfach mental auf folgende Situation ein:


Um in Ihrem Beispiel zu bleiben.

Stellen Sie sich vor, Sie brauchen ein Auto.
Es gibt nur einen einzigen Anbieter.

Der Kerl in dem Laden zeigt Ihnen einen Wagen, sagt, Sie müssten den jetzt kaufen undzwar zu einem von dem Verkäufer festgelegten Preis, der womöglich sogleich von Ihrem Konto abgebucht wird.....

Den Wagen habe er mit Bedacht ausgesucht, der sei besonders komfortabel und sicher, passe gut zu Ihnen  und deswegen stimme der festgelegte Preis auf jeden Fall.

Das sei schon allein deshalb so, weil Sie zu bequem seien, zu Fuß zu gehen, mit dem Fahrrad zu fahren oder den öffentlichen Nahverkehr zu benutzen.

Zu allem Überdruss gibt es noch ein Sie schützendes  Gesetz, das besagt, dass der Kerl Ihnen jederzeit ein sicheres Auto so preisgünstig wie nur möglich zu verkaufen hat.

Dazu stellen Sie sich bitte noch vor, es gäbe nebenan auch solche Händler, nur weit billiger, bei denen sie jedoch nicht kaufen können.

Welches Gesicht würden Sie wohl in einer solchen Situation machen, ganz ohne im Verdacht zu stehen, ein Querulant zu sein ?!!!





Zurück zum Erdgas:


Damit meine ich die Erdgaslieferanten in Polen und Tschechien im Gegensatz zu den Erdgaslieferanten in Ostdeutschland.

Unbestreitbar gibt es jenseits der Oder das selbe Erdgas wie in Brandenburg oder Sachsen, es ist wohl auch nicht weniger sicher und bequem, nur eben steuer- und abgabenbereinigt viel preiswerter.

Das ganze nennt sich einheitlicher europäischer Binnenmarkt.

VNG handelt Erdgas diesseits und jenseits der Oder.
Ein und das selbe Erdgas.

Erklärungen?

Oft trifft übrigends die Entscheidung für einen Energieträger ein Dritter, der Vermieter zum Beispiel.

Der hat ein Interesse an geringen Investitionskosten, die er beim Erdgas zweifelsohne vorfindet. Die weiteren Preise interessieren ihn gar nicht. Das ist dann vielmehr das  Problem der Mieter...

Unbestreitbar ist der Erdgaspreis Verhandlungssache.

Die Ukraine scheint taff mit den Russen verhandelt zu haben:

Mahnläufe/ Sperrandrohungen

Vielleicht liegt es nur daran, dass die Ukraine - anders als etwa E.ON Ruhrgas - nicht an der Gazprom beteiligt ist.


Freundliche Grüße
aus Jena




Thomas Fricke
Rechtsanwalt

 

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