Niedersächsischer Justizminister Busemann weist EWE auf Belastung der Justiz hin
Heute beschäftigt sich die NWZ mit der Klageflut im Weser-Ems-Gebiet.
MinisterhinweisBefürchtete Klagewelle im Herbst und VerfahrenszahlenNoch immer ist die Rechnung so einfach wie zynisch. Bei 770.000 Gaskunden wären auch 10.000 verlorene Verfahren noch ein gutes Geschäft. Wenn sich 760.000 Kunden mit dem 40%-Scherfkompromiss abspeisen lassen, fallen die 100% Rückzahlungen und Verfahrenskosten für 10.000 verlorene Verfahren kaum ins Gewicht.
Außerdem werden die Kosten der EWE aus den Erlösen weggebucht und mindern auch noch die Steuerlast des Unternehmens. Die Verantwortlichen, Minister Busemann hat sie direkt angesprochen, lassen sich intern feieren, denn sie hatten schließlich die gute Idee, Dr. Scherf vor ihren Karren zu spannen.
Nun kommt aber der Kommunalwahlkampf 2011 in Niedersachsen. Da wird sich jeder Mandatsträger in spee fragen lassen müssen, wie er denn die Lage sieht. Dann, wenn die Leute merken, dass sie angesichts der drohenden Verjährung etwas tun müssen.
Die Kommunen selbst haben schon etwas getan. Sie haben sich durch die EWE mit ausgesprochen günstigen Konditionen in neue Belieferungsverträge locken lassen und damit auch die teils angedrohten Rückforderungen stillschweigend beerdigt.
Selbst die Stadt Schortens hat das Angebot der EWE dankend angenommen, zu diesen Konditionen beliefert zu werden, obwohl sie mehr als eine halbe Million € einbehalten hat und darüber noch immer mit der EWE im Streit liegt.