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Autor Thema: Der große Schwindel mit der Solarenergie  (Gelesen 2488 mal)

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Der große Schwindel mit der Solarenergie
« am: 26. Juni 2011, 17:05:24 »
http://www.welt.de/wirtschaft/article13451001/Der-grosse-Schwindel-mit-der-Solarenergie.html

Leider nichts neues, nur fundamentiert; Deutsche Stromverbraucher subventionieren asiatische Modulhersteller, deutsche Immobilienbesitzer und retten marode Installationsbetriebe vor Insolvenz oder zögern diese hinaus. Die Zahlen sprechenfür sich. Schön unter dem Deckmäntelchen des Umweltschutz.

http://www.welt.de/wirtschaft/energie/article13450312/Forscher-fordern-Stopp-fuer-Oekostrom.html

Gruß

NN

Offline egn

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Der große Schwindel mit der Solarenergie
« Antwort #1 am: 27. Juni 2011, 08:52:00 »
Den Stromkonzernen scheinen wirklich alle Felle weg zu schwimmen. Sie mobilisieren wieder ihr Propagandainstitut RWI um ihre Halbwahrheiten zu verbreiten.

Zitat
Die Solarenergie ... lässt sich nicht wirtschaftlich speichern ...

Man braucht sie nicht speichern sondern kann sie genau zu dem Zeitpunkt verbrauchen zu dem sie erzeugt wird - zur Spitzenzeit. Dort senkt sie massiv den Börsenpreis was dazu führt, dass die konventionellen Kraftwerke keine Deckungsbeiträge für ihre Fixkosten mehr erwirtschaften können. Dadurch gehen den Stromkonzernen Milliarden verloren.

Zitat
Die Solarenergie ... fällt in mehr als der Hälfte des Jahres fast komplett aus ...

Die Sonne scheint immer gerade dann wenn der Spitzenverbrauch am höchsten ist, im Sommer mehr und im Winter weniger. Selbst an Wintertagen sind es um die Mittagszeit im Schnitt einige GW. An sonnigen Tagen kann die Erzeugung sogar so hoch sein wie im Sommer, da die Module wenn sie kalt sind einen deutlich höheren Wirkungsgrad haben. Je größer die installierte Leistung desto mehr können die Anlangen auch im Winter zu Spitzenzeiten dafür sorgen dass der Preis an der Börse gedrückt wird.

Zitat
Mit diesem gewaltigen Entzug an volkswirtschaftlicher Kaufkraft zahlt der Bürger für eine Stromquelle, die in jeder Nacht und mit Einbruch der dunklen Jahreszeit ihren Beitrag zur Stromversorgung fast völlig einstellt und durch andere Kraftwerke ersetzt werden muss.

Es wird keine volkswirtschaftliche Kaufkraft entzogen. Das Geld für die Installation und die Erträge beim Betrieb landen überwiegend bei Bürgern die das Geld wieder ausgeben. Die Module machen nur etwas mehr als 50 % der Kosten aus, der Rest wird für die anderen Komponenten und die Installation ausgegeben. Dies sorgt für Arbeitsplätze hier in D. Die Erträge aus den Anlagen gehen an die breite Bevölkerung, die das Geld wieder für den Konsum ausgibt, und nicht an die Stromkonzerne die das Geld an Großinvestoren ausschütten und im Ausland investieren.

Zitat
Allein zu Jahresbeginn 2011 erhöhte sich die EEG-Umlage zur Förderung des Ökostroms in einem einzigen großen Schritt um 70 Prozent auf 3,53 Cent pro Kilowattstunde. Der Kostensprung, der den Strompreis für Privathaushalte um rund zehn Prozent verteuerte, war fast ausschließlich auf den Fotovoltaik-Zubau zurückzuführen.

Einmal hat sich herausgestellt, dass von den VNBs die Summe als viel zu hoch ermittelt wurde. Zum Anderen wurde festgestellt, dass die Stromversorger die Kostensenkungen die sich durch den den EEG-Strom an der Börse ergeben haben überhaupt nicht an die Verbraucher weiter gegeben wurden. So kassiert die Mehrzahl der Stromversorger die Verbraucher mit der falschen Begründung ab. In Wirklichkeit wollen sie nur die überhöhten Gewinne sichern die sie bisher auf Kosten der Verbraucher machen.

Zitat
Noch nicht eingerechnet sind dabei die indirekten volkswirtschaftlichen Kosten, die durch die so ausgelösten Strompreissteigerungen entstehen, wie etwa Produktionsverlagerungen ins Ausland oder Arbeitsplatzabbau.

Genau das Gegenteil ist der Fall. Die deutschen energieintensiven Unternehmen profitieren geradezu von der EEG-Einspeisung. Einmal senkt die EEG-Einspeisung die Börsenpreise maßgeblich, und gleichzeitig sind die energieintensiven Betriebe von der vollen EEG-Umlage befreit.

Zitat
Setzt sich die Solarlobby mit ihren Subventionswünschen politisch durch, dürfte im Jahr 2020 eine installierte Leistung von 70 Gigawatt Sonnenenergie am Netz sein. Dieses Ziel hat die Branche in ihrer \"PV-Roadmap\" selbst ausgegeben. Allerdings beträgt die gesamte Stromnachfrage Deutschlands im Schnitt nur 60 Gigawatt.

Die PV-Anlagen liefern in der Spitze im Schnitt nur etwa 70 % der installierten Leistung. Dies kann jeder selbst auf den entsprechenden Webseiten beobachten. D.h., bei 70 GWp werden nur etwa 50 GW erzeugt. D.h. es gibt mit diesem Ausbau noch keine Überkapazität. Und selbst wenn, diese Situation würde nur an wenigen Tagen im Sommer auftreten und der Strom kann dann ins Ausland exportiert werden, z.B. nach Frankreich, die viele AKWs im Sommer herunter fahren müssen weil sie diese nicht mehr kühlen können. Und dass da dann sinnvollerweise alle konventionellen Kraftwerke, die Brennstoffe verbrauchen und Emissionen abgeben komplett abgeschaltet werden müssen ist nur logisch. Das ist doch das Ziel einer regenerativen Energieversorgung konventionelle Kraftwerke zu ersetzen.

Zitat
Weil das mit enormen Kosten und technischen Risiken verbunden ist, bleibt als Alternative nur, den überschüssigen Strom an ausländische Abnehmer zu \"verschenken\".

Nicht der regenerative Strom wird verschenkt sondern der noch in den konventionellen Kraftwerken erzeugte. Die diese hätten ja eigentlich ihre Leistung reduzieren müssen, dennoch laufen immer so 20 GW weiter. Das Problem wird sich aber in den nächsten 10 Jahren von selbst lösen wenn immer mehr AKWs vom Netz gehen.

Zitat
Zunächst lassen sie sich die Abnahme des zur Unzeit produzierten deutschen Stroms teuer bezahlen.

Der Sonnenstrom ist noch nie zur Unzeit erzeugt worden sondern immer dann wenn der höchste Verbrauch vorliegt. Wenn hier der Strompreis sinkt dann liegt das an den konventionellen Kraftwerken die ihre Leistung nicht reduzieren möchten.

Zitat
Dann kassieren sie für dieselben Kilowattstunden ein zweites Mal, wenn sie die gespeicherte Energie aus ihren Pumpspeichern ablassen und als teuren Spitzenlaststrom nach Deutschland zurückverkaufen.

Alle Pumpspeicher, auch in D, werden nach diesem Geschäftmodell betrieben. Wobei heute hauptsächlich zur \"Unzeit\" in der Nach produzierter AKW und Braunkohlegrundlaststrom auf diese Art grün gewaschen wird.

Zitat
Welcher Sauberstrom muss für den anderen im Netz Platz machen, wenn doch beide eigentlich gesetzlichen Einspeisevorrang genießen?

Hier wird sich mit einem Problem beschäftigt das wohl erst bei einem Anteil von Wind bei weit über 50 % relevant ist. Aber schon heute wird über die Mittelspannungsrichtlinie für große Wind- und PV-Anlagen sichergestellt dass die Regelung \"demokratisch\" erfolgt. Steigt die Netzfrequenz über 5,2 % so werden alle Erzeuger entsprechend der festgelegten Kennlinie abgeregelt. Und das gleiche Verfahren kommt demnächst auch in der neuen Niederspannungsrichtlinie. So werden in der Zukunft alle Anlagen zu gleichem Anteil an der Leistung an der Regelung beteiligt.

Zitat
Allerdings bleibt Autarkie mit Solarenergie eine teure Illusion. Denn Tatsache ist, dass Solaranlagen in diesen Breitengraden nur an 875 Stunden der 8760 Stunden eines Jahres ihre Volllast erreichen. In der übrigen Zeit herrscht Nacht, schlechtes Wetter oder Winter. An neun von zehn Stunden sind Solardachbesitzer darauf angewiesen, Strom aus dem Verbundnetz zu beziehen, wie jeder andere auch.

Die typische Rechnung mit den Volllaststunden geht an der Sache vorbei. Entscheidend ist zu welchen Eigenversorgungsanteil man erreicht. normalerweise geht man von etwa 30 % aus. Bei entsprechenden Maßnahmen kann man aber mehr als 70 % erreichen. Dass zu anderen Zeiten Strom vom Netz bezogen wird ist völlig ok. Wenn man den Eigenbedarf durch eigene Speicherung realisiert hat man auf jeden Fall eine Absicherung bei Stromausfall. Und wenn die Solaranlage groß genug ist dann reicht deren Erzeugung auch im Winter zumindest für den Betrieb der Grundfunktionen wie z.B. der Heizung und Notbeleuchtung. Insgesamt ist aber die Eigenversorgung die wesentliche Errungenschaft warum die Ausgaben für das EEG nicht mehr entsprechend des Ausbaus steigen werden. Schon heute reduziert die Eigenverbrauchsregelung die EEG-Förderung für den Eigenanteil drastisch, da ja gleichzeitig auch noch Netzstrom eingespart wird. Ist die Netzparität im 2012/2013 erreicht, dann kann die Förderung von eigen verbrauchtem Strom nach und nach auf 0 sinken. Damit fällt schon mal die Förderung für rund 30 % des erzeugten PV-Stromes weg. Dies reduziert die durchschnittlichen Förderkosten pro kWh von knapp 28 ct/kWh auf weniger als 19 ct/kWh. Da der Anreiz hoch ist den Eigenverbrauch deutlich zu erhöhen ist das Ende aber noch lange nicht erreicht. steigt der Eigenverbrauchsanteil auf 50 % so sind die Förderkosten nur noch 15 ct/kWh, bei 70 % auf weniger als 10 ct/kWh. Und da die Degression weiter gehen wird werden dann die Förderkosten langfristig unter die Stromkosten an der Börse sinken.

Zitat
Begeisterung der Stadtwerke über den Fotovoltaikboom allerdings begrenzt.

Dass die Stadtwerke wenig begeistert sind ist logisch. Sie werden in Zukunft weniger Strom verkaufen wie andere Versorger auch.

Zitat
\"Fotovoltaik hat die unangenehme Eigenschaft, dass alle Anlagen bei Sonneneinstrahlung zeitgleich ans Netz gehen\", sagt er. \"Das erzeugt einen plötzlichen Spannungshub, der im Verteilnetz nur in begrenztem Umfang vorhanden sein darf.\"

Die neue Niederspannungsrichtlinie sorgt dafür dass die Auswirkungen auf das Netz eingeschränkt werden.

Zitat
Mit ihren 340 Fotovoltaik-Anlagen haben die Froendenberger bereits 5,6 Megawatt ans Netz gebracht.
...
\"stimmt die Verhältnismäßigkeit nicht, wenn wir hier 12 Millionen Euro investieren müssen, damit 30 Leute dann ein paar Tausend Euro mit Solarstrom verdienen.\"

Irgendwie widerspricht sich hier der Hr.Heitmann. Oben waren es 340 Anlagen , jetzt sollen es aber nur 30 Leute sein.  Und wenn es 340 Anlagen waren dann müssen da schon einige sehr große Anlagen gewesen sein, die eigentlich ans Mittelspannungsnetz gehören.

Zitat
Ganz anders die Situation am vergangenen Pfingstsonntag. Da lag der Strombedarf Deutschlands feiertagsbedingt bei lediglich 28 Gigawatt. Zugleich brannte diesmal die Sonne und die Solaranlagen speisten den ganzen Tag über mehr als sechs Gigawatt Strom ein. Als die Sonne über Mittag am höchsten stand, deckte Solarstrom mit zehn Gigawatt Leistung allein mehr als ein Drittel des gesamten deutschen Bedarfs. Es wäre schön gewesen, wenn der relative Solarstrom-Überschuss von Pfingsten hätte gespeichert werden können für die dunkle Jahreszeit - oder zumindest für die kommende Nacht.

Über solche Aussagen kann man nur den Kopf schütteln. Wenn der Strombedarf bei 28 GW lag, PV allerdings nur 6 GW erzeugt hat, dann gab es keinen Überschuss den man irgendwie speichern musste. Im Gegenteil, man hätte viermal soviel installierte Leistung gebraucht um überhaupt die Leistung zu 100 % zu decken. Zu fordern dass man dies 6 GW hätte speichern sollen  zeugt von mangelndem wirtschaftlichem Denken. Viel sinnvoller ist es herkömmliche Kraftwerke in ihrer Leistung zurück zu fahren um die in ihren Brennstoffen gespeicherte Energie für andere Zeiten aufzu heben. Macht man dies so hat man weder Speicherkosten noch Umwandlungsverluste.

Zitat
Eine gewaltige Überkapazität, die den Spielraum für die Förderung anderer, effizienterer Ökostromarten stark einschränkt, und damit die Chancen für eine nachhaltige ökologische Energiewende zu vertretbaren Kosten verringert.

Einmal ist das noch lange keine Überkapazität an PV in auch in den nächstne Jahren immer 6.000 MW installiert werden. Zum anderen ist es ein Fehlschluss, dass Geld das überwiegend von Bürgern in Solaranlagen investiert wird, in andere regenerative Investitionen fließen würde, wenn die PV-Förderung eingeschränkt würde. Das Geld würde dann eher wenig lukrativ auf Sparbüchern liegen und von den Banken dann in zweifelhafte finanzwirtschaftliche Produkte investiert und damit verbrannt. Die Bürger investieren auch in PV weil sie neben der Rendite den Vorteil haben jederzeit ein Blick auf ihr Investment zu werfen und täglich am Zähler ablesen zu können was sie verdienen. Nur ein Bruchteil dieser Bürger würde stattdessen in Windkraftanlagen onshore, und wahrscheinlich überhaupt nicht in Offshore-Anlagen investieren. Denn Dort ist das Risiko weit höher und die Beteiligung ist nur über Beteiligungsfonds mit undurchsichtigen Bedingungen und großen Risiken möglich. Alleine die weichen Kosten solcher Beteiligungsmodelle mach dann oft schon 20-30 % aus, und letztlich dient man z.B. bei Offshore-Wind nur den Stromkonzernen. Im Gegensatz dazu ist die PV-Investition überschaubar.

Zitat
\"Dann wird es wohl bis weit nach der nächsten Bundestagswahl 2013 dauern, bis man sich wieder mit dem Thema beschäftigt und endlich jemand die Notbremse zieht.\"

Ich verstehe nicht warum hier immer Bezug auf den Bundeshaushalt erfolgt. Die EEG-Förderung hat überhaupt nichts mit dem Bundeshaushalt zu tun. Es fließt kein ct in die Förderung. Im Gegenteil, der Bundeshaushalt profitiert durch die hohen Steuereinnahmen von Herstellern, Installateuren und Betreibern. Und auch die Sozialkassen werden durch die vielen beschäftigten Arbeitnehmer gut gefüllt anstatt dass sie Arbeitslosengeld beziehen müssen.

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Der große Schwindel mit der Solarenergie
« Antwort #2 am: 27. Juni 2011, 12:02:28 »
Zitat
Original von egn
Den Stromkonzernen scheinen wirklich alle Felle weg zu schwimmen. Sie mobilisieren wieder ihr Propagandainstitut RWI um ihre Halbwahrheiten zu verbreiten.
    Es spricht geradezu Hohn, wenn die größten Solarmärchenerzähler vom \"
Popagandainstitut RWI\" und von \"Halbwahrheiten\" schreiben. Wenn es um Tarnen und Täuschen und um Propaganda geht, da finden sich in der großen Solargemeinde viele ausgesprochene profitierende Spezialisten und nicht nur ein \"Propagandainstitut\". Es ist und bleibt ein Schwindel und Missbrauch, der obige Beitrag ist dafür ein gutes Beispiel, der Titel passt! [/list]

 

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