Original von Netznutzer
Genau,
denkt daran Leute, wenn wieder über Kürzung gesprochen wird, und div. Leute wieder sagen: \"Denkt an die armen Solarunternehmen und die Dividenden, Herr Aspeck muss seine Tankrechnung bezahlen können, denkt an die armen Installateure, denkt an die mittelständischen Arbeitsplätze, denkt an die Ostarbeitsplätze, denkt an die armen Landwirte, denkt an die armen Dachbesitzer.\" Ich zitiere: Dieses immer wieder herbeigezogene \"denkt an die armen ...\" kann bei der Frage der EE-Förderung keine Rolle spielen.
Zustimmung.
Ich hab noch nie unterstützt, das EEG als Beschäftigungsprogramm oder Förderprogramm für strukturschwache Gebiete in Deutschland zu nutzen.
Dafür ist es nicht gedacht.
Und es war genau diese blödsinnige Sichtweise, die u.a. auch die Ostverbände der CDU dazu gebracht hat, eine frühzeitige Senkung der PV-Vergütungen in den Jahren 2008 und 2009 zu verhindern. Dadurch sind wir ja in den Schlamassel mit den unnötigen Milliardenkosten für die Verbraucher geschlittert.
Mein Reden - seit jeher.
Es wäre schön, wenn nicht immer nur in Richtung der Kostentragenden, sondern auch in Richtung der Kostenverursacher dem Rechnung getragen würde.
Das tun die sachlich unvoreingenommenen schon immer - auch unter den PV-Befürwortern. Auch ich trete seit jeher für eine rechtzeitige und ausreichende Senkung der PV-Vergütungen ein, um die Kosten für die Verbraucher so niedrig wie möglich zu halten und den PV-Zubau im vernünftigen Tempo zu machen - der Zubau 2010 war viel zu hoch und auch 2011 wird wohl noch zu hoch sein, wenn er auch zurückgeht. Die Politik hat das verpennt - gerade auch die CDU. Von der FDP möchte ich im Zusammenhang mit nachhaltiger Energieversorgung gar nicht reden, die haben sich dafür noch nie ernsthaft interessiert.
Die jetzigen Regeln haben aber das Potential, den EEG-geförderten PV-Zubau wie gewünscht auf rund 3,5 GWp/a zurückzuführen. Man muss das ja erst mal wirken lassen.
Ich bin auch schon seit längerem der Meinung, dass man Freilandanlagen überhaupt nicht mehr fördern sollte. Allein das bewirkt eine kräftige Dämpfung des Zubaus.
Allerdings ist es nicht ganz richtig, die PV-Anlagenbetreiber als \"Kostenverursacher\" zu bezeichnen. Sie sind Investoren, die ihre privates Kapital einsetzen, um damit Renditen zu erwirtschaften, wie überall in der Wirtschaft. Sie verursachen die \"Kosten\" der Energiewende nicht.
Kostenverursacher sind die Verbraucher, die den Strom verbrauchen wollen und auch in Zukunft weiter verbrauchen wollen. Aus den bekannten Gründen können wir nicht weiter Atom- und Kohlestrom erzeugen. Also muss die Stromversorgung umgebaut werden.
Daher ist es auch nur allzu gerecht, wenn die Kostenverursacher - also die Verbraucher - für diesen Umbau zur Kasse gebeten werden. Dass hier leider allzu üppig die großen industriellen Verbraucher ausgespart werden, zu Lasten der kleineren Verbraucher, ist nicht in Ordnung - da sind sich hier wohl die meisten einig.
Original von Zeus
@ superhaase
Ich frage mich immer wieder : ist es Selbstüberschätzung oder Borniertheit oder gar beide Eigenschaften, die sie immer wieder zu Menschen verachtende Auslassungen veranlassen.
Anders lässt es sich nicht mehr erklären, dass Sie immer wieder meinen angebliches Wissen von sich geben zu müssen bei Sachverhalte von denen Sie keine Ahnung haben.
Abgesehen von ihren freundlichen Worten wollen wir gerne mal sehen, ob Sie mehr Ahnung haben:
Um nur ein Beispiel zu nennen : Es ist nun einmal nicht so, dass ALG II steigt wenn die Stromkosten steigen. In den Leistungen für ALG II-Bezieher ist ein Anteil für Stromkosten in den Regelleistungen vorgesehen und dieser Anteil deckt nicht einmal annähernd den wirklichen Bedarf.
Das ist mir bekannt. Nur: was ändert das and der prinzipiellen Richtigkeit meiner Aussagen?
Nichts.
Denn auch die Unzulänglichkeit der ALG-Regelsätze ist ein Problem der Sozialpolitik, was denn sonst?
Soll das ein Problem der Energiepolitik sein?
Wenn die ALG-II-Sätze zu niedrig berechnet sind, kann das kein Grund dafür sein, andere Bereiche der Politik daran auszurichten.
Da Sie ja so viel Ahnung von der Materie haben, sollte Sie auch wissen, was das Bundesverfassungsgericht letztes Jahr zur Berechnung der Regelsätze des ALG II gesagt hat.
Nach dem Gesetz müssen also bei steigenden Strompreisen auch die ALG-II-Regelsätze steigen.
Hätten Sie sich etwas mehr mit der Materie befasst, wüssten sie das.
Wenn sich die Regierung nicht an das Gesetz hält und trotz BVG-Vorgaben weiterhin die Regelsätze kleinrechnet, ist das, sofern es zutrifft, ein Skandal ...
der Sozialpolitik.
Es ist sehr ehrenwert wenn Sie ehrenamtlich diesen Menschen helfen, damit ihnen nicht der Strom abgesperrt wird.
Insofern haben Sie wohl aus moralischer Sicht mir gegenüber einen \"Vorsprung\".
Ich kann auch Ihre Unzufriedenheit mit der Sozialpolitik gut verstehen - wahrscheinlich teilen wir sogar einige Ansichten.
Es ist aber völlig fehl am Platz und zeugt von grundsätzlichem Unverständnis der Zusammenhänge, wenn Sie mir und anderen PV-Anlagenbetreibern vorwerfen, wir würden uns \"auf Kosten dieser armen Menschen\" die Taschen vollstopfen.
Für manche ist es offenbar nicht nachvollziehbar, dass man aus rein rationalen Gründen und einem Verantwortungsbewusstsein heraus (Stichwort Nachhaltigkeit) für den weiteren PV-Ausbau und eine weitere
angemessene PV-Förderung eintreten kann, ohne ein asoziales und egoistisches Arschloch zu sein.
Manche haben vielleicht auch ein allzu naives Schwarz-Weiß-Denken aus einem allzu engen Blickwinkel heraus?
ciao,
sh