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Autor Thema: Nirgendwo ist EWE-Strom so teuer wie in der Weser-Ems-Region!  (Gelesen 7259 mal)

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Offline janto

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Nirgendwo ist EWE-Strom so teuer wie in der Weser-Ems-Region!

Von den über 40 Strompreiserhöhungen, die bundesweit zum Jahreswechsel angekündigt wurden, fällt die Erhöhung bei EWE um 14% mit am höchsten aus. Nach Berichten mehrerer Zeitungen hat EWE den Strom für 2010 besonders teuer eingekauft – im ersten Halbjahr 2008, als die Energiepreise einen Gipfel erklommen. Kurze Zeit später haben sich die Strompreise an der Leipziger Börse wieder fast halbiert.

Die ungeschickte Einkaufspolitik der EWE-Verantwortlichen sollen offenbar vor allem die Kunden im Stammgebiet Weser-Ems-Elbe ausbaden. Nirgendwo macht EWE den Strom so teuer wie ausgerechnet zu Hause bei ihren Eigentümer-Kommunen! In Berlin, Hamburg, Kiel, Nienburg, Braunschweig, Potsdam, Eisenhüttenstadt usw., überall wo EWE außerhalb der Region Strom verkauft, bietet sie ihn 10% bis 20% billiger an. Teurer würde den Strom woanders wohl auch keiner abnehmen. Die treuen Stammkunden in Weser-Ems-Elbe sind dagegen die Gekniffenen. 100 bis 180 € soll der Durchschnittshaushalt in Weser-Ems-Elbe für 3.500 kWh im Jahr mehr bezahlen als EWE-Kunden außerhalb der Region!
 
Dabei bieten viele andere Versorger Strom im Weser-Ems-Elbe-Gebiet billiger an als EWE! Von gut 60 bei http://www.verivox.de gelisteten Anbietern sind nur 4 teurer als die EWE mit ihrem neuerdings hochtrabend „Comfort“ genannten Grundversorgungstarif. Über 40 Versorger unterbieten noch den billigsten EWE-Tarif „Online“. Tatsächlich wird es zu einem besonderen Komfort, zum Luxus, sich von EWE mit Strom beliefern zu lassen. Der Preisabstand vom günstigsten Anbieter zu den drei EWE-Tarifen Online, Classic und Comfort beträgt bei einem durchschnittlichen Haushaltsverbrauch von 3.500 kWh zwischen 200 und 240 € im Jahr. Das sind im Schnitt über 25%.

Wer sich diesen besonderen Komfort nicht leisten kann oder will, sollte den Stromanbieter wechseln. Im Internetportal http://www.verivox.de sind mehrere Tarife gelistet, mit denen sich bei einem Durchschnittsverbrauch von 3.500 kWh im Jahr 200 € und mehr sparen lassen. Auch Tarife für Kunden ohne Internet.

Janto Just

Offline Solaris

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Nirgendwo ist EWE-Strom so teuer wie in der Weser-Ems-Region!
« Antwort #1 am: 08. Dezember 2009, 15:57:23 »
Jeversches Wochenblatt, 04.02.2009

Dr. A.  E . aus Schortens schreibt:
Sehr geehrte Damen und Herren Redakteure !
Zu dem o.g. Artikel \"Zurück zur EWE\" ist folgendes anzumerken: Über den Janto Just Report: \"Zurück zur EWE\" lacht sich unsere Energieversorgerin eins ins Fäustchen. Janto Just hat durch diesen Aufruf versucht, die Geschlossenheit der Gaspreisinitiativen als Bürgervertreter gegenüber der EWE zu demontieren. Nur durch Stärke und Gemeinsamkeit können die Bürger gegenüber unserer Energieversorgerin etwas bewirken und nicht durch Einzelaktionen. Noch befremdlicher ist es, dass Janto Just, seit 2004 dem Gaspreisprotest zugehörig, jetzt einen solchen Aufruf als Alleingang für EWE startet und sich mit keiner der Initiativen im EWE-Land, die gegen EWE auftreten, abgestimmt hat.

Wird er von EWE gesponsert ?

Die Stadt Schortens verweigert seit 2005 die Gaspreiserhöhungen unserer Energieversorgerin. Diverse Ratsbeschlüsse, die Erhöhungen unserer Energieversorgerin zu verweigern, sind durch die Initiierung von Janto Just auf den Weg gebracht worden. Durch seinen Aufruf ist Janto Just dem Bürgermeister und dem Rat der Stadt Schortens sowie vielen Bürgern, die stellvertretend für andere, gegen EWE klagen (u.a. Oldenburger Sammelklage) in den Rücken gefallen, da diese Bürger überhaupt nicht wechseln können bzw. konnten, da sie sonst ihren Rechtsstatus gegenüber EWE verlieren würden bzw. verloren hätten.

Janto Just verhält sich in seinen wechselnden Positionen in Sachen EWE wie ein Chamäleon.

Offline Cremer

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Nirgendwo ist EWE-Strom so teuer wie in der Weser-Ems-Region!
« Antwort #2 am: 08. Dezember 2009, 18:57:33 »
@Solaris,

Achtung Maulwurf :D
gibst bei uns auch
MFG
Gerd Cremer
BIFEP e.V.

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Offline janto

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Nirgendwo ist EWE-Strom so teuer wie in der Weser-Ems-Region!
« Antwort #3 am: 11. Dezember 2009, 17:51:45 »
Resolution: Rat der Stadt Schortens fordert preiswertere Tarife für die Region!


Einstimmig verabschiedete der Rat der Stadt Schortens (Landkreis Friesland) am 10.12.09 folgende von der Wählergruppe \"Bürger für Bürger\" eingebrachte Resolution:
 
1.       Die EWE wird aufgefordert, die jahrzehntelange Stammkundschaft in der Weser-Ems-Region tariflich nicht schlechter zu stellen als Kunden außerhalb der Region.

2.       Insbesondere wird die EWE aufgefordert, ihrer Stammkundschaft in Weser-Ems den außerhalb der Region gewährten Wechselbonus in Höhe von 50 € als Treuebonus einzuräumen – Rückwechslern zur EWE entsprechend als Wechselbonus.

3.       Die EWE wird gebeten offen zu erklären, wie es zu den laut Financial Times Deutschland erheblichen Stromeinkäufen zum Zeitpunkt des Preisgipfels Sommer 2008 kommen konnte - oder wie es sonst dazu kommen konnte, dass EWE mit ihren Strompreisen gegenüber 60 anderen Anbietern in Weser-Ems so stark ins Hintertreffen gerät. Die EWE sollte öffentlich informieren, ob und welche Konsequenzen gezogen werden.

4.       EWE wird aufgefordert, in der Region Strompreise anzubieten, die sich im vorderen Drittel der bei Verivox gelisteten Angebote bewegen.

Freundliche Grüße
Janto Just
Schortens

Offline bolli

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Nirgendwo ist EWE-Strom so teuer wie in der Weser-Ems-Region!
« Antwort #4 am: 14. Dezember 2009, 08:37:57 »
Zitat
Original von Solaris
Diverse Ratsbeschlüsse, die Erhöhungen unserer Energieversorgerin zu verweigern, sind durch die Initiierung von Janto Just auf den Weg gebracht worden. Durch seinen Aufruf ist Janto Just dem Bürgermeister und dem Rat der Stadt Schortens sowie vielen Bürgern, die stellvertretend für andere, gegen EWE klagen (u.a. Oldenburger Sammelklage) in den Rücken gefallen, da diese Bürger überhaupt nicht wechseln können bzw. konnten, da sie sonst ihren Rechtsstatus gegenüber EWE verlieren würden bzw. verloren hätten.
Das kann aber nur für den Fall gelten, dass man unbedingt an dem bisherigen Vertrag festhalten will, warum auch immer.
Forderungen aus früheren Abrechnungen, z.B. wegen un wirksamer Preisanpassungsklauseln oder Unbilliger Preise bleiben auch weiterhin wirksam, auch wenn der Vertrag gekündigt wird. Nur eine mögliche Verrechnung mit zukünftigen Zahlungen ist dann natürlich, sofern sie bisher vielleicht vorgenommen wurde, nicht mehr möglich.

Aber auf Dauer wird einem kaum was anderes übrig bleiben, als zu einem günstigeren Anbieter zu wechseln. Nur dadurch kann dem Versorger klar gemacht werden, dass er unattraktiv ist.

Offline husky

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Nirgendwo ist EWE-Strom so teuer wie in der Weser-Ems-Region!
« Antwort #5 am: 15. Dezember 2009, 17:52:50 »
\"Dreiste Preistreiberei

In den nächsten Wochen werden einige Millionen deutsche Stromkunden unliebsame Post bekommen: Energieversorger wie Vattenfall und EWE planen saftige Preiserhöhungen. Um bis zu 15 Prozent schrauben die Versorger ihre Tarife nach oben. Die neue Preisrunde ist ein dreister Griff der Konzerne in die Taschen der Verbraucher.

Die Anbieter selbst beweisen eindrucksvoll, dass der Strommarkt in Deutschland auch zehn Jahre nach seiner Liberalisierung noch immer nicht funktioniert. Denn auf dem Rohstoffmärkten sind die Preise gefallen, wohin man auch blickt. Wegen der Wirtschaftskrise sind Öl, Gas und Kohle deutlich billiger zu haben als noch vor einem Jahr. Auch die Kosten für Emissionsrechte, die für besseren Klimaschutz das Verbrennen fossiler Rohstoffe verteuern sollten, fallen bisher kaum ins Gewicht. Und selbst die Großhandelspreise für Strom an der Leipziger Börse haben sich in den vergangenen Monaten zum Teil halbiert. Nur ein Preis stieg auf wundersame Weise: der für Haushaltskunden.

Und das wird weitergehen. Viele Anbieter werden dem Beispiel der ersten Preiserhöher im kommenden Jahr folgen. Für die Bundesregierung sollte es der letzte Anstoß sein, die Marktmacht der Energieriesen einzuschränken. Noch immer stehen die großen Versorger RWE, Eon, Vattenfall und EnBW für mehr als 80 Prozent der Stromproduktion und für einen Großteil des Stromnetzes. Doch auch die Verbraucher müssen sich endlich bewegen. Noch immer zahlen die meisten zu viel, obwohl sie die Wahl hätten. Mit einer größeren Wechselbereitschaft zu Billiganbietern haben es die Kunden selbst in der Hand, niedrigere Preise zu erzwingen.\"

Zitiert aus der Süddeutsches Zeitung, vom 19. November 2009

Offline bolli

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Nirgendwo ist EWE-Strom so teuer wie in der Weser-Ems-Region!
« Antwort #6 am: 16. Dezember 2009, 08:50:52 »
Zitat
Original von husky
\"Dreiste Preistreiberei
...
Die Anbieter selbst beweisen eindrucksvoll, dass der Strommarkt in Deutschland auch zehn Jahre nach seiner Liberalisierung noch immer nicht funktioniert.

... Doch auch die Verbraucher müssen sich endlich bewegen. Noch immer zahlen die meisten zu viel, obwohl sie die Wahl hätten. Mit einer größeren Wechselbereitschaft zu Billiganbietern haben es die Kunden selbst in der Hand, niedrigere Preise zu erzwingen.\"

Zitiert aus der Süddeutsches Zeitung, vom 19. November 2009

Die erste Aussage ist aus meiner Sicht nur die halbe Wahrheit, auch wegen der darunter stehenden zweiten Aussage über die Kunden.

Deswegen gibt\'s nur eines.  Wechseln !!!

Offline janto

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Nirgendwo ist EWE-Strom so teuer wie in der Weser-Ems-Region!
« Antwort #7 am: 17. Dezember 2009, 10:28:24 »
Stromanbieterwechsel weg von der EWE lohnt besonders, weil die Preiserhöhung bei EWE mit 14% besonders drastisch ausfällt.
Hier sind bei durchschnittlichem Haushaltsverbrauch von 3.500 kWh im Jahr 200 € drin.
Wir empfehlen bei Strom, weil die Preise hier tendenziell steigen (bei Gas sieht\'s aktuell etwas anders aus), Tarife mit 1-jähriger Preisgarantie.
Und weil die meisten Anbieter mit Bonus arbeiten, nach 1 Jahr dann wieder zu dem dann günstigsten Angebot wechseln.
Also den nächsten Wechsel gleich mit auf Termin legen!
Auch weil sich die Verträge automatisch verlängern, wenn man den erneuten Wechsel nicht rechtzeitig einleitet - Verlängerung meist um 1 Jahr, und dann gibt\'s keinen Bonus mehr.
Kümmern ist Trumpf!
Wir haben enorme Resonanz bei unseren Veranstaltungen zum Anbieterwechsel: Am 1. Dezember mussten wir 20 Besucher abweisen, weil mehr als 80 nicht in den Saal passten. Auf der Wiederholungsveranstaltung am 15. Dezember hatten wir einen größeren Saal mit 80 Stühlen und mussten dann noch 30 Stühle nachstellen.
Schimpfe noch einer auf die Trägheit der Leute!
Janto Just, Interessengemeinschaft Energie Schortens

Offline nachtspeicher99

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Nirgendwo ist EWE-Strom so teuer wie in der Weser-Ems-Region!
« Antwort #8 am: 17. Dezember 2009, 15:17:47 »
Hallo,

ich beziehe seit vielen Jahren Nachtstrom von der EWE. Im Januar 2010 wird der Nachtstrom Sondertarif H8 3x so viel kosten wie 1998! Seit der Erhöhung von 2007 widerspreche ich der EWE sehr erfolgreich. die haben zwar schon mit dem Gericht aus Uelzen gemahnt, ein befreundeter Anwalt steht mir zur Seite und hat gleich zurückgeschossen, jetzt hören wir Nichts mehr. Mal sehen, was nach weiteren 6 Monaten passiert. Wir warten jetzt seit 5 Monaten und 26 Tagen auf die Klagebegründung, ob die noch kommt?

Die Weiterletung an ein zuständiges AG ist schon vor 6 Monaten erfolgt, aber dass war´s.

Ein Wechsel zu einem günstigeren Nachtstromanbieter ist wohl ein Witz, oder?

Wechseln lohnt sich, wenn überhaupt, doch nur bei Tarifkunden ohne Nachtstromanteile, alles Andere ist unsinn!

Wie geschrieben, habe ich wegen der ungültigen Preisanpassungsklausel der EWE (und auch wegen BGB 315 widersprochen), also schauen wir mal.

Für alle Fälle brummt seit Januar 2009 ein Pelletofen vor sich hin, also bekommen die Jungs ohnehin kein Heizstromgeld mehr...

Freue mich schon auch den weiteren Protestweg!

Gruß

nachtspeicher99

Offline husky

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Nirgendwo ist EWE-Strom so teuer wie in der Weser-Ems-Region!
« Antwort #9 am: 07. Januar 2010, 16:52:31 »
In Anbetracht der zweistelligen Strompreiserhöhung durch EWE ist folgende Pressemitteilung ein Augenöffner:

DIE TAGESZEITUNG, Montag, 28. Dezember 2009:

\"STROM KOSTET WENIGER ALS NICHTS
 Nie zuvor in Deutschland war Strom im Großhandel so billig wie am zweiten Weihnachtstag: Wer sich für diesen Tag über die Leipziger Strombörse EEX Energie beschaffte, bekam sogar noch Geld oben drauf. Denn im Tagesmittel lag der Preis am Spotmarkt bei minus 3,6 Cent je Kilowattstunde .... In den Morgenstunden zwischen 6 und 8 Uhr lag der Strompreis sogar bei minus 20 Cent je Killowattstunde ... Erstmals hatte es sich am 4. Oktober ergeben, dass der Strompreis im Tagesmittel negativ war, er lag damals bei minus 1,2 Cent je Killowattstunde ... Für einzelne Stunden hatte es schon früher negative Preise gegeben ...\"

Anbieter können also gelegentlich in Leipzig nicht nur kostenlos Strom kaufen sondern bekommen für die Abnnahme auch noch Geld obendrauf. Wenn solche Verhältnisse kein Grund sind die Endverbraucherpreise zweistellig zu erhöhen.

Aber \"trösten\" wir uns: \"Jedes schreckliche Ereignis hat positive Folgen für andere Leute\".

 

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