Hallo
ich habe mich für einen halboberirdisch Erdgedeckten Flüssiggastank (Semi) entschieden.
Meine Frage: Welche Art von Kies muss ich verwenden für die 20cm Schutzschicht um den Kessel? Steinfrei gesiebter Kies? oder steinfreien/lehmfreien Sand. Wer genau kann mir Infos zu den Materialien geben die ich verwenden darf? Der Tanklieferant?
Danke euch
Hallo,
Kies ist ganz schlecht. Die Sandschicht muß allseitig mindestens 20cm dick sein und frei von Steinen. Möglich ist z.B. Flußsand mit maximal 3mm Körnung oder Sand der Lieferkörnung 0/2 nach DIN 4226-100.
Ich würde Dir aber strikt davon abraten, den Behälter selbst einzulagern und in Betrieb zu nehmen. Das darfst Du gar nicht und dabei kann man auch sehr viele Dinge falsch machen, die später teure Folgekosten nach sich ziehen können, vor allem bei erdgedeckten oder semi-Behältern. Dabei gibt es eine Menge, Menge Dinge zu beachten, die man als Laie einfach nicht alle wissen kann, die aber ungemein wichtig sind.
Das dürfen nach Gesetzeslage nur eingetragene Fachbetriebe für Flüssiggasanlagen oder des Installateurhandwerkes. Die kaufen dann auch den richtigen Sand ein, prüfen bei der Einlagerung mit Hochspannung, ob der Korrosionsschutz in Ordnung ist usw.
Darf ich fragen, warum Du Dich für einen semi-Behälter entschieden hast? Ich als jemand, der schon einige Tausend Flüssiggasbehälter als TÜV-Prüfer geprüft hat, würde jedenfalls nicht das finanzielle Risiko eingehen, mir einen erdgedeckten Behälter oder semi-Behälter zu kaufen. Wenn man den Platz hat, ist ein oberirdischer Behälter immer die allerbeste und langfristig billigste Wahl, da bei oberirdischen Behältern die TÜV-Prüfkosten am niedrigsten sind und man auch kaum mit unerwarteten Folgekosten zu rechnen hat.
Am wenigsten Probleme hat man meiner Erfahrung nach, wenn man sich einen ganz normalen oberirdischen Behälter kauft. Da braucht man nur eine ordentliche Betonplatte (nach entsprechender Norm hergestellt und geliefert oder vor Ort gegossen), auf den man den Behälter drauf stellt, pflanzt aus Schönheitsgründen eine 2 Meter hohe Hecke drumrum (in einem halben Meter Abstand, damit man den Behälter noch problemlos von allen Seiten anschauen kann) und macht einmal im Jahr im Frühjahr den Behälter schön sauber und bessert eventuelle Korrosionsstellen umgehend mit Farbe aus, falls irgendwo der Farbanstrich mal beschädigt ist. Und das war's.
Glaub mir, bei erdegedeckten Behältern und semi-Behältern sind die TÜV-Prüfkosten mindestens doppelt so teuer wie bei einem oberirdischen Behälter und es können enorme Folgekosten kommen, falls bei der Einlagerung nicht alles zu 100% richtig gemacht wurde.
Mit bestem Gruß,
TÜV-SV