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Autor Thema: Mietgastank und Schweinetarif  (Gelesen 7369 mal)

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Offline BSEshop

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Mietgastank und Schweinetarif
« am: 28. August 2009, 16:24:24 »
Mein alter Miettank beis Primagas ist Geschichte.

Da unser Nachbar sein Fässchen und unglückliche Konditionen mit seinem Haus gekauft hat, ich diesbezüglich auf Freiersfüssen bin, habe ich mir diverse Angebote eingeholt.

Nun habe ich auch beim Lieferanten meines Nachbarn vorgesprochen und mit denen diskutiert, eine gemeinsamme Anlage zu schaffen. Der Nachbar hat für den Tank bereits eine Pauschalnutzungsgebühr auf Lebzeit bezahlt.

Der Lieferant bietet mir an, Nachbars Knebelvertrag aufzulösen und mit uns einen gemeinsammen Vertrag abzuschließen. Da eine neue Gasleitung verlegt wird, kommen hierfür 100€ Druckprüfung/Abnahme auf uns zu. Sonst nichts, abgesehen von dem monatlichen Wartungsbeitrag (und na klar einiger Meter 18mm Cu-Rohr plus Lötarbeiten).

Also wieder ein Miettank?

Für den Gaspreis soll im Vertrag der IWS oder Schweinezüchter-Tarif festgeschrieben werden. Der lag gestern bei 38,00€/100l.

Ist diese Preisfixierung über diesen Tarif eine gute Idee oder sollte man sich auf eine andere externe Zahl festschreiben?

Besten Dank für Meinungen und Vorschläge

Offline BSEshop

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Mietgastank und Schweinetarif
« Antwort #1 am: 29. August 2009, 17:22:33 »
Berichtigung: ISW-Tarif bzw. ISN-Tarif

siehe hierzu z.B. auch: http://www.focus.de/finanzen/news/energie-wenn-schweine-frieren_aid_174390.html

Offline Watzl

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Mietgastank und Schweinetarif
« Antwort #2 am: 30. August 2009, 11:08:37 »
Diese Variante klingt zunächst ganz interessant.
Es handelt sich aber letztlich wieder um einen Vertrag.
Warum soll es denn ein Vertrag sein?

Die Garantie den ISW-Tarif für Gas zu bekommen ist kein Grund, einen Vertrag zu unterschreiben.
Weshalb?  
Wie soll diese Klausel fixiert werden?
Wie kommen sie an den Preis von ISW? (Dieser wird nur an die Mitglieder herausgegeben. Weshalb solle ISW auch Preise an Leute herausgeben, die dann doch nicht dort kaufen?)

Die Alternative ist doch ganz einfach:  ein eigener Tank ohne irgend einen Vertrag.


H. Watzl

Offline BSEshop

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Mietgastank und Schweinetarif
« Antwort #3 am: 30. August 2009, 12:17:24 »
Besten Dank für Ihre Gedanken.

1. Möglichkeit: Ein eigener überholter Tank 4800 Liter mit 10 Jahren TÜV kostet mich frei Aufstellungsort und Abnahme 500€. Dann kann ich das Gas von jedem freien Händler kaufen. Die 2-jährige Prüfung bieten die Gas-Lieferanten gerne als kostenlosen Service. Bleiben für mich die zukünftigen TÜV-Gebühren in Höhe von 400-800€ und sonstige Wartungskosten, wie sie ggf. anfallen. Ich habe dann wieder einen Gastank auf dem Grundstück stehen und die Lieferanten fahren auf meiner empfindlichen Zuwegung rum.

2. Möglichkeit: mein Nachbar hat einen Gas-Knebelvertrag mit Mondgaspreisen. Wenn ich mich mit ihm zusammentue, dann wird sein Vertrag gegen unseren neuen gemeinsammen aufgehoben. Die von ihm bezahlten Positionen (einmaliges Nutzungsentgelt usw) fallen nicht nochmals als Kosten an. Er spart dadurch fast die Hälfte seines bisherigen Gaspreises. Bei mir steht kein Gastank rum und meine Zufahrt wird nicht zusammengefahren. Mein Ex-Knebelvertrag-Lieferant musste auch schon mal seine Haftpflichtversicherung diesbezüglich in Anspruch nehmen und fast 2000 DM an mich ausschütten.

Wir bezahlen dann ca. 100€ p.a. geteilt durch 2 pauschal für sämtliche Wartungskosten des Tanks. Das heißt, mein Wartungskostenanteil beläuft sich auf 10 Jahre gesehen ca in der Höhe der zu erwartenden 10-Jahres-TÜV-Kosten.

3. Möglichkeit: siehe 1. Nach 10 Jahren baue ich aus dem Gastank 2 halbschalige Gartenteiche und kaufe mir um denn dann üblichen Preis einen weiteren überholten Gastank. So könnte man die TÜV-Kosten vermeiden.

Der Schweinemäster-Tarif wird regelmäßig in einschlägigen Landwirtschaftszeitungen veröffentlicht. Die regionalen Raiffeisen-Genossenschaften geben die Schweinezüchterpreise auch bekannt, indem sie zu selbigen ihr Gas verkaufen.

Unter Berücksichtigung der o.g. Gegebenheiten scheint mir die Miettank-Lösung nicht schlecht. Zur Ehrenrettung: bisher 2 Miettanks, zukünftig nur noch einer. Also weniger Übel. Bisher 2 mal Abzocktarife, zukünftig fixiert an ISW. Die Flüssiggas-Kunden-Welt wird dadurch für unser Biotop betrachtet sehr viel besser.

Gerne vernehme ich auch andere Lösungsansätze.

Folgende Fragen stellen sich mir:

- ist der ISW-Tarif ein sinnvoller Index für meine Belange oder gibt es einen geeigneteren?
- ok, und wie formuliert man diesen Index zwingend, langfristig verbindlich und gerichtsfest im Vertrag?

Danke für die Geduld, dies zu lesen

BSEshop

Offline BSEshop

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Mietgastank und Schweinetarif
« Antwort #4 am: 30. August 2009, 18:05:58 »
In der Wochenzeitschrift Land und Forst (aktuelle Ausgabe) wird als Flüssiggaspreis für den 4800 Liter-Tank im Bereich Weser-Ems als Tarif ein Preis von 33 - 38* genannt. Die regionalen Freien wollten diese Woche 38* haben.

* Preise in € pro 100 Liter inkl. Transport zzgl. MwSt

Offline Watzl

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Mietgastank und Schweinetarif
« Antwort #5 am: 31. August 2009, 10:21:04 »
Vertragsgestaltung:
hier sollten sie wirklich keine Fehler machen und versuchen, die Vertragsinhalte wasserdicht zu formulieren.

Gaspreis:
wann druckt diese Wochenzeitschrift die Flüssiggaspreise von ISW. Sie müssen evtl. tanken und haben dann keine Preisreferenz.

Der Vertragsanbieter muss diese Angaben dort akzeptieren (\"Flüssiggaspreis laut LAND UND FORST Ausgabe xy....\"

Die Gaspreise sind oft Tagespreise. Es kann also u. U. ungünstig sein, sich auf den in der Zeitschrift genannten Wochenpreis beziehen zu müssen.

Übrigens. versuchen sie von ISN einen Gaspreis zu bekommen z.B. per email.
Sie werden dort erst nach ihrer Mitgliedsnummer gefragt und dann erst bekommen sie einen Gaspreis.

Vermutlich ist der Preis für Mitglieder ein anderer als der, der in der Wochenzeitschrift genannt wird sonst bräuchte man für die Abfrage keine Mitgliedsnummer.

Sie können natürlich auch dort bei ISN Mitglied werden. Der Mitgliedsbeitrag schlägt natürlich dann auf die Gaskosten durch.

H. Watzl

 

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